Auto kaputt – Sizilien muss warten

 

Padula

20. bis 22. Januar 2015

 

Padula bei Tag

 

Padula bei Nacht

 

Gestern Abend haben wir unser Wohnmobil auf den Stellplatz eines „Agriturismo“ gestellt.
Wir campieren in der Ebene unterhalb des Dorfes Padula, das den ganzen Hügel überzieht.
Das Wetter ist sehr wechselhaft und meistens bläst ein unangenehm kalter Wind. Der Bauer Francesco ist sehr freundlich und hilfsbereit, und das WiFi auf dem gedeckten Sitzplatz beim Haus funktioniert. Gründe genug, dass wir nicht nur eine, sondern schlussendlich vier Nächte hier bleiben.

Bei einem Spaziergang ins Dorf hinauf bewundern wir die Kunstwerke ortsansässiger Künstler.

Eine Umsetzung des alten Themas: Maria und Josef mit dem kleinen Jesuskind. Finden wir originell und ausserordentlich gelungen.

 

 

 

 

Doch wir bewundern nicht nur die bildende Kunst, sondern auch die Auto-Parkier-Kunst eines Bewohners (Annette meint dazu: es könnte sehr wohl auch eine Bewohnerin sein), der (die) sein (ihr) Vehikel in einer der schmalen Gassen abstellte. Der Fiat ist nicht nur auf Hochglanz poliert, sondern weist auch verhältnismässig wenige Kratzspuren auf.

 

 

 

Auto kaputt !!!

23. Januar 2015

Heute Freitag wollen wir bei regnerischem und kaltem Wetter ein grosses Stück näher an Sizilien heranrücken, das in unserer Fantasie immerschön und immerwarm sein wird.

Doch Freude und Frust müssen irgendwie verwandt sein.
Keine 60 Kilometer weiter leuchtet plötzlich die Warnlampe: „Motor kontrollieren lassen“ auf. Unser WoMo hat kaum mehr Kraft und quält sich schon die kleinsten Steigungen hoch.
Darum – rasch weg von der Schnellstrasse, die hier über hohe Brücken dem Berg entlang führt. Wir sind in Praia a Mare gelandet, klärt uns das Navi auf.
Da sich unser Fahrzeug noch in der Garantiezeit befindet, rufen wir bei Peugeot an. Die organisieren einen Abschleppwagen, der kurz darauf vorfährt. Der Fahrer ist froh, dass wir, wenn auch langsam, noch selber fahren können. Unser Auto scheint ihm zu gross und zu schwer, für seinen kleinen, neuen Tieflader. Er lotst uns zu der offiziellen Peugeotgarage, die zum Glück ganz in der Nähe liegt.
Die Analyse ergibt, dass irgendein Rohr, das zum oder vom Partikelfilter führt, defekt ist. Leider müsse das Ersatzteil aus Frankreich angeliefert werden, was rund eine Woche dauere, erklärte uns der freundliche Garagenchef Antonello.
Die Seniorchefin diktiert uns zum Trost eine ganze Liste von Sehenswürdigkeiten in der Region, die wir uns unbedingt ansehen müssten.
Signor Antonello empfiehlt uns ein Hotel und überlässt uns einen Ersatz-PW. Da es sich um einen Garantiefall handle, werde Peugeot das alles bezahlen. Annettes Anfrage bei Peugeot Deutschland bestätigt dies. Zudem würden uns die Rückflüge und die Rückführung unseres Wohnmobils in die Schweiz bezahlt.
Sehr grosszügig, finden wir, aber wir wollen nach Sizilien und nicht zurück in die Schweiz.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Nutze die Zeit, die dir aufgezwungen wird

24. Januar 2015

Heute morgen bleibt von der gestrigen Grosszügigkeit von Peugeot nicht mehr viel übrig. Sie würden wahlweise ein Hotel für höchstens drei Tage bezahlen oder ein Ersatzfahrzeug für vier Tage. Nach längerer Diskussion ringt ihnen Annette die Zusage ab, dass sie die Kosten des Ersatzwagens für die gesamte Reparaturzeit übernehmen werden.

Zum Glück haben wir den eti-Schutzbrief vom TCS. Dank diesem werden unsere Hotelkosten für die Zeit der Reparatur bis zu einem Höchstbetrag von CHF. 1’000.– übernommen. Die Hoteliersfamilie di Marco erhält die Kostengutschrift vom TCS keine halbe Stunde später per Fax. Das nennen wir Kundenfreundlichkeit!

Wir bleiben deshalb hier im „New Hotel Blu Eden“, wo wir als einzige Gäste sehr zuvorkommend betreut werden.

Da die Sonne durch die Wolken scheint und um unseren Frust über den unfreiwilligen Aufenthalt etwas zu mindern, machen wir uns auf, die Gegend zu erkunden.
Zuerst geht es nach Maratea.

 

 

 

 

 

 

Über mehrere Serpentinen, die auf Brückenpfeilern stehen und kühn ins Tal hinausragen, nähern wir uns dem Ziel, der über 20 Meter hohe Jesusstatue, die zuoberst auf dem Berg allen Wettern trotzt.

 

 

 

 

 

 

Die Menschen hier oben sind weggezogen. Ihnen war wohl die windexponierte Lage zu ungemütlich.
Nachdem wir diese schlichte und durch ihre Höhe und Lage imposante Statue gewürdigt haben, fahren wir wieder hinunter ans Meer und weiter nach Sapri.

Wir staunen über einen sitzenden Mann aus Drahtgeflecht. Ein Passant, der unser Interesse sieht, eilt herbei und zeigt uns, wo wir uns hinstellen müssen, um ein Foto zu schiessen. Nur von dieser Stelle aus sei die Aussage des Künstlers Edoardo Tresoldi (*1987) ersichtlich. Und tatsächlich, erst aus dieser Perspektive erhalten die vier kleineren Figuren, die an den Masten vor dem Gebäude hängen, einen Sinn.
Diese Figuren symbolisieren die Gedanken. Eine von ihnen springt über die Rücken von zwei anderen dem „Denker“, der auf einem Flachdach sitzt, in den Kopf.
Auf Youtube haben wir einen kleinen Film über den Künstler und seine Figuren gefunden.

Link zum Video:

 

„Pensieri“ (Gedanken) von Edoardo Tresoldi

 

Von einem Strassencafé aus bewundern wir den spektakulären Sonnenuntergang von Sapri.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Strandspaziergang

25. Januar 2015

Bei kühlen Temperaturen und bedecktem Himmel spazieren wir vom Hotel, das oberhalb von Praia a Mare liegt, hinunter an den Strand. Wir bewundern die vielen verschiedenfarbigen, glattgeschliffenen Steine. An einer Stelle sind zwei Reihen Palmen in den Sandstrand gepflanzt. Beat interessiert sich wieder einmal nur für die Details dieser Pflanzen. Hier das Resultat:

 

 

 

Besuch des Santuario

26. Januar 2015

Oberhalb von Praia a Mare steht die Wallfahrtskapelle, dicht an den Felsen gedrängt.
Wir nehmen den Aufstieg über die viele Steintreppen auf uns und staunen:
Der Kirchenraum befindet sich nicht, wie wir erwartet haben, in dem Gebäude, sondern daneben in einer Höhle.

 

Kirchenraum in der Höhle

 

Ausgrabungen zeigten, dass diese Höhle bereits 12’000 vor Christus bewohnt war. Es gab im hinteren Teil Wasser und die grosse Grotte ist trotzdem trocken, ideal also für die damaligen Höhlenbewohner.
Ein spezieller Ort hat immer auch eine spezielle Geschichte:
Hier die Legende dazu:
Die „Madonna mit Kind“ war an Bord eines Schiffes. Die türkische Besatzung stand unter dem Befehl eines frommen christlichen Kapitäns. Nachdem das Schiff in der Bucht vor Praia a Mare geankert hatte, kam es aufgrund ungünstiger Strömungen nicht mehr weg. Die muselmannische Mannschaft wollte den Kapitän zwingen die Marienstatue über Bord zu werfen, da sie diese für die Widrigkeiten verantwortlich machten. Der Kapitän rettete die Statue, indem er sie in der Höhle auf einen Felsen stellte. Einige Tage später betrat ein taubstummer Hirtenjunge die Grotte. Er sah die Madonna und ein Wunder geschah: Der Knabe konnte plötzlich sprechen.
Der Priester brachte die Statue in eine nahegelegene Kapelle, doch am folgenden Tag stand sie wieder in der Höhle. Da sich das mehrmals wiederholte, wurde in der Grotte ein Altar errichtet.
Im 2. Weltkrieg suchte die Bevölkerung im Santuario Schutz vor den Bomben.

 

Blick aus dem Santuario

 

 

Ausflug zum Passo Lo Scalone

27. Januar 2014

Heute scheint zur Abwechslung mal wieder die Sonne. Wir ignorieren den kalten Wind und fahren auf den Passo Lo Scalone.

Unterwegs lernen wir eine andere Seite Kalabriens kennen: die Berge, die zu dieser Jahreszeit sogar einen Hauch von Schnee tragen.

 

 

Kurz vor dem Pass parkieren wir am Strassenrand und wandern zum Lago La Penna. Wir geniessen die Ausblicke gegen das Meer und in die Berge. Nach einer knappen Stunde erreichen wir den schöngelegenen Waldsee. Im Sommer scheint er ein Ausflugsziel und Picknickort der Einheimischen zu sein, wie wir dem herumliegenden Müll entnehmen.

Auf dem Rückweg treffen wir sogar auf Frühlingsboten, die dem eisigen Wind trotzen. Ein Bild davon sparen wir für das Ende dieses Berichtes auf. (Spannend, nicht wahr? 😉 )

 

Ein Blick ins Tal zeigt eine kleine heile Welt.

 

Auf der Rückfahrt ins Hotel besuchen wir Belvedere Marittimo. Das „sehenswerte“ Städtchen enttäuscht uns. Es wirkt vergammelt und ohne Zukunft.

Wir bemühen uns etwas gegen den wirtschaftlichen Untergang des Ortes zu tun und setzen uns in die Bar „La Cipolla“ (die Zwiebel) am Hauptplatz. Wir wollen uns mit leckeren heissen Schokoladen, die hier in Italien dickflüssig serviert werden, verwöhnen.
Die „due cioccolate calde“ bereiten dem Betreiber sichtbar Mühe. Nach langer Zeit bringt er zwei sehr heisse, sehr bittere Gebräue. In der Flüssigkeit schwimmen etwelche Schokopulverklumpen, die sich beim besten Willen nicht auflösen lassen.
„La Cipolla“ wurde ihrem Namen gerecht: das Getränk war zum Heulen.

Beim Bezahlen fragt der Wirt erwartungsfroh, ob uns die Schokoladen geschmeckt hätten. Auf unsere Kritik reagiert er verärgert und wiederholt gebetsmühlenartig, dass er sie selber und genau nach Rezept zubereitet hätte.

 

 

Die Burg ist am Zerfallen und weiträumig abgesperrt.

 

 

Ein schauerlich-schöner Eindruck aus Belvedere Marittimo.

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung an den Lago la Penna:

 

 

Wanderhirten

28. / 29. Januar 2015

Nach dem Dauerregen von gestern fahren wir heute nochmals ins Hinterland Kalabriens.

Bei San Primo sehen wir einen Orangenverkäufer am Strassenrand. Eigentlich verkauft er seine Orangen nur harassenweise. Sein Freund preist die lange Haltbarkeit der Früchte an. Eine Degustation der ausserordentlich grossen, aromatischen und süssen Früchte überzeugt uns vollends. Der Händler ist bereit für uns eine Ausnahme zu machen und uns eine halbe Kiste zu verkaufen. Er hört kaum mehr auf Orangen in einen grossen Plastiktüte zu packen. Es sind geschätzt sechs bis sieben Kilogramm Früchte und wir bezahlen dafür € 5.–.
In der Nähe von Castelluccio Inferiore treffen wir auf Wanderhirten. Der alte Hirte ist mit seinem Sohn, einem Packpferd, 10 Hunden und ca. 100 Schafen und Ziegen unterwegs. Die Tiere ziehen weidend einer Strassenböschung entlang. Besonders stolz ist er auf die beiden grossen Ziegenböcke. Er fordert Beat mehrmals auf, diese zu fotografieren.
Die Hunde sorgen dafür, dass die Tiere weder unten in das Getreidefeld, noch oben auf die Strasse laufen.

 

 

Ruhig zieht die Herde der Strassenböschung entlang.

 

 

 

 

 

Der Stolz des Besitzers, ein Ziegenbock mit riesigen Hörnern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bevor wir weiterfahren, schenken wir den zwei Hirten etwas von unserer Orangen-Schwemme.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Stubenhockerwetter

30. / 31. Januar 2015

Diese zwei Tage Dauerregen können uns nicht verdriessen. Das Zimmer ist geheizt und wir verbringen die Zeit mit Schreiben am PC oder Lesen am E-Reader.

 

Zum Schluss, für alle Wintermüden, hier noch den versprochenen Frühlingsboten vom Passo Lo Scalone:

 

Blühender Krokus

 

 

Auf dem Weg nach Sizilien

 

Die (ob-)dachlose Kirche von San Galgano

10. Januar 2015

Heute werden wir von lärmenden Motorsägen geweckt. Im Nachbargrundstück wird gerodet.
Deshalb fällt unser Frühstück relativ kurz aus und wir fahren weiter nach San Galgano, um die berühmte Kirche ohne Dach zu besichtigen.

 

 

In San Galgano wurde im 12. Jahrhundert ein Kloster erbaut. Die Kirche stellt in Mittelitalien einen einzigartigen Fremdkörper dar. Mit diesem Bau wurden zum ersten Mal gotische Stilelemente in der Toskana eingeführt. Die reine französische Gotik konnte sich hier aber nie durchsetzen.
Die Mönche des Klosters waren im 12. und 13. Jahrhundert einflussreiche Grundbesitzer. Sie betrieben einige Mühlen und optimierten die Eisengewinnung.

 

 

Der wirtschaftliche Abstieg begann Mitte des 14. Jahrhunderts. Durch Hungersnöte und Pestepidemien starben viele Mönche und Laienbrüder zudem machten marodierende Söldnerheere aus Florenz die Gegend unsicher.
Der Abt Girolamo Vitelli verkaufte um 1550 die Bleidächer der Klosterkirche, wodurch die Kirche schweren Schaden erlitt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Zisterzienser-Mönche blieben bis 1783 als Grossherzog Leopold I. das Kloster aufhob und der Papst es entweihte. Im selben Jahr stürzte der Glockenturm und die meisten Gewölbe der Kirche ein. Nach und nach trugen die Bauern der Umgebung Steine vom Mauerwerk ab, um damit ihre Häuser zu bauen.
Die mächtige Ruine und ihre Geschichte hat uns sehr beeindruckt. Sie ist heute ein Touristenmagnet, wie der riesige Parkplatz in der Nähe zeigt.

Nach der Besichtigung fahren wir nach Monticiano auf einen Stellplatz, der im Toscana-Wohnmobil-Guide erwähnt ist. Er entpuppt sich aber eher als Abstellplatz für alte Kommunalfahrzeuge. Doch es ist sehr ruhig hier und wir stellen unser Wohnmobil zwischen einen alten Schulbus und einen rostigen LKW mit montiertem Schneepflug.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Baden im Freien

11. Januar 2015

Heute fahren wir nach Saturnia. Eine Legende besagt, dass Saturn, der griechische Gott des Ackerbaus, hier seine erste Stadt auf der italienischen Halbinsel gegründet haben soll.
Der Ort gilt auch als die erste etruskische Stadt Italiens.

 

 

Wir haben gestern genug „Geschichte konsumiert“, deshalb lassen wir den historischen Ort links liegen und fahren direkt zu einem weiteren Höhepunkt, der Thermalquelle. Das schwefelhaltige Wasser tritt 37°C warm aus dem Boden und fliesst als Bach bis zu der „Cascate del Mulino“. Hier ist das Baden in den natürlich geschaffenen Sinterbecken kostenlos und das Wasser immer noch ca. 30 °C warm.

Annette kuriert im warmen Wasser ihre Erkältung aus.

 

In Montemerano finden wir einen ebenen Übernachtungsplatz direkt beim Friedhof.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Tuffsteinstadt Pitigliano

12. Januar 2015

Ein Spaziergang am Morgen durch das malerische Dorf Montemerano, das, wie hier üblich, auf einem Hügel steht, bietet schöne Ausblicke auf die umliegenden Olivenhaine.

 

 

 

Schattenspiel im Olivenhain

 

Wir fahren weiter nach Pitigliano, einem sehenswerten Tuffsteinstädtchen. Die Häuser stehen dichtgedrängt auf einem Tuffsteinfelsen. Die Keller und zum Teil auch die Garagen wurden in das weiche Gestein gehauen.

Auf den Stadtplänen, die an den touristischen Hotspots hängen, sind mehrere Stellen mit WiFi-Symbol versehen. Wir freuen uns, denn wir waren schon seit Tagen nicht mehr im Internet. Frohgemut suchen wir uns eine Bank an der Sonne, packen den Laptop aus und bekommen die Meldung „keine Netzwerke gefunden“. Unverzagt marschieren wir zum nächsten Platz, der gemäss Karte WLAN haben soll, wieder nichts. Die Stadtverwaltung, wo wir uns erkundigen wollen, ist geschlossen.
Aber so kamen wir zu einem ausgedehnten Bummel durch die Stadt.

 

Pitigliano thront hoch über dem Tal

 

Bereits die Etrusker hatte 700-600 v. Chr. die Vorteile des leicht zu bearbeitenden Tuffsteins genutzt und ihre Strassen in den Fels gehauen.

Der „Via Cava“ ist einer dieser Hohlwege, die man heute noch begehen kann. Bis zum Bau der heutigen Strassen in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts waren diese Wege die Hauptverbindungsstrassen zwischen den Dörfern. Die Menschen waren noch hauptsächlich zu Fuss unterwegs und der Transport von Waren wurde mit Hilfe von Eseln bewältigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In die Mitte des Weges wurde eine Rinne gehauen, um das Regenwasser abzuleiten. So konnten die Reisenden bereits vor über beinahe 3000 Jahren auch bei Regen die Strassen benutzen, ohne im Wasser waten zu müssen.

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Auf der Suche nach WiFi

13. Januar 2015

Wir möchten gerne wieder einmal unsere Mailbox checken. Deshalb fahren wir heute nach Cerveteri. Hier finden wir zwar den gesuchten Stellplatz, aber das versprochene WiFi ist „zur Zeit“ leider nicht in Betrieb. Wir übernachten trotzdem hier.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Erwürgte Hähne!

14. Januar 2015

Heute geht es nach Strangolagalli, was auf Deutsch „strangulierte Hähne“ heisst. Einer Sage nach soll das Städtchen vor langer Zeit von Belagerern umstellt gewesen sein. Diese planten beim ersten Hahnenschrei einen Angriff. Die Bewohner wendeten diesen dadurch ab, dass sie in der Nacht allen ihren Hähnen den Hals umdrehten.
Es gibt noch andere Erklärungen für den seltsamen Ortsname, doch uns gefällt diese Version am besten.

PS: Auch hier gibt es das angekündigte WiFi nicht. „Es wird zur Zeit gerade etwas gebaut“, weiss uns der Gemeindepräsident zu berichten.
Am nächsten Morgen werden wir dafür mit strahlendem Sonnenschein und einer wunderschönen Aussicht über die Hügel von Latium belohnt.

 

Blick über die Hügel von Lazio

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Ein nervendes Geräusch!

15. Januar 2015

Seit einigen Tagen verunsichert uns ein seltsames Klicken in unserem Batterieladegerät, das tagsüber in regelmässigen Abständen auftritt.

In Frosinone gibt es eine offizielle Truma-Vertretung. Grund genug für uns, dorthin zu fahren.
Der Chef schaut sich das Ganze kurz an und bestellt uns auf morgen, 14:30 Uhr.

Wir übernachten auf einem riesigen Parkplatz etwas unterhalb des Stadtkerns.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Schweizer Pünktlichkeit

16. Januar 2015

Pünktlich, wie wir Schweizer sind, stehen wir kurz vor 14:30 Uhr vor den verschlossenen Toren der Firma. Etwas nervös warten wir: Hat der Chef wohl gestern vergessen, dass heute Freitag ist und die Werkstatt am Freitagnachmittag geschlossen bleibt?
Doch unsere Sorge ist unbegründet. Um ca. 15:10 Uhr fährt er vor und öffnet die Tore. Das Mittagessen hat wohl etwas länger gedauert.

Ein Mitarbeiter, der sehr kompetent scheint, prüft unsere Solaranlage und unser Ladegerät auf Herz und Nieren. Er kann nichts finden, alles sei in bester Ordnung. Wieso das Ladegerät nun plötzlich Töne von sich gibt, die wir in all den Monaten vorher nicht vernommen haben, weiss auch er nicht zu erklären.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Weiter südwärts

17. Januar 2015

Am Morgen finden wir die Bibliothek von Frosinone mit funktionierendem WiFi, wo wir endlich wieder einmal auf unsere Mailbox zugreifen können.

Am Nachmittag fahren wir weiter Richtung Sizilien.
Am Abend vermuten wir, dass die „Grotte di Pastena“ uns einen hübschen Schlafplatz bieten könnten. Aber der Weg dorthin zieht sich in die Länge, und wir sehen nirgends Angaben, wie weit es noch ist. Irgendwann geben wir auf und übernachten auf einem Parkplatz beim Friedhof unterhalb der Kirche San Antonio kurz nach Pastena.

 

 

Direkt neben unserem Wohnmobil verbringen zwei in Stein gehauene Ochsen die Nacht. Die Inschrift „Il Maggio“ (der Mai) lässt uns zuerst ratlos.
Unsere Nachforschungen ergeben, dass hier in Pastena jeweils der Maibaum von zwei grossen, weissen Ochsen ins Dorf gezogen wird, was Anlass zu einem ersten Maifest bietet.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Unruhige Nacht!

18. Janur 2014

Heute fahren wir bei Dauerregen über den Passo San Nicola, der im Naturpark Monti Aurunci liegt. Eine kurze Regenpause nutzen wir, um uns zu informieren und zu fotografieren. Die Gegend gefällt uns sehr und es gibt viele Wanderwege. Wir beschliessen später einmal hierher zurückzukehren.

 

Blick vom Passo San Nicola

 

Dann geht es weiter auf der Hauptstrasse um Neapel herum und dem tyrrhenischen Meer entlang. Wir sind müde, es wird langsam dunkel und wir finden keinen Platz, den wir zum Schlafen geeignet finden. Endlich … da rechts … ein Parkplatz, der uns passend scheint.
Hier, in Sarno, gegenüber dem Friedhof, bleiben wir.

Wir spassen noch und finden, der Ausblick auf die umliegenden Hügel mit ihren Ruinen, würden sich bei diesen dämmrigen Lichtverhältnissen gut als Kulisse für einen Horrorfilm eignen.

 

In der Nacht erwachen wir, da dauernd irgendwelche Autos auf den Platz und wieder weg fahren oder mit laufenden Motoren stehen bleiben.
Uns ist nicht mehr nach Spassen zumute. Was läuft hier ab, findet nun der Horrorstreifen in der Realität ab? Befinden wir uns mitten auf einem Drogenumschlagplatz?

An Schlaf ist nicht mehr zu denken.

Erst am Morgen sehen wir was in der Nacht los war. Nicht der Horror hat hier stattgefunden, ganz im Gegenteil…. Die vielen herumliegenden Papiertaschentücher und Präservative zeigen, wir haben auf einem „Platz der Liebe“ übernachtet und nicht, wie wir befürchteten, in der Vorstufe zur Hölle.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Flucht aufs Land

19. Januar 2014

Die letzte Nacht hat uns genug „städtische Verhältnisse“ beschert. Wir haben Sehnsucht nach dem Landleben. Deshalb fahren wir nach Padula, wo ein Bauer Standplätze vermietet. Ein Telefonanruf bestätigt uns, dass dort auch wirklich ein Internetzugang vorhanden ist.

Unterwegs fallen uns zwei Möglichkeiten der Nutzung von Sonnenenergie auf: Direkt, durch Wärmegewinnung in Treibhäusern, oder durch Stromgewinnung via Fotovoltaikanlage.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Frieren im Süden

 

Flucht vor der Eisglätte

2. Januar 2015

In Wohlen sind die Strassen trocken, aber bereits am Nachmittag soll es auf der Alpennordseite regnen; es droht überfrierende Nässe, deshalb schnell los!
Wir verabschieden uns von der Familie Lehmann, bei der wir einmal mehr Unterschlupf gefunden haben. Herzlichen Dank!
Unterwegs beunruhigen uns einige Tropfen, doch wir schaffen es noch vor dem grossen Regen durch den Gotthardtunnel in die Sonnenstube Tessin. In Ligornetto finden wir einen Parkplatz bei einer kleinen Kirche, wo wir übernachten.

 

Kirche San Giuseppe bei Ligornetto

 

In der Nacht fallen die Temperaturen unter den Gefrierpunkt. Wir wollen unsere Standheizung starten. Doch diese will nicht. Letztes Jahr hat sie einwandfrei funktioniert und jetzt, wo es so kalt ist wie nie, streikt sie. Wir versuchen sie mehrmals zu starten, doch ohne Erfolg.
Wir befürchten, dass uns die Wasserleitungen einfrieren. Deshalb fahren wir um 2:00 Uhr in der Nacht los, auf die Autobahn nach Biasca und zurück. Mit der Heizung des Fahrzeuges bringen wir so wieder Wärme in unser Zuhause und legen uns zum zweiten Mal schlafen.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Toscana, wir kommen

3. Januar 2015

Die Kälte weckt uns am Morgen und wir wandern ins Dorf. Das gibt erstens warm und zweitens gibt es dort ein geheiztes Café, wo wir frühstücken.

 

 

Danach ist die Welt für uns wieder rund. Wir spazieren durch das Dorf Ligornetto und entdecken verschiedene hübsche Ecken.

Bunte Mosaike gegen das Grau-braun der Altstadt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Brunnenfigur in den Mund gelegt: „Es ist zum Kotzen, dass gewisse Zweibeiner immer alle Wände vollsprayen müssen.“

Weiter geht´s nach „bella Italia“. Wir fahren über den Cisapass und gelangen in die Toscana. In Colombiera-Molicciara finden wir einen ruhigen Parkplatz inmitten von Wohnhäusern, die zum grössten Teil unbewohnt wirken.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Castelnuovo Magra

Am 4. Januar

wandern wir bei strahlendem Sonnenschein den Berg hoch in das pittoreske Dörfchen Castelnuovo Magra, das auf einer Kuppe liegt.
In einem einsamen Gässchen stemmt sich eine alte Frau gegen eine schwere Holztüre. Ihr fehlt offensichtlich die Kraft, um gegen den mechanischen Türschliesser anzukommen. Sie bittet uns mit leiser Stimme ihr zu helfen. Annette öffnet die Haustüre und die Frau kann wieder nach Hause. Es ist traurig, wenn die eigene Haustüre ein unüberwindbares Hindernis zur eigenen Wohnung wird.

Auch in Castelnuovo Magra gibt es – wie wohl in jedem Dorf Italiens – einen Platz, auf dem sich die älteren Männer zum Palaver treffen.

 

 

Auf dem Rückweg bestaunen wir die kunstvolle Einzäunung eines Grundstückes.

 

 

 

 

 

 

 

Unter den Olivenbäumen im Hang wurden die Netze nach der Ernte nicht entfernt, sondern lediglich zusammengebunden. Die nächste Ernte kommt bestimmt und was will man sich da unnötige Arbeit bereiten?

 

 

 

 

 

 

 

Link zur Wanderung nach Castelnuovo Magra:

 

 

Reparatur: 1. Versuch

5. Januar 2014

Heute fahren wir nach Grossetto, weil es da eine Truma-Servicstelle gibt. Der Mechaniker findet den Fehler schnell. Der Schlauch, der vom Tank zur Heizung führt, hat sich gelöst und hängt frei in der Luft. Das verstehen auch wir: Kein Diesel, keine Wärme.
Nach 15 erfolglosen Startversuchen blockiert die Standheizung und kann nur von einem Fachmann wieder deblockiert werden. Also kein Problem, denken wir, doch der „Fachmann“ ist ratlos. Seine Nachforschungen und die Vorlesungen von Annette aus dem italienischen Teil des Truma-Handbuches, die er sich geduldig anhört, fruchten nichts. Er gibt nach über einer Stunde auf, seine Mittagspause ist auch schon überfällig.
Das Paradoxe: Unsere Heizung ist nun zwar repariert, funktioniert aber trotzdem nicht.

Danach fahren wir nach Campiglia Marittima. Wir besuchen dort Eva und Andi, die wir auf Graciosa kennengelernt haben. Den Winter verbringen sie jeweils hier in Italien. Sie haben ihr Haus, das idyllisch direkt oberhalb vom historischen Ortskern liegt, aus dem 12. (oder 14. Jahrhundert, man weiss es nicht so genau) liebevoll renoviert.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Befana (= Feiertag)

Der 6. Januar

ist in Italien ein Feiertag – also nichts mit Heizungsreparatur.
Dafür wandern wir mit Eva auf den Monte Calvi (646 m.ü.M.), wo wir die Aussicht auf die sanften Hügel der Toscana geniessen. Anschliessend geht es weiter nach Sassetta (total 4 ½ Stunden).

Link zur Wanderung über den Monte Calvi nach Sassetta: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Reparatur: 2. Versuch

7. Januar 2014

Andi, der gelernte Elektriker, schaut sich unser Heizungsproblem an und findet heraus, dass man die Blockade nur mit einem Diagnosetool entsperren kann. Ein Anruf bei Truma-Deutschland bringt uns die Adresse einer Servicestelle ein, die auch wirklich über ein solches Gerät verfügt.
Wir fahren also über 80 km nach Cascina, wo wir die Firma mit einiger Mühe auch finden. Das Gebäude liegt versteckt und schlecht angeschrieben im Industriegebiet. Das Problem ist zwar schnell behoben, doch auch hier dauert der ganze Ablauf über eine Stunde, denn …
… als der Garagist Gabriele hört, dass wir nach Apulien reisen wollen und dass wir viel Zeit haben, ist er nicht mehr zu bremsen. Apulien sei zwar schön, aber wir müssten unbedingt nach Sizilien fahren. Das sei viel attraktiver. Er bittet uns in sein Büro, um die Rechnung zu bezahlen, denken wir. Aber weit gefehlt: am PC zeigt er uns viele sehenswerte Orte, die wir unbedingt besuchen müssten. Damit wir auch wirklich nichts verpassen, schreibt er uns diese auch gleich auf einen Zettel. Erst als der vollgeschrieben ist, können wir uns verabschieden und wieder nach Campiglia Marittima zurückfahren. Vorher jedoch müssen wir Gabriele noch versprechen, dass wir eine Mail schreiben werden und ihm mitteilen, wie uns Sizilien gefällt.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wanderung nach Suvereto

8. Januar 2014

Heute wandern wir mit Eva durch Wälder und über Felder nach Suvereto (drei Stunden). Wir geniessen die abwechslungsreiche Gegend und die Ausführungen von Eva, die schon seit vielen Jahren hier in der südlichen Toscana lebt und deshalb über viel Insiderwissen verfügt.
In Suvereto werden wir von Andi abgeholt und wir fahren noch zum Golf von Baratti und nach Populonia, das für seine Ausgrabungen von Etruskersiedlungen und -grabstätten berühmt ist.

Auf der Rückfahrt werden wir Zeuge eines Naturschauspiels. Es beginnt zu regnen, doch die Landzunge auf der anderen Seite des Golfs von Baratti leuchtet in der Abendsonne. Ein Regenbogenfragment betont die Grenze zwischen Land und Meer noch zusätzlich.

 

 

Link zur Wanderung nach Suvereto:

Link zur Strecke, die uns Andi gefahren hat:

 

 

Öffnungszeiten auf italienisch

9. Januar 2015

Wir fahren nach Venturina, wo es in der Bibliothek einen Internetzugang geben soll.
Pünktlich um 15:00 Uhr stehen wir vor der verschlossenen Türe. Ein Zettel informiert uns, dass heute erst eine Stunde später geöffnet wird. Nicht weit davon entfernt finden wir eine lärmige Bar, wo wir unsere Mails checken können.
Danach fahren wir an den Golf von Baratti. Hier gibt es am Meer einen ruhigen Platz zum Schlafen.

Link zur heutigen Strecke: