Sutjeska und Maglić

 

Vom Schlachtdenkmal zum höchsten Berg Bosnien und Herzegowinas

22. Oktober 2019

In Tjentiste im Nationalpark Sutjeska wollen wir einkaufen. Der kleine Laden wird geöffnet, wenn man in der Post nebenan fragt. Das Sortiment ist klein und sehr speziell. Es gibt zum Beispiel eine Sammlung von Schnapsgläschen, die gleich neben der Kasse stehen, aber dafür weder Mehl noch Zucker. Annette wird deswegen ziemlich nervös.

 

Herbst im Tal der Sutjeska

 

Dann besichtigen wir das Denkmal der Sutjeska-Schlacht. Die eigenartigen Wege sind uns schon auf dem Navi aufgefallen. Sie sind in Form einer Gitarre angelegt, da viele jugendliche Kämpfer unter den Toten waren. Die jugoslawischen Partisanen unter Tito besiegten die zahlen- und ausrüstungsmässig weit überlegenen Truppen der Achsenmächte in der Schlacht vom 15. Mai bis 16. Juni 1943. Dieses Ereignis wird als Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges auf dem Balkan betrachtet. Es wurde 1972 mit Richard Burton in der Hauptrolle verfilmt („Die Fünfte Offensive – Kesselschlacht an der Sutjeska“).

 

 

Die vielen Ecken und Kanten im Beton werden, je nach dem wie das Licht darauf fällt, …

 

 

… zu Gesichtern.

 

 

 

 

Danach fahren wir zurück in den Urwald Peruċica, einen der letzten von Menschen unbeeinflussten Wälder Europas.
Die Strasse führt unter den Bäumen bergan. Irgendwo im Nirgendwo steht eine Schranke. Ein gelangweilter Parkwächter notiert die Autonummer, verkauft uns die Eintrittstickets für den Park und öffnet die Barriere.

 

Urwald Peruċica

 

Ein kleiner Spaziergang bringt uns zum Aussichtspunkt Beškita (1240 m ü.M.).
Wir steigen an knorrigen Buchen vorbei.

 

 

Ihr Laub leuchtet im Sonnenlicht in den schönsten Farben.

 

 

Von weitem weisen uns die roten Blätter des Perückenstrauchs den Weg zur Aussichtsplattform.

 

Perückenstrauch (Cotinus coggygria)

 

Die filigranen dürren Ästchen, von denen die Samen schon lange abgefallen sind, ziehen unsere Blicke zuerst auf sich.

 

 

Erst danach widmen wir uns der Aussicht.

 

 

 

 

Zurück auf der Strasse lockt uns schon bald ein weiterer Wegweiser zum Aussichtspunkt Dragoš Sedlo (1280 m ü.M.).

Der Wanderweg führt diesmal über knorrige Wurzeln.

 

Wurzelweg

 

Die beeindruckenden Baumriesen, unter denen wir wandern, sind wohl endemische Schwarzkiefern.

 

Schwarzkiefer (Pinus nigra)

 

Nun fahren wir zum Parkplatz Prijevor (1660 m ü.M.)
Natürlich geht das nicht ohne Stopps, um den Herbstwald zu bewundern.

 

 

Vom Parkplatz aus spazieren wir, den Maglić, den höchsten Berg von Bosnien und Herzegowina im Rücken, über einen breiten gemähten Wiesenstreifen zum Aussichtsturm von Prijevor.

 

 

 

Weg zum Aussichtsturm Prijevor

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aussichtsturm in Sicht

 

Nein, keine Angst, wir haben den Maglić nicht vergessen. Aber vom Turm aus gesehen, gefällt er uns am besten.

 

Maglić (2386 m ü.M.)

 

Gemütlich schlendern wir zurück.

 

 

Leider ist in keinem der drei Steinhäuser ein Bergrestaurant. Sie sind zu einfachen Übernachtungsmöglichkeiten ausgebaut und zur Zeit geschlossen.

 

Die Hütten Prijevor-Maglić

 

Beat meint, dass es schön wäre, die Nacht in unserem NOBIS hier oben auf dem Parkplatz zu verbringen, doch Annette will aus irgendwelchen Gründen bereits morgen in Mostar sein.
Gut … dann kehren wir halt wieder zurück ins Tal!

Wir fahren durch die Sutjeska Schlucht. An und auf den steilen Bergen wachsen an den unwirtlichsten Orten Nadelbäume. Wovon die wohl leben?

 

 

 

 

 

 

Ein alter, kahlköpfiger Felsgeist wacht über seine Bäume.

 

Alter Steingeist (siehst du ihn?)

 

Wir entdecken einen idyllischen Übernachtungsplatz direkt am Stausee Klinje. Doch Annette besteht darauf zuerst noch ins nächste Dorf zu fahren.
In einem klitzekleine Laden in Gacko kann sie endlich Mehl und Zucker kaufen! Wozu sie das wohl braucht? Wir haben doch Brot, Nudeln, Reis, Gemüse, Früchte und was weiss ich noch alles vorrätig. … Verstehe einer die Frauen!

Nach dem Einkauf fahren wir zurück auf den Picknickplatz am Klinje-See.

 

Link zum Spaziergang zum Sutjeska Denkmal:

Link zum Spaziergang zum Aussichtsturm Prijevor:

Link zur heutigen Strecke:

 

 

2 Gedanken zu “Sutjeska und Maglić

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