Auf Umwegen in den hohen Norden 2. Teil

 

Bade-Enten wachsen an Föhren!

23. Juni 2014

Hier liefern wir das versprochene Bild unseres bisher schönsten Übernachtungsplatzes nach.
Malingsbo am Nordost-Ende des Nedra Malingsbosjön (Sjön heisst See).

 

 

Wir genossen einen Faulenzertag an diesem idyllischen Ort. Kein Mensch weit und breit. Die Welt schien uns zu gehören.
Um unser Glück noch zu steigern, fanden wir ganz in der Nähe sehr feine Pilze. Wir kochten die Heiderotkappen zum Znacht an einer feinen Rahmsauce. Dazu gab es Nudeln und Salat.

 

Abendessen am Malingsbosjön, direkt am See.

 

Auf dem Spaziergang nach dem Abendessen sahen wir plötzlich am Stamm einer Föhre eine Ente der Gattung: Bade-Ente.

Zuerst glaubten wir uns zu irren … dann … dass die dort nur niste … doch wie wir näher traten, sahen wir, dass sie mit dem Stamm verwachsen war. Nun waren wir sicher, dass wir, wohl als erste Menschen überhaupt, dieses Naturwunder live beobachten durften.
(Wir haben an untenstehendem Bild nichts manipuliert oder zurechtgerückt. Nur geschaut … gestaunt … geknipst.)

 

Naturwunder: Geburt einer Bade-Ente aus dem Stamm einer Föhre!

 

Abendstimmung am Malingsbosjön.

Aufgenommen um ca. 23 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

Königsblau und Gold

24. Juni 2014

Heute beendeten wir unsere Tour um den Malingsbosjön und fuhren nach Kloten zurück.
Wir wanderten auf einem schmalen Wanderweg durch die Wälder nach Nyfors. Dort wollten wir uns im „Tante Emma Laden“, wie er am Start unserer Wanderung auf einer Tafel angepriesen war, verpflegen und dann die 11 km wieder zurück