God Jul

 

Frohe Weihnachten

Weihnachten 2015

 

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Eisblumen

 

Wir wüschen dir, liebe Leserin, lieber Leser, frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr oder wie man hier in Schweden sagt: God jul och gott nytt år.

 

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Winzige Tannenbäume aus Eis

 

Herzlichen Dank, dass du unserem Reiseblog folgst, auch jetzt in der Zeit, in der wir unsere Reise unterbrochen haben und den Winter in Schwedisch-Lappland verbringen.

 

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Aurora borealis (Polarlicht)

 

 

 

Erste Eindrücke aus Lappland

 

Jetzt gehts los: wir sind Doghandler-Lehrlinge!

Zweite Novemberhälfte 2015

 

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Morgenstimmung am Vindelälven

 

Gestern sind wir in Sorsele angekommen.
Heute werden wir mit wintertauglichen Kleidern eingedeckt. Zur Zeit liegt die Temperatur bei ca. – 10 ° C, doch kann diese im Verlaufe des Winters gut und gerne gegen – 40 °C sinken.

Als erstes geht es ans Füttern und Kennenlernen der 40 Hunde. Diese sind in zwölf verschiedenen, grosszügig angelegten Zwingern untergebracht. Hinter den Gehegen befindet sich ein Freilauf, in dem die Hunde vor allem im Sommer gruppenweise herumtollen können.
Annette erinnert sich an die meisten von unserem Besuch im Juli 2014, doch für Beat sehen viele der Huskys noch zum Verwechseln ähnlich aus.

 

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Eine der beiden Hundezwingeranlagen

 

Füttern von Hunden kann ja nicht so schwierig sein, denkt Beat …
Doch dabei gilt es verschiedene Details zu beachten. Die Portionen sind nicht für alle gleich gross, einige verschmähen die Brocken, wenn zuviel Wasser beigegeben wurde, andere (die auf ihre Linie achten müssen) bekommen eine kleinere Ration mit extra viel Wasser.
Und das Wichtigste: Die Hunde werden konsequent in derselben Reihenfolge und am selben Platz gefüttert. Das ist für manche links, andere rechts vom Eingang am Boden, andere kriegen ihre Mahlzeit auf dem Hüttendach, von denen es pro Zwinger bis zu drei Stück gibt.
Annette lernt das locker, doch Beat ist froh, dass sie für ihn eine Liste mit Fütterungsskizzen anlegt. Er hat so einen Spickzettel zur Hand, wie er es von den Prüfungen aus der Schulzeit her gewohnt ist. 😉
Was sich sogar Beat merken konnte: alle Hunde müssen sitzen, bevor wir den Napf vor sie hin stellen.

 

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Niantik

 

Nebst uns helfen zur Zeit auch Susanne und Medea tatkräftig mit. Beide sind schon seit einigen Wochen und noch bis Ende November / Anfang Dezember hier und wir können von ihrem Know-how profitieren.

Vielen Dank, Susanne und Medea, für die vielen, hilfreichen Tipps!

Zum Trainieren der Hunde fahren wir jeweils mit vier Schlitten und einem Schneemobil aus.

Wir geniessen die traumhaft schöne Winterlandschaft am Vindelälven (einem der letzten unverbauten Flüsse Nordeuropas), an dem wir die nächsten fünf Monate wohnen werden.
Hier ein paar Impressionen vom Fluss:

 

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Erste Sonnenstrahlen am Vindelälven

 

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Der Vindelälven ist hier erst teilweise zugefroren …

 

 

 

 

 

 

 

 

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… und weiter unten noch vorwiegend offen.

 

Am Tag, das heisst in den vier bis fünf Stunden, in denen die Sonne noch knapp über den Horizont steigt, legen sich die Schatten selbst zur Mittagszeit in für uns ungewohnter Länge auf den Schnee.

 

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Auf dem Fluss (um 12:15 Uhr)

 

Überall gibt es etwas zu bewundern:
Am Flussufer bildet der lockere Schnee zusammen mit Grashalmen filigrane Gebilde …

 

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… oder da mutiert ein schneebedeckter Nagel zusammen mit den Eiskristallen an einem alten Gebäude zu einem Kunstwerk …

 

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… oder hier erzählt ein zum Trocknen aufgehängtes Kuhfell neben einem Fenster mit gefrorenen Scheiben vom harten Winter in Schwedisch-Lappland.

 

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Wir jedoch müssen nicht frieren. Draussen halten uns die warmen Schuhe und Kleider auch bei – 24 °C warm. Das war die grösste Kälte, der wir bis jetzt ausgesetzt waren.
Und drinnen sorgen eine Bodenheizung und ein Holzofen für wohlige Wärme.
Im „Doghandler-Häuschen“, von dem alle erzählen, dass es klein sei, haben wir ca. sechsmal so viel Platz, wie wir es von unserem Wohnmobil „NOBIS“ gewohnt sind. Wir empfinden es deshalb als geräumig.

 

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„Doghandler-Häuschen“

 

Hier wird jedoch nicht nur für die Hunde gesorgt. Auch ein Rind und ein Kalb der Rasse Schottische Hochlandrinder werden von uns täglich gefüttert.

Im angrenzenden Wald verpflegen sich die verschiedensten Vögel an den Futterhäuschen oder dem aufgehängten Speck.

 

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Ein Unglückshäher (Perisoreus infaustus) pickt an einer Speckschwarte

 

Seinen deutschen Namen bekam dieser in Nordskandinavien und der russischen Taiga heimische Vogel im Mittelalter, weil er nur in sehr strengen Wintern bis nach Mitteleuropa zog. Die Samen dagegen betrachten ihn als Glücksbringer, in seiner Nähe sei man vor wilden Tieren sicher.

 

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Im Sommer sind auch die zur Zeit leerstehenden Vogelhäuschen bewohnt.

 

Wo viele Hunde sind, gibt es auch Nachwuchs. Die Hündin Browny hat Mitte September drei Welpen zur Welt gebracht: Niantik, Silas und Nanok.
Sie geniessen jede Sekunde, in denen man sich mit ihnen abgibt, sie streichelt oder mit ihnen spielt.

 

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Annette (die mit der roten Mütze 😉 ), Niantik und Silas

 

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Hat Annette da etwas Leckeres an den Handschuh gestrichen?

 

 

 

 

 

 

 

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Klein Niantik liebt es sich in einen Arm zu kuscheln

 

 

 

 

 

 

 

 

Rentierscheidung

 

An einem Samstag dürfen wir bei samischen Freunden von Matthias und Barblina bei der Rentierscheidung mithelfen.
Die Rentiere weiden den Sommer über zu Tausenden im Fjäll und werden im November mit Hilfe von Schneemobilen und Helikoptern in die Wälder hinunter getrieben in ein riesiges Gehege.
Von da treibt man jeweils Gruppen von 50 – 100 Stück in eine runde „Arena“. Dazu müssen die Menschen diese kurzzeitig verlassen, damit die Rentiere nicht scheuen und wieder zurückrennen.

 

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„Arena“ mit Ausgängen zu den familieneigenen Gehegen

 

Im Korral laufen die Rentiere jeweils im Gegenuhrzeigersinn im Kreis. Jede Samenfamilie hat ein eigenes Tor in diesem Pferch, das nach aussen in ihr privates Gehege führt.

 

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Rentiere

 

Nun gilt es die eigenen Tiere aus der Masse herauszulesen.
Per-Nils steht nahe bei dem Gatter seiner Familie und beoachtet die vorbeirennenden Tiere mit Argusaugen. Jede Sippe hat ein eigenes Zeichen in die Ohren der halbwilden Rentiere geschnitten. Für uns sind diese zum Teil nicht einmal zu erkennen, geschweige denn zu unterscheiden. Aber Per-Nils zeigt immer wieder bestimmt auf einzelne Tiere, die seiner Familie gehören und die nun von uns am Geweih gepackt und herangeführt werden müssen. Nach einer Impfung gegen Parasiten wird die Türe geöffnet und das Ren in den privaten Pferch gelassen. Dabei gilt es aufmerksam zu sein, damit nicht noch ein anderes durch die offene Pforte schlüpft.

 

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Rentiere im privaten Gehege

 

 

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Herzlichen Dank, Per-Nils und Ingrid, dass wir als „Nichtsamen“ bei der Rentierscheidung mithelfen durften. Dies war für uns ein eindrückliches Erlebnis und hat uns einen kleinen Einblick in die Arbeit der Rentierzüchter gegeben.

 

 

Training der Schlittenhunde

 

Die Schlittenhunde, die den Sommer vorwiegend in ihren grossen Zwingern verbracht haben, müssen nun für die Wintersaison auftrainiert werden.
Es ist unglaublich, wie sie sich jeweils freuen, wenn sie merken, dass die Schlitten für eine Tour vorbereitet werden.
Wir haben inzwischen unsere „Jungfernfahrten“ als Musher, wie die Schlittenhundeführer genannt werden, bestanden.

 

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Annette als Musherin

 

 

Adventsmarkt in Sorsele

 

Am Samstag, den 28. November 2015 gibt es in Sorsele einen kleinen Advents-Markt, an dem auch Barblina und Matthias einen Stand haben.

 

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Stand von Outdoor-Ticket

 

Sie schenken daneben noch frischen Kaffee aus, der auf einem offenen Feuer vor sich hin köchelt und bieten selbstgemachte „Eisschokolade“ an.
Die Marktbesucher sitzen dabei auf Bänken, die mit Rentierfellen gepolstert sind, rund um die wärmende Feuerschale.

 

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Kaffeemaschine Typ: Outdoor

 

Auch an einem der Feuerkörbe, die auf dem Gehsteig stehen, kann man sich aufwärmen.

 

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Feuerkorb

 

Die originellen, selbstgemachten „Eislichter“ tragen weiter zur vorweihnächtlichen Stimmung bei.

 

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Eislicht

 

Für Nachahmer: Man füllt leere Tetrapackungen mit Wasser, fügt einigen davon Lebensmittelfarbe bei und stellt sie einfach zum Gefrieren ins Freie. In Mitteleuropa ist es wohl ratsamer diese in den Tiefkühler zu legen :).
Später packt man die Eisquader aus und stellt sie um eine brennende Kerze.

Link zu unserem jetztigen Aufenthaltsort:

Link zu Outdoor-Ticket, DER Adresse für Schlittenhundetouren: