Lofoten 3. Teil

 

Von Wikingern und Pilzen

27. August 2014

Am Morgen war der Himmel bedeckt. Deshalb fuhren wir nach Borg ins Wikingermuseum „LOFOTR“. Wir erfuhren einiges über das Leben der Wikinger und ihre Kultur.
Wir mussten unser Bild der plündernden, mordenden und brandschatzenden Eroberer revidieren. Sie lebten vorwiegend vom Handel, den sie bis weit in den Süden, zum Beispiel dem heutigen Syrien, betrieben und waren somit auf gute Beziehungen angewiesen.
Hier in Borg stand einst ein Hof. Ausgrabungen förderten die Überreste eines Häuplingshauses zutage.

 

Bug eines rekonstruierten Wikingerschiffes

 

In diesem grossen nachgebauten Wikingerhaus befinden sich: Wohn-, Versammlungsraum und Stall des Fürsten unter einem Dach. Hier drinnen darf man alles anfassen und ausprobieren.

 

 

 

 

 

 

Schlafraum und Küche

 

 

 

 

 

 

 

Wer sich für die Wikinger interessiert, hier die Seite des Museums: www.lofotr.no

Auf dem Gelände fanden wir in einem kleinen Wäldchen eine Unmenge von Pilzen der verschiedensten Arten, Farben und Formen. Wir hatten das Stativ im Fahrzeug gelassen. Bei den schwierigen Lichtverhältnissen und den daraus entstehenden langen Belichtungszeiten wurden einige Bilder leider unscharf. Wir möchten aber trotzdem eine Auswahl der Vielfalt zeigen und stellen deshalb einige leicht verschwommene Bilder in den Blog. Man möge uns verzeihen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir fertig gestaunt hatten, fuhren wir weiter nach Eggum. Dort sollte man bereits für das letzte Wegstück zum kostenpflichtigen Wohnmobilstellplatz eine Gebühr entrichten, was wir als Abzockerei empfanden. Deshalb fuhren wir um die Insel herum auf die andere Seite. Nach Liland fanden wir einen schönen Platz am See (Ostadvatnet), wo wir übernachteten.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Küstenwanderung à la Lofoten

28. August 2014

Die Wolken hatten sich verzogen und wir wurden von der Sonne geweckt. Wir fuhren weiter nach Unnstad, dem anderen Ende der Strasse. Von hier aus starteten wir zu der „leichten“ Küstenwanderung nach Eggum und zurück.

 

 

In Unnstad gibt es eine Bucht mit Sandstrand, die sich zum Surfen eignet. Auch eine ansässige Surfschule fehlt nicht.

 

Zwei Welten treffen aufeinander.

 

Kurz vor Eggum fanden wir in einem kleinen Naturreservat dieses schöne Wollgras.

 

 

 

 

Über ganz Nord-Norwegen verstreut gibt es die sogenannten Skulpturlandschaften. Das sind Orte, an denen Kunstwerke in die Natur gestellt wurden.

 

 

Ach ja, was wir beinahe vergessen hätten:
Also, die auf der Karte leicht aussehende Küstenwanderung von ca. 16 km. entpuppte sich zum grossen Teil als Kraxelei, die steile Küste auf und ab. Der Weg war nicht immer klar ersichtlich und Annette lief einmel auf einer Spur, die auf einem überhängenden Felsen endete. Zudem war der Weg zum Teil matschig und voller Schafmist, was ihn rutschig machte, zum Teil von Geröllbrocken übersät – kurz: Küstenwanderung à la Lofoten!
Um so stolzer waren wir danach dieses Abenteuer gemeistert zu haben.

 

In dieser Flanke verläuft irgendwo der Weg.

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung Unnstad – Eggum: Da auf „google maps“ ein Teil des Wanderweges fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Grösstes Gemälde der Welt!

29. August 2014

Wir fuhren nach Ballstad, das ein schönes Städtchen sein soll, mit dem grössten „Wandgemälde im Freien“ der Welt.

Das Dorf, hufeisenförmig um einen Hafen herum gebaut, fanden wir schön, typisch Lofoten eben, ausser …

 

 

Vom Gemälde waren wir enttäuscht. Es handelt sich um eine grosse Werft, die auf drei Seiten bemalt ist. Das riesige Gebäude liegt zwischen den schmucken Holzhäusern und stört das Dorfbild.

Hauptsache Weltrekord! …

Selbst von der gegenüberliegenden Seite unübersehbar.

 

 

 

 

 

 

 

Wir wollten auf der anderen Seite der Landzunge, am Nappstraumen übernachten. Doch die Strasse wurde immer schlechter und es gab bald mehr Schlaglöcher als ebene Flächen. Deshalb kehrten wir noch vor Vitting um und fuhren in die andere Richtung.

 

Auf dem Weg nach Haukland

 

In Haukland fanden wir einen grossen Parkplatz am schönen Sandstrand.
Hier herrschte reger Betrieb. Ein Kindergeburtstag wurde gefeiert. Die Kids spielten, entdeckten (eine grosse tote Möwe wurde angeschleift) und trieben Unfug (die Toilettenschüssel wurde mit Sand gefüllt).
Um 19:30 Uhr wurden die Kinder wieder abgeholt und es kehrte Ruhe ein.

Der Abendspaziergang führte uns an den ruhigen Bergsee Solstadvatnet. Wir vermuten, dass unsere Badezeit, unterstützt durch das eiskalte Wasser, weltrekordverdächtig kurz war.

Wer entdeckt unser Wohnmobil auf diesem Bild?

 

Abendstimmung in Haukland

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zum Abendspaziergang an den Solstadvatnet:

 

 

Übersättigt?

30. August 2014

Wir fuhren nach Utakleiv.
Schön, aber irgendwie schon gesehen (Ende der Strasse, Dörfchen in der Ebene am Meer, dahinter schroffe Berge).

Dann fuhren wir zurück, durch den Nappstraumen-Tunnel nach Myrland.
Auch hier: Schön, aber irgendwie schon gesehen (Ende der Strasse, Dörfchen in der Ebene am Meer, dahinter Berge).
Wir waren übersättigt. Zu viele schöne Orte, zu viele schöne Bilder …

 

Spiel von Wolken und Schatten am Berg

 

Dann zurück und um die Insel auf die andere Seite, nach Vikten. Hier gib es eine Glashütte, die sich rühmt, die einzige Glasbläserei nördlich des Polarkreises zu sein. Der Bau ist einzigartig. Eine Kombination von Stein (ganze, vom Meer geschliffene Felsen), Holz und Glas – sehr hübsch.

 

Hauptgebäude mit Atelier, Ausstellungsraum und Kaffee

 

 

Die Produkte sind eher grob, aber eigenwillig und schön.

 

Draussen sind vom Meer geschliffene Steine, Schwemmholz und Kugeln aus der Fischerei aufgestellt. Bau und Ausstellungsobjekte ergeben ein schönes rundes Bild, das super in diese Gegend passt.

 

 

 

 

 

Wir waren begeistert und auch etwas beruhigt. Es gibt sie doch noch, die Orte, die uns packen.

 

Danach fuhren wir wieder auf die Ostseite der Lofoteninseln nach Nusfjord.

 

Fels, Moos und Wasser … was braucht es mehr?

 

Nusfjord …
wieder Ende der Strasse …
aber …
es begeisterte uns!

Nusfjord ist ein ausserordentlich schön angelegtes Fischer- und Touristendorf. Die alten, renovierten Gebäude und die Neubauten harmonieren miteinander.
Die Häuser stehen zwischen und auf den Felsen und sind um den Hafen herum angeordnet. Der Fjord ist eng und schön.
Das Dorf versteht sich als Museum mit neuen „Fischerhütten“, die zum Verkauf stehen. Mit 2,3 Millionen Kronen ist man dabei.
An verschiedenen Orten im Dorf stehen alte Häuser, die man besichtigen kann. Hier sieht man wie die Lofoter am Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt und gearbeitet haben.

 

 

 

Am Hafen

 

 

 

 

 

 

 

Im Hafen

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhren wir zurück auf die Hauptstrasse und weiter gegen Süden.
In Flakstad blieben wir über Nacht und wurden einmal mehr mit einem fantastischen Sonnenuntergang beschenkt.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Oh!

31. August 2014

Auf der Fahrt nach Auster Nesland sahen wir einen Seeadler, den wir in die Kamera holen wollten. Der Vogel hatte jedoch eine andere Vorstellung von Sicherheitsabstand und flog immer wieder ein Stück weiter, sobald Beat sich näherte.
So bleibt der Adler auf diesem Foto halt klein, aber, wie wir finden, trotzdem fein.

 

 

Nach einem weiteren Abstecher nach Indresand planten wir von Selfjorden aus auf die andere Inselseite zu wandern. Doch alle Parkplätze an der engen Strasse waren besetzt. Alle Lofoter und alle Touristen schienen an diesem Sonntag dieselbe Absicht gehabt zu haben wie wir.

Nun näherten wir uns der Südspitze der Lofoten.
Eine weitere „Sculpturlandscap“ (Skulpturlandschaft) wurde angekündigt. Deshalb fuhren wir auf den Rastplatz und blieben etwas ratlos stehen.
Wo war denn nun diese Skulptur?
Liefen die schwarzen Betonbänke und ihre dazugehörigen grauen Betontische, die immer leicht verschoben zueinander standen, unter dem Sammelbegriff „Kunst“?
Wir einigten uns dann darauf, dass das originelle Toilettenhäuschen das gesuchte Objekt sein musste.

 

 

 

 

 

Das Kunstobjekt aus rostendem Stahl, Beton und Plexiglas strahlte einen eigenen Reiz aus und faszinierte uns irgendwie.

Anmerkung am Rande: Wenn man diese Toilette besucht und die Metalltüre in der Metallwand ins Schloss fallen lässt, riskiert man einen Gehörschaden. Zudem wissen dann alle im Umkreis von geschätzten sieben Kilometern, dass da jemand „das stille Örtchen“ besucht.

Nach dieser Weiterbildung in Sachen Kultur fuhren wir weiter bis das Ortsschild von… Oh! … kam.
Å rühmt sich, das Dorf mit dem kürzesten Namen der Welt zu sein.

 

Auf norwegisch spricht man „Å“ als „oh“ aus.

 

Å ist ein pittoreskes Städtchen. Leider war das „Tørrfisk-Museum“ (Stockfischmuseum) bereits geschlossen – Saisonende! Es öffnet erst wieder nächstes Jahr im Mai.

 

 

 

Abendstimmung in Å (Lofoten, Norwegen)

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Whow!!!

1. September 2014

Der Wetterbericht hatte für heute Nachmittag einen Wetterumschlag vorhergesagt. Wir standen deshalb früh auf, denn wir wollten unbedingt noch den Reinebringen besteigen. Der Reiseführer kündigte dies als die schönste Wanderung von ganz Skandinavien an.

Der Weg führt vom Dorf Reine aus auf den 448 Meter hohen Berg.

 

Reine vom Parkplatz aus gesehen

 

Vor dem Aufstieg kündigte uns eine Tafel in drei Sprachen an, dass der Weg rutschig sein könne und Steinschlag drohe. „Begehung auf eigene Gefahr!“

Wir wagten es dennoch und der Wanderweg war wirklich „lofotenmässig“.
Dazu später mehr … erst zügig hinauf gewandert geklettert, denn schlechtes Wetter drohte!

Oben schauten wir über den Grat in die Tiefe und … …. ….. …… …….

Sprachlos bestaunten wir den grandiosen Ausblick.
Tief unter uns der Kirkefjord und Reine, der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Dahinter reihten sich Berggipfel an Berggipfel.

 

Reine (rechts) vom Reinebringen aus gesehen

 

 

Aussicht vom Reinebringen (Lofoten, Norwegen)

 

 

 

Ach ja, beinahe hätten wir es vergessen, zum Wanderweg wollten wir noch etwas schreiben. Er war … ja … ein für die Lofoten typischer Bergwanderweg. Die Wege werden nicht unterhalten. Sie führen gerne in direkter Falllinie den Berg hinauf, sind häufig mit kleinen Kletterpartien durchsetzt, bei denen man auch die Hände zu Hilfe nehmen muss und bei Nässe sehr rutschig.

