Für kurze Zeit wieder unserwegs!

 

Auf, in unbekannte Gefilde!

9. Oktober 2019

Ja, uns gibt es noch und auch unseren NOBIS.
Wir wollen nun mit ihm Bosnien und Herzegowina entdecken.

Damit wir die zwei Wochen Urlaub von Annette optimal nutzen können, fährt Beat schon mal voraus. Annette wird ihm dann mit einem Fernbus folgen.

Ab dem San Bernardino Pass schüttet es wie aus Kübeln. Zudem hängt sich das Navi auf, ortet mich ständig neben der Strasse und berechnet die Route dauernd neu. Navi raus, Navi rein … nützt nichts. Erst ein Telefonat mit Annette, die empfiehlt das Handy total abzustellen und neu zu starten, hilft.

Getreu dem Motto: Mit dem Auto, ohne Bahn verlasse ich nach Chiasso die Autobahn und fahre auf Nebenstrassen weiter. Das dauert zwar länger, dafür sieht man was von der Gegend. Das heisst zunächst vor allem von der Stadt Como, in der das Navi wieder zickt und mich im Feierabendverkehr endlos Kreise drehen lässt.

Irgenwann und irgendwie schaffe ich es dann doch durch die Stadt und in Lurago d’Erba, finde ich neben dem Friedhof einen perfekten Übernachtungsplatz.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Geheimtipp: Brivio an der Addia

10. Oktober 2019

Nach gemütlichem Frühstück mache ich noch einen „WC-Stopp“ im Übernachtungsdorf, Lurago d’Erba. Der Kaffe kostet € 1.– und das frische, mit Aprikosenkonfitüre gefüllte Croissant, ebenfalls € 1.–, Preise haben die in Italien ….

Dann geht es weiter Richtung Bosnien und Herzegowina. Das Wetter ist goldig und ich zuckle auf Nebenstrassen gemütlich und zufrieden vorwärts.

Von Ferne grüsst das Santuario della Madonna della Pace alla Rocchetta. Doch ich muss weiter.

 

Santuario della Madonna della Pace alla Rocchetta

 

Als ich bei Brivio über die Brücke fahre und das schmucke Dorf unten am Fluss sehe, interessiert mich mein Zeitplan nicht mehr. Es ist zu schön, um daran vorbeizufahren.

Beim nächsten Kreisverkehr drehe ich um und zurück geht es.
Da Fahrverbotstafeln den Weg ins Dorf versperren, parke ich etwas ausserhalb und flaniere auf der Allee der Addia entlang.

 

Fluss Addia

 

 

Flaniermeile in Brivio

 

Die friedliche Stimmung hier lädt ein zum Bleiben, doch ich muss leider weiter. Andere hatten wohl das selbe Gefühl, und so steht auf der gegenüberliegenden Seite eine stattliche Villa.

 

Villa in Brivio an der Addia

 

In Maddalene finde ich (wie so oft in Italien) beim Friedhof einen geeigneten Übernachtungsplatz.
Wasser und Toilette gibt es hier auch … Camperherz, was willst du mehr?

 

Parkplatz beim Friedhof in Maddalene

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Manchmal ist langsam nicht lustig

11. Oktober 2019

Heute zieht sich die Strecke endlos. Kreisverkehr reiht sich an Kreisverkehr, Dorf an Dorf, meistens geht es viel langsamer als die erlaubten 50 km/h vorwärts, man kommt kaum voran. Für 100 km brauche ich 2 1/2 Stunden!
Bei San Giorgio di Nogaro staune ich: Sogar die Starkstrommasten sind hier im Herbst bunt. 😉

 

Herbst bei San Giorgio di Nogaro

 

Endlich schaffe ich es doch noch nach Slowenien, wo ich kurz vor der kroatischen Grenze einen ruhigen Platz finde.
Beim Abendspaziergang durch den Wald fährt eine Polizeiauto neben mich und die Beamtin fragt, was ich hier treibe. Ich schwärme von der frischen Luft, dem schönen Wald und dass ich mich hier ein wenig von dem anstrengenden Tag erholen wolle.
Scheint alles legal, doch warnt mich die Polizistin, dies hier sei eine sehr unsichere Gegend.
Ich vermute, dass sie damit die Migranten meint, die über die grüne Grenze flüchten. Ich glaube nicht, dass diese Menschen an einem Zusammentreffen mit mir interessiert sind und bleibe deshalb da. Ich werde mit einer sehr ruhigen Nacht belohnt.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Herbstzeit ist Jagdzeit

12. Oktober 2019

Auch in Kroatien ist der Herbst eingekehrt, und „Herbstzeit ist Jagdzeit“, sagt sich ein Fuchs, der durch die Gegend schnüffelt.
„Herbstzeit ist Jagdzeit“, sage auch ich mir und jage den Fuchs mit meiner Kamera.

 

 

Was will denn der da?
Ist die schwarze Kiste, die er sich vors Gesicht hält, ein Gewehr? Das Ding, vor dem mich meine Eltern immer gewarnt haben?
Ich hau lieber ab …
Gedacht … getan!

 

 

Da für mich die Gegend ohne Fuchs nicht interessant ist, tue ich es ihm gleich.

Früh bin ich in Korenica. Hier wollen Annette, die mir durch halb Europa nachgejagt ist (aufmerksame Leser wissen: „Herbstzeit ist Jagdzeit“!) und ich uns treffen.

Ich warte ungeduldig … endlich, endlich naht der ersehnte grüne Fernbus. „Grün ist die Hoffnung“, sagt man und siehe da, nun ist auch Annette da.
(dadadaaa …Hurra!!!)

 

Bushaltestelle in Korenica

 

Die Nacht ist nicht mehr fern und so fahren wir bald los und finden nach wenigen Kilometern in Bosnien und Herzegowina einen Platz am Fluss Klokot.

Wir fragen zwei Männer, die im nahen Wasserwerk arbeiten und uns interessiert beobachten, ob wir hier schlafen dürften. Sie strahlen und meinen: „Autocamp? No problem!“

Herzlich willkommen in Bosnien und Herzegowina!!!

Link zur heutigen Strecke: