13. Januar – 17. Februar 2017
Karte zu unserer Reise durch Portugal 1. Teil (13.Januar. – 11.Februar.2017):
(Da man auf google maps nur neun Routen erstellen kann, mussten wir unsere Reise vom 13.1 – 17.2.2017 durch Portugal auf zwei Karten aufteilen.)
Karte zu unserer Reise durch Portugal 2. Teil (11.Februar. – 17.Februar.2017):
Zurück in Tramagal
13. Januar 2017
Wir fahren vom Flughafen in Lissabon mit dem Zug nach Tramagal, wo uns Dave am Bahnhof abholt und zu unserem Wohnmobil NOBIS fährt.
Elke kocht uns gar noch eine feine Suppe zum Abendbrot, dann richten wir unser WoMo für die Nacht ein und gehen schlafen.
Sonniger Tag am Rio Tejo
14. Januar 2017
Am Morgen verabschieden wir uns von Elke und Dave.
Herzlichen Dank, dass wir unseren NOBIS bei euch parken durften, während unserer Zeit auf den Azoren, und auch für das köstliche Olivenöl, die Orangen, Tangerinen und Eier, die ihr uns mit auf den Weg gegeben habt.
Wir wollen übermorgen Montag nochmals kurz hierher zurückkehren, um an einer der Deutschstunden teilzunehmen, die Elke hier im Dorf hält.
Doch zuerst zieht es uns an den Fluss Tejo. Dass kurz vor unserem Ziel aus den Lüftungsschlitzen nur noch kalte Luft strömt, beunruhigt uns noch nicht sehr.
Der Tipp von Dave ist genial:
In Vila Nova da Barquinha finden wir den grossen Park am Tejo mit Ver- und Entsorgungsstation für Camperfahrzeuge, einer kleinen Openairkneipe und Toiletten. Selbst freies WiFi ist vorhanden.
Wir stellen unser Fahr- und Wohnzeug am Rande des Parks nahe dem Fluss auf. Dann spazieren wir durch den grosszügig angelegten Park.
Eines der Kunstwerke, die hier aufgestellt sind, sticht besonders ins Auge. Das „Casa no Céu“ der Künstlerin Xana. Das Haus hat sie aus industriell gefertigten Plastikharassen gebaut.
Am Rande des Parks wurde ein Wasserlauf angelegt. Darin spiegelt sich die Umgebung. Das ist zwar nicht Kunst, aber trotzdem schön. 😉
Ein Tag im Park
15. Januar 2017
Die Nacht war kalt, doch dank unserer Diesel-Standheizung mussten wir nicht frieren.
Am Morgen ziehen traumhaft schöne Nebelschwaden über den Fluss.
Wir geniessen den wolkenlos sonnigen Tag, reinigen unser Wohnmobil und schlendern durch den Park.
Am Abend schenkt uns der Wettergott gar noch ein Abendrot.
Was ist los mit unserem NOBIS?
16. Januar 2017
Heute ist Montag und wir wollen am Nachmittag in Tramagal zur Deutschstunde.
Doch erst fahren wir nach Tomar zu einer Peugeot-Garage. Die Heizung des Fahrzeugs funktioniert immer noch nicht. Wahrscheinlich ist irgendwo eine Klappe ausgehängt, vermuten wir.
Die Temperaturen klettern tagsüber zwar auf rund 16°C, aber auf die Dauer ist ein Fahren ohne Heizung im Januar selbst hier in Portugal nicht sehr angenehm.
In der Garage wollen sie uns für den Donnerstag einen Termin geben, da sie zur Zeit total überlastet seien. Dank Annettes Hartnäckigkeit schaut sich dann doch ein Mechaniker unser Problem an. Er findet es schnell. Ein Schlauch zum Kühler hat ein Loch und das Wasser ist ausgelaufen.
Auf alle Mögliche wird mit Warnleuchten hingewiesen, aber ein solcher Fehler, der den Motor überhitzen und zerstören kann, ist den Technikern kein Lämpchen wert.
Oh Wunder der Elektronik.
Der Schlauch wurde übrigens beim Fahren am Luftfilter durchgescheuert. Um den Schlauch zu schützen, wurde ein Schutzring darum gelegt, aber leider nicht an der richtigen Stelle.
Peugeot hat aber auch Mechaniker!!!!
Wie dem auch sei, der Schlauch wird bestellt und sollte morgen hier eintreffen. Sogar die Disponentin hat ein Herz für uns und verspricht, falls der Schlauch morgen tatsächlich da ist, die Reparatur am selben Tag.
Hoffentlich klappt es dieses Mal wie versprochen. Das letzte Mal sassen wir ja vier Wochen in Kalabrien fest bis Peugeot uns das benötigte Ersatzteil zustellte!
Link zu unserem Beitrag: wieder unterwegs.
Für die Nacht fahren wir ca. 300 Meter weiter auf einen Parkplatz direkt neben der Strasse, die zum Spital führt. Nicht wirklich romantisch, aber ohne Kühlwasser dürfen wir nur ganz kurze Strecken fahren.
Für die Deutschstunde heute melden wir uns schweren Herzens ab.
Hurra, der Schlauch ist da!
17. Januar 2017
Um 14:00 Uhr bringen wir unser Wohnmobil in die Werkstatt. Um 16:00 Uhr sei der Wagen abholbereit.
Etwas nach der Zeit (wir wollen ja nicht drängeln) sind wir wieder in der Garage und kurz vor 18:00 Uhr ist dann unser NOBIS tatsächlich repariert.
Nochmals fahren wir auf den nahen, lärmigen Parkplatz zum Schlafen.
Convento Santo Cristo in Tomar
18. Januar 2017
Wieder begrüsst uns am Morgen ein wolkenloser Himmel.
Wir beschliessen die verpasste Deutschstunde am kommenden Montag nachzuholen. Bis dahin wollen wir einen kleinen Ausflug Richtung Norden unternehmen.
Da wir aber schon mal in Tomar sind, besuchen wir zuerst den Convento Santo Cristo.
Wir wandern direkt von unserem Übernachtungsplatz aus zum Kloster.
Das Kloster wurde 1161 von Tempelrittern gegründet, die von erfolgreichen Kreuzzügen heimgekehrt waren. Die Tempelritter sollten die Reconquista unterstützen. Die Anlage gilt seit 1982 als UNESCO-Weltkulturerbe.
Wir schlendern durch die ehemalige Wehr-Klosteranlage und sind beeindruckt von den antiken Räumen, der prunkvollen Kirche und der Kunst der Steinhauer, die Eingänge, Mauern und Türme mit vielen Ornamenten und Bildern verzierten.
Folgende Details suggerieren, dass die Mauern und Säulen mit Gürteln, Schnüren, Ketten oder Geflechten zusammengehalten werden.
Dass Olivenöl bereits früher eine wichtige Rolle spielte, zeigt der Keller, in dem das Öl gelagert wurde.
Wir verlassen das Kloster durch einen schmucken Bogengang, von dessen Decke herab uns Mönche anschauen und in ihr Gebet einzuschliessen scheinen.
Zurück bei unserem NOBIS wagen wir einen Blick unter die Motorhaube und sehen, dass der Füllstand des Kühlerwassers ca. einen Zentimeter unter dem Minimum liegt.
Nochmals beehren wir die Garage. Dort beruhigt uns Luis, der Mechaniker. Es sei alles in Ordnung. Wahrscheinlich sei noch Luft im System gewesen. Anstandslos füllt er die Kühlerflüssigkeit auf den normalen Stand auf.
Danach fahren wir den Rio Zêzere hinauf und übernachten am Lago Azul, einem gestauten Teil dieses Flusses.
Nach den zwei eher lärmigen Nächten geniessen wir die Ruhe und den Blick auf den See.
Ein wunderschöner Übernachtungsplatz
19. Januar 2017
Am Morgen herrschen Minustemperaturen, das Thermometer zeigt -1,5°C an. Zum Glück funktioniert die Heizung!
Dieser Winter soll so kalt sein, wie seit über zehn Jahren nicht mehr.
Wir gondeln weiter durch die Gegend. Am Miradouro do Castro sehen wir wieder behauene Steine, aber anders als gestern im Convento Santo Cristo.
Die Tische am Picknickplatz sind auf Steinen gelagerte, roh behauene Felsplatten. Die Bänke sind von einer Art, wie wir sie noch nie gesehen haben. Die Holzbretter sind in Rundhölzer eingelassen und verschraubt.
Der ganze Platz ist von rustikaler Schönheit.
Der gestaute Rio Zêzere liegt kilometerlang als schmaler See zwischen bewaldeten Hügeln.
Viele der Wälder werden intensiv bewirtschaftet. Vor allem Eukalyptusbäume werden von der Papierindustrie geschätzt.
Man terrassiert ganze Flächen, um das spärliche Regenwasser am Hang zurückzuhalten. Die jungen Bäume pflanzt man vorne auf die Kante.
Die Eukalyptusbäume wachsen schnell und nach dem Fällen treiben auf der Seite wieder Sprösslinge aus, die sich ebenfalls zu nutzbaren Bäumen entwickeln. So kann man aus einem Wurzelstock bis zu drei Ernten gewinnen.
Junge Eukalyptusbäume entwickeln rundliche Blattformen, die sich deutlich von den sichelförmigen Blättern der ausgewachsenen unterscheiden. Auch in der Farbe unterscheiden sich die verschiedenen Generationen stark. Die jungen Blätter sind mehr graublau als grün und die jungen Triebe scheinen gar rot-violett.
Am Nachmittag finden wir etwas oberhalb von Orvalho einen sagenhaften Übernachtungsplatz. Wir fahren eine schmale Strasse hoch. Auf dem Hügel thront ein wunderschön ausgebauter Picknickplatz mit eigenem kleinen Aussichtsturm. Die Parkplätze sind zwar nur für Pkw gedacht, aber jetzt im Januar ist noch nichts los und wir können unseren NOBIS für die Nacht quer über die Markierungen stellen. Einmal mehr sind wir froh, dass unser Gefährt nur sechs Meter lang und nicht überbreit ist.
Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm und so können wir gar den Aperitif draussen an den Holztischen einnehmen. Als jedoch die Sonne untergeht, wird es merklich kühler und wir verzehren unser Abendbrot im Wohnmobil.
„Schieferdorf“ Janeiro de Baixo
20. Januar 2017
Eigentlich wollten wir noch weiter Richtung Norden fahren, doch es ist bereits Freitag und wir möchten ja am Montag wieder in Tramagal sein.
Deshalb verkürzen wir unsere Rundreise. Ein Wegweiser lockt uns in das „Schieferdorf“ Janeiro de Baixo. Im Dorf stehen noch einige Häuser, die aus Schiefersteinen gebaut wurden. Zwischen den Schieferplatten wurden auch geschliffene Steine aus dem nahen Bach vermauert. Die waren wohl einfacher zu handhaben als der Schiefer, der erst noch zurecht gehauen werden musste.
Auf einem Spaziergang zur Schlucht des Rio Zêzere kommen wir doch noch zu unserem persönlichen Winter. Die Temperaturen fallen hier in den Hügeln nachts zwar knapp unter 0°C, doch haben wir bis jetzt im Gegensatz zum letzten Winter weder Schnee noch Eis gesehen.
Ein Bächlein im Schatten einer Mauer ummantelt die Gräser mit einer Eisschicht und erschafft so frostige Skulpturen.
Also, liebe Leserin, lieber Leser, nun heisst es, sich warm anziehen, denn es folgen unsere Winterbilder 2016/2017!
Für ganz harte Typen, denen dies noch nicht gereicht hat und die noch viel mehr Winter sehen wollen, hier der Link auf unsere Seite: Schweden 2015/2016.
Wir haben den letzten Winter in Schwedisch Lappland genossen, doch dieses Jahr genügen uns obige Eisbilder.
Kurz darauf finden wir eigenartige rote Pilze mit becherförmigen Fruchtkörpern.
Die sogenannte „Schlucht“, eine kurze, etwas engere Stelle zwischen zwei Felswänden, ist dann nicht sehr spektakulär und „keine Reise“ wert.
Eine Reise wert dagegen ist unser heutiger Übernachtungsplatz. Annette hat inzwischen ein glückliches Händchen dafür entwickelt, attraktive Orte zu finden.
Eine schmale unbefestigte Strasse führt durch den Wald hinauf zum Miradouro von Venda Nova. Dort gibt es sogar eine dreieckige Plattform. Wozu die gebaut wurde, können wir uns nicht vorstellen, da die Picknickplätze wenige Meter davon entfernt liegen.
Egal, wir nutzen dieses erhöhte Podest als Übernachtungsplatz mit Fernsicht.
Wanderung zur „Schlucht“ des Rio Zêzere: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Schieferdorf Cerdeira
21. Januar 2017
Wir sind auf dem Weg zurück nach Tramagal.
Unterwegs sehen wir einen Wegweiser nach Cerdeira, einem der Schiefer-Dörfer.
Beim Abbiegen geht es steil bergauf und die Frontschürze des NOBIS kratzt am Boden. Wir fahren eine sehr schmale Strasse den Berg hoch. Zum Glück haben wir keinen Gegenverkehr, denn es gibt nur wenige Ausweichstellen.
Vor dem Dorf liegt der Parkplatz, von da geht es nur noch zu Fuss weiter. Auf einem Spaziergang erkunden wir das wunderschön gelegene und sorgfältig renovierte Bergdorf. Einige Häuser sind das ganze Jahr über bewohnt.
Trutzig steht ein Haus am Hang. Auffallend sind die schlichten Holzbalkone und die Simse aus Schiefersteinen, die neben den Fenstern aus der Mauer ragen und auf denen im Sommer Blumentöpfe stehen.
An einem der Gässchen liegt ein Café. Wir setzen uns draussen an einen der runden Tische, trinken einen Galão (Milchkaffee im Glas) und geniessen die warmen Sonnenstrahlen in dieser friedlichen Umgebung.
Die „Aldeias de Xisto“ gehören zu einem gemeinsamen Projekt von heute 27 Dörfern in der Region Zentralportugal, weitab von Badestränden und Städten. Die Initiative wurde 2001 ins Leben gerufen und unter anderem mit EU-Geldern gefördert mit dem Ziel die abgelegenen und von Verfall und Abwanderung bedrohten Dörfer wiederzuerwecken. Der Erfolg übertraf die kühnsten Erwartungen. Die Häuser wurden unter Anwendung traditioneller Handwerkstechniken, aber in modernem Design renoviert. 2008 wurde den „Schieferdörfern“ die Goldene Palme der Zeitschrift GEOSaison verliehen. Der Schwerpunkt liegt bis heute auf naturnahen Angeboten wie Wandern, Mountainbiken oder Kanufahren sowie handwerklich-künstlerischen Angeboten.
Auf der Weiterfahrt sehen wir andere Schiefer-Dörfer, aber Cerdeira ist mit Abstand das schönste.
In Louçainha übernachten wir direkt neben einer Badeanstalt. Das Schwimmbecken ist ein gestauter Bach. Da wird das Wasser wohl auch im Sommer eher kalt sein.
Vom Weltfrieden und einem unbekannten Wahrzeichen Portugals
22. Januar 2017
Unterwegs fällt uns die Kirche im kleinen Dorf Taliscas auf.
Zuoberst auf dem Kirchturm steht ein Kreuz. Wir folgern: das ist es eine katholische Kirche … aber gleich darunter dreht sich ein Wetterhahn … dann ist es eventuell doch eine protestantische Kirche? … und an dem Turm hängen Lautsprecher … das kennen wir von den Moscheen in Albanien.
Wir glauben es zwar nicht, malen uns aber trotzdem aus wie schön es wäre, wenn sich hier drei verschiedene Religionen ein Gotteshaus teilen würden.
Das könnte ein kleiner Beitrag zum Weltfrieden sein.
Etwas darf in unseren Blogbeiträgen über Portugal nicht fehlen!
Für uns ist es ein Wahrzeichen Portugals und steht in jedem Garten …
… genau, der „couve galega“ oder Blattkohl, wie er auf Deutsch heisst.
Bei dieser Pflanze erntet man nur die untersten Blätter. Diese werden meistens zu Kohlsuppe verarbeitet.
Die Pflanze wächst munter weiter und wird immer höher. Wir haben Kohlstauden gesehen, die an die zwei Meter hoch waren und zum Teil an Holzpfählen aufgebunden wurden.
Am Abend landen wir, wie bereits vor einer Woche, wieder in Vila Nova da Barquinha, wo wir übernachten.
Deutschunterricht in Tramagal
23. Januar 2017
Heute fahren wir nach Tramagal, wo wir bei Elke und Dave die Waschmaschine benutzen dürfen.
Am Nachmittag besuchen wir als Gäste den Deutschunterricht, den Elke hier im Dorf gibt. Wir treffen eine motivierte Schar an, die es sichtlich geniesst mit uns Konversation zu betreiben. Wir staunen, wie gut die meist älteren Frauen bereits Deutsch sprechen.
Bravo Elke, du leistest gute Arbeit!
Endlich ein Strassenatlas
24. Januar 2017
In Abrantes findet Annette endlich den Strassenatlas für Portugal und Spanien, den sie schon seit Mitte Oktober sucht, zwar nur im Massstab 1:400’000, aber immerhin.
Danach fahren wir ein weiteres Mal nach Vila Nova da Barquinha. Hier nutzen wir das frei zugängliche WiFi des Parks und schalten den Beitrag „São Miguel, Azoren“ frei.
Wandern im Naturpark de Aire e dos Cardeeiros
25. Januar 2017
Annette erkundigt sich im Tourismusbüro von Vila Nova da Barquinha nach Wandermöglichkeiten im nahen Naturpark de Aire e dos Cardeeiros.
Der nette Herr schwärmt von der Gegend, in der er selber auch schon gewandert sei und empfiehlt uns nach Mendiga zu fahren: „… ca. 30-40 Min …“. Dort gebe es Informationen zu den Wanderwegen.
Wir folgen seinem Rat. Die Fahrt dorthin dauert aber knapp zwei Stunden und Infos finden wir in dem kleinen Ort nirgends.
Wir beschliessen unser Glück in São Bento zu probieren, dort sind auf dem Navi ein paar Fusswege zu erkennen.
In São Bento stellen wir unser Fahrzeug auf einen Parkplatz und wandern aufs Geratewohl los.
Auf den Hügeln des Naturparks dos Candeeiros ist der Kalkstein allgegenwärtig und prägt die Landschaft. Die Felsen sind selbst auf vielen Wiesen nur zum Teil mit einer dünnen Erdschicht bedeckt. Wir können uns vorstellen, wie schnell diese jetzt grünen Weiden im Sommer dürr sein werden.
Nach zwei Stunden sind wir wieder zurück. Das Wandern durch diese eindrückliche Hügellandschaft hat uns sehr gefallen. Wir haben hier ein weiteres, uns bisher unbekanntes Portugal kennengelernt.
Auf der Rückfahrt nach Vila Nova da Barquinha … schon wieder dahin, denkst du, liebe Leserin, lieber Leser?
Ja, du hast recht. In dem schönen, ruhigen Park fühlen wir uns wohl und haben beinahe alles, was ein Camperherz höher schlagen lässt: Frischwasser, Entsorgungsstation, Internetzugang, tagsüber geöffnete Toiletten und gar eine Gartenkneipe … und das alles gratis … ausser dem Restaurant natürlich. 😉
… also: auf der Fahrt zurück nach Vila Nova da Barquinha fahren wir im Naturpark de Aire an einem Olivenhain vorbei, auf dem so viele Steine liegen, dass nicht alle in die Umfriedungsmauer verbaut werden konnten. Um doch noch etwas Weideland für die Schafe zu gewinnen, hat man die Steine zu Haufen zusammengetragen.
Link zur Wanderung im Naturpark de Aire e dos Cardeeiros: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Ruhetag
26. Januar 2017
Heute regnet es nur einmal und wir verbringen die Zeit drinnen.
„Storchenbaum“
27. Januar 2017
Das Wetter ist sehr wechselhaft und es bläst ein starker Wind.
Wir fahren deshalb weiter südwärts mit Fernziel Algarve.
In der Nähe von Chamusca entdecken wir einen „Storchenbaum“. Direkt an der Strasse haben sich Störche einen grossen Eukalyptusbaum zum Nisten ausgewählt. Wir zählen über 20 Nester, die meisten davon sind besetzt.
Die Vögel scheinen sich durch lautes Klappern mit den Schnäbeln zu verständigen und wir verstehen, wieso man auch vom Klapperstorch spricht.
Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Auf der nahen Wiese suchen mehrere der stolzen Tiere Nahrung.
In Alpiarça lässt uns eine Skulptur beim Feuerwehrgebäude stoppen.
„Solidaridade“ ist eine Hommage an das Feuerwehrcorps von Alpiarça, wie uns eine Tafel wissen lässt.
Gleich dahinter gibt bröckelnder Verputz an einem alten Ökonomiegebäude den Blick frei auf eine eigentümliche Art von Mauer. Das schichtweise Vermauern von Backsteinen und runden Natursteinen hatte wohl vor allem ökonomische Gründe.
In Salvaterra de Magos wollen wir eine kurze Pause einlegen. In der Nähe des angepeilten Hafens sehen wir ein Hinweisschild zu einem Picknickplatz. Dieser liegt direkt an der Mündung des Ribeira de Magos in den Tejo. Der Platz ist so traumhaft schön, dass wir beschliessen hier zu bleiben.
Das Wetter hat sich so weit gebessert, dass wir sogar draussen an einem der Picknicktische sitzen können.
Storchennester mit Balkon
28. Januar 2017
In der Nähe von Porto Alto treffen wir Störche, die wohl einer höheren sozialen Schicht angehören. Sie bauen ihre Nester nicht einfach auf einem Baum, nein, sie lassen sich von den Menschen hohe Masten aus stabilem Stahl bauen, worauf sie nisten. Die Aussicht ist hier nicht durch Äste und Blätter eingeschränkt und unverbaubar.
Einige leben gerne an zentraler Lage, …
… andere ziehen Nester am Siedlungsrand vor.
Doch auch hier ist das Leben nicht nur Fröscheschlucken!
Wer sich ein Nest mit Balkon leisten kann, muss dieses ab und zu gegen aufdringliche Neider verteidigen.
In Vila Nogueira de Azeitão soll sich ein Friedenspark befinden. Den wollen wir uns ansehen. Doch an der Adresse steht kein Friedenspark, sondern die Quinta da Bacalhoa, ein Weingut, das Führungen durch den Palacio, eine ehemalige Sommerresidenz der portugiesischen Königsfamilie, anbietet.
Wir buchen für den Nachmittag und suchen uns bis dahin einen Übernachtungsplatz, da es danach dunkel sein wird.
In Praia da Figuerinha finden wir einen geeigneten Platz am Meer.
Um 16:00 Uhr werden wir durch den Palast geführt.
Der grosszügig angelegte Teich diente zur Bewässerung der Reben, aber auch als Schwimmbad an heissen Sommertagen.
Portugal ist bekannt für seine Azulejos (Kacheln). Seit Jahrhunderten werden diese hergestellt und verzieren Häuser innen und aussen. Im Palacio kann man eine grosse Anzahl aus verschiedenen Epochen bestaunen. Hier befindet sich auch das älteste noch erhaltene Azulejo Portugals aus dem Jahre 1565. Es zeigt „Susanna im Bade“.
Nach der Besichtigung der Residenz geht es zurück zur Quinta da Bacalhoa.
Vor dem Eingang zur Ausstellungshalle für afrikanische Kunst stehen zwei uralte Olivenbäume. Ihr Alter wird auf 2300 Jahre geschätzt, sie wurden vor der Überflutung aus dem Gebiet des Stausees de Alqueva gerettet.
Die Halle beherbergt neben afrikanischer auch eine Sammlung westlicher Kunstwerke der neueren Zeit. Bilder, Skulpturen, Möbel und vieles mehr sind zu sehen.
Am Schluss werden wir in den Keller geführt. Hier lagert der Wein in Eichenfässern während an den Wänden weitere Muster von Azulejos zu sehen sind.
Mit dieser Ausstellung im Weinkeller gelingt der Übergang vom Kunstgenuss zur Wein-Degustation ausgezeichnet.
Beat profitiert davon, dass Annette keinen Wein mag. So fallen für ihn immer zwei Proben der edlen Säfte an und Annette fährt ihn danach sicher durch die Nacht zum Übernachtungsplatz am Meer.
Vielen Dank!
Ein aufregender Tag
29. Januar 2017
Am Morgen fährt ein Polizeiwagen vor, zwei Beamten steigen aus und kommen strammen Schrittes direkt auf unser WoMo zu, … ist hier Übernachten verboten? … und gehen an uns vorbei an den Strand, der unmittelbar neben uns liegt.
Neugierig schauen wir ihnen nach und entdecken weiter draussen einen gestrandeten Delfin.
Wir mögen Delfine sehr und sind traurig, dass dieser sterben musste.
Nach dem Frühstück fahren wir zum Cabo Espichel.
Kurz vor unserem Ziel sehen wir eine Wander-Infotafel. Wir fahren auf einen kleinen Parkplatz und wollen die beschriebene, fünf Kilometer lange Rundwanderung in Angriff nehmen.
Rucksäcke packen, schultern und raus …
… aber stopp … was ist denn da los?
Beim Auto neben uns ist eine Scheibe eingeschlagen. Hier scheint es nicht so friedlich zu sein, wie es scheint.
Annette ruft die Polizei an und unmittelbar darauf kommt der Besitzer von seinem Spaziergang zum Strand zurück. Annette reicht ihm unser Handy und er kann den Ordnungshütern selber genauere Angaben liefern. Es sei ein Koffer aus dem Wagen gestohlen worden.
Danach entfernt er die Scherben aus dem Auto, wirft sie auf den Boden, bedankt sich für die Meldung bei der Polizei und … fährt weg.
Eine Viertel Stunde später kommt der Streifenwagen. Die Polizisten sind sehr erstaunt, dass der Besitzer des eingebrochenen Wagens bereits weggefahren ist.
Unter diesen Umständen verzichten wir auf die gemeinsame Wanderung. Unseren NOBIS wollen wir hier nicht alleine stehen lassen und spazieren deshalb nacheinander hinunter zu den Spuren, die gemäss einer alter Legende von einem weissen Esel stammen, auf dem die Muttergottes zwei alten Fischern erschienen war.
Heute geht man jedoch davon aus, dass es sich um Dinosaurier-Spuren handelt, die diese vor 130 Millionen Jahren hinterlassen haben.
Am Cabo Espichel stellen wir uns auf einen der grossen Parkplätze und besichtigen, immer noch einzeln, da uns der Einbruch doch etwas verunsichert hat, das ehemalige Klostergebäude.
Die kleine Kapelle „Ermida da Mémoria“ aus dem 15. Jhd. steht am Rand der Klippe, hoch über dem Meer.
Im Innern befand sich früher ein Wandbild, das die Erscheinung von Maria auf dem weissen Esel darstellte.
Am Abend lässt der Leuchtturm seine Strahlen in beruhigender Regelmässigkeit über unseren Schlafplatz kreisen und wir schlafen trotz des aufregenden Tages schnell ein.
Link zum Spaziergang zu den Spuren des Dinosauriers: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Von der Klippe an den Strand …
30. Januar 2017
Wir fahren auf der Bergroute Richtung Setúbal. Die tiefliegenden Wolken fangen uns ein. Weit unter uns fährt ein Ozeanriese der Sonne entgegen.
Kurze Zeit später lösen sich die Wolken auf und wir geniessen den Blick auf die lange, schmale Landzunge von Tróia, die beinahe bis Setúbal reicht.
Der Himmel ist nun wolkenlos und das Thermometer klettert über 20°C.
Oberhalb der Praia de Aberta Nova finden wir einen wunderbaren Übernachtungsplatz mit Blick auf den traumhaften Sandstrand.
… und vom Strand wieder auf eine Klippe
31. Januar 2017
Heute ist der Himmel wieder bedeckt und es ist kühl. Trotzdem spazieren wir am Morgen über die Dünen und erfreuen uns an den Pflanzen, die Wind und Wetter trotzen und die Sandhügel langsam überwachsen.
In Praia de Monte Clérigo fahren wir nicht an den Strand, sondern hoch auf die Klippe. Hier sind wir zwar Wind und Regen ausgesetzt, aber die Sicht auf das Meer ist grandios.
Die Felsen werden langsam von Pflanzen bewachsen und wir sehen, dass sich die Hottentottenfeige auch auf Gestein wohl fühlt.
Zuvorderst auf der Klippe, ca. 20 Meter über dem Meer steht ein Fischer im Regen. Ein Fehltritt und nicht er, sondern die Fische haben ein Festessen.
Auf den Stellplatz von Figueira
1. Februar 2017
Am Morgen regnet es nicht mehr und die Wolken lichten sich langsam.
Nach dem Mittag lösen wir uns von der fantastischen Meersicht und fahren nach Figueira auf einen kleinen Stellplatz im Dorf. Das Ehepaar, das den Platz führt, kommt aus Frankreich und spricht kaum Englisch. Da einige Engländer hier nächtigen, die ihrerseits kein Französisch sprechen, sind Annettes Übersetzungshilfen sehr willkommen. Wie es um die Portugiesisch-Kenntnisse steht, wagen wir nicht einmal zu fragen.
Praia da Figueira
2. Februar 2017
Wir beschliessen eine weitere Nacht hier zu bleiben und spazieren zur Praia da Figueira. Da man nicht direkt hinfahren kann, wird wohl auch im Sommer die Besucherzahl übersichtlich klein sein.
Dieser idyllische Strand bietet viel. Ein kleines Bächlein fliesst der schroffen Felswand entlang ins Meer und modelliert im Sand ein pittoreskes kleines Ufer, das mit der nächsten Flut wieder zugedeckt werden wird.
Imposante Felsplatten ragen ins Meer und werden von den Wellen langsam zu Sand zerrieben.
Wir setzen uns an den einzigen Picknicktisch, der aus Recyclingmaterial gegossen wurde, und betrachten von da aus die Pionierpflanzen, die langsam Sand und Felsen erobern.
In einigen der Steine sieht man gar noch die Schalen der Muscheln, die in dem Kalkstein gewohnt haben, als er noch im Meer lag.
Ein Fischer mit Handy am Ohr betritt die Szenerie. Ob er mit den Fischen telefoniert um ihnen seine Köder schmackhaft zu machen, oder ob er seiner Freundin den Auftrag gibt Weisswein zu kaufen für die geplante Fischmahlzeit?
Wir wissen es nicht, aber skurril sieht es alleweil aus.
Link zum Spaziergang an die Praia da Figueira: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Cabo de São Vicente
3. Februar 2017
Obwohl der Himmel bedeckt ist, kaufen wir uns in Sagres eine Wanderkarte der Rota Vicentina. Wir wollen zwar nicht die ganzen 397 km Wanderwege ablaufen, die da eingezeichnet sind, aber ein paar Kilometer dürfen es in den nächsten Tagen schon sein.
Zuerst fahren wir auf den Cabo de São Vicente, die markante Ecke ganz im Südwesten Portugals.
Obwohl es bereits Nachmittag ist, starten wir zu unserer ersten Rundwanderung auf dem Trilho dos Pescadores, dem Circuito Praia do Telheiro.
Der Weg führt zuerst auf der atemberaubenden Steilküste dem Meer entlang (logischerweise!) nordwärts. Südwärts geht ja nicht, da ist nur noch Meer. 😉
Am Meer und im Landesinnern sind viel schöne Felsformationen zu bewundern.
Zurück führt der Weg von der Küste weg und durch karges Weideland.
Die Landwirte hier scheinen auch schon bessere Zeiten erlebt zu haben, wie das untere Gebäude vermuten lässt.
Oje!
Das letzte Stück der wunderschönen Wanderung müssen wir auf der asphaltierten Strasse zurücklegen.
Das hat wohl auch den Sprayer zu diesem „tag“ auf einem Meilenstein motiviert.
Uns gibt das „Kunstwerk“ neuen Schwung und leichten Fusses kehren wir nach dreieinhalb Stunden zu unserem NOBIS zurück.
Die Dämmerung hat eingesetzt und wir geniessen die Abendstimmung.
Link zur Wanderung Circuito Praia do Telheiro: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Der lila Tag
4. Februar 2017
Am Morgen schlendern wir nochmals in den Hof des ehemaligen Klosters.
Der Märtyrer Sankt Vinzenz wurde 304 n. Ch. von den Römern hingerichtet.
Ihm zu Ehren steht hier ein nicht alltägliches Denkmal.
Ein letzter Blick zurück auf Kloster und Leuchtturm und weiter gehts mit dem Wohnmobil nordwärts bis zur Praia do Amado.
Oberhalb des Strandes liegen zwei riesige Parkplätze mit vielen Wohnmobilen.
Neben Superkisten der Marke: „Mein Einfamilienhaus auf Rädern“ stehen auch einige, ausgebaute Lieferwagen der Marke: „Ich hab es selber gemacht“. Die „Uniform“ dieser Bewohner scheinen Dreadlocks zu sein. Für uns skurril: Der Nonkonformismus soll durch gleiche Haartracht ausgedrückt werden; Gleichheit als Zeichen der Individualität. Wir verstehen das nicht, wahrscheinlich sind wir bereits zu alt dafür.
Der Spaziergang an den Strand bringt uns auf andere Gedanken. Auf dem Sand liegen in langen Wellenlinien, so wie das Meer sie angeschwemmt hat, lilafarbene Dinger.
Als wir näher kommen, sehen wir, dass es sich um Algen handelt.
Wie Engelshaar die Christbäume schmücken diese lilafarbige Algen den Strand.
Zudem liegt am Fusse der Felsen ein Streifen bunter, zum Teil ebenfalls lila Steine.
Und wie wenn die Natur hier besondere Freude an der Farbe Lila hätte, blüht oberhalb der Klippe ein Kaktus in der selben Farbe.
Beim Überspielen der Fotos auf den PC überkommen uns Zweifel.
Blüht so ein Kaktus?
Also nochmals zurück … und tatsächlich … unsere „Kaktusblüte“ hat einen Stängel, der unter dem stacheligen Kelch in den Boden führt, und die haarigen Blätter gehören ebenfalls dazu. Es handelt sich wohl eher um eine Distel. Um welche? … das haben wir nicht herausgefunden.
Da hast du uns schön erwischt, du kleines, cleveres Ding!
Rundwanderung bei Carrapateira
5. Februar 2017
Am Morgen starten wir direkt von unserem Übernachtungsplatz aus zu einer weiteren Rundwanderung, dem „Circuito Pontal da Carrapateira“.
Wieder führt der erste Teil der Steilküste entlang. An einigen Orten prallen die Wellen so hart auf die Felsen, dass hohe Wasserfontänen aufspritzen. Beat kann da schon mal das Fotografieren von Geysiren üben, für den kommenden Sommer auf Island.
Auf dem Weg dem Meer entlang entdecken wir einige hübsche, mögliche Übernachtungsplätze. Den schönsten wählen wir für heute Abend aus.
Welle um Welle rollt gegen die Praia da Bordeira, den riesigen Sandstrand vor Carrapateira.
Es ist lustig den Strandläufern (Sanderlingen) bei der Futtersuche zuzuschauen. Sie picken aus dem seichten Wasser, was das Meer so alles an Futter anschwemmt und rennen doch bei jeder neuen Welle ein Stück landeinwärts, als hätten sie Angst, dass ihr Bauch nass werden könnte. Mit dem zurückfliessenden Wasser tippeln sie dann wieder meerwärts.
Auch ein Paar mit zwei Hunden geniesst das Wellenspiel und spaziert barfuss der Wasserlinie entlang, mal im Nassen, mal im Trockenen.
Da wo der Ribeira Carrapateira ins Meer fliesst, folgen wir dem Bach ein Stück.
Nun zweigt der Weg ab und führt durch die Sanddünen nach Carrapateira. Der erste Teil des Weges wurde mit Holzlatten befestigt. Hier läuft es sich einfacher als im Sand. Das hat auch eine Raupe gemerkt, die mit uns den Pfad teilt.
Eine Schnecke dagegen hat den mühsameren Weg durch den Sand gewählt und ruht sich hier wohl aus bis die „grässliche“ Sonne wieder hinter dem Horizont verschwindet.
An eine Bauruine wurde dieser schöne Spruch gesprayt:
Ein Stück weiter lehnt sich ein hellgrünes Blatt dekorativ vor einer knallgelben Flechte an den Felsen.
Unglaublich, welch schöne Kunstwerke die Natur erschafft.
Nach dreieinhalb Stunden haben wir unsere Rundwanderung beendet.
Die Strecken sind ausserordentlich gut markiert und nicht zu verfehlen. Mal sind die Zeichen auf Felsen oder an Bäume gemalt, mal weisen markierte Holzpfähle den Weg. An jeder Abzweigung ist zudem die falsche Richtung mit einem Kreuz in den entsprechenden Farben signalisiert.
Rot-weisse Markierungen bezeichnen den „Caminho Histórico“. Dieser 231 Kilometer lange Fernwanderweg wurde im Februar 2016 von der „European Ramblers Association“ (der europäischen Wandervereinigung) mit dem Prädikat „Leading Quality Trails – Best of Europe“ ausgezeichnet.
Über den 120 km langen „Trilho dos Pescadores“ (Fischerpfad) führen die Farben grün-blau.
Nun fahren wir mit unserem NOBIS wenige Kilometer zu dem Übernachtungsplatz, den wir auf unserer Wanderung entdeckt haben und geniessen den Blick auf die Bucht der Praia da Bordeira.
Link zur Wanderung „Circuito Pontal da Carrapateira“: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Jubiläumsbeitrag
6. Februar 2017
Liebe Leserin, lieber Leser, du bist dabei unseren hundertsten Beitrag zu lesen. Seit bald drei Jahren sind wir auf Achse und dokumentieren unsere Reise auf unserwegs.com. So hat sich Beitrag an Beitrag gereiht und nun ist die Hundert voll.
Zudem füllt sich die Europakarte an unserem NOBIS mit bunten Flecken, die für die bereisten Länder stehen.
Aber nun wieder zum Tagesgeschehen:
Heute wollen wir im Landesinnern wandern und fahren deshalb vom Atlantik an den Stausee von Santa Clara-a-Velha.
Unterwegs wundern wir uns einmal mehr darüber, dass ganze Hügelzüge gerodet, terrassiert und mit Eukalyptusbäumen bepflanzt werden. Diese aus Australien stammenden, schnellwachsenden Bäume werden von der Papierindustrie sehr geschätzt.
Die Monokulturen sind jedoch nicht unproblematisch. Mit ihren tiefen Wurzeln senken die Eukalypten zum Teil den Grundwasserspiegel so ab, dass das Wasser für andere Bäume unerreichbar wird.
Durch die ätherischen Öle im Holz und in den Blättern steigt die Waldbrandgefahr massiv an. Diese Öle, die durch Wurzeln und Laub den Boden „vergiften“, behindern zudem das Wachstum von anderen Pflanzen.
Bei der Barragem de Santa Clara finden wir einen Platz am Ende der Staumauer, auf dem schon einige Wohnmobile stehen.
Es ist bereits nach 16:00 Uhr. Wir müssen uns sputen, damit wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sind.
Der Rundweg führt zuerst ein Stück dem Stausee entlang und dann über die Hügel hinunter nach Santa Clara-a-Velha.
Etwas ausserhalb des Dorfes kommen wir an einer alten Steinbrücke vorbei, die mitten im Rio Mira endet.
Annette fragt zwei alte Frauen, die hier spazieren, warum nur noch ein Teil der Brücke stehe. Sie wissen es nicht. Sie stehe so da, seit sie sich erinnern mögen.
Eine der Greisinnen erzählt voller Stolz, dass ihre Grossmutter als allerletzte über die Brücke ins Dorf gegangen sei. Als sie wieder zurückkehren wollte, war ein Bogen eingebrochen und sie hätte einen weiten Umweg zurücklegen müssen, um nach Hause zu gelangen.
Als wir nach zweieinhalb Stunden zurück bei unserem Wohnmobil sind, dämmert es bereits.
Link zur Rundwanderung von der Barragem de Santa Clara: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Rundwanderung ab Santa Clara
7. Februar 2017
Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir hinunter nach Santa Clara-a-Velha. Hier parken wir mitten im Ort, schultern unsere Rucksäcke und ziehen los.
Ausgangs Dorf steht ein neu renoviertes Haus mit einem wunderschönen auf Kacheln gemalten Landschaftsbild.
Auch dieser Weg ist, wie diejenigen, die wir an der Atlantikküste gewandert sind, auf der Wanderkarte „Mapa Rota Vicentina“ (Massstab 1:55’000) eingetragen.
Diesmal führen uns gelb-rote Markierungen über die vorbildlich ausgeschilderte Strecke.
Sogar ein Korkeichen-Bauer, wenn es so etwas überhaupt gibt, hat ein Herz für Wanderer und bei der letzten Ernte das Wegzeichen stehen lassen.
Lediglich ein Eukalyptusbaum scheint uns unsere kritischen Anmerkungen über die Monokulturen seiner Artgenossen nachzutragen. Er schält die Markierung langsam, aber sicher ab.
Durch einen kleinen Bach führt eine Furt zu einem Gehöft. Wer zu Fuss unterwegs ist, kann die schmale Brücke daneben benutzen.
Kurze Zeit später zieht ein Blatt unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Pflanze wächst mitten auf dem Weg und besticht durch ihr pittoreskes Farbmuster.
Immer wieder staunen wir über die Korkeichen. Diese im Alter mächtigen Bäume scheinen das Abschälen des Korkes problemlos zu verkraften.
Der Bahnhof von Santa Clara und Sabóia liegt zwischen den beiden Dörfern.
Zwei blaue Azulejos schmücken die Wand des malerischen Stationsgebäudes.
Nach drei Stunden sind wir zurück in Santa Clara-a-Velha. Wir geniessen die warme Dusche im Gemeindehaus. Den Schlüssel zu den sauberen Kabinen erhält man im Büro im ersten Stock für 50 Cents.
Herzlichen Dank für den super Service!
Danach fahren wir zurück auf die Staumauer und übernachten am selben Ort wie gestern, mit Blick über den See.
Hier endet unser 100-ster Blogbeitrag. Er ist etwas kürzer ausgefallen, da wir noch feiern wollen. 😉
Für deine Treue, liebe Leserin, lieber Leser, schenken wir dir einen Rosenstrauss!
Link zur Rundwanderung von Santa Clara-a-Velha aus: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Sonnenuntergang am Fória
8. Februar 2017
Wir fahren über Monchique nach Fória. Der Berggipfel ist verunstaltet von diversen Antennen, Radar- und Militäranlagen. Deshalb fahren wir ein Stück zurück und stellen uns auf einen Parkplatz neben der Strasse. Von hier geniessen wir den Blick über das Tal bis hin zum Meer und werden zudem mit einem wunderschönen Sonnenuntergang beschenkt.
Auch drei junge Menschen sind hierher gekommen. Die Frau schiesst mit ihrem Handy Foto um Foto, während die zwei Männer ihr Bier mehr zu schätzen wissen als das goldene Leuchten am Himmel.
Drei Tage in Figueira
9. – 11. Februar 2017
Heute fahren wir nochmals auf den Stellplatz von Figueira.
Unterwegs müssen wir wieder anhalten um Störche zu bewundern. Unglaublich, wie elegant diese grossen und schweren Vögel durch die Luft gleiten.
Am Abend schlägt das Wetter um. Die Sonne versteckt sich hinter einer Gewitterwolke, die Regen und leichten Hagelschlag bringt. Es wird merklich kühler und regnerisch. Deshalb verbringen wir drei Tage in Figueira.
Link zur Strecke vom 9. Februar 2017:
Im Regen nach Alte
12. Februar 2017
Am Morgen scheint die Sonne und wir fahren weiter. Bald darauf werden wir jedoch schon wieder von einer Regenfront eingeholt. 😦
Immerhin wird so unser NOBIS nochmals gewaschen. 😉
In Alte stellen wir uns neben einen Friedhof und warten auf bessere Zeiten.
Gott will, der Mensch träumt, das Werk gedeiht
13. Februar 2017
Das Warten hat sich gelohnt, heute scheint wieder die Sonne.
Wir spazieren hinunter zum nahen Wasserfall. Auf der Wiese daneben steht ein Metallgebäude, das wohl in besseren Zeiten einmal als Restaurant gedient hat.
Heute sind die Scheiben eingeschlagen und die Wände versprayt. Schade, der Ort strahlt eine mystische Ruhe aus.
Ein Bild gefällt uns trotz allem. Es zeigt ein Gesicht, das aus sich selber herausgetreten ist. Es setzt den Spruch von Fernando Pessoa: „Deus quer, o homem sonha, a obra nasce“ wunderbar um.
Das ist Kunst und keine Schmiererei.
Leider hat aber hier auch das Kleingedruckte: „o tuga estraga“ (der Portugiese zerstört) seine Gültigkeit.
Danach verlassen wir die Gegend um Silves, die wichtigste Anbauregion für Zitrusfrüchte Portugals und fahren weiter ins Landesinnere.
Am Miradouro do Alto da Ameixeira können wir unseren NOBIS sogar direkt auf den Aussichtspunkt stellen.
Mértola
14. Februar 2017
Wir fahren durch lichte Pinienwälder. Die grünen Baumkronen leuchten, als wären sie weitere kleine Erhebungen in der Hügellandschaft.
Über eine alte, liebevoll restaurierte Brücke fahren wir nach Mértola.
Gleich bei der Einfahrt ins mittelalterliche Städtchen gibt es einen grossen Parkplatz, wo einige Wohnmobile stehen. Wir stellen uns dazu.
Durch den historischen Stadtteil spazieren wir hinauf zur Kirche und zur Burg.
In Mértola, das auf einem Felsen über dem Rio Guardiana thront, sind immer noch Spuren der Phönizier, Griechen, Karthager, Römer und Araber zu sehen, die hier einst gelebt haben.
Direkt neben dem Tourismusbüro kann man eine original eingerichtete Wohnung aus der „guten alten Zeit“ besichtigen.
In den zwei Zimmern wohnte noch bis vor 30 Jahren eine Familie mit fünf Kindern.
Wir können uns nicht vorstellen, wie sieben Menschen in diesen engen Platzverhältnissen gehaust haben.
Danach schlendern wir durch die Altstadt und entdecken den mythologischen Kampf zwischen Gut und Böse. Er wird auf dem Mosaik aus dem 5./6. Jahrhundert dargestellt. Der heilige Michael (oder der heilige Georg) auf seinem Pferd durchbohrt mit dem Speer die flammenspeiende Schimäre mit ihrem Löwen-, Ziegen- und Drachenkopf.
Die aussergewöhnliche Pfarrkirche Igreja de Nossa Senhora da Anunciação weist arabische Stilelemente auf.
Das Dach des Kirchenraums wird von auffallend vielen Säulen gestützt.
Die heutige Pfarrkirche hat eine wechselhafte Vergangenheit: noch heute finden sich Spuren des ursprünglich römischen Tempels.
Im 6. Jhd. n. Chr. wurde daraus eine christliche Kirche.
Als die moslemische Bevölkerung wuchs, wurde eine gegen Mekka ausgerichtete Gebetsnische eingefügt. Es entstand ein Gotteshaus, das Moslems und Christen gleichzeitig nutzten.
Unter dem Santiago-Orden wurde im Jahre 1238 der „Mihrab“ zugemauert, der Altar vor der Nordwand aufgestellt und das Gebetshaus christianisiert.
Heute steht der Altar wieder vor der Ostwand mit dem „Mihrab“, der heiligsten Stelle der früheren Moschee.
In einem verdeckten Hinterhof entdecken wir ein kleines „blaues Wunder“.
Von der Altstadt aus geniesst man den Blick über den südlichen Teil des Städtchens, der tief unter uns am Fluss Guardiana liegt.
Mértola zieht uns in seinen Bann. Die historischen Stätten, der kleine Markt mit frischen Früchten und Gemüse, die vielen freundlichen, hilfsbereiten Menschen … zudem gibt es gleich beim Parkplatz einen Wasserhahn, wo wir unsere Frischwasservorrat auffüllen können, wir sind begeistert und bleiben gleich über Nacht hier.
Pulo do Lobo
15. Februar 2017
Am Morgen liegt Nebel über dem Flusstal. Wir steigen zu der Kapelle Senhora das Neves auf, die auf einem benachbarten Hügel steht.
Der Dunst lichtet sich langsam und entlässt die Burg, das Wahrzeichen von Mértola, in den neuen Tag.
Die Morgensonne trocknet die Mandelblüten am Baum, auf denen sich Tautropfen gebildet haben.
Danach spazieren wir nochmals in die Altstadt und besuchen das Weberei-Museum.
Eine der Frauen, die dort arbeitet, fragt nach unserer Herkunft. Sie erzählt uns auf Französisch, dass sie 10 Jahre lang in Lausanne gearbeitet und in Renens gewohnt habe.
Es habe ihr dort sehr gut gefallen, doch bevor die Kinder eingeschult wurden, sei sie mit der Familie nach Portugal zurückgekehrt, weil sie nicht für immer in der Schweiz bleiben wollte.
Sie habe ihre Entscheidung nicht bereut und auch den Kindern gefalle es hier.
Wir wollen diese schöne Gegend nicht schon wieder verlassen und fahren deshalb 30 Kilometer weiter zum Wasserfall Pulo do Lobo.
Ein mit Mandelbäumen bepflanzter Hügel fällt uns auf. Hier ist der Boden mit blühenden Pflanzen bewachsen und liegt nicht nackt da, wie sonst üblich. Ob es sich da um eine Bio-Plantage handelt, wo die „Unkräuter“ nicht totgespritzt werden?
An einem unscheinbaren Hartlaubgebüsch wächst eine prächtige Blüte. Der Stempel und die Staubblätter sind gelb und werden von schneeweissen Blütenblättern umgeben, von deren Grund bordeauxfarbige flammenartige Verzierungen hochzüngeln. Die zerknitterten Blütenblätter lassen noch erahnen, wie eng es in der Knospe gewesen sein muss, aus der sie sich vor kurzem gedrängt haben.
Was!?
Du kannst dir die Blume trotz der vielen schönen Worte nicht vorstellen? … dann schau dir eben das Bild an.
Die Strasse ins Tal zum Pulo do Lobo ist mit einem grossen Eisentor abgesperrt. Das ist aber kein Problem, denn eine Tafel daneben informiert sogar auf Deutsch, was zu tun ist.
Wir lesen … und lesen nochmals … und …???
… also wir öffnen das Gatter, fahren hindurch und schliessen es wieder.
Hoffentlich haben wir alles richtig gemacht.
Wir haben auf jeden Fall gelernt: Deutsch ist ein Text dann, wenn davor ein grosses, eingekreistes „D“ steht.
Der Wasserfall ist nicht riesig, aber trotzdem eindrucksvoll. Das braune Wasser schäumt und spritzt über die Steine und lässt so einen kleinen Regenbogen entstehen, der wie ein Heiligenschein über dem Katarakt liegt.
Pulo do Lobo heisst auf Deutsch Wolfssprung. An dieser Stelle ist der Fluss so schmal wie sonst nirgends und deshalb können ihn auch Tiere überqueren.
Durch die Regenfälle der letzten Tage ist er aber angeschwollen und heute würde wohl kein Wolf den Sprung auf die andere Seite wagen.
Doch am Rande des Gewässers geht es ruhiger, fast schon poetisch zu. In einer kleinen Pfütze spiegeln sich das umliegende Gestein als wären es hohe Berge.
Ein kleines Gänseblümchen hat in einer Felsritze einen Standort „direkt am See“ gefunden.
Diese archaische Gegend gefällt uns und wir brechen zu einer Rundwanderung auf.
Immer wieder staunen wir, wie sich in dieser unwirtlichen Gegend Blumen behaupten können. Im Sommer muss es da zwischen den Felsen sehr heiss werden.
Der Wanderweg ist zwar markiert, aber nicht immer leicht zu finden. Wir kraxeln über Felsen und durch stacheliges Gebüsch, was uns aber nicht stört, sondern das Gefühl, sich hier in der Wildnis zu bewegen, noch verstärkt.
Ein Stück flussaufwärts finden wir die Abzweigung, die uns wieder aus dem Tal hinaus führt und wandern über einen Hügel zurück zur Strasse und weiter zum Wasserfall.
Nach zwei Stunden sind wir wieder bei unserem NOBIS.
Wir fahren zurück durch das Gatter mit der rätselhaften Anleitung und parken für die Nacht auf einem Hügel kurz dahinter.
Link zur Rundwanderung vom Pulo do Lobo aus: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Ach, die Spanier!
16. Februar 2017
Am Morgen frühstücken wir mit Sicht auf die sanften Hügel. Einige Schafe weiden ruhig unter den Olivenbäumen – ländliche Idylle pur!
Im nächsten Dorf Amendoeira da Serra treffen wir auf die Brotverkäuferin, die die abgelegenen Dörfer mit ihrem Lieferwagen bedient. Auch wir nutzen gerne diesen Service.
Annette kommt dabei mit Dona Maria ins Gespräch. Sie ist gewiss über 70 Jahre alt und verbrachte ihr ganzes Leben in diesem Dorf. Im Sommer steige das Thermometer jeweils über 40°C und die Wiesen seien alle braun, weiss sie zu berichten. Ihr Mann schwärmt vom Barragem do Alqueva. Das sei der grösste Stausee Europas. Den müssten wir uns unbedingt ansehen.
Solche Tipps von Einheimischen sind für uns jeweils ein Muss. Eigentlich wollen wir seit Tagen nach Spanien weiterziehen, doch Portugal lässt uns nicht los.
Wir fahren also zurück nach Mértola und kaufen ein letztes Mal bei „unserer“ Marktfrau wunderbar aromatische Orangen, und weiter gehts mit Ziel Alqueva-Stausee.
Der Weg führt durch fruchtbares Land.
Riesige Flächen, sicher mehrere Quadratkilometer, wurden umgepflügt, mit Bewässerungsanlagen bestückt und mit kleinen Bäumchen bepflanzt.
Hinter Pias fragt Annette einen Landwirt, der eben das Tor zu seinem Olivenhain schliesst, was das für Bäume seien, die da gepflanzt werden.
Verärgert meint dieser, mit einer abschätzigen Geste gegen die Pflanzungen, das seien Mandelbäume der Spanier. Diese hätten alles Land aufgekauft und würden nun Mandeln im grossen Stil anbauen.
Auf unsere Frage, warum sie das denn nicht selber tun würden, erwidert er frustriert: „Der portugiesische Staat hilft eben nicht den Portugiesen.“
Gegen Abend erreichen wir die Staumauer. Ruhig liegt das Gewässer in der Abendsonne und wir finden schnell einen Übernachtungsplatz am See.
Wir schaffen es doch noch nach Spanien
17. Februar 2017
Heute wollen wir die Grenze zu Spanien überqueren. Wir verzichten deshalb darauf den Stausee zu umfahren, was bei dem weit verzweigten Gewässer sowieso sehr schwierig wäre.
Ein letztes Mal geniessen wir Portugal im Frühling. Die Temperaturen sind bereits im Februar sehr angenehm und an den Strassenrändern blühen Blumen.
Vor Mourão führt uns eine lange Brücke über einen der Seitenarme des Alqueva-Stausees. Der riesige Wasserspeicher reicht also bis hierher und noch weiter bis nach Spanien!
Gemäss Wikipedia ist er tatsächlich der grösste künstliche See Europas.
Wir erfreuen uns an den unzähligen Inseln und Inselchen.
Zum Abschied von Portugal besuchen wir nicht etwa das Städtchen Mourão mit seiner Burg, nein, wir fahren ein letztes Mal an den Stausee um zu rasten.
Ein letzter Blumengruss und dann geht es definitiv über die Grenze nach Spanien!