Wie schrieb Frank aus Düsseldorf so treffend ins Gipfelbuch: „Hurra, Ziel erreicht, … aber wie komme ich da wieder runter?!?“

 

Der Weg, hier für einmal nicht in der Falllinie

 

 

 

 

 

 

Kurz nachdem wir wieder heil im Tal angelangt waren, begann es zu regnen. Wir waren froh, dass wir nicht mehr unterwegs waren, denn diesen steilen Abstieg hätten wir nicht bei rutschigem Boden hinter uns bringen wollen.

Wir sind uns einig: Diese Wanderung mit ihrer atemberaubenden Aussicht war der absolute Höhepunkt unserer Lofotenreise und ein würdiger Abschluss.

Die Nacht verbrachten wir am Hafen von Moskenes, wo wir am nächsten Morgen die Lofoten verlassen und die Fähre nach Bodø nehmen wollten.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf den Reinebringen: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Lofoten 2. Teil

 

So viel Schönes an einem Tag

23. August 2014

Von Henningsvær fuhren wir nach Brenna. Vor dem Dorf liessen wir unser Fahrzeug auf einem grossen Platz stehen. Von hier aus wanderten wir ca. fünf Kilometer weit der Küste entlang nach Sunnlandsfjorden. Die Siedlung mit ca. 10 Häusern liegt am Ende der unbefestigen Strasse und strahlt eine Ruhe aus, die sich auf uns übertrug.

 

Kleinod am Weg

 

Idylle am Sunnlandsfjord

 

 

Tang zwischen den Felsen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zufrieden kehrten wir zu unserem Wohnmobil zurück. Wir beschlossen hier die Nacht zu verbringen. Annette schnappte sich den E-Book-Reader, legte sich auf einen Felsen und genoss die wärmende Sonne.

 

 

Am Abend kriegten wir Besuch. Ein Fuchs inspizierte unseren Bus. „Was soll denn dieses Ding in meinem Revier?“, schien er sich zu fragen.

 

 

Doch bald schon zog er weiter seine Kreise. Er liess sich von uns nicht stören und markierte in aller Ruhe sein Revier, behielt uns aber immer im Auge; sicher ist sicher.

 

Rotfuchs

 

Der Abend war grandios, fast schon kitschig schön. Wir genossen einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer.

 

 

 

 

 

… ähm?! … sollte die Sonne nicht rund sein?

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung nach Sunlandsfjorden:

 

 

Grossartige Rundsicht

24. August 2014

Am Morgen verliessen wir den friedlichen und schönen Platz bei Brenna und fuhren auf die Insel Gimsøya.
Von Hov aus wanderten wir auf den 368 Meter hohen Hoven. Die Rundsicht war gewaltig. Der Berg steht einsam inmitten der grössten Moorlandschaft der Lofoten.

 

Hoven (Lofoten, Norwegen)

 

Blick auf Saupstad …

… auf Hovsund mit Hafen …

 

 

 

 

 

 

… und auf die geschützte Moorlandschaft

 

Nach dem Abstieg umrundeten wir die Insel weiter und warfen einen Blick zurück auf den beeindruckenden Berg, den wir bestiegen hatten.

 

 

Zum Schlafen fuhren wir nach Jenndalen. So nennt sich eine Bauernhofsiedlung, die in einem Talkessel liegt. Wir glaubten uns auf eine Alp in der Schweiz versetzt. Auf drei Seiten steile Berghänge, wo viele Schafe friedlich weideten. Die Stille wurde nur vom gelegentlichen Blöken und dem Bimmeln der Schellen unterbrochen.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur heutigen Wanderung auf den Hoven: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Zurück in die Zivilisation

25. August 2014

Am Morgen sammelte Annette noch einige Pilze, die hier in grosser Menge wuchsen. Unser Pilzbuch hatte sie als Birkenröhrlinge und als essbar deklariert. Dank diesem Buch lernen wir immer wieder neue essbare Pilze kennen.

 

 

Dann fuhren wir weiter durch die Moorlandschaft mit ihren Tümpeln und Seen, zurück nach Kabelvåg und Svolvær, wo wir uns mit Frischwasser eindeckten, einkauften und aufs Internet gingen.
Zum Abendessen backte Annette eine Birkenröhrling-Tortilla, eine kulinarische Verschmelzung von Nord- und Südeuropa.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Nebel zieht auf

26. August 2014

Heute fuhren wir weiter in Richtung der Südspitze der Lofoten.
Auf dem Rastplatz vor der Gimsøystraumbrua (Brücke) trafen wir einen älteren Finnen. Er erzählt uns auf deutsch, dass er einen Sohn habe, der in der Schweiz, in Baden wohne. Er wusste, dass die Schweiz vier Landessprachen hat und dass Uri, Schwyz und Unterwalden die Schweiz begründet haben. Das habe er in der Schule gelernt, erzählte er uns stolz.

 

Gimsøystraumbrua

 

Vom Meer her zogen Nebelschwaden über das Land. Deshalb fuhren wir nach Torvdalen auf den Rast- und Aussichtsplatz, der etwas abseits der Strasse liegt. Wir wollten den weiteren Verlauf unserer Reise überlegen, falls das Wetter umschlagen sollte.

Wir fanden diesen schön gestalteten Platz und machten erst mal Mittagspause.

 

 

 

 

 

 

Selbstgepflückte Heidelbeeren an Vanillesauce

 

 

 

 

 

 

 

Die Schönheit des Nebels zeigen folgende Bilder vom Rastplatz aus.

 

 

 

 

Dann entdeckten wir am Berghang einen Pfad, der zum nahen Gipfel zu führen schien.
Wir nutzten die Gelegenheit für eine kurze Wanderung.

 

 

Für einmal schauten wir nicht auf den Ozean oder einen Fjord hinunter, sondern auf das Nebelmeer.

 

 

Als der Nebel zu steigen begann, kehrten wir zum Rastplatz zurück und verbrachten die Nacht dort, für einmal in Nebel gehüllt.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf einen Gipfel über Torvdalen: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Lofoten 1. Teil

 

Zu schön zum Weiterfahren

16. August 2014

Auf dem Weg auf die Lofoten blieben wir gestern in Sigerfjord, das noch zu den Vesterålen gehört, hängen. Wir fanden einen so schönen Platz direkt am Fjord, dass wir nicht vorbefahren konnten und über Nacht blieben.
Heute Morgen beobachteten wir Austernfischern, die in unmittelbarer Nähe badeten und auf Futtersuche gingen.

 

 

Die Austernfischer gelten auf den Lofoten als Frühlingsboten. Sobald die ersten dieser Zugvögel am Strand auftauchen, freuen sich die Menschen. Jetzt ist für sie der Winter vorbei, egal ob es stürmt oder schneit.

Nach dem Frühstück ging es nach Svolvær, der Hauptstadt der Lofoten. Dort wollten wir aufs Internet, was aber nicht gelang. Deshalb fuhren wir wieder ein Stück zurück nach Sildpollneset, wo wir uns die schöngelegene Kapelle anschauen wollten. Leider war sie geschlossen.

 

Sildpollneset mit Kapelle

 

 

Schlicht und schön

 

Auf dem Weg zum Fischerdorf Laukvik fanden wir nach Sandsletta einen Platz auf einem Felsenplateau. Wir genossen die Aussicht vom Wohnmobil aus, da draussen ein starker, kalter Wind wehte. Am nächsten Morgen betrug die Innentemperatur gerade mal 7 °C.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Laukvik, ein idyllisches Fischerdorf

17. August 2014

Weiter ging es nach Laukvik. Hier fanden wir ein idyllisches Fischerdorf, das vom Stockfisch zu leben scheint.

 

Freizeithafen von Laukvik

 

Die Fischerboote ankern nicht im Freizeithafen, sonder jeweils an Privatstegen, vor den gepflegten Häusern der Fischer.
Etwas ausserhalb des Dorfes stehen die alten, einstöckigen Gestelle, an denen im Winter der Dorsch zum Trocknen aufgehängt wird. Gleich daneben die neueren, hohen und giebelförmigen Gestelle, von denen einige noch im Bau sind.

Wir entdeckten, dass jetzt, im Sommer, der Stockfisch, auch Bacalao genannt, in einem Schuppen im Hafen gelagert wird.

 

 

 

 

Auf der Mole, wo auch der unverzichtbare Leuchtturm steht, fanden wir wieder verschiedene Schalen von Meerestieren. Ein nur unten aufgeknackter Seeigel hat uns besonders gut gefallen.

 

 

 

 

Laukvik rühmt sich, das kleinste Kulturhaus Norwegens zu haben. Ein Zertifikat an der Türe bestätigt das. Im Haus drinnen stehen stilisierte Blumen, auf denen alle Aktivitäten des Dorfes aufgeführt sind, zum Beispiel: Schule, Kultur, Fischerei, Friedensaktivitäten etc.
Auf der Stirnseite hängt eine Uhr, die neben der Zeit auch den Tidestand des Meeres angibt.

 

 

 

 

 

Danach fuhren wir weiter zum Raftsundet.

Merke:
Ein Sundet (deutsch: Sund) ist eine Meerenge, auch (Meeres)strasse, Kanal oder Belt genannt, also die Stelle eines Meere, an der sich zwei Landmassen nahe kommen und so einen Engpass des Meeres bilden.

Ein Fjord dagegen ist ein weit ins Festland hineinreichender, durch einen seewärts wandernden Talgletscher entstandener Meeresarm.

(Womit der pädagogosch wertvolle Teil unseres Blogs für heute abgedeckt wäre.)

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Lachszucht und Schäreninseln

18. August 2014

Am Morgen bestaunten wir von unserem Übernachtungsplatz aus die Schäreninseln. Die meisten sind unbewohnte Felsen im Meer, ein Vogelparadies, wo die Vögel im Frühjahr / Sommer ungestört brüten können.

 

Schäreninseln (Lofoten, Norwegen)

 

Es gibt aber auch grössere Inseln, die bewohnt sind oder auf denen Ferienhäuser stehen. Diese sind nur mit dem Boot erreichbar.

 

 

Auf der Insel Årstein fanden wir den Platz an dem wohl das Beach-Volleyball erfunden woren ist. Ein Spielfeld, das an zwei Seiten ans Meer grenzt … mehr Beach geht gar nicht!

 

 

Ein wichtiger Wirtschaftszweig Norwegens ist die Lachszucht. Norwegen ist der grösste Lachsexporteur der Welt. Junge Lachse leben im Süsswasser und werden in grossen Aquarien auf dem Festland gezüchtet. Dann kommen sie in grosse runde Käfige, die in den Fjorden oder Sunden schwimmen.
(Prüfungsfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem Sund und einem Fjord?
Wer die Antwort nicht weiss, muss nochmals (und diesmal aufmerksam!) unseren Eintrag vom 17. August 2014 durchlesen.)

 

Lachszucht im „Raftsundet“

 

 

 

 

 

 

Nach dem aussergewöhnlich schönen Abstecher dem Raftsundet entlang fuhren wir wieder zurück nach Svolvær. Unterwegs wollten wir in einem See ein Bad nehmen, der an einem Wanderweg liegen solle. In Pundsletta suchten wir vergeblich nach diesem Weg. Da wir keine Schilder fanden, folgten wir einer Spur durch das Gras, die später in einen Trampelpfad überging.
Wir wanderten etwa eine halbe Stunde das Tal hinauf und fanden den schönen See, eingebettet zwischen Berge und Wald.
Ein Schild klärte uns auf, dass hier baden veboten sei, da der See als Trinkwasserspeicher gelte. Nun verstanden wir auch, warum der Wanderweg, der hier vorbeiführen sollte, nicht beschildert und kaum zu finden war.
Keine Wanderer -> keine Verschmutzung.
Wir haben selbstverständlich auf unser Bad verzichtet.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderungt zum Pundslettvatnet: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Natur und Abfall

19. August 2014

Etwas ausserhalb von Svolvær am „Litlkongsvatnet“ (am kleinen Königssee) stellten wir unser Wohnmobil auf den kleinen Ausstellplatz, direkt zwischen Landstrasse und See. Der Weg scheint der Fitnessparcour der Städter zu sein. Wir konnten Studien über das Walken ohne Stöcke, mit und ohne Hundebegleitung machen, und uns gleichzeitig über die neuesten Modetrends informieren, Neonfarben, vor allem Pink, sind angesagt!
In der Nacht war es aber sehr ruhig und am Morgen wurden wir mit diesem Blick auf den windstillen See belohnt.

 

Litl-Kongsvatnet, bei Svolvær (Lofoten, Norwegen)

 

Wir stehen, um unser Budget zu schonen, vorwiegend frei, das heisst nicht auf offiziellen Camping- oder Stellplätzen. Zum Dank sammeln wir jeweils den Müll ein, der an diesen Orten herum liegt. Das ist mal mehr und mal weniger. Hier am und im Litlkongsvatnet kam jedoch schon einiges an Unrat zusammen.

 

 

 

Gipfelstürmen trennt

20. August 2014

Die Sonne weckte uns und wir beschlossen heute einen Berg zu bezwingen. Vom Kongstindan (552 m.ü.M.) aus sollte man eine schöne Rundsicht haben.
Also auf, Wanderschuhe an die Marschfüsse, gute Laune eingepackt und los. (Ältere Semester kennen diesen Spruch noch vom Zettel, den uns der Lehrer nach Hause gab, um die Eltern über die Schulreise zu informieren.)

Wer nun gähnt, weil er glaubt, ein Berg von 552 Metern Höhe sei ein Spaziergang, dem empfehlen wir diese Wanderung selber durchzustehen. Das Wandern über Felsplateaus und durch sumpfige Heiden wechselte bald mit Kletterpartien ab, bei denen man beide Hände zuhilfe nehmen musste. Dafür wurden wir oben mit einer grandiosen Aussicht belohnt.

 

Svolvær, die Hauptstadt der Lofoten

 

 

Einige dieser Häuser am Meer stehen noch zum Verkauf.

 

Beat war stolz, den Kongstindan bezwungen zu haben und genoss die Aussicht. Doch Annettes Blick blieb am nahen Løva hängen. Der war noch ein wenig höher und musste doch auch zu schaffen sein. Also weiter, über den schmalen Grat. Vor dem letzten Aufstieg, führte die Kletterpartie in schwindelerregender Höhe um einen Felsen herum. (Platz für die Füsse: gefühlte 15 Zentimeter – freier Fall, falls die Füsse diese Stelle nicht finden:  50 Meter.)
Beat zog es vor auf den Kongstindan zurückzukehren und dort Heidelbeeren zu sammeln, jemand musste ja für das leibliche Wohl sorgen. 😕
Und Annette, das Ziel vor Augen – wer sie kennt, weiss, was nun folgt – kletterte weiter und erreichte den Gipfel.

 

 

Løva 640 m.ü.M.

 

 

Annette ganz oben!

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf den Kongstindan / Løva : Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet:

 

 

Wir Menschen sind unbedeutend!

21. August 2014

In Kabelvåg besuchten wir das Lofotenaquarium „lofotakvariet“.
Wir waren von den vielen Formen und Farben der Meeresbewohner tief beeindruckt.
Im oberen Stock gibt es eine Ausstellung zu den Themen, Fischfang und -zucht auf den Lofoten, sowie zur norwegischen Erdölgewinnng im Meer.

Folgendes Ausstellungsobjekt zeigte uns, wie unbedeutend die Menschen auf dieser Erde sind.

 

Vier aufeinander gestellte „Trommeln“ zeigen die Biomasse verschiedener Lebewesen auf dieser Erde an.
Von unten nach oben:
– Phytoplankton: 150 Mio Tonnen
– Zooplankton: 15 Mio Tonnen
– Fische des Nordostatlantiks: 1,5 Mio Tonnen
– Menschen: 0,15 Mio Tonnen

Mer Infos gibt es unter: www.lofotakvariet.no

 

Danach gingen wir ins benachbarte Nyvagar Rorbuhotell zum Essen. Es sollte nach unserem Reiseführer der Ort auf den Lofoten sein, wo man am günstigsten Stockfisch essen kann. Das Lokal war sehr edel und nicht gerade preiswert, (um das Wort teuer nicht in den Mund zu nehmen), doch der Stockfischeintopf an Tomatensauce mit viel Zwiebeln, Kartoffeln und Knoblauch schmeckte vorzüglich. Auch die Nachspeisen (Schokoladenmousse mit Moltebeerensorbet und Zitronenparfait mit Himbeersorbet) waren ein Gedicht für Augen und Gaumen.

Zurück im Camper lasen wir, dass unser Lofotenführer im Jahre 2001 geschrieben worden war und wir lernten, dass sich in der Gastronomie in 13 Jahren doch so einiges ändern kann.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Aufschwung und Zerfall liegen nahe beieinander

22. August 2014

Auf dem Weg nach Henningsvær schoss Beat das typische Lofotenfoto. Berge, Fjord und rotes Fischerhaus. Das wollen wir natürlich nicht für uns behalten.

 

 

Henningsvær ist ein Dorf, das auf zwei benachbarten Inseln im Meer steht. Es zeigt zwei ganz verschiedene Gesichter: Tourismus und Fischerei.

Der touristische Teil wirkt gepflegt und freundlich. Wir sahen, wie die Erholungssuchenden carweise hierher gekarrt werden. Ein Bus nach dem andern hielt auf dem grossen Parkplatz an, spuckte die Menschen aus und schluckte sie eine halbe Stunde später wieder.
Am Abend kehrte Ruhe ein. Nun gehörte dieser Platz ganz den Wohnmobilisten, die hier übernachten und die Toilettenanlage benützen dürfen.

Die Blüte des Fischfangs scheint hier jedoch vorbei zu sein, wie die zerfallenden Fisch-Trocknungsgestelle und die verlassenen Fischerhäuser zeigen.

 

Eine heile Welt, auf den ersten Blick.

 

 

„Touristenmeile“ in Henningsvær (Lofoten, Norwegen)

 

Man findet aber auch viele zerfallende Gebäude

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Narvik und Vesterålen

 

Schlafen in der Stadt

9. August 2014

Auf dem Weg von der Grenze hinunter nach Narvik sahen wir Erstaunliches.
Auf den vom Gletscher während der letzten Eiszeit glattgeschliffenen Felsplatten und der Heide dazwischen lagen überall kleinere und grössere Steine verstreut. Die hat der Gletscher bei seinem Rückzug wohl vergessen.

 

 

Vor Narvik querten wir eine Baustelle. Dort entsteht eine Brücke, die über einen Seitenarm des Ofotfjorden, den Ruoppat Rombakt führen wird. Beat, als ehemaliger „Bau-Chnuschti“, musste natürlich anhalten und davon ein Bild schiessen.

 

Bauen kann auch ästhetisch sein!

 

In Narvik fuhren wir zum „Utsiktspunkt mit Geiser“ hoch und genossen den Ausblick über den Fjord.

 

 

In der Stadt Narvik fanden wir einen schönen Schlafplatz am Fjord und nahmen unser Abendessen an einem der Picknicktische direkt am Meer ein.
Wir kamen mit einem Spaziergänger ins Gespräch. Er erzählte uns, dass sein Hund aus Australien komme. Annette meinte, das sei für seinen Australian Shepherd wohl eine grosse Umstellung gewesen von der australischen Hitze zum kalten norwegischen Klima. Der Mann antwortete schlagfertig: Nein, der Hund sei früher auf weissen Sandstränden herumgerannt, heute tolle er im weissen Schnee herum. Das sei für ihn kein grosser Unterschied.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wandern heisst bei uns auch Beeren sammeln

10. August 2014

Wir wanderten zum Forsnesvatnet (See). Im unteren Abschnitt führte der Weg durch lichte Birkenwälder.
Gegen den See hin wurde das Gelände immer steiler und die Vegetation karger.
Der See liegt nur auf 640 m.ü.M. doch wir wähnten uns an einem Schweizer Gebirgssee im hochalpinen Gelände.
Dort wärmten wir uns in der Abendsonne und genossen die Aussicht auf den Fjord und die umliegenden, markanten Berge.

 

Aufstieg zum Forsnesvatnet

 

Auf dem Abstieg sammelten wir fleissig Heidel- und Moltebeeren.

 

Zutat für Annettes sagenhaft leckeren Heidelbeercake.

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung zum Forsnesvatnet:

 

 

Abschied von Narvik

11. August 2014

Heute nutzten wir die Infrastruktur von Narvik. Im Touristbüro hatten wir Zugriff aufs Internet, wo wir unseren Blog aktualisierten und uns über das Wetter informierten. Regen wurde uns für die nächsten Tage prophezeiht.
Dann füllten wir die Diesel-, Gas- und Frischwassertanks sowie den Kühlschrank. (Nicht alle Gefässe mit demselben Inhalt!)

Wir beschlossen vor dem Besuch der Lofoten noch einige Tage auf den Vesterålen zu verbringen und fuhren los.
In der Nähe des Dörfchens Kvitfors fanden wir einen grossen, ruhigen Platz. In das Bachbett unter der nahen Brücke hatte das Wasser schöne Kuhlen gegraben, ideal für ein kühles (oder schon eher kaltes!) Bad.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Waschtag der komplizierteren Art

12. August 2014

Am Morgen war der Himmel entgegen des Wetterberichts strahlend blau. Wir beschlossen deshalb einen Waschtag einzulegen.

Das lief bei uns folgendermassen ab:

Beat bediente die Handwaschmaschine …

… und Annette spülte die Wäsche im nahen Bach.

 

 

 

 

 

 

Schon während des Waschens zogen Wolken auf. Das Wetter verschlechterte sich zunehmend. Trotzdem blieben wir optimistisch und wuschen Maschine um Maschine und hängten die nasse Wäsche im nahen Birkenwald auf.
Die grösseren Stücke waren zum Glück trocken, bevor der Regen kam. Den Rest mussten wir im Wohnmobil fertig trocknen lassen, was dank Dieselheizung auch gut gelang.

 

So hatten wir uns das Wäschetrocknen eigentlich vorgestellt.

Im Schlafzimmer, im Bad, im Wohnzimmer, in der Küche, ja sogar im Fahrerhaus … überall feuchte Wäsche

 

 

 

 

 

 

 

Seither wissen wir: unser WoMo ist auch als Sauna zu gebrauchen!

Nach diesem anstrengenden Tag genossen wir den leckeren Heidelbeercake von Annette sehr.

 

 

Die ganze Nacht hindurch regnete es zum Teil sehr heftig.

 

 

Auf nach Vesterålen

13. August 2014

Unterwegs sahen wir, warum die Brücken zum Teil in hohem Bogen über die Fjorde führen.

Eines der Schiffe der bekannten Hurtigruten fuhr unter der Brücke durch …

 

 

 

 

 

 

… und verschwand hinter der nächsten Landzunge.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die asphaltierten Strassen in Meeresnähe dienen nicht nur dem Verkehr. Möwen lassen Muscheln, Meeresschnecken, Krebse und Seeigel aus grosser Höhe auf die harte Unterlage fallen. So brechen diese auf und die Vögel können das weiche Innere fressen.

 

Ein besonders schönes Exemplar eines aufgebrochenen Seeigels

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Ein einzelner Fisch ist nie genug …

14. August 2014

Auf der Insel Andøy fuhren wir nach Bleik, wo noch bis am 16. August Vogelsafaris angeboten werden sollen. Genaueres wussten wir nicht. Wir fuhren zum Hafen, wo wir um 12:30 Uhr eintrafen und hatten Glück. Eine der letzten Schifffahrten dieser Saison zur Vogelinsel Bleiksøya startete um 13:00 Uhr.

Auf dem Weg zur Insel sahen wir sie schon … die berühmten Papageientaucher.

 

 

Papageientaucher sind mittelmässige Flieger, aber exzellente Fischer. Sie tauchen nach dem Motto: Ein Fisch ist nie genug.

Hier ein paar beeindruckende Daten zu den Papageientaucher:
– Sie können mit Hilfe ihrer Flügel bis zu 40 m tief tauchen.
– Sie fangen pro Tauchgang bis zu 10 Fische.
– Sie schützen sich vor Seeadler und Raubmöwen, indem sie im Schwarm fliegen. Die Vögel mit Fischen im Schnabel fliegen dann diskret zum ihrem Nest, während die anderen die Angreifer täuschen, indem sie woanders hin fliegen.
– Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen und wechseln sich beim Brüten ab.
– Sie brüten in selbstgegrabenen Höhlen und legen pro Jahr ein, selten zwei Eier.
– Sie kommunizieren mit ihren Ungeborenen bereits 2-3 Tage, bevor diese schlüpfen. Eier, die in dieser Zeit (von Wissenschaftlern) in ein anders Nest gelegt wurden, holten die Eltern zurück.

Die meisten Papageientaucher waren bereits weggezogen. Sie verbringen den Winter auf hoher See auf dem Nordatlantik.

Der starke Wellengang machte das Fotografieren mit Zoom nicht gerade einfach. Auf Beats Bildern waren häufiger Wasser und Wellen zu sehen statt Vögel.

 

Fahrt zur Insel Bleiksøya.

Halten die Kormorane Ausschau nach besserem Wetter?

 

 

 

 

 

 

Neben Papageientauchern und Kormoranen sahen wir Seeadler um den Felsen kreisen und konnten den Raubmöwen beim Jagen zuschauen. Diese fischen nicht selber, sondern attakieren Papageientaucher, indem sie sie von hinten anfliegen und in den Nacken picken. Die lassen dann die Fische aus ihrem Schnabel fallen und die Raubmöwen kommen so zu ihrer Mahlzeit. Durch diese Art zu jagen kamen sie auch zu ihrem Namen.

 

Leuchttürme sind allgegenwärtig in den Fjorden.

 

Heute herrschte kein Kaiserwetter, dafür schienen die tiefliegenden Wolken mit den Bergspitzen zu spielen.

 

 

Nach der beeindruckenden 1 ½ stündigen Bootsfahrt fuhren wir weiter an den Nordzipfel der Insel Andøy, nach Andenes. Dies war auch für uns der nördlichste Punkt, den wir dieses Jahr ansteuerten.

 

Fischerdorf Andenes

Ein Fischer wirft seinen Fang in Plastikbottiche auf dem Kai.

 

 

 

 

 

 

Danach fuhren wir nach Bleik zurück, wo wir übernachten wollten. Unterwegs bestaunten wir den längsten Sandstrand Norwegens, wie der Guide der Vogelsafari mehrmals stolz betont hat. Er bat uns, dies den Südnorwegern am Stavangerfjord zu sagen, da diese behaupten, den grösseren Strand zu haben.

 

 

Annette wollte sich noch etwas die Füsse vertreten und lief ca. vier Kilometer durch den Sand bis ins Dorf, wo sie von Beat mit dem Fahrzeug erwartet wurde.
Leider begann es kurz nach ihrem Abmarsch zu regnen. Zeitweise goss es wie aus Kübeln und Annette suchte am Ziel vergebens nach einer trockenen Textilfaser an ihren Kleidern.

 

Wanderung im Regen

Duschen by hiking wurde so ungewollt zum Motto. Annette hat den Spaziergang dennoch genossen.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Von den Vesterålen auf die Lofoten

15. August 2014

Heute sollte es endlich auf die Lofoten gehen. Dort wollten wir bereits vor über zehn Jahren mal hin, doch dann wanderten wir auf die Azoren aus.
Doch wie heisst es so treffend? … „aufgeschoben ist nicht aufgehoben!“

 

p1030950

Typische Küstenlandschaft auf Vesterålen (mit dem Dorf Stave)

 

Wir fuhren auf der Westseite der Insel Andøya gegen Süden.
Ausgangs Stave sahen wir einen kleinen Friedhof direkt am Fjord, einen der schönstgelegenen Orte für die letzte Ruhe, den wir je gesehen haben.

 

 

Da die Gegend so schön war, beschlossen wir den längeren Weg auf uns zu nehmen und auch den Südzipfel zu umfahren
Nach Åknes wurde die unbefestigte Strasse sehr schlecht und die Birken standen so nahe, dass wir sie mit zum Teil mit dem Fahrzeug streiften. Wenden war unmöglich – deshalb: Augen zu und durch!

Nach Sandnes war die Strasse wieder asphaltiert und wurde breiter.
Schafe auf der Strasse liessen uns anhalten. Und wir lernten … Schafe sehen nicht alle gleich aus, sondern haben markante Charakterköpfe, wie die Fotos beweisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Abschied von Schweden

 

Unser Weg nach Norwegen führte über Kiruna

5. August 2014

Nach vielen Tage in der fantastischen Natur Schwedens wollten wir testen, ob wir uns noch in einer kleinen Stadt zurechtfinden würden.

Fazit: es geht noch so!

 

 

Wir spazierten durch Kiruna und besuchten das Rathaus. Dort sind im Parterre und in den Gängen, die auf zwei Stockwerken um einen Lichthof angelegt sind, unzählige Bilder und Skulpturen von verschiedenen Künstlern in unterschiedlichsten Stilrichtungen aufgehängt.

 

Das Rathaus von aussen …

 

 

… und von innen

 

Wir wandelten durch die Gänge und bestaunten die verschiedenen Kunstwerke. Einige wollen wir hier zeigen.

 

 

Freunde

Textile Kunst

 

 

 

 

 

Sitzbank hergestellt aus Büchern, Ordnern, Schubladen und anderen Büromaterialien

„my hands will do the works of mercy and not the works of war“

 

 

 

 

 

 

 

Im Parterre steht eine grosse Skulptur aus Birkenholz und Rentierhorn, die das Weltbild der Samen zeigt vor der Zwangschristianisierung.

 

Unten sehen wir das Leben der Samen: links die Wanderung mit den Herden in die Weidegebiete des Sommers. Daneben eine Rentierkuh, die ihr Kalb beschützt sowie Rentierhirten, die ihre Herde gegen einen Bären verteidigen. Links in der Mitte steht ein Schamane, Mittler zwischen den Göttern und den Menschen. Die beiden Schneehühner rechts stehen für das Leben im Fjäll. Oben zwischen den Berggipfeln befindet sich die Welt der Götter. Im grossen Oval, das eine Schamanentrommel symbolisiert, sehen wir in der Mitte (beschützt durch den Sonnenrhombus) das heilige weisse Rentier, rechts oben der Gott der Fruchtbarkeit, darunter den Gott der Jagd. Links unten kämpft der Gott des Winters gegen die Sonne. Darüber steht der Gott der Winde.

 

Tief beeindruckt verliessen wir das Rathaus.

Link zu den Strecken vom 2., 4. und 5. August 2014

 

 

Eine Stadt wird versetzt

6. August 2014

Kiruna lebt vom Eisenerzabbau, der die ganze Stadt prägt.

 

Abräumhalde über Kiruna

 

Das Bergwerk ist in der Stadt allgegenwärtig:

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Turistbyrå sahen wir dieses Modell.

 

 

Es zeigt das Bergwerk, wo ab 1890 Eisenerz im Tagbau abgebaut wurde. Dadurch entstand der unübersehbare Graben im Berg. Die Flöze reicht von dort schräg gegen die Stadt hin. Durch den Abbau, der heute unter Tag erfolgt, senkt sich das Gelände. Deshalb muss nun die Stadt Kiruna Stück für Stück versetzt werden. Die rote Linie markiert den gefährdetsten Teil. Die Leute, die dort wohnen, müssen bis 2023 umgesiedelt werden. Der gesamte Neubau des Stadtzentrums soll bis 2033 abgeschlossen sein. Bis dahin sollen neu gebaut werden:
– 3000 Wohnungen
– 30´000 m² des Geschäftsviertels
– das Krankenhaus
– das Gymnasium
– Altersheime
– die Kirche
– das Rathaus

Ein neues Stadtzentrum, ausserhalb des Wohngebietes ist bereits geplant.

Eine Stadt, die wegen der Erzgewinnung umziehen muss! Das liess uns nicht kalt und wir meldeten uns für die knapp dreistündigen Führung in die Mine an.

 

Das Modell zeigt das Eisenerzvorkommen. Und in welchem Jahr der Magnetit wie tief unter Tag abgebaut wurde. Auf dem Felsen links seht Kiruna. Da das Flöz schräg unter die Stadt reicht, muss diese nun versetzt werden.

 

Die Führung auf englisch empfanden wir zum Teil als Werbeveranstaltung der Firma LKAB.
Wir erfuhren aber auch viel Wissenswertes.
Hier ein kleiner Abriss:
– Abbbau seit 1890 im Tagbau
– Das Erzvorkommen in Kiruna und Mamberget (liegt in der Nähe) zählt zu den reichsten Funden der ganzen Welt und reicht sicher für länger als 100 Jahre
– Das Magnetit hat einen Eisengehalt von 60 – 70 %, was enorm hoch ist.
– Das Erz wird zu Pellets von ca. 1 cm Grösse verarbeitet und per Bahn hauptsächlich nach Narvik (N) und zu einem kleineren Teil nach Luleå (S) gefahren, von wo es in die ganze Welt verschifft wird.
– Die Menge an Eisenerz, die in Kiruna an einem Tag gefördert wird, entspricht einer Stahlmenge, mit der umgerechnet fünf Eiffeltürme gebaut werden könnten.
– Ein Ende des Erzvorkommens ist nicht in Sicht und man rechnet damit noch länger als einhundert Jahre lang Erz abbauen zu können und später weitere Teile der Stadt zu versetzen zu müssen.

 

Wir hoffen, dass auch nach dem Umzug des Rathauses, das in der Gefahrenzone liegt, die Besucher die Kunstausstellung mit dem Fahrrad besuchen können.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Nicht gerade den Kungsleden, aber immerhin …

7. August 2014

Der Weg nach Norwegen führte uns nach Abisko.

 

Impression von unterwegs

 

Dort ist der Start des Kungsleden, dem wohl berühmtesten Weitwanderweg Schwedens. Der nördliche Teil ist 440 km lang.
Wir wollten nicht hunderte von Kilometern wandern, uns aber trotzdem etwas bewegen. Deshalb wanderten wir die ca. 400 Höhenmeter hinauf zum Nuolja, der Bergstation des Sesseliftes.

Der Weg führte unten durch einen lauschigen Birkenwald.

 

 

 

 

 

Es gab unzählige kleine Naturschönheiten zu sehen und viele süsse Heidelbeeren zu pflücken. Zum Glück hatten wir zwei Dosen dabei.

Oben angekommen war die Rundsicht fantastisch. Unter uns der riesige Torneträsk (See) mit dem Delta des Kamajakka, Abisco und rund herum die Berge.

 

 

Das Wetter verschlechterte sich von Minute zu Minute. Ein heftiger Gewittersturm brach los.
Wir suchten bei der Bergstation Schutz vor dem Unwetter und genossen die Bilder, die es mit sich brachte.

 

Wolkenvogel oder Drachenkopf?

 

Auch ein kleiner Vogel gesellte sich zu uns, dessen Flugversuch gegen den Sturm mit einer Notlandung (war wohl eher ein Crash) im hohen Gras geendet hatte.

 

 

 

 

 

Etwa dreiviertel Stunden später klarte es auf und wir sahen wieder ins Tal hinunter.

 

 

Deshalb wählten wir die ca. acht Kilometer längere Abstiegsvariante und wurden unterwegs mit diesem schönen Regenbogen belohnt.

 

 

 

Ausblick ins Kårsavagge Tal

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf den Nuolja: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Über die Grenze nach Norwegen

8. August 2014

Obwohl der Grenzübergang nach Norwegen nur auf 760 m.ü.M. liegt, verändert sich die Vegetation auf den letzten 20 Kilometern auffallend.

 

Nur noch einzelne kleine Birken stehen in der Heidelandschaft.

 

Die Schönheiten liegen hier auf Bodenhöhe wie Flechten, Moose und Blumen in allen Formen und Farben:

 

Schwarz wie Teile eines geplatzten Autopneus …

… oder grau in Form eines Naturschwammes

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karge Bergwelt kurz vor der Grenze

 

 

Schweden verabschiedete uns mit einem letzten Blumengruss

 

Kurz nach der Grenze auf der norwegischen Seite stehen auf den Felsen zwischen vielen kleinen Seen unzählige Ferienhäuschen. Das wirkte auf uns eigenartig. Darf da jeder bauen wie und wo er will? Das Ganze hat aber einen gewissen Charme.

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke: