Annette fährt nach Hause
25. Oktober 2019
Zum Abschluss von Annettes Urlaub fahren wir in den Naturpark Hutovo Blato. Der Park ist ein 74 km² grosses Feuchtgebiet mit vielen Seen und Hügeln, eines der bedeutendsten Naturreservate für Sumpfvögel in Europa.
Leider können wir uns nicht genügend Zeit nehmen, um tiefer in das Reservat einzudringen. Wasservögel sehen wir keine, dafür sonst viele schöne Dinge, die die Natur zu bieten hat.
Beim Motel Park klammert sich eine Libelle an die Radioantenne eines Autos. Das ist zwar nicht Natur pur … aber unter „Natur“ geht das alleweil noch durch.
Da die Strasse hier endet, kehren wir um und folgen wenig später einem Wanderwegweiser, der eine schöne Aussicht verspricht.
Bereits der Weg auf den Hügel ist voller kleiner Wunder.
Annette entdeckt eine gut getarnte Gottesanbeterin. Als wir sie genauer betrachten, dreht und wendet sie den Kopf und lässt uns nicht aus den Facettenaugen. Man fühlt sich hundertfach beobachtet, ein eigenartiges Gefühl!
Kurz darauf sehen wir, dass es diese Insekten auch etwas kleiner und in braun gibt.
Später finden wir heraus, dass es sich dabei wahrscheinlich um ein Weibchen und ein Männchen handelte.
Da wir die Luft zum Wandern brauchen, lassen wir lieber Bilder sprechen statt viele Worte zu verlieren.
Oben angekommen liegt nun der See Škrka zu unseren Füssen. Das ist schön.
Weniger schön ist, dass dieser Platz auf der Kuppe total vermüllt ist.
Es scheint ein beliebter Picknickplatz zu sein. Verpackte Lebensmittel und Getränkgebinde hinaufschleppen, das muss sein. Doch den Müll wieder hinuntertragen?
Damit scheinen viele „Naturliebhaber“ überfordert zu sein. Wir füllen herumliegende Säcke und nehmen kiloweise Abfall mit und entsorgen diesen später in einer Mülltonne.
Gestern haben wir während der Fahrt an die Wasserfälle von Kravica im Dorf Buna ein idyllisches Restaurant entdeckt. Dort kann man draussen auf einer kleinen Insel speisen.
Da zieht es uns hin.
Kaum setzen wir uns an einen freien Tisch, schwimmen auch schon die Enten heran. Sie wissen: wo gegessen wird, fällt meist auch Brot für uns ab … wie recht sie haben!
Gleich gegenüber, auf der anderen Flusseite, liegt ein potentieller Übernachtungsplatz. Den schauen wir uns schon mal an.
Annette wird am Abend mit dem Bus ab Mostar wieder nach Hause fahren und Beat muss so nicht in der Finsternis einen Platz suchen, was am helllichten Tag manchmal schon schwierig genug ist.
Es ist dunkel, Annette ist weg … was bleibt?
Wir haben viele schöne Eindrücke, Erinnerungen und Bilder gewonnen.
Doch auch unser NOBIS trägt bleibende Erinnerungen … ein neues Land auf seiner Karte. 😉
Link zum heutigen Spaziergang auf einen Aussichtshügel im Naturpark Hutovo Blato:
Beat fährt alleine weiter
26. Oktober 2019
Jetzt ist Beat wieder alleine unterwegs. Er will sich noch andere Teile Bosnien und Herzegowinas ansehen.
Das Wetter ist nach wie vor prächtig und auch jetzt, Ende Oktober, ist es tagsüber noch über 30°C warm.
Das flache Tal vor Lubinje ist geprägt von Äckern, die sich wie Flickenteppiche links und rechts der Strasse gegen die Wälder hinziehen.
Die Landwirtschaft ist meist kleinräumig. Folgende „Tabaktrocknungsanlage“ dient wohl nur dem Eigenkonsum.
Auch der Handel spielt sich an vielen Orten direkt an der Strasse ab.
Übrigens, für neugierige Weinliebhaber: Der regionale Wein schmeckt vorzüglich!
Bei Treblinje gibt es wieder etwas zum Staunen!
Brauchst du Wasser auf den Feldern, dann lass den Fluss für dich arbeiten!
Riesige Wasserräder werden an künstlichen Staustufen vom Fluss angetrieben und transportieren so das begehrte Nass hinauf in eine Rinne. Von da läuft es in schmalen Kanälen auf die Felder.
Neben all dem Schönen gibt es in weiten Teilen Bosnien und Herzegowinas leider etwas, das sehr stört.
Überall ist er anzutreffen, an Strassenrändern, in Wäldern, auf Feldern, in Flüssen
… MÜLL!
Nicht immer ist er so lustig anzusehen, wie dieser Kindertopf, der jetzt gerade von einer Distel benutzt wird.
Ein gelber Wegweiser will mich in ein Dorf locken. Doch ich gebe Gas und fahre so schnell wie möglich daran vorbei. Dort scheint es mir zu gefährlich zu sein.
Da ist es mir am Bilečko jezero schon wohler.
Der Stausee wird nicht nur zur Stromerzeugung genutzt, sondern dient auch der Fischzucht.
Ein Verkehrsschild warnt an einer Nebenstrasse irgendwo im Nirgendwo vor unglaublichen Gestalten, die da manchmal auf Kühen über die Strasse reiten.
In der Nähe von Prevorac finde ich einen ruhigen Übernachtungsplatz. Von der Kuppe aus geniesse ich die schöne Aussicht ins Tal, auf das sich langsam die Dämmerung herabsenkt.