Von Island nach Dänemark

 

Zwischenstopp in Tórshavn

20. – 22. September 2017

Wir sind auf dem Weg von Island nach Dänemark. Als die Fähre am zweiten Tag zwischen den Färöer-Inseln hindurchfährt, weckt dies Erinnerungen an die wunderbaren drei Wochen, die wir im Frühjahr hier verbracht haben.

Für alle, die diesen Reisebericht nachlesen wollen, hier der Link: unserwegs auf den Färöern

 

Fahrt durch die Färöer

 

Die Fähre legt für ein paar Stunden in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer-Inseln an. Wir nutzen die Zeit, um uns die Altstadt Tinganes anzusehen.

 

 

 

 

Wir schlendern durch die Gassen und nehmen Abschied von unserem Sommer auf den Inseln am Rande Europas, zwischen dem Nordatlantischen Ozean und dem Europäischen Nordmeer.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die alten Holzhäuser sind herausgeputzt und die Sonne gibt ihr Bestes, damit wir uns nochmals so richtig wohlfühlen.

Wir setzen uns am alten Hafen in ein Strassencafé und beobachten Stare, Zugvögel wie wir. 😉

 

Star (Sturnus vulgaris)

 

Die Schatten werden länger und länger, es ist Zeit zu gehen. Wir trinken aus und machen uns auf den Rückweg zur Fähre.

Ein wunderschöner Sommer ist zu Ende!

 

Zeit zu gehen

 

Link zur Strecke Seyðisfjörður (IS) – Torshavn (FO) – Hirtshals (DK) und weiter an die Grenze: Die Fähr-Strecke ist nur schematisch dargestellt.

 

 

Ostfjorde Islands

Djúpivogur, Dorf der Steine

12. September 2017

Eine imposante, etwa 12 Kilometer lange Kiesbank trennt den Lónsfjörður vom Meer ab. Die meist schwarzen Kieselsteine sind flachgeschliffen.

 

Kieselstrand am Lónsfjörður

 

Die Berge fallen auf dieser Inselseite steil ins Meer ab, was den Strassenbauern einiges abverlangt hat.

 

Strasse am Krossanesfjall

 

Mit langen Spundwänden haben sie die Fahrspuren gegen herunterrollendes Geröll gesichert.

 

Strasse im steilen Geröllfeld

 

Die Berge erinnern an ägyptische Pyramiden.

 

Nóntindur

 

Von der Strasse aus sehen wir kurz vor der Abzweigung nach Djúpivogur einige Rohre aus dem Boden ragen. Wir spekulieren auf einen Hot-Pot und bekommen recht.
Wir geniessen das Bad in der Metallwanne, in 44 °C heissem Wasser. Eine frei zugängliche Badewanne inmitten unberührter Natur findet man nicht alle Tage.

 

Annette im Hot-Pot

 

In einem Garten in Djúpivogur entdecken wir eine „Gesteins-Rabatte“. Hier sind verschiedene bunte Lavasteine aufgestellt.
Wir erhalten so einen Rückblick über die unterschiedlichen Felsarten, die wir diesen Sommer in Island angetroffen haben. Immer noch staunen wir über die Farbenpracht der Steine.

 

Gesteins-Rabatte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich sind wir nach Djúpivogur gefahren um uns die „Eggin í Gleðvik“ anzuschauen.
2009 hat der Künstler Sigurður Guðmundsson am Hafen 34 Eier aus Stein aufgestellt. Jedes davon steht für eine Vogelart, die in der Umgebung nistet.
Ein Ei ist markant grösser als die anderen. Es verkörpert den Sterntaucher, das Wahrzeichen des Dorfes.

 

Eggin í Gleðvik

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gleich um die Ecke versuchte sich wohl ein Altmetallhändler als Künstler. Er stellte zwei LKW-Mulden in ein Metallsilo, setzte ein Fahrzeugchassis darauf und krönte das Ganze mit einem ausgeräumten Kühlschrank.
Einen gewissen Reiz können wir dieser frechen Skulptur nicht absprechen.

 

 

Ganz in der Nähe, bei „Free Willi“, kann man die Skulpturen, Steine, Knochen, Kristalle, Fossilien und vieles mehr besichtigen und kaufen.

Uns haben vor allem die Steinfiguren zum Thema „Mutter und Kind“ gefallen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das 450 Seelen-Dorf wir uns als „Dorf der Steine“ in Erinnerung bleiben.

Bizarre Berge säumen unseren weiteren Weg nach Fáskruðsfjörður, wo wir auf dem Campingplatz direkt am Ententeich übernachten.

 

Skriðufjäll

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Neskaupstaður

13. September 2017

Die Sonne zeigt sich heute leider nicht mehr. Bei stürmischem Wind und Regen fahren wir auf den Campingplatz in Neskaupstaður.
Wir haben den Platz für uns alleine.
Am Abend fährt ein Personenwagen vor, eine Frau und ein Mann gehen in die Rezeption. Wir legen unsere Camping-Card bereit, mit der wir auf Island sehr günstig auf ausgewählten Plätzen übernachten können.
Aber die zwei fahren wieder ab, ohne bei uns vorbeizukommen. Das Toiletten-Papier haben sie davor noch aufgefüllt.
Vielen Dank!

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Osterhöhle

14. September 2017

Das Wetter ist besser als erwartet. Wir beschliessen hier in der Region eine kleine Wanderung zu unternehmen und erst morgen Richtung Hengifoss zu fahren.

Vom Leuchtturm aus gehen wir nach Þúfa, dann ein Stück zurück und weiter nach Hundsvík. Auf dem Rückweg steigen wir in die „Osterhöhle“ (Paskahellir) hinunter.

 

Annette von unserwegs ist unterwegs.

 

Paskahellir ist ein langer Felsvorsprung, der von den Wellen aus dem Gestein gewaschen wurde.
Die Wellen, die gegen die Felsen und das Kies schlagen, tönen hier unten furchterregend. Wir behalten den Wasserspiegel im Auge, damit wir nicht von den Fluten eingeschlossen werden.

 

Paskahellir

 

 

Blick aus den Osterhöhle

 

In der Felswand fallen tiefe runde Löcher auf. Es sind die Spuren von Baumstämmen, die von der Lava bedeckt wurden. In den Hohlräumen liegen runde Steine wie in einem Vogelnest. Diese wurden bei Hochwasser hineingespült.

 

 

Ausserhalb der Höhle findet man kleine aufgebrochene Kristallkammern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach zweieinhalb Stunden sind wir wieder zurück bei unserem Fahrzeug.
Wir fahren nochmals auf den Campingplatz im Dorf, wo wir ein zweites Mal gratis übernachten.

Link zur Wanderung nach Þúfa, Hundsvík und zur Paskahellir: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Heidelbeeren

15. September 2017

Annette geht im Lawinenschutzwald oberhalb des Campingplatzes spazieren und entdeckt dort einige vielversprechende Heidelbeer-Plätze. Sie holt Beat zur Unterstützung und wir sammeln knapp drei Kilogramm dieser aromatischen Früchte.
Einen Teil kochen wir zu Konfitüre ein, der Rest gibt leckere Desserts.

Spaziergänger erzählen uns, dass es morgen und übermorgen sehr warm werde. Man erwarte die heissesten Tage des Jahres, mehr als 20°C!!

Nochmals übernachten wir hier, nochmals fährt am Abend das Paar auf den Platz, kontrolliert die Anlage und nochmals bezahlen wir nichts!

 

 

Wanderung auf den Svartafjall

16. September 2017

Wir sind nicht die einzigen, die den dreitägigen Aufenthalt hier genossen haben. Eine stattliche Kreuzspinne hat sich unseren NOBIS als erfolgreichen Jagdplatz ausgesucht.
Genüsslich saugt sie die dicke Fliege aus, die sich in ihrem Netz verfangen hat.

 

Kreuzspinne (Araneus diadematus)

 

 

Kreuzspinne (Araneus diadematus)

 

Bevor wir wegfahren, hängen wir die Spinne samt Netz und Beute an einen Strauch. Wir wollen ja niemanden in die Fremde entführen.

Wie vorhergesagt ist es heute für isländische Verhältnisse sehr warm. Im Verlaufe des Morgens lockert sich die Wolkendecke auf und wir fahren zur alte Passstrasse, die nach dem Tunnel rechts abzweigt. Von da wandern wir zum Aussichtsberg Svartafjall.

 

Blick vom Svartafjall Richtung Neskaupstaður

 

Auf einem Felsplateau liegen hellgraue Felsbrocken auf rotbraunem Boden, den weisslichen Streifen durchziehen. Man könnte glauben, dass hier ein Künstler am Werk gewesen sei.

 

„Art made by geology “

 

Unter uns liegt ein weiteres natürliches Kunstwerk. Eine karge, felsige Ebene, auf der sich lediglich Moose und Flechten behaupten können, wird von einem Rinnsal durchzogen.
Es sieht aus wie eine Landkarte.

 

„Map made by nature“

 

Wir versuchen über die Schotterpiste F 936 hinüber ins Lagarfljot-Tal zu fahren. Diese ist nur für Allradfahrzeuge freigegeben, doch wir wagen es trotzdem, wir haben da ja so einiges an Erfahrung gesammelt … glaubt Beat …

Nach etwa 10 km schaffen wir eine Steigung nur ganz knapp mit durchdrehenden Rädern. Die Strasse ist in sehr schlechtem Zustand und wird zudem noch steiler.
Wir müssen aufgeben. Zum Glück ist hier genügend Platz zum Wenden.
Wieder unten auf der asphaltierten Strasse bleiben wir auf einem Wanderparkplatz in der Nähe von Reyðarfjörður.

Link zur Wanderung auf den Svartafjall: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Hengifoss

17. September 2017

Über Egilsstaðir fahren wir an den See Lagarfljót.

Wir sind etwas spät dran, deshalb marschieren wir sehr zügig zum Hengifoss hinauf. Zum Glück erreichen wir ihn noch kurz bevor der Schatten des Gebirges auf ihn fällt. Wunderschön leuchten die roten Tonstreifen im Fels in der Sonne.

 

Hengifoss

 

 

Hengifoss

 

Im Talkessel liegen verschiedene Gesteinsarten aufeinander, wodurch pittoreske Muster entstehen.

 

Zurück beim Wohnmobil fahren wir ans Ende des Sees und weiter ins Suðurdalur. Morgen wollen wir uns als letzten Wasserfall vor unserer Rückreise den Strutsfoss ansehen.

Link zur Wanderung an den Hengifoss:

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Kraxelei zum Strutsfoss

18. Septembe 2017

Beim Wanderparkplatz mit Plumpsklo-Hüttchen, auf dem wir genächtigt haben, steht eine Tafel, auf der der Wanderweg zum Strutsfoss eingezeichnet ist.

 

Suðurdalur

 

Der Weg ist breit und mit roten Pfosten bezeichnet.
Weiter oben führt eine Brücke über den Bach, ein paar letzte Pflöcke stehen da noch, dann müssen wir den Weg selber suchen.

Das Gelände wird immer steiler.
Weitergehen oder umkehren? Wir beschliessen zwischen den Felswänden hinaufzuklettern. Mühsam erklimmen wir Höhenmeter um Höhenmeter. Ein Blick zurück zeigt, dass umkehren nur noch schwerlich möglich ist.

Zwischendurch erhaschen wir einen Blick auf den Strutsfoss, der in einen schattigen Felskessel fällt.

 

Strutsfoss

 

Endlich erreichen wir die Hochebene oberhalb des Wasserfalls.
Wir werden für unsere Anstrengungen und das Risiko, das wir auf uns genommen haben, belohnt.

Der Blick zurück in das karge, herbstliche Villingadalur-Tal ist unbeschreiblich schön.

 

Villingadalur

 

Den Weg zurück wagen wir nicht mehr. Deshalb wandern wir auf der anderen Seite des Strutsfoss hinunter.

 

Oberster Teil des Strutsfoss

 

Dieser Weg ist etwas einfacher. Wir müssen jedoch aufpassen, dass wir genügend Abstand zu den senkrecht abfallenden Schluchten halten, die sich in die Bergflanke hinein gegraben haben. Manchmal sieht man diese erst sehr spät.
Wegmarkierungen finden wir auch auf dieser Seite erst wieder, als wir unten im Tal sind.

Nach knapp vier Stunden sind wir von unser Wanderung, der abenteuerlichsten dieses Sommers, zurück am Ausgangspunkt.

Wir fahren zurück an den Lagarfljót. Dieser See ist bei den Isländern als Feriendestination sehr beliebt. An seinen Ufern stehen die ausgedehntesten Wälder Islands.

 

Lagarfljót

 

Auch wir geniessen es wieder einmal in einem Wald zu übernachten.

Link zur Wanderung um den Strutsfoss: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Letzte Nacht auf Island

19. September 2017

Morgen endet unsere dreimonatige Reise durch Island.
In Egilsstaðir fahren wir auf den Campingplatz und laden die Batterien im NOBIS nochmals voll auf, damit sie die dreitägige Fahrt auf der Fähre gut überstehen.
Wir geniessen die warme Dusche und den schnellen Internetzugang.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Abschied von Island

20. September 2017

Eine wunderschöne Zeit ist zu Ende!
Island mit seinen einzigartigen Naturschönheiten hat uns tief beeindruckt. Wir sind froh, dass wir uns für dieses fantastische Land genügend Zeit genommen haben.

Nun geht es von Seyðisfjörður aus mit der Fähre wieder zurück auf das europäische Festland.
Ein Wohnmobil erinnert uns daran, dass wir in absehbarer Zeit wieder im Alpenraum sein werden.

 

„Alphütten-Wohnmobil“

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Im Südosten Islands

 

Wanderung am Fluss Skógá

6. September 2017

Wir fahren zum Skógafoss, steigen die 430 Stufen zur Plattform hoch und wandern entlang dem Fluss Skógá. Wir können dabei die verschiedensten Wasserfall-Typen studieren: den Mächtigen, den Niedlichen, den Mehrstufigen, den in die Breite Gehenden, den Verdrehten, den Lauschigen, den Versteckten ….
Hier eine Auswahl davon:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach knapp drei Stunden Marschzeit erreichen wir eine Brücke und queren den Skógá.

 

Brücke über den Skógá

 

Kurz darauf zeigen uns zwei Wegweiser, dass wir auf dem Holzweg sind. 😉

 

Wegweiser zeigen den „Holzweg“ an

 

Nach einer kurzen Pause wandern wir zurück ins Tal und sind nach fünf Stunden wieder bei unserem NOBIS.
Nicht weit vom Skógafoss entdecken wir einen Kieslagerplatz, der etwas abseits der Ringstrasse liegt … ein idealer Übernachtungsplatz!

Link zur Wanderung entlang dem Fluss Skógá:

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Seljavallalaugar

7. September 2017

Nach dem gestrigen Sonnentag regnet es heute wieder.
Wir fahren zum Parkplatz vom Seljavallalaugar. Dort warten wir einen regenarmen Moment ab und spazieren dann zum Thermalbad, das zuhinterst im Talkessel liegt.

 

Felsnase aus Basalt

 

 

Seljavallalaugar

 

Link zum Spaziergang zum Seljavallalaugar: Da auf “google maps” ein Teil des Weges falsch eingezeichnet ist, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Halbinsel Dyrhólaey

8. September 2017

Wir haben kein Brot mehr und fahren deshalb ohne Frühstück los. Der kurze Abstecher nach Dyrhólaey zieht sich immer mehr in die Länge. Die Halbinsel ist so fantastisch, dass aus unserem Frühstück ein Spätstück wird. 🙂 Aber dafür mit ofenfrischem Baguette! 🙂 🙂

 

Reynisdrangar

 

 

Reynisfjara

 

Der Sandstrand am Fusse der Klippen scheint lediglich von Vögeln betreten zu werden.

 

Vogelspuren am Strand

 

In eine Felsnase haben die Wellen zwei Tore geschlagen.

 

Dyrhólaey

 

Trotz des schönen Wetters fahren wir ein weiteres Mal auf den Campingplatz in Vík í Mýrdal, wo wir von Lind und Petur wie alte Bekannte begrüsst werden. Das isländische Paar betreuen für einige Wochen den Platz.
Die zwei lassen sie sich nirgends fest anstellen, damit sie immer wieder ausgedehnte Reisen unternehmen können.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Svinafellsjökull

9. September 2017

Wir nutzen das WiFi auf dem Campingplatz und arbeiten an einem weiteren Reiseblogbeitrag.
Deshalb fahren wir erst am späten Nachmittag weiter zum Svinafellsjökull.

Auf dem Parkplatz vor dem Gletscher bleiben wir für diese Nacht.

 

Svinafellsjökull

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Unser „Tag des Eises“

10. September 2017

Die Oberfläche des Svinafellsjökull ist sehr rau und das Eis mit schwarzer Vulkanasche bestäubt.

 

 

Auch am Fusse dieses Gletschers liegt ein kleiner See, in dem abgebrochene Eisblöcke schwimmen.
Am schichtweise mit Asche durchsetzten Eis sieht man, dass hier mehrere Vulkanausbrüche ihre Spuren hinterlassen haben.

 

 

 

 

Hat ein solches Stück Gletscher die Italiener zum Cassata-Eis inspiriert?

 

Gletscher-Cassata

 

Auch wenn man von dem fasziniert ist, was vor einem liegt, sollte man sich von Zeit zu Zeit umdrehen.
Auf diese Weise ist das nächste Bild entstanden.

 

 

Annette hat so vom Svartifoss geschwärmt, dass sich Beat diesen nun auch anschauen will.
Aber zuerst entdeckt er auf der Toilette des Informationszentrums Zettel, die darauf hinweisen, was alles verboten ist.
Diese Affichen sagen über den Inhalt hinaus auch sehr viel über die Haltung der Verwaltung aus.
Oder anders ausgedrückt: Kleingeist braucht grosse Zettel!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bezeichnenderweise treffen wir hier auch auf den einzigen Parkplatz auf Island, für den wir einen happigen Betrag zahlen müssten, um ein Naturwunder anzuschauen.

Der Svartifoss ist wirklich sehenswert. Nicht wegen des Wasserfalls, da gibt es viel imposantere auf der Insel, aber wegen der Basaltfelsen.

 

Svartifoss

 

 

Svartifoss

 

In der Felswand neben dem Wasserfall sind einige Basaltsäulen oben gebogen.
Die sechskantigen Säulen entstehen, wenn Lava abkühlt. Hier ist die Lava beim Erstarren noch langsam weitergeflossen.

 

Gebogene Basaltsäulen

 

Wer unseren letzten Beitrag gelesen hat, weiss, dass uns der Jökulsárlón total begeistert hat.

8-ung! Das ist nicht einfach ein leichtfertig hingeworfener Satz, das ist eine Vorwarnung darauf, dass nochmals viele Eisbilder folgen werden.
Da wir jedoch beabsichtigen den Winter im hoffentlich eisfreien Griechenland zu verbringen, bitten wir um Nachsicht.

Langer Rede kurzer Sinn: wir fahren abermals da hin!

Eine kleine Schneeammer begrüsst uns kurz und fliegt dann weg.

 

Schneeammer (Plectrophenax nivalis)

 

Dann tauchen wir nochmals in das Wunder des Eises ein.
Vielfältige Eisbrocken liegen auf dem schwarzen Sandstrand: glasklare, weisse, blaugeäderte, mit schwarzen Bändern, mit Einschlüssen von ganz feinen Luftlöchern oder von Löchern Richtung Emmentalerkäse, teilweise kann man eingelagerte Steine oder Sandschichten erkennen. Solche mit Spalten und Röhren, andere scheinen aus kompaktem Eis zu bestehen, weitere sind zusammengesetzt aus etwa golfballgrossen, aber wildgeformten Stücken. Ganz selten sieht man solche, deren Einzelstücke auf der äusseren Seite glatt und klar sind, auf der Innenseite aber ein Muster aufweisen, das an die Adern von Blättern erinnert.

Hier ein kleiner Fundus:

 

Delfin?

 

 

 

 

 

 

Ziegenklaue?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir übernachten ein weiteres Mal hier, direkt am schwarzen Strand mit den fantastischen Eisgebilden.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Und noch mehr Eisbilder

11. September 2017

Am Morgen scheint die Sonne und lässt das Eis leuchten. Kaum fällt jedoch der Schatten einer Wolke darauf, wirkt es blau und kalt.

 

 

 

Eisberg

 

Eis im Gegenlicht …

 

 

 

 

 

 

 

… und im Schatten

 

 

 

 

 

 

 

 

Taube?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun wechseln wir die Strassenseite und spazieren vom Meer zum See.
Eine Grosse Raubmöwe steht noch etwas verschlafen auf der Wiese und lässt sich von uns nicht stören.

 

Grosse Raubmöwe (Stercorarius skua)

 

 

Jökulsárlón

 

 

Jökulsárlón

 

Endlich schaffen wir es doch und reissen uns von dem Spektakel los.
Unsere Zeit auf Island neigt sich langsam dem Ende zu und wir wollen vor unserer Rückreise noch die Ostfjorde besuchen.

Doch nach wenigen Kilometern lockt uns ein letzter Gletscher von der Ringstrasse.
Wir machen einen Abstecher zum Hoffellsjökull.

 

Hoffellsjökull

 

Auf dem Weg dahin fahren wir an einer Felswand vorbei, über die sich eine „Mauer“ herabzieht.
Solche „Dykes“ entstehen, wenn bestehende Gesteinsspalten durch Lava aufgefüllt werden.

 

Dyke

 

Am Fusse des Hoffellsjökull schwimmen ebenfalls Eisblöcke im See. Diese sind im Gegensatz zum Jökulsárlón jedoch kleiner und flacher.

 

Lagune des Hoffellsjökull

 

 

 

Nun müssen wir die Eis-Bilder in unserem Kopf sich erst einmal setzen lassen.
Da trifft es sich gut, dass einige Kilometer weiter bei Hvammur ein grosser Stuhl auf einem Felsen steht.

 

 

Der Herbst hat nun die Landschaft mit seinen Farben geschmückt. Die Wiesen und Hügel sind braun geworden und erwarten den kommenden Winter.

 

Kretilaugar

 

Bei Hvalnes finden wir einen hübschen Platz nahe beim Lónsfjörður. Hier bleiben wir über Nacht.

 

Lónsfjörður mit Hvalnesfjall

 

Ein paar Schafe kommen vom nahen Strand und wandern an uns vorbei zu ihrem Stall.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Eis in allen Formen und Farben

 

Vorbei an Gletschern zum Gletschersee Jökulsárlón

31. August 2017

Gegen Mittag lässt der Regen nach und die Wolken lockern langsam auf.
Wir fahren Richtung Jökulsárlón und können kaum glauben, was wir unterwegs sehen. Immer wieder tauchen Gletscherzungen auf, die beinahe auf Meereshöhe hinunter reichen.

 

Skaftafell von ferne

 

 

Skeiðarárjökull

 

Die Strasse führt durch den Skeiðarársandur, eine Schwemmlandschaft aus Kies, Sand und Geröll. Der Sandur bedeckt eine Fläche von 1’000 km².

 

Skeiðarársandur

 

Ein Schild am Strassenrand fordert die Autofahrer auf, die Sicherheitsgurten anzulegen.

 

Skeiðarársandur

 

Beim letzten Vulkanausbruch 1996 des Grímsvötn hätte dies jedoch nicht gereicht.

Die Hitze unter dem Eis verursachte einen Gletscherlauf. Dabei wurden auch riesige Eisbrocken mitgerissen. Die Brückenpfeiler über den Fluss Skeidará wurden von 100 – 200 Tonnen schweren Eisbergen verbogen als ob sie aus dünnem Blech wären.

Zur Erinnerung steht eine Skulptur am neuen Strassenabschnitt.

 

Vom Gletscherlauf verbogene Stahlträger

 

 

Skaftafelljökull

 

 

Skaftafelljökull

 

 

Raue Gletscheroberfläche

 

Am Abend erreichen wir den bekannten Gletschersee Jökulsárlón.
Mit 248 Metern ist er der tiefste See Islands. Er entstand nach der letzten „kleinen Eiszeit“ vom 16. bis 19. Jahrhundert als sich der Gletscher Breiðamerkurjökull wieder zurückzog und dabei hohe Moränen und eine tiefe Lagune hinterliess.
Von der Gletscherzunge des Breiðamerkurjökull brechen Eisbrocken ab und schwimmen als Treibeis auf dem See zum Meer.
Die Eisberge weisen die unterschiedlichsten Grössen, Formen und Farben auf.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seepferdchen?

 

 

 

 

 

 

 

Eisfisch?

 

 

 

 

 

 

 

Auftauchender Pudel?

 

 

 

 

 

 

 

Bei so viel attraktiven Eisblöcken müssen sich die Wolken etwas Besonderes einfallen lassen, um beachtet zu werden.

 

 

Für die Nacht fahren wir auf die andere Seite der Ringstrasse und übernachten direkt am Meer.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Am Jökulsárlón

1. September 2017

Beat ist schon vor 6:00 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang, auf den Beinen. Am Strand trifft er andere Frühaufsteher, die ihre Speicherkarten mit diesem Naturereignis füllen.

Kleinere Eisblöcke schwimmen auf dem kurzen Fluss vom Jökulsárlón ins Meer und werden da von der Strömung an den schwarzen Sand geschwemmt.

 

Morgenstimmung mit „Eisfotografen“

 

 

Morgenstimmung mit NOBIS

 

 

 

 

 

Der Fluss von der Gletscherlagune zum Meer ist zwar nur etwa 500 m lang, trägt aber den imposanten Namen Jökulsá á Breiðamerkursandi. Die Strömung kehrt sich abhängig von den Gezeiten bisweilen um, so dass salziges Meereswasser in die Lagune strömt.
Eine einspurige Stahlbrücke führt über den Fluss.

 

 

 

 

Nach dem Frühstück wandern wir ein Stück an der Ostküste des Sees entlang und lassen uns von den natürlichen Eisskulpturen begeistern. Einschlüsse aus schwarzem Lavasand bereichern die „Kunstwerke“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Touristen werden mit Amphibienfahrzeugen bis an den Gletscher gefahren …

 

 

… oder paddeln selber zwischen den Eisbergen hindurch.

 

 

Das eisige Wasser bietet einigen Tieren Lebensraum.
Zwischen den Eisblöcken spielen Seehunde fangen und fühlen sich sichtlich wohl.

 

Fang mich doch …

 

 

… erwischt! …

 

 

… und weg sind sie!

 

Eiderenten wärmen sich an der Sonne …

 

Eiderente (Somateria mollissima)

 

… während eine junge Lachmöwe zum Meer fliegt.

 

Lachmöwe (Larus ridibundus)

 

Selbst ein eisiges Seepferdchen schaut neugierig aus dem Wasser.

 

Seepferdchen?

 

 

Überwasser-Fisch?

 

 

Figur aus Eragon?

 

 

???

 

Am Abend verlassen wir den Jökulsárlón wieder und fahren zum Naturpark Skaftafell. Dort wandert Annette zum Svartifoss und Sjonarnípa-Aussichtspunkt.

In der Nähe von Freysnes scheint ein grosser ruhiger Kiesplatz auf uns gewartet zu haben.

Link zu Annettes Wanderung zum Svartifoss: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Dauerregen

2. September 2017

Heute regnet es den ganzen Tag sehr stark. Deshalb fahren wir nochmals zurück zum Jökulsárlón. Annette hat das letzte Mal festgestellt, dass man sich mit ein wenig Fantasie in die WLAN-Netze der Reisebusse einloggen kann.
Am Abend stellen wir uns wieder an den Strand.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Warten

3. September 2017

Der Regen bleibt uns treu. Wir warten heute vergeblich auf eine trockene Phase.
Ein kurzer Spaziergang zur Brücke, wo das Eis ebenfalls warten muss … nicht auf besseres Wetter, aber darauf, dass es so weit geschmolzen ist, dass es nicht mehr am Boden ansteht und ins Meer schwimmen kann.

 

 

 

Eisiges Detail

 

Die Wetterprognosen für den Osten sind weiterhin sehr schlecht, im Süden wäre es etwas besser. Vielleicht fahren wir besser zurück nach Vík í Mýrdal??
Wir beschliessen bis morgen hier zu bleiben, in der Hoffnung, dass sich das Wetter nicht an die Prognose hält.

 

 

Zurück nach Vík í Mýrdal

4. / 5. September 2017

Es regnet immer noch und die Wettervorhersagen sind unverändert schlecht.
Wir verschieben den Besuch der Ostfjorde um einige Tage und fahren stattdessen südwärts, zurück auf den Campingplatz in Vík í Mýrdal, wo wir zwei Tage bleiben.

Binsen in einem kleinen See haben sich damit abgefunden, dass der Sommer vorbei ist und leuchten in herbstlichem Rot.

 

 

Link zur Strecke vom 4. September 2017:

 

 

Drei Wasserfälle, zwei Gletscher und eine „Attraktion“

 

Gletscher und Wasserfall

29. August 2017

Der Nachbar auf dem Campingplatz hat uns den Weg zum Gígjökull empfohlen. Unterwegs gebe es einige Furten, die auch mit unserem Fahrzeug zu schaffen sein sollten.

Im Dorf steht ein Lastwagen, der Rasenrollen geladen hat.
Statt dass der Chauffeur uns den Teppich ausrollt, fährt er mit seinem Gut bald weiter. Schade, uns hätte es nicht gestört, dass der Teppich nicht rot gewesen wäre. 😉

 

Aufgerollter Rasen

 

Die Schotterstrasse zum Gígjökull ist wirklich eine Herausforderung.
Beim ersten Bach scheint es, wie wir aus den Spuren schliessen, drei Möglichkeiten zu geben. Links, Mitte, rechts, doch welche ist die ideale Linie? Weit und breit ist kein Fahrzeug zu sehen, das wir beobachten könnten.

 

Welcher Weg ist der beste?

 

Annette opfert sich, zieht Schuhe und Strümpfe aus und watet in das eiskalte Wasser, um die Tiefe und den Untergrund auszuloten.

 

 

Wir kommen heil ans andere Ufer. Aber schon nach wenigen hundert Metern stehen wir wieder vor einem Bach, den es zu furten gilt. Wir steigen aus und begutachten die Lage. Auch diesen Wasserlauf kreuzen wir ohne grössere Probleme. Insgesamt gibt es 14 Bäche, die wir durchqueren müssen. Mit der Zeit werden wir mutiger und entscheiden uns aus dem Auto heraus für eine Route. Trotzdem sind wir erleichtert als wir den Wanderparkplatz erreichen.

Wir wandern zum Gletscher Gígjökull, dem nördlichen Gletscherarm des berühmten Eyjafjallajökull.
Der Gígjökull sah 1992 noch so aus:

 

Gígjökull mit Gletscherlagune 1992

 

Als der Vulkan unter dem Eis des Eyjafjallajökull im April 2010 ausbrach, bildete sich subglazial ein riesiger Schmelzwassersee. Dieser entleerte sich am 14. April in einem gewaltigen „Gletscherlauf“ in Richtung des Gígjökull. Bis zu 2’700 m³ Wasser pro Sekunde tosten zu Tal. Grosse Eisbrocken wurden von der Flutwelle mitgerissen. Sedimente füllten die Gletscherlagune auf.

 

Kieslandschaft vor dem Gígjökull

 

Gígjökull

 

Gletschertor am Gígjökull

 

Auch hier haben erste Pflanzen begonnen das Terrain zu erobern.

 

 

Beim Ausbruch des Eyjafjallajökull im April 2010 wurden rund 270’000’000 m³ Vulkanasche bis zu 7’000 m hoch in die Atmosphäre geschleudert. Ungefähr die Hälfte davon fiel zurück auf den Vulkan und die benachbarten Gebiete. Die andere Hälfte verteilte sich mit den Höhenwinden über Nord- und Mitteleuropa und weiter bis nach Sibirien und verursachte ein Chaos im Luftverkehr. Rund 104’000 Flüge wurden gestrichen, etwa 10 Mio. Passagiere sassen fest.

Auf der Rückfahrt durchfahren wir mutig alle 14 Furten und entscheiden uns nach wenigen Worten für eine der Routen. Lediglich einmal drehen die Räder beim Verlassen des Flussbettes durch, doch unser NOBIS schafft auch diese Herausforderung.

Wir wollen den Seljalandsfoss im Abendlicht erleben, deshalb besuchen wir nur kurz die Kirche von Stóradalur, die uns auf der Hinfahrt aufgefallen ist. Unübersehbar steht der dreieckige Glockenturm neben der dreieckigen Kirche.

 

Kirche von Stóradalur

 

Schon von weitem macht der Seljalandsfoss mit einem Regenbogen auf sich aufmerksam.

 

Seljalandsfoss

 

Hinter diesem Wasserfall kann man durchgehen. Das erklärt die Menschenmassen, die auch um 20:00 Uhr noch hier herumwandern.

 

 

 

 

 

 

 

Seljalandsfoss von hinten

 

In Gehdistanz vom Seljalandsfoss liegt ein weiterer Wasserfall, der weit weniger bekannt ist. Beim Gljúfrabúi fällt das Wasser in einen Felskessel.
Das Spektakel kann man sich ansehen, wenn man auf dem kurzen, steilen Pfad den Felsen hochkraxelt.
Die noch spannendere Variante ist jedoch, durch den Bach und eine schmale Spalte zum Gljúfrabúi vorzudringen. Da erlebt man den Wasserfall mit all seinen Sinnen. Die Gischt sprüht kühl ins Gesicht und das Tosen im geschlossenen Felskessel ist eindrücklich.

 

Gljúfrabúi

 

Auf dem Rückweg leuchtet uns ein wunderschöner Sonnenuntergang durch die Felsspalte entgegen.

 

Rückweg vom Gljúfrabúi

 

Für die Nacht fahren wir ein weiteres Mal nach Landeyjahöfn zum Parkplatz des Fährhafens. Hier sind wir schon beinahe zu Hause. 😉

Um 23:00 Uhr lockt uns ein wunderschönes Nordlicht aus dem NOBIS. Erst leuchten nur diffuse, grünliche Streifen am Himmel. Immer wieder scheinen daraus einzelne grüne Flammen zu züngeln.
Ein paar Sternschnuppen stimmen auf das Spektakel ein, das kurz darauf folgt:
Die Nordlichter werden kräftiger. Für kurze Zeit hängt ein grüner Vorhang mit violettem Saum am Himmel. Allmählich schliesst er sich zu einem Kreis und verschwindet dann wieder, wie er gekommen ist.
Wir haben im Winter 2015/2016 in Schwedisch-Lappland viele wunderschöne Nordlichter gesehen. Doch dieses übertrifft alles, was wir kennen.

Link zur Wanderung an den Gígjökull: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zum Spaziergang zum Seljalandsfoss und zum Gljúfrabúi: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wasserfall und Gletscher

30. August 2017

Wir sind auf dem Weg zum Jökulsárlón.
Beim Skógafoss legen wir einen Stopp ein.
Um seine Attraktivität zu steigern und gegen die Konkurrenz der unzähligen Wasserfälle auf Island zu bestehen, hat sich der Skógafoss gar einen eigenen Regenbogen zugelegt. 😉

 

Skógafoss, 62 Meter hoch, 15 Meter breit

 

 

Skógafoss mit eigenem Regenbogen

 

Wir steigen die 430 Stufen hinauf zur Aussichtsplattform. Von hier geniesst man die Aussicht über die Ebene bis hin zum Meer. Der gut gefüllte Parkplatz zeigt, dass viele Touristen dieses Naturwunder besuchen.

 

Blick von der Plattform des Skógafoss

 

Auf unserer Weiterfahrt sehen wir viele Autos von der Ring- auf eine Schotterstrasse abbiegen. Da muss was sein, das wir nicht kennen. Auch wir stellen den Blinker und erreichen so den Sólheimajökull. Der Spaziergang vorbei an einem Gletschersee mit kleineren Eisbergen ist sehr eindrücklich. Das Eis ist an vielen Stellen mit schwarzer Vulkanasche bedeckt. Diese stammt vom Ausbruch der Katla 1918.

 

Sólheimajökull

 

 

 

 

 

 

Den Gletscher selber darf man nur mit Steigeisen betreten. Ein „endloser“ Strom von Touristen wird von Guides dorthin geschleust.

 

 

Wir wagen uns einige Meter auf das mit Asche bedeckte Eis. Die Spalten ringsum sind Ehrfurcht gebietend tief. Wer da hineinstürzt, kommt alleine nicht mehr heraus.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Fusse des Gletschers lagern sich Lavasteinchen und -Sand ab. Es bilden sich kleine, wunderschöne Miniatur-Landschaften.

 

Miniatur-Berglandschaft

 

Nach diesem zweiten eindrücklichen Abstecher setzen wir unseren Weg zum Jökulsárlón fort.
Auf einem Parkplatz direkt an der Strasse stehen viele Autos. Eine Info-Tafel fehlt, aber irgendwo in der Nähe muss eine Attraktion sein. Die Neugier lässt uns stoppen. Unmengen von Touristen streben auf einem breiten Weg dem Meer entgegen. Ein Ziel ist nicht zu sehen … aber es wird sich ja wohl lohnen !?!
Gemäss dem Motto: „Esst Scheisse, vier Billionen Fliegen können sich nicht irren!“ gesellen wir uns dazu und marschieren los.
Nach einer Stunde ist von der Attraktion noch immer weit und breit nichts zu sehen. Wir fangen an zu rätseln, worum es sich handeln könnte. Schöne Felsen? Vogelklippen? Ein schwarzer Strand?
… Noch immer nichts Attraktives in Sicht….
Vielleicht ein Scherz mit versteckter Kamera, zuletzt ein Lachsack? Oder eine aufmunternde Infotafel von wegen „Bewegung tut gut!“?

Irgendwann sehen wir etwas Helles. Ein gestrandeter Eisberg? Ein toter Wal?
Je näher wir kommen desto grösser die Enttäuschung. Bei der Attraktion handelt es sich um ein Flugzeugwrack, ohne Flügel, ohne Cockpit, dafür mit kichernden und grölenden Touristen, die sich darin, darunter und darauf in möglichst „originellen“ Posen ablichten lassen.

Der Weg war lang und wir Herdentiere sind unseren Artgenossen hinterhergetrottet, deshalb teilen wir hier die Früchte unserer Anstrengung mit euch!

 

 

 

 

Und die Moral von der Geschicht: Mal lohnt es sich den Massen zu folgen, mal lohnt es sich nicht!

Im Nachhinein finden wir heraus, dass es sich bei dem Wrack um die Überreste einer C-117 der US Navy handelt, die am 21. Nov. 1973 hier notlanden musste. Die Amerikaner entfernten die Instrumente, die Motoren und die Flügel und liessen den Rest liegen.

Es ist bereits 19:00 Uhr, als wir uns auf den Rückweg machen. Der Jökulsárlón muss bis Morgen auf unserern Besuch warten.
In Vík í Mýrdal fahren wir auf den Campingplatz.

Link zur Wanderung zum Flugzeugwrack:

Link zur heutigen Strecke: