Djúpivogur, Dorf der Steine
12. September 2017
Eine imposante, etwa 12 Kilometer lange Kiesbank trennt den Lónsfjörður vom Meer ab. Die meist schwarzen Kieselsteine sind flachgeschliffen.

Kieselstrand am Lónsfjörður
Die Berge fallen auf dieser Inselseite steil ins Meer ab, was den Strassenbauern einiges abverlangt hat.

Strasse am Krossanesfjall
Mit langen Spundwänden haben sie die Fahrspuren gegen herunterrollendes Geröll gesichert.

Strasse im steilen Geröllfeld
Die Berge erinnern an ägyptische Pyramiden.

Nóntindur
Von der Strasse aus sehen wir kurz vor der Abzweigung nach Djúpivogur einige Rohre aus dem Boden ragen. Wir spekulieren auf einen Hot-Pot und bekommen recht.
Wir geniessen das Bad in der Metallwanne, in 44 °C heissem Wasser. Eine frei zugängliche Badewanne inmitten unberührter Natur findet man nicht alle Tage.

Annette im Hot-Pot
In einem Garten in Djúpivogur entdecken wir eine „Gesteins-Rabatte“. Hier sind verschiedene bunte Lavasteine aufgestellt.
Wir erhalten so einen Rückblick über die unterschiedlichen Felsarten, die wir diesen Sommer in Island angetroffen haben. Immer noch staunen wir über die Farbenpracht der Steine.

Gesteins-Rabatte




Eigentlich sind wir nach Djúpivogur gefahren um uns die „Eggin í Gleðvik“ anzuschauen.
2009 hat der Künstler Sigurður Guðmundsson am Hafen 34 Eier aus Stein aufgestellt. Jedes davon steht für eine Vogelart, die in der Umgebung nistet.
Ein Ei ist markant grösser als die anderen. Es verkörpert den Sterntaucher, das Wahrzeichen des Dorfes.

Eggin í Gleðvik


Gleich um die Ecke versuchte sich wohl ein Altmetallhändler als Künstler. Er stellte zwei LKW-Mulden in ein Metallsilo, setzte ein Fahrzeugchassis darauf und krönte das Ganze mit einem ausgeräumten Kühlschrank.
Einen gewissen Reiz können wir dieser frechen Skulptur nicht absprechen.

Ganz in der Nähe, bei „Free Willi“, kann man die Skulpturen, Steine, Knochen, Kristalle, Fossilien und vieles mehr besichtigen und kaufen.
Uns haben vor allem die Steinfiguren zum Thema „Mutter und Kind“ gefallen.




Das 450 Seelen-Dorf wir uns als „Dorf der Steine“ in Erinnerung bleiben.
Bizarre Berge säumen unseren weiteren Weg nach Fáskruðsfjörður, wo wir auf dem Campingplatz direkt am Ententeich übernachten.

Skriðufjäll
Link zur heutigen Strecke:
Neskaupstaður
13. September 2017
Die Sonne zeigt sich heute leider nicht mehr. Bei stürmischem Wind und Regen fahren wir auf den Campingplatz in Neskaupstaður.
Wir haben den Platz für uns alleine.
Am Abend fährt ein Personenwagen vor, eine Frau und ein Mann gehen in die Rezeption. Wir legen unsere Camping-Card bereit, mit der wir auf Island sehr günstig auf ausgewählten Plätzen übernachten können.
Aber die zwei fahren wieder ab, ohne bei uns vorbeizukommen. Das Toiletten-Papier haben sie davor noch aufgefüllt.
Vielen Dank!
Link zur heutigen Strecke:
Osterhöhle
14. September 2017
Das Wetter ist besser als erwartet. Wir beschliessen hier in der Region eine kleine Wanderung zu unternehmen und erst morgen Richtung Hengifoss zu fahren.
Vom Leuchtturm aus gehen wir nach Þúfa, dann ein Stück zurück und weiter nach Hundsvík. Auf dem Rückweg steigen wir in die „Osterhöhle“ (Paskahellir) hinunter.

Annette von unserwegs ist unterwegs.
Paskahellir ist ein langer Felsvorsprung, der von den Wellen aus dem Gestein gewaschen wurde.
Die Wellen, die gegen die Felsen und das Kies schlagen, tönen hier unten furchterregend. Wir behalten den Wasserspiegel im Auge, damit wir nicht von den Fluten eingeschlossen werden.

Paskahellir

Blick aus den Osterhöhle
In der Felswand fallen tiefe runde Löcher auf. Es sind die Spuren von Baumstämmen, die von der Lava bedeckt wurden. In den Hohlräumen liegen runde Steine wie in einem Vogelnest. Diese wurden bei Hochwasser hineingespült.

Ausserhalb der Höhle findet man kleine aufgebrochene Kristallkammern.


Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder zurück bei unserem Fahrzeug.
Wir fahren nochmals auf den Campingplatz im Dorf, wo wir ein zweites Mal gratis übernachten.
Link zur Wanderung nach Þúfa, Hundsvík und zur Paskahellir: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zur heutigen Strecke:
Heidelbeeren
15. September 2017
Annette geht im Lawinenschutzwald oberhalb des Campingplatzes spazieren und entdeckt dort einige vielversprechende Heidelbeer-Plätze. Sie holt Beat zur Unterstützung und wir sammeln knapp drei Kilogramm dieser aromatischen Früchte.
Einen Teil kochen wir zu Konfitüre ein, der Rest gibt leckere Desserts.
Spaziergänger erzählen uns, dass es morgen und übermorgen sehr warm werde. Man erwarte die heissesten Tage des Jahres, mehr als 20°C!!
Nochmals übernachten wir hier, nochmals fährt am Abend das Paar auf den Platz, kontrolliert die Anlage und nochmals bezahlen wir nichts!
Wanderung auf den Svartafjall
16. September 2017
Wir sind nicht die einzigen, die den dreitägigen Aufenthalt hier genossen haben. Eine stattliche Kreuzspinne hat sich unseren NOBIS als erfolgreichen Jagdplatz ausgesucht.
Genüsslich saugt sie die dicke Fliege aus, die sich in ihrem Netz verfangen hat.

Kreuzspinne (Araneus diadematus)

Kreuzspinne (Araneus diadematus)
Bevor wir wegfahren, hängen wir die Spinne samt Netz und Beute an einen Strauch. Wir wollen ja niemanden in die Fremde entführen.
Wie vorhergesagt ist es heute für isländische Verhältnisse sehr warm. Im Verlaufe des Morgens lockert sich die Wolkendecke auf und wir fahren zur alte Passstrasse, die nach dem Tunnel rechts abzweigt. Von da wandern wir zum Aussichtsberg Svartafjall.

Blick vom Svartafjall Richtung Neskaupstaður
Auf einem Felsplateau liegen hellgraue Felsbrocken auf rotbraunem Boden, den weisslichen Streifen durchziehen. Man könnte glauben, dass hier ein Künstler am Werk gewesen sei.

„Art made by geology “
Unter uns liegt ein weiteres natürliches Kunstwerk. Eine karge, felsige Ebene, auf der sich lediglich Moose und Flechten behaupten können, wird von einem Rinnsal durchzogen.
Es sieht aus wie eine Landkarte.

„Map made by nature“
Wir versuchen über die Schotterpiste F 936 hinüber ins Lagarfljot-Tal zu fahren. Diese ist nur für Allradfahrzeuge freigegeben, doch wir wagen es trotzdem, wir haben da ja so einiges an Erfahrung gesammelt … glaubt Beat …
Nach etwa 10 km schaffen wir eine Steigung nur ganz knapp mit durchdrehenden Rädern. Die Strasse ist in sehr schlechtem Zustand und wird zudem noch steiler.
Wir müssen aufgeben. Zum Glück ist hier genügend Platz zum Wenden.
Wieder unten auf der asphaltierten Strasse bleiben wir auf einem Wanderparkplatz in der Nähe von Reyðarfjörður.
Link zur Wanderung auf den Svartafjall: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zur heutigen Strecke:
Hengifoss
17. September 2017
Über Egilsstaðir fahren wir an den See Lagarfljót.
Wir sind etwas spät dran, deshalb marschieren wir sehr zügig zum Hengifoss hinauf. Zum Glück erreichen wir ihn noch kurz bevor der Schatten des Gebirges auf ihn fällt. Wunderschön leuchten die roten Tonstreifen im Fels in der Sonne.

Hengifoss

Hengifoss
Im Talkessel liegen verschiedene Gesteinsarten aufeinander, wodurch pittoreske Muster entstehen.

Zurück beim Wohnmobil fahren wir ans Ende des Sees und weiter ins Suðurdalur. Morgen wollen wir uns als letzten Wasserfall vor unserer Rückreise den Strutsfoss ansehen.
Link zur Wanderung an den Hengifoss:
Link zur heutigen Strecke:
Kraxelei zum Strutsfoss
18. Septembe 2017
Beim Wanderparkplatz mit Plumpsklo-Hüttchen, auf dem wir genächtigt haben, steht eine Tafel, auf der der Wanderweg zum Strutsfoss eingezeichnet ist.

Suðurdalur
Der Weg ist breit und mit roten Pfosten bezeichnet.
Weiter oben führt eine Brücke über den Bach, ein paar letzte Pflöcke stehen da noch, dann müssen wir den Weg selber suchen.
Das Gelände wird immer steiler.
Weitergehen oder umkehren? Wir beschliessen zwischen den Felswänden hinaufzuklettern. Mühsam erklimmen wir Höhenmeter um Höhenmeter. Ein Blick zurück zeigt, dass umkehren nur noch schwerlich möglich ist.
Zwischendurch erhaschen wir einen Blick auf den Strutsfoss, der in einen schattigen Felskessel fällt.

Strutsfoss
Endlich erreichen wir die Hochebene oberhalb des Wasserfalls.
Wir werden für unsere Anstrengungen und das Risiko, das wir auf uns genommen haben, belohnt.
Der Blick zurück in das karge, herbstliche Villingadalur-Tal ist unbeschreiblich schön.

Villingadalur
Den Weg zurück wagen wir nicht mehr. Deshalb wandern wir auf der anderen Seite des Strutsfoss hinunter.

Oberster Teil des Strutsfoss
Dieser Weg ist etwas einfacher. Wir müssen jedoch aufpassen, dass wir genügend Abstand zu den senkrecht abfallenden Schluchten halten, die sich in die Bergflanke hinein gegraben haben. Manchmal sieht man diese erst sehr spät.
Wegmarkierungen finden wir auch auf dieser Seite erst wieder, als wir unten im Tal sind.
Nach knapp vier Stunden sind wir von unser Wanderung, der abenteuerlichsten dieses Sommers, zurück am Ausgangspunkt.
Wir fahren zurück an den Lagarfljót. Dieser See ist bei den Isländern als Feriendestination sehr beliebt. An seinen Ufern stehen die ausgedehntesten Wälder Islands.

Lagarfljót
Auch wir geniessen es wieder einmal in einem Wald zu übernachten.
Link zur Wanderung um den Strutsfoss: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zur heutigen Strecke:
Letzte Nacht auf Island
19. September 2017
Morgen endet unsere dreimonatige Reise durch Island.
In Egilsstaðir fahren wir auf den Campingplatz und laden die Batterien im NOBIS nochmals voll auf, damit sie die dreitägige Fahrt auf der Fähre gut überstehen.
Wir geniessen die warme Dusche und den schnellen Internetzugang.
Link zur heutigen Strecke:
Abschied von Island
20. September 2017
Eine wunderschöne Zeit ist zu Ende!
Island mit seinen einzigartigen Naturschönheiten hat uns tief beeindruckt. Wir sind froh, dass wir uns für dieses fantastische Land genügend Zeit genommen haben.
Nun geht es von Seyðisfjörður aus mit der Fähre wieder zurück auf das europäische Festland.
Ein Wohnmobil erinnert uns daran, dass wir in absehbarer Zeit wieder im Alpenraum sein werden.

„Alphütten-Wohnmobil“
Link zur heutigen Strecke: