Schottlands Nordwesten

 

 

Orkney-Querung

3. September 2015

Gestern Nacht sind wir kurz vor Mitternacht mit der Fähre in Kirkwall angekommen und zum Schlafen auf den nahen Wideford Hill gefahren.
Heute queren wir die Orkney-Inseln, die wir uns auf der Hinreise angeschaut haben, und fahren mit der Fähre weiter nach Schottland.

 

P1180131 - ©

Fähre von den Orkney-Inseln nach Schottland

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

LPG-Gas ja, aber …

4. September 2015

Auf Shetland gab es kein Gas zu kaufen und unser LPG-Tank ist beinahe leer und ohne Gas gibt es weder warmes Essen noch Tee oder Kaffee.
Deshalb fahren wir in Watten voller Freude zu einer Tankstelle, die eben diesen begehrten Brennstoff anbietet. Etwas unsicher klauben wir unsere Adapterset hervor, das Anschlüsse in ganz Europa verspricht. Und wirklich, einer scheint für die Zapfstellen im „United Kingdom“ zu passen.
Aber …
Der Anschluss ist zwar richtig, aber das Verbindungsrohr zu kurz und so kann der Tankwart den Zapfhahn nicht anschliessen.
Guter Rat ist teuer.
Der hilfsbereite Mann holt diverse Gummidichtungen, um den Adapter um die knapp zwei Millimeter, die fehlen zu verlängern, doch nichts passt.
Beat sieht bereits den „worst case“, das heisst die Abreise aus Grossbritannien, als Annette die Idee hat, man könnte ja das Gewinde mit Isolierband umwickeln und so die nötige Distanz schaffen.
Der Tankwart hat tatsächlich ein Silikonband, das er um das Gewinde wickelt. Gespannt warten wir, ob das funktionniert.
Und siehe da, der Hahn lässt sich nun anhängen und die Verbindung ist dicht. So kann das Gas mit grossem Druck in unseren Tank strömen. Unsere warme Küche ist gerettet!

Wir fahren nach Thurso, wo wir Cathy, der netten Dame vom „Tourist Information Center“, wie damals Ende Juli versprochen, Rückmeldung geben über unseren Aufenthalt auf den Shetland-Inseln.
Sie war selber noch nie dort, ist sehr interessiert an unseren Erfahrungen und stellt viele Fragen. So tragen wir unser Scherflein zur Qualitätssteigerung des Tourismusbüros bei. 😉

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Strand von Durness und Smoo Cave

5. September 2015

Der Strand von Durness wird auf der einen Seite von roten Felsen begrenzt. Man sieht an ihm sehr schön, wie die Schichtung vertikal verläuft, die Sedimente also einst durch Faltung aufgestellt wurde. Auch der Sand hat hier eine leicht rötliche Farbe.

 

P1180196 - ©

Felsen am Strand von Durness

 

P1180198 - ©

Vertikale Schichtung des Felsens

 

Wir sammeln einmal mehr herumliegende Abfälle ein. Ein Strandgut lassen wir jedoch liegen. Eine losgerissene gelbe Boje. An deren blauem Tau hängen einige sehr dekorative Muscheln, die wir noch nie gesehen haben. Vielleicht erfreuen sich ja noch andere an diesem Bijou?

 

P1180194 - ©

Dekoratives Strandgut

 

P1080871 - ©P1080874 - ©

 

 

 

 

 

 

Einige Meilen weiter besichtigen wir die Smoo Cave. Die Höhle entstand ursprünglich durch die Brandung des Meeres und wurde dann durch einen Bach, der sich in den Fels frass, weiter ausgehöhlt. Der Wasser stürzt heute durch ein Loch in die Höhle. Das Rauschen und das Licht, das bei der Kaskade einfällt, verleihen der Grotte eine eigenartige, fast geheimnisvolle Stimmung.

 

P1180236 - ©

Smoo Cave von aussen

 

 

P1180218 - ©

Smoo Cave mit Wasserfall

 

Beim Spaziergang zurück entdecken wir einen dekorativen Holzpfosten. Durch die Witterung ist das weichere Holz verfault. Dadurch wurden die kreisförmig angelegten Aststummel dieser ehemaligen Fichte freigelegt. Auf dem Bild sieht man schön, dass diese Äste strahlenförmig auf derselben Höhe aus dem Kern herauswachsen.
Mit diesem kurzen Biologie-Exkurs haben wir den pädagogisch wichtigen Teil unseres Reiseblogs einmal mehr abgedeckt.
Findige LeserInnen merken: nicht nur „Reisen“, sondern auch „unserwegs-Lesen“ bildet! 😉

 

P1180233 - ©

Studienobjekt: „Wie wachsen Äste am Baum.“

 

In der Nähe von Gualin House fällt uns auf, wie grün diese Gegend ist. Auf den Shetland-Inseln haben die braunen  Farben vorgeherrscht.

 

P1180258 - ©

Gegend um Gualin House

 

Wir übernachten am Doman Pier. Von hier aus wollen wir morgen zur Sandwood Bay wandern.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Alternatives Regenprogramm

6. September 2015

Da es am Morgen heftig regnet und zum Teil stürmt, beschliessen wir die Wanderung „Wanderung“ sein zu lassen und nach Inverness zu fahren. Dort haben wir in einer Buchhandlung vor gut sechs Wochen das Buch „Brit stops“ bestellt, das Gratis-Stellplätze in ganz Grossbritannien auflistet.

Je weiter wir gegen Osten fahren, desto besser wird das Wetter.

In Bonar Bridge legen wir in einem lauschigen Park eine kleine Pause ein.

 

P1180267 - ©

Bonar Bridge

 

Von Inverness aus fahren wir ein Stück zurück auf den Waldparkplatz bei Munlochy, wo wir bereits früher einmal übernachtet haben.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Zurück zur Nordküste

7. September 2015

Am Morgen werden wir erstmals seit langem wieder von Vogelgezwischer geweckt. Die Sonne scheint und wir beschliessen zurück an die Nordküste zu fahren.

Immer wieder sind wir beeindruckt von den vielfältigen Landschaften.

 

P1180287 - ©

Farn, Erika und Bäume, was braucht es mehr?

 

 

 

 

 

 

 

In Lairg entdecken wir eine kleine Insel, auf die jemand ein Häuschen gebaut hat. Sogar an das Windrad für die Energieversorgung wurde gedacht. Ob da wohl Zwerge wohnen?

 

P1180293 - ©

Mini-Insel mit „Zwergenhaus“ in Lairg

 

 

 

 

 

 

 

 

P1180294 - ©

Karge Landschaft im Landesinnern

 

Weiter geht unser Weg durch das karge Landesinnere bis nach Ribigill. Von hier aus wollen wir morgen den Ben Loyal besteigen.
Die „midges“, etwa 2 Millimeter grosse Mücken, vertreiben uns aber von dem Parkplatz. Diese winzigen Dinger, die selbst durch unsere Moskitonetze an den Fenstern kriechen, fügen langanhaltende Schmerzen zu, wenn sie uns zur Ader lassen.
Deshalb fahren wir nach Tongue. Hier am Meer gibt es keine Feuchtgebiete und somit auch keine Moskitos.

Ein Vogel setzt sich auf den Rückspiegel und wünscht uns einen guten Appetit.

 

P1180299 - ©

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf den Ben Loyal … oder zumindest beinahe!

8. September 2015

Wir stehen bereits um 6:30 Uhr auf, denn, wie wir aus Erfahrung in den Schweizer Alpen wissen: Man sollte möglichst früh zu einer Wanderung in die Berge aufbrechen. Die Wohnmobil-Nachbarin prophezeit uns: „You will have a wunderfull, clear day“.

Auf der Anfahrt lockt uns der Ben Loyal in der Morgensonne, von wenig Restnebel umgeben.

 

P1180304 - ©

Ben Loyal

 

Wir wandern erst durch ein ausgedehntes Moor, auf einem Weg, der nicht markiert, aber ab und zu zu erahnen ist.

 

P1180312 - ©

Blick zurück vom Aufstieg zum Ben Loyal

 

Obwohl sich der Himmel mehr und mehr bedeckt und die midges uns als willkommene Opfer betrachten, wandern wir guten Mutes weiter. Auf dem Sattel kurz vor dem Gipfel herrscht dichter Nebel, man sieht keine zehn Meter weiter. Deshalb legen wir eine längere Pause ein. Bei diesen Sichtverhältnissen weiterzugehen, finden wir zu riskant, da es hier in der Nähe einige Felsbänder gibt und der Weg nicht mehr erkennbar ist. So beschliessen wir schweren Herzens, nach dreistündigem Aufstieg, kurz vor dem Gipfel umzukehren.

Nach der Querung von Moor und einem Bach ohne Brücke wandern wir (mit feuchten Füssen) an einem Bauernhaus vorbei, das nicht mehr bewohnt ist. Hatte es den Bewohnern hier auch zu viele Mücken?

 

P1180317 - ©

Erste Bäume wachsen bereits aus den Schornsteinen

 

Die Bewölkung lockert sich allmählich auf. Wir sind noch keine Stunde zurück in unserem NOBIS, als sich der Ben Loyal wieder wolkenlos in der Sonne präsentiert.
Heute wäre später losmarschieren die richtige Entscheidung gewesen.

Aber was soll´s? Im Nachhinein ist man immer klüger! Wir fahren zurück nach Tongue, wo wir eine ruhige, mückenlose Nacht verbringen.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur heutigen Wanderung, beinahe zum Ben Loyal: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Bilder, Bilder, Bilder

9. September 2015

Nach dem Frühstück parkt ein Wohnmobil neben uns. Ein englisches Ehepaar, zum ersten Mal mit ihrem WoMo auf einer längeren Tour unterwegs, sechs Wochen Schottland. Alles sehr gut geplant, sie wissen jetzt schon, auf welchem Campingplatz sie in drei Tagen schlafen werden. Der Mann fragt interessiert nach Möglichkeiten wild zu Campen und hört voller Respekt zu, als wir ihm erzählen, dass wir nur alle 2-3 Wochen auf einem Platz übernachten, damit wir Wäsche waschen können. Wir fühlen uns grandios, die alten Hasen, richtige Experten!

Heute geht es weiter in Richtung der inneren Hebriden. Immer wieder lassen uns ausserordentlich schöne Ecken anhalten.
Mal ist es die Spiegelung in einer windstillen Bucht …

 

P1180348 - ©

Loch Eriboll

 

 

P1180337 - ©

Rhapsody in blue

 

… dann wieder die rötlichen Sandbänke, die bei Niedrigwasser aus einem tiefblauen Fjord auftauchen.

 

P1180353 - ©

Kyle of Dunnes

 

 

P1180359 - ©

Im Jahre 2000 aufgestellter Stein zur Erinnerung an die Pikten und Wikinger

 

Die schmale Strasse führt ungewohnt steil durch das schottische Hochland. Die 25 % Gefälle hat unser NOBIS wohl zuletzt im Hinterland Albaniens bewältigen müssen. Dort war zudem der Weg unbefestigt.

 

P1180361 - ©

 

Die Landschaft ist vielfältig. Heiden wechseln sich ab mit Wäldern, Felder und Seen.
In Drumberg kaufen wir in einem kleinen Tante-Emma-Laden ein. Obst und Gemüse sind in einer angrenzenden Holzhütte untergebracht, da dafür in dem winzigen Ladenlokal kein Platz mehr ist.

Kurz nach Drumberg müssen wir auf einen „Passing Place“ ausweichen, um ein Auto passieren zu lassen. Der weisshaarige Fahrer hält neben uns an, kurbelt das Fenster hinunter und fragt: „Aus welchem Land kommt ihr? Ich kenne euer Nummernschild nicht“.
Wir plaudern ein wenig, Thema: Das ausserordentliche schöne Wetter nach dem verregneten Sommer.

 

P1180369 - ©

Traumhafte Wohnlage in Drumberg

 

Am Head of Stoer wollen wir uns auf den engen Parkplatz stellen. Die Betreiberin eines kleinen Kioskes kommt gelaufen und meint, wenn wir hier Übernachten wollten, wäre es oben beim Leuchtturm schöner.
Wir fahren die schmale Strasse hinauf und finden tatsächlich einen Platz mit grandioser Sicht auf den Atlantik.
Zum Dank für den Tipp trinken wir bei der netten Frau ein Irn Bru (Ingwer-Erfrischungsgetränk).

 

P1180378 - ©

Lighthouse am Head of Stoer

 

Danach wandern wir zwei Stunden um den Head of Stoer. Hier steht ein einsamer hoher Felsen im Meer, der „Old Man of Stoer“. Wenn man genau hinguckt, kann man sogar das Gesicht dieses alten Mannes entdecken.

 

P1180409 - ©

Old Man of Stoer

 

Beat entdeckt zudem weiter Skurriles, die „Not so Old Woman of Stoer“, die einmal mehr auf einen exponierten Gipfel kraxeln musste.

 

P1180398 - ©

Annette und das Meer

 

Zurück am Leuchtturm fotografiert Beat einige Details am Lighthouse im Abendlicht.

 

P1180421 - ©P1180425 - ©

 

 

 

 

 

P1180431 - ©P1180424 - ©

 

 

 

 

 

 

P1180433 - ©

Leuchtturm vom Schlafplatz aus

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung am Head of Stoer: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Wasserfall of Kirkaid

10. September 2015

Wir fahren durch eine abwechslungsreiche Hügellandschaft nach Inverkirkaig.

 

P1180452 - ©

Kurz vor Rhicarn, Richtung Suilven und Cul Mor

 

Dort wandern wir zu den Falls of Kirkaid. Ein schöner Ausflug durch Wälder und über Heideland. Am Ende klettern wir über Felsbrocken hinunter bis ans Becken des Wasserfalls.

 

P1180474 - ©

Falls of Kirkaig

 

 

P1180483 - ©

Wanderweg aus der Perspektive der Füsse

 

Zurück auf dem Parkplatz werden wir von zwei älteren Frauen auf schweizerdeutsch angesprochen. Sie machen zusammen mit ihren Ehemännern eine grosse Schottland-Runde. Die Männer haben sie aber „für ein paar Tage auf die Hirschjagd geschickt“.

Dann geht es weiter zum Parkplatz am Loch Lurgainn unterhalb des Stac Pollaidh. Wir blicken hoch zu diesem Berg, den wir morgen umrunden wollen.

 

P1180495 - ©

Stac Pollaidh

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung zu den Falls of Kirkaig: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Um den Stac Pollaidh

11. September 2015

Wir brechen um neun Uhr auf zur Rundwanderung um den Stac Pollaidh. Wir steigen hoch zum Grat des Berges und geniessen die Aussicht. Der schroffe Gipfel und die umliegenden Hügel und Seen zeigen sich im schönsten Licht. Zum ersten Mal seit langem treffen wir auf einen vorbildlich angelegten Wanderweg, sogar das Wasser wird mustergültig abgeleitet.

 

P1180501 - ©

Blick zurück auf den Loch Lurgainn

 

 

P1180508 - ©

Blick vom Grat des Stac Pollaidh nach Norden über die wunderschöne Moorlandschaft mit ihren Seen

 

Vor langer langer Zeit ist jemand hier hoch gestiegen und so lange stehen geblieben, bis er versteinerte. Wenn man genau hinguckt, sieht man sogar zwei Gesichter im Profil.

 

P1180514 - ©

Doppeltes Gesicht am Stac Pollaidh

 

 

 

 

 

 

 

(Kleine Sehhilfe: das eine Gesicht hat eine markante Nase, die am weitesten vorsteht und ein kleineres spitzes Kinn. Im zweiten Profil ist diese „Nase“ die Mütze und das „Kinn“ die Nase. Alles klar?)

Am Ende dieser schönen Wanderung stehen wir beim NOBIS. Es ist Mittag, der Himmel bedeckt sich zunehmend und die Sicht wird immer trüber. Heute hat es sich gelohnt, früh aufzubrechen.

Unterwegs finden wir am Loch Maree, in der Nähe von Talladale einen paradiesischen Übernachtungsplatz direkt am See. Der kleine Spaziergang bringt uns sogar noch eine grosse Heiderotkappe (Pilz), die wir zur Vorspeise, gedünstet auf Toastscheiben, geniessen.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung um den Stac Pollaidh: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Von domestizierten und wilden Tieren

12. September 2015

Nach kurzer Fahrt landen wir auf dem Parkplatz des „Woodland Trail“ vom Beinn Eighe National Nature Reserve.
Wir spazieren auf dem schön angelegten Waldrundgang. Hier stehen einige der „Scottish Pines“, Bäume, die früher einen Grossteil Schottlands bedeckt haben. Heute versucht man die kleinen Flächen die nicht abgeholzt wurden, zu schützen und mancherorts werden gar neue Wälder mit dieser alten, einheimischen Baumart angepflanzt.

 

P1180562 - ©

Scottish Pines

 

Ein paar Kilometer weiter stehen sie plötzlich neben der Strasse – die bekannten schottischen Hochlandrinder. Sie beeindrucken mit ihren riesigen Hörnern und dem zottigen Fell. Archaische Tiere, die noch aus der Eiszeit zu stammen scheinen.
Obwohl für uns diese Tiere zum schottischen Hochland gehören, wie die Kuckucksuhr zu der Schweiz, haben wir bis jetzt erst wenige Exemplare und nur von ferne gesehen. Der Unterschied zwischen Klischee und Realität ist halt oft grösser als man glaubt. Wer hat denn in der Schweiz noch eine Kuckucksuhr im Haus?
Beat steigt aus dem trockenen und warmen Fahrzeug in den kalten Regen hinaus und knipst eifrig Foto um Foto.

 

P1180582 - ©

 

 

 

 

 

 

P1180570 - ©

Selbst Kälber tragen bereits markante Hörner

 

 

 

 

 

 

 

Ein Stück weiter hat die Natur in einem Fjord ein Kunstwerk geschaffen. Der rötliche Sand, durchzogen von Wasserläufen, der bräunliche Seetang an der grauen Kiesel-Küste und das dunkelgrüne Farnfeld von einem hellgrünen Grasstreifen eingefasst, dahinter das hellblaue Meer … wir sind begeistert.

 

P1180591 - ©

 

Wenn bei Applecross der Meeresspiegel sinkt, zeigen sich sichelförmige Sandbänke.

 

P1180597 - ©

Strand bei Applecross

 

Nun geht es weg vom Meer auf den Pass Bealach na Bà. Das Wetter ist miserabel und verhindert eine Wanderung. Doch schnell hinaus und einen Blick in die Runde werfen, das liegt drin. Und was sehen wir da? …
Eine Hirschkuh mit ihrem Kalb. Sie sind nicht sehr scheu, schauen aber immer wieder prüfend, ob wir ihnen nicht etwa zu nahe treten. Irgendwann entscheiden sie sich, hinter dem nächsen Hügel zu äsen. Ruhig ziehen sie weiter.

 

P1180613 - ©

Hirschkuh am Pass Bealach na Bà

 

P1180620 - ©

Ein letzter Blick zurück

 

Auch wir lassen den Blick schweifen und geniessen die schöne Aussicht.

 

P1180631 - ©

Blick vom Pass Bealach na Bà

 

Auch am Boden gibt es einige Trouvaillen zu entdecken. Ein Felsstück im Gras zum Beispiel ist zum grössten Teil mit weissen Flechten überwachsen.

 

P1180635 - ©

 

Es ist bereits Nachmittag, Zeit also, an einen Übernachtungsplatz zu denken. Da es aber stark windet, immer wieder regnet und zudem sehr kalt ist, bleiben wir trotz der schönen Aussicht nicht hier.
Wir fahren weiter, die kurvige Passstrasse hinunter.

Etwas oberhalb von Auchtertyre bleiben wir auf einem Parkplatz. Hier sind wir etwas windgeschützt und die Temperaturen liegen merklich höher als auf dem Pass. Plötzlich reisst die Wolkendeke etwas auf und die Sonne wünscht uns eine gute Nacht.

 

P1180650 - ©

Abendstimmung am Übernachtungsplatz oberhalb von Auchtertyre

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zum „Woodland Trail“ vom Beinn Eighe National Nature Reserve: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Isle of Skye

13. September 2015

Wir fahren auf die Isle of Skye, die zu den Inneren Hebryden zählt, und spazieren durch Portree. Am Pier sind die Häuser bunt gestrichen. Dadurch wirkt der schlichte Hafen malerisch.

 

P1180673 - ©

Hafenviertel von Portree

 

Ein Fischerboot ist vor kurzem mit einer Riesenladung Krebsen angekommen. Nun sortieren die Seeleute diese Tiere nach irgendwelchen, uns nicht ersichtlichen,  Kriterien. Einige Exemplare scheinen den Anforderungen nicht zu genügen und werden ins Meer zurückgeworfen.

 

P1180663 - ©

Taschenkrebse werden sortiert und in Kisten gelegt

 

Der ältere Teil des Dorfes lädt zum Flanieren ein. Die vielen Cafés und Restaurants sind ein untrügliches Zeichen dafür, dass hier viele vom Tourismus leben.

 

P1180674 - ©

Schmales Gässchen in Portree

 

Auf der Weiterfahrt nach Staffin entdecken wir einmal mehr besondere Schafe. Man verzeihe uns, dass wir schon wieder Fotos dieser Wolltiere zeigen. Aber erstens sind Schafe in Schottland allgegenwärtig und zweitens finden wir diese drei Böcke mit ihren imposanten, gerollten Hörnern einfach sehenswert.

 

P1180697 - ©

 

Beat ist mit diesem Bild noch nicht zufrieden … er braucht Details!

 

P1180733 - ©

 

 

 

 

 

 

P1180725 - ©

 

 

 

 

 

 

In Staffin fahren wir auf den Campingplatz. Dank Waschmaschine und Tumbler bringen wir unsere Wäsche sauber und trocken und dank WiFi unseren letzten Beitrag online.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Bye bye Shetland

 

 

Von unbekanntem Tier, Toiletten und Blumen

23. August 2015

Auf unserer Fahrt durch Shetlands Mainland steht eingangs Bridge of Walls eine „Veg-Box“ an der Strasse. Hier kann man sich mit biologischem Grünzeug eindecken. Wir kaufen gemischten Blattsalat, Buschbohnen und Knoblauch. Das Geld legt man wie gewohnt in eine dafür vorgesehene „honesty box“ (Ehrlichkeitsdose). Ein kurzes Stück weiter gibt es Eier zu kaufen. Auch hier können wir nicht widerstehen.
In Sandnes wandern wir vom Pier auf den Hill of Norby. Der Weg führt zuerst der Küste entlang und dort entdecken wir ein komisches Tier mit langem Schwanz. Wir nähern uns vorsichtig … und siehe da …

 

P1170588 - ©

… es ist ein Tangblatt, das von den Wellen an Land gespült wurde.

 

 

Zuckertang (Saccharina latissima)

Zuckertang (Saccharina latissima)

 

Auf den Shetland-Inseln fallen uns die vielen öffentlichen Toiletten auf, die immer unübersehbar mit Wegweisern an der Strasse angeschrieben sind. Dank diesen Gratis-WC´s sieht man hier nicht hinter jedem Hügel (Büsche hat es nur wenige und Bäume gar keine) die unschönen mit Papier verzierten Kothaufen Hinterlassenschaften, wie man sie aus anderen Teilen Europas kennt.

Wegweiser nach Bousta und - kaum kleiner - der Wegweiser zur nächsten Toilette.

Wegweiser nach Bousta und – kaum kleiner – der Wegweiser zur nächsten Toilette.

 

 

 

 

 

 

 

Unterwegs fahren wir an einem gepflegten Blumengarten vorbei. Die leuchtenden Farben sind eine Wohltat für die Augen in einer Gegend, in der Braun- und dunkle Grüntöne der Heiden vorherrschen.

P1170602 - ©

 

 

 

 

 

 

In Walls finden wir einen schönen Schlafplatz direkt am Meer.
Ein Mann spricht uns an. Er kenne die Schweiz, sei schon in Interlaken und auf dem Jungfraujoch gewesen. Ursprünglich stammt er aus Caithness (Nordost-Schottland) und wohnt seit einem Jahr in diesem Dorf, da seine Frau aus Walls kommt. Er könne sich hier nicht eingewöhnen: der ständig wehende Wind und der dunkle Winter würden ihn sehr belasten.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung von Sandness auf den Hill of Norby: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Wald auf Shetlands Mainland

24. August 2015

 

P1170626 - ©

Blick über den Weisdale Voe

 

Bei Weisdale schauen wir uns den grössten Wald von ganz Shetland an. Vor allem Ahorn und Esche wachsen hier wirklich zu richtigen Bäumen heran, wenn auch nur auf relativ kleinen Flächen.
Auf den nördlichen Inseln dagegen steht überhaupt kein Wald.

 

P1170637 - ©

Seltener kleiner Wald bei Weisdale

 

Hier auf Mainland sieht man auch vermehrt intensiv genutzte Wiesen, die es auf Unst, Yell und Fetlar kaum gab. Dadurch wirkt die Insel im Vergleich grüner.

Nun gehts wieder nach Lerwick, die Hauptstadt der Shetland-Inseln und von da mit der Fähre auf die Insel Bressay. Dort peilen wir den höchsten Punkt an. Auf der engen Strasse kommt uns ein Geländefahrzeug entgegen. Der Fahrer meint, dass der Weg sehr schmal und ausserordentlich steil werde. Das sei viel zu gefährlich für uns. Wir stellen unseren NOBIS deshalb auf halbem Weg auf einen Lagerplatz und gehen den Rest zu Fuss.
Der Weg ist wirklich schmal mit Steigungen von über 20 %, doch verglichen mit der extremen Bergstrecke, die wir in Albanien bezwungen haben, gut zu fahren. Oben stehen jedoch viele hässliche Sendemasten und der Wind pfeift unangenehm durch das Gestänge.
Es wird langsam dunkel. Deshalb lassen wir unser WoMo stehen, wo es ist.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Lehrstunde in Schafhaltung

25. August 2015

Am Morgen werden wir von der Sonne geweckt und geniessen den Blick von unserem Übernachtungsplatz aus auf Lerwick auf der Nachbarinsel.

 

P1170661 - ©

Lerwick von der Insel Bressay aus gesehen

 

Nach dem Frühstück fahren wir zum Lighthouse of Bressay bei Kirkabister. Der Leuchtturm präsentiert sich je nach Blickwinkel ganz unterschiedlich.

P1170667 - ©

Lighthouse of Bressay aus unserer Sicht

 

 

 

 

 

 

 

P1170675 - ©

Lighthouse of Bressay, wie es ein Käfer sieht

 

 

 

 

 

 

 

Danach queren wir die Insel. Dort treffen wir einen Mann, der seine Schafe schert. In einem längeren Gespräch erzählt er uns, dass er 25 Jahre lang in den USA in der Ölindustrie gearbeitet habe. Nun sei er seit 20 Jahren wieder hier auf Bressay und bewirtschafte zusammen mit seinem Bruder den Elternhof. Schafe halten sei aber eher ein Hobbyy und bringt nicht viel Geld ein.
Ein Lamm der kleineren Shetland-Rasse bringt etwa £ 10.– , eines der Fleischrasse ca. £ 20.–. Im Winter könne man die Shetlandschafe draussen in den Hügeln lassen, während die anderen in tieferen Lagen gefüttert werden müssten.
Er pflege das (riesige) Grundstück und lasse es nicht verwildern, weil er sich dem Land und den künftigen Generationen gegenüber verantwortlich fühle.

Vor der Insel Noss beschliessen wir dieses Eiland nicht zu besuchen. Es ist bekannt als Vogelinsel. Doch die meisten sind um diese Jahreszeit bereits wieder weitergeflogen.
Stattdessen fahren wir auf einem schmalen Feldweg zum Loch of Grimsetter. Von hier wandern wir an die Küste. Auf dem Weg durch Heide und Moor treffen wir in dieser rauhen Gegend auf die Ruinen einer verlassenen Siedlung.

 

P1170693 - ©

Ruinen einer Siedlung

 

Ein zweiter Blick zeigt, dass die alten Steinmauern doch noch bewohnt sind. Hier haben sich Zaunkönige eingenistet.

 

P1170710 - ©

Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)

 

Es beginnt zu regnen und wir fahren zurück an unseren schönen Übernachtungsplatz von gestern.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung vom Loch of Grimsetter an die Küste: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Sumburgh Head

26. August 2015

Am Vormittag kehren wir zurück nach Lerwick. Am Fähranleger in Bressay warten bereits viele Fahrzeuge. Wir befürchten, dass wir für diese Überfahrt keinen Platz mehr erhalten werden. Doch die Autos und LKWs werden zentimetergenau eingewiesen und so hat es Platz für alle. Aber nur schon ein zusätzliches Motorrad hätte nicht mehr mitfahren können.
In Lerwick buchen wir für den 2. September die Fähre zurück nach Kirkwall. Somit bleiben uns noch ein paar Tage auf den Shetland-Inseln.
Bei der Gulf-Tankstelle fragen wir wegen LPG-Gas. Die Anzeige unseres Tankes bewegt sich gefährlich nahe am Nullpunkt und ohne Gas gibt es nur noch kalte Küche im Gasthaus „Zum NOBIS“! Aber auf Shetland ist das Gesuchte anscheinend nicht erhältlich. Wenigstens können wir hier den Wassertank füllen.
Nun geht’s weiter an die Südspitze Mainlands, zum Sumburgh Head.
Wir lesen die Regenbogenpresse ja eher selten. Trotzdem nutzt Beat die sich bietende Gelegenheit und schiesst ein Starenfoto.

 

P1170721 - ©

Stare (Sturnus vulgaris) im Schlichtkleid

 

Ein kleiner Spaziergang führt uns vom Parkplatz hinauf zum Leuchtturm. Für heute begnügen wir uns mit dem Erkunden der Umgebung. Das Museum wollen wir morgen besuchen.
Hier flattern die drei wichtigsten Fahnen Shetlands in einer Reihe.

 

P1170747 - ©

Grossbritannien, Schottland, Shetland

 

Dieser Leuchtturm ist auch mit einem Nebelhorn ausgerüstet. Bei schlechter Sicht wurde dieses zusätzlich zum Lichtstrahl eingesetzt, um Schiffe vor den Klippen zu warnen.

P1170766 - ©

Nebelhorn auf Sumburgh Head

 

 

 

 

 

 

 

P1170769 - ©

Imposante „Tröte“

 

 

 

 

 

 

 

Wir übernachten auf dem Parkplatz direkt an der Klippe hoch über dem Meer. Durch die Windschutzscheibe beobachten wir, wie auf einem Breitbildfernseher, die verschiedensten Vögel. Diese lassen sich vor unseren Augen vom Wind an den Felsen hochtreiben. Es ist interessant die verschiedenen Vögel und ihre Flugstile zu beobachten. Immer noch staunen wir über das Fischen der Basstölpel. Diese lassen sich über einen Flügel abkippen und stossen dann aus 30-40 Metern senkrecht ins Meer. Dabei legen sie ihre Flügel immer näher an den Körper an, bis sie am Schluss wie ein Pfeil ins Meer eintauchen.
Übrigens: „Tölpel“ wurden sie genannt, weil sie im Gegensatz zu anderen Vögeln meistens ohne Fisch im Schnabel auftauchen. Die Beobachter glaubten früher, dass sie tölpelhafte Fischer seien, die selten etwas fangen. Erst später fand man heraus, dass sie ihre Fische jeweils bereits unter Wasser schlucken.
Wir überlassen es unseren Lesern zu bestimmen, wer hier nun genau der Tölpel ist … 😉
(Bilder von Basstölpeln gibt es in unserem vorletzten Beitrag „Die nördlichen Shetland-Inseln“ zu sehen.)

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wanderung am Sumburgh Head

27. August 2015

Strahlender Sonnenschein weckt uns. Wir beschliessen die Gunst der Stunde für eine Rundwanderung um die Halbisel herum zu nutzen. Wir marschieren der Küste dieser Halbinsel entlang in den Hafen hinunter und auf der anderen Seite der Halbinsel wieder hinauf.

 

P1170799 - ©

Sumburgh Head in der Morgensonne

 

Normalerweise kaufen wir unsere Eier direkt bei den Produzenten. Die Verkaufsstellen liegen jeweils an der Strasse und sind mit „free range eggs“-Schildern markiert. Die Eier liegen in Kisten bereit.

P1180085 - ©

Eierverkaufsstelle in Shetland

 

 

 

 

 

 

 

In Grutness staunen wir aber über ein rotes „free range“-Schild. Weit und breit ist keine Box zu sehen und da in unserem Wohnmobil sehr knappe Platzverhältnisse herrschen, verzichten wir für einmal auf einen Kauf und überlassen die Kinder und Tiere anderen Kunden. 😉

P1170841 - ©

Kinderverkaufsstelle??

 

 

 

 

 

 

 

Auf Shetland wird zum Teil noch mit Torf geheizt. Häufig werden die getrockneten Torfbrickets in Plastiksäcken draussen gelagert. DerTorfstapel in Grutness gefällt uns aber besser…

 

P1170844 - ©

Das Torflager ist voll, der Winter kann kommen

 

Wieder oben an der Klippe beobachten wir einen Eissturmvogel, der auf einem schmalen Felsvorsprung sitzt. Unsere Leser wissen schon: Eissturmvögel (Fulmarus glacialis) sind die Vögel mit dem Röhrchen auf dem Schnabel, durch das sie Angreifer mit einer stinkenden Flüssigkeit bespeien können.
Aufmerksam beobachtet der Vogel, was da alles in der Luft herumfliegt. Mit lautem Kreischen verteidigt er seinen Logenplatz, wenn ein Artgenosse versucht dort zu landen.

 

P1170848 - ©

Eissturmvogel an exklusiver Lage

 

Nach zwei Stunden, pünktlich zum Ende unserer Rundwanderung, beginnt es zu regnen. Das ideale Wetter für den Besuch des Museums in den Leuchtturmgebäuden.
Hier erfährt man allerlei Wissenswertes über den Leuchtturm selber, aber auch über die wichtige Rolle, die dieser Ort als Radarpunkt im Zweiten Weltkrieg gespielt hat. Dank der frühen Warnung konnte eine deutsche Fliegerstaffel, die die Kriegsflotte der Engländer zerstören wollte, rechtzeitig abgefangen werden, was für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend war.
Dieses Ereignis wurde bekannt als „The Pearl Harbour that might have been“.

Ein Raum, in dem heute eine Trauung stattfindet, dürfen wir vor der Feier noch betreten. Von hier geniesst man eine schöne Rundsicht über einige vorgelagerte Inseln und Halbinseln.

 

P1170870 - ©

Festsaal auf Sumburgh Head

 

Auf einer Karte sind alle Bewegungen, vom Öltanker bis zum Fischerboot, zwischen Januar und Juni 2013 aufgezeichnet worden. Wir staunen, wie dicht der Schiffsverkehr um die Shetland-Inseln ist.

 

P1170876 - ©

 

Ein Knabe interessiert sich mehr für das Nebelhorn, das auf Knopfdruck den Raum mit seinem eindrücklichen tiefen Bass erfüllt. Immer wieder muss dieser Knopf gedrückt werden.

 

P1170879 - ©

Leuchtturmspitze von Sumburgh Head

 

Auf der Fahrt nach Bigton bestaunen wir einmal mehr die zerklüftete Küstenlinie Shetlands. Es gibt unendlich viele pittoreske Ecken, die zum Fotografieren animieren.

 

P1170889 - ©

Küstenlandschaft Shetlands

 

In Bigton treffen wir auf einen weiteren schönen Sandstrand. Zwei Schotten schwimmen unbeirrt im kalten Wasser (geschätzt 15° C). Auf Annettes Frage, ob das Wasser nicht zu kalt sei, meint der eine: „It`s refreshing.“

Wir verzichten auf ein Bad, geniessen jedoch unser Abendessen an einem der Picknicktische. Die Idylle wird perfekt durch zwei Kegelrobben, die in der Bucht herumschwimmen.

 

P1170895 - ©

Abendstimmung in Bigton

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung vom Sumburgh Head aus: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Ungeplante Wanderung

28. August 2015

Wir fahren ans Ende der Halbinsel Westburra. Bei Papil liegt die Beach of Minn, eine traumhaft schöne Bucht mit Sandstrand.

 

P1170911 - ©

Beach of Minn bei Papil

 

Wir sind müde und wollten heute einen „faulen“ Tag einlegen.
Schlussendlich überqueren wir aber doch den Damm um die Insel Kettla Ness zu erkunden. Daraus wird eine knapp dreistündige Wanderung, zuerst auf die höchste Erhebung, weiter ans entfernteste Ende der Insel und dann in weitem Bogen wieder zurück.

 

P1170920 - ©

Annette auf dem Gipfel

 

Die vielen Inseln, Inselchen und Felsformationen im Meer beeindrucken sehr. Auf einer kleinen, unzugänglichen Eiland sehen wir ein Mutterschaf mit ihrem Lamm weiden. Wir vermuten, dass das trächtige Schaf ins Meer gestürzt und dann zu dem Insel geschwommen ist, wo es lammte. Wir hoffen, dass das Gras für diese zwei Tiere reicht, denn mit einem Boot kann man dort nicht anlegen um sie zurückzuholen.
Karikaturen von kleinen runden Südseeinseln mit einer Palme, auf denen jeweils ein einziger Schiffsbrüchiger lebt, werden in uns wach.

Tief unter uns schaukelt ein leuchtendes Boot in den Wellen, auch eine Art Insel, aber mit Motor.

 

P1170940 - ©

Fischen: DAS Freizeitvergnügen auf Shetland

 

 

P1170960 - ©

Blick über West Burra

 

Danach fahren wir auf den Parkplatz am Loch of Tingwall, den wir vor ein paar Tagen gesehen haben. Der liegt zwar direkt an einer Strasse, aber wir sind zu müde um einen ruhigeren Ort zu suchen. Zum Glück für uns wird dieser Verkehrsweg in der Nacht kaum befahren.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung von Papil auf die Insel Kettla Ness: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Museumsbesuch in Scalloway

29. August 2015

Wir stehen kurz nach 10 Uhr vor dem Scalloway Museum. Dieses öffnet aber erst um 11 Uhr. Deshalb spazieren wir zunächst gemütlich durch das hübsche Städtchen.
Das Museum ist zwar modern, aber leider sehr textlastig. Man erfährt spannende Details über den Erfinder Jim o`Berry, der eine Maschine entwickelte, mit der man Fische ausnehmen und reinigen konnte. Zudem baute sich er aus Abfall in der Scheune ein Motorflugzeug zusammen, mit dem er dann herumflog.
Weitere Schwerpunkte sind der „Shetland-Bus“ (Unterstützung von Nazigegnern in Norwegen) und die Fischfang-Industrie.

Gleich neben dem Museum steht das Scalloway Castel, eine Ruine des Schlosses, das Patrick, Earl von Orkney und Lord von Shetland, von 1599 bis 1604 durch erbamungslose Zwangsarbeit erbauen liess. Er habe keinerlei Vergütung gewährt, nicht einmal Essen und Trinken erhielten die Arbeiter. Alles Treibholz (das einzige verfügbare Holz, auf diesen waldlosen Inseln) wurde per Dekret für „my lordis warks“ bestimmt, der Mörtel für die Mauern sei aus Blut, Eiern und Menschhaar angerührt worden.
Patrick, Earl von Orkney wurde von seinen Gegnern, dem Earl of Cithness und dem Bischof of Orkney, entmachtet und 1615 in Edingburgh geköpft.

 

P1170968 - ©

Scalloway Castel

 

P1170986 - ©P1180001 - ©

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am frühen Nachmittag fahren wir einmal mehr an den Fähranleger von Laxo. Dieser Übernachtungsplatz ist zwar nicht schön und zudem ziemlich schräg. Wir haben hier aber sehr guten Internetzugang und können im Wartehäuschen den Strom anzapfen. Wir verbringen die Zeit mit Schreiben von Mails und arbeiten an unserem Reiseblog.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Erholung in Laxo

30. August 2015

Heute tuckern wir nur kurz nach Vidlin, wo auf einem kleinen Markt allerlei Lokales angeboten wird. Wir decken uns mit Gemüse, Konfitüre und Fleisch ein. Gleich im Raum daneben nehmen wir an einem der hier häufigen „Sunday-afternoon-teas“ teil.
Für £ 3.50 pro Person gibt es Sandwiches und Quiches in grosser Auswahl sowie Kuchen und Kekse, dazu Kaffee und Tee und das alles nach dem Motto: „All you can eat“. All dies erklärt uns der äusserst zuvorkommende Herr an der Kasse. Er stammt ursprünglich aus London und wohnt „erst“ seit sieben Jahren hier und sei somit noch ein Fremder.

Danach geht´s wieder zurück nach Laxo an den Computer. Das Abendessen haben wir nach diesem üppigen Vesper auf eine Suppe reduziert.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Waschen ist angesagt

31. August 2015

Unsere schmutzige Wäsche schreit nach Reinigung. Deshalb besuchen wir den schöngelegenen Campingplatz in Skeld, der direkt beim Fischer- und Jachthafen liegt.

 

P1180011 - ©

Beim Campingplatz von Skeld

 

Wir werden von Anne empfangen, die uns alles erklärt. Erst später stellt sich heraus, dass sie gar nicht die Gerantin, sondern ebenfalls eine Camperin ist. Sie ist jedoch häufig hier und kennt alles in- und auswendig.
Der Campingplatz ist vorbildlich unterhalten und ausserordentlich sauber.

 

P1180016 - ©

Blick vom Hafen in Skeld gegen das offene Meer

 

Am Abend um ca. 20 Uhr klopft Anne ans Fenster und teilt uns aufgeregt mit, dass soeben ein Fischerboot angekommen sei. Annette geht mit ihr zum Fisch kaufen an den Hafen, direkt ab Boot. Frischer geht nicht mehr.
Bei ihrer Rückkehr fragt Beat interessiert: „Was hast du denn gekauft?“
„Ich weiss auch nicht, ich kenne mich da nicht aus und habe dasselbe genommen wie Anne, „Scallops“ und „Monkfish“. Der Fisch liegt im Kühlschrank und die Muscheln haben wir in einen Bottich mit Süsswasser gelegt. Morgen werden wir alles aufteilen.“

 

P1180023 - ©

In solchen Behältern werden die Fische vom Fischerboot angeliefert.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Jakobsmuscheln und Seeteufelfilets

1. September 2015

Am Morgen weckt uns die Sonne. Der Himmel ist nur leicht bewölkt und es ist angenehm warm (ca.18° C).

 

P1180021 - ©

Idyllischer Hafen von Skeld

 

Nach dem Frühstück geht es zur „Fischteileten“.
Dank Internet und Übersetzungsprogramm haben wir inzwischen herausgefunden, dass wir Jakobsmuscheln und Seeteufelfilets gekauft haben, also das Edelste vom Edlen.
Die Muscheln haben sich über Nacht im kalten Süsswasser geöffnet und können nun „geerntet“ werden.

 

P1180035 - ©

Jakobsmuscheln im Süsswasserbad

 

Nun gilt es die Schalen ganz zu öffnen, das Essbare vom Rest zu trennen und den Sand sauber heraus zu waschen. Nebenbei fragt Annette noch nach Tipps zum Zubereiten der Köstlichkeiten.

P1180058 - ©

Annette öffnet eine Jakobsmuschel

 

 

 

 

 

 

 

P1180053 - ©

Eine kleine Auswahl herausgelöste Jakobsmuscheln

 

 

 

 

 

 

 

Geniessbar sind der weisse, runde Muskel und das orangefarbene Corail (Rogen).
Die Seeteufel hat gestern einer der beiden Fischer, die auf dem Boot waren, bereits ausgenommen und filetiert.
Die Küchenwaage zeigt uns dann, dass wir rund 470 Gramm Muscheln und 620 Gramm Seeteufelsfilet gekauft haben. Und das zum sensationell günstigen Preis von £ 5.–. In einem Einkaufscenter sehen wir später, dass wir dafür £ 22.– hätten bezahlen müssen.

Da das Wetter beständig scheint, fahren wir für die letzte Nacht auf den Shetland-Inseln nochmals nach Eshaness. Vielleicht klappt es diesmal mit dem Sonnenuntergang im Meer?

In Brae kaufen wir ein letztes Mal die leckere Shetlandbutter. Als wir zum Fahrzeug zurückkehren, spricht uns eine Frau auf Schweizerdeutsch an. Gundel arbeitete früher in Wohlen, dem Ort, in dem Annette die Schulen besuchte. Sie finden sogar einige gemeinsame Bekannte. Heute lebt sie hier auf Shetlands Mainland.
Europa ist zwar gross, aber die Welt ist klein. 🙂

Unterwegs entdeckt Annette (unglaublich, was die immer sieht!) auf einem Acker einen Fasan.
Beat versucht bereits seit mehr als einem Jahr vergeblich diesen scheuen Vogel in Pixel zu bannen und hier gelingt es endlich.

 

P1180065 - ©

Fasan (Phasianus colchicus)

 

Auf einem riesigen Feld daneben wühlen einige Schweine zufrieden in der Erde. Als sie jedoch sehen, dass sie fotografiert werden, eilen sie sogleich heran. Vielleicht gibt es ja auch noch Futter?

 

P1180082 - ©

Artgerechte Schweinezucht

 

Vom Leuchtturm Eshaness aus wandern wir noch ein wenig der Küste entlang und geniessen die restlichen Sonnenstrahlen. An unserem letzten Abend zeigt sich die Insel nochmals von ihrer schönsten Seite.

 

P1180095 - ©

 

Leider bedeckt sich der Himmel immer mehr und aus dem Sonnenuntergang ins Meer wird heute nichts.
Wir setzen uns auf die Bank. Dankbar und ein wenig wehmütig denken wir an die ereignisreiche und schöne Zeit auf Shetland zurück. Das Wetter war häufig stürmisch, regnerisch und kalt, aber die schönen Momente überwiegen eindeutig. So sind aus unseren geplanten ein bis zwei Wochen „Shetland“ schlussendlich fünf geworden.

 

P1180099 - ©

Abend- (Abschieds-)stimmung beim Leuchtturm Eshaness

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zum heutigen Abendspaziergang: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

PS: Das Menue heute Abend:

Jakobsmuscheln mit Knoblauch in Olivenöl gebraten, Trockenreis, Brokkoli
Als Nachspeise: Vanille-Cheese-Cake

 

 

Bye bye Shetland

2. September 2015

Heute fahren wir ein letztes Mal an den Fährhafen von Laxo, unserem Geheimtipp für free-WiFi.

Unterwegs beobachten wir ein Paar Shetlandgänse in einem Heidsee.

 

P1180111 - ©

Shetlandgans

P1180112 - ©

Shetlandganter

 

 

 

 

 

 

Kurz vor 16:00 Uhr stellen wir uns in die Reihe zum Einchecken auf die Fähre. Die wartenden Autos blockieren zeitweise die Hauptstrasse.
In den Wartelinien scheint der zuständige Angestellte leicht überfordert. Er muss immer wieder kontrollieren wie viele Fahrzeuge schon da stehen und lässt dann alle ein paar Meter vorrücken. Bei uns kommt er extra vorbei und will höchstpersönlich kontrollieren, ob wir den Gashahn zugedreht haben.
Auch bei der Einfahrt ins Schiff müssen sich die Mitarbeiter erst einigen, ob wir nun links oder rechts oder gar rückwärts parken sollen.
Durchsage des Kapitäns: Die Fahrt solle eher ruppig werden wegen hohen Wellengangs. Sie müssten auch die Geschwindigkeit deutlich drosseln, wir würden in Kirkwall mit 30 Minuten Verspätung ankommen.
Pünktlich um 17:30 Uhr legt die Fähre ab.

Bye bye Shetland, wir haben dich ins Herz geschlossen.

Link zur heutigen Strecke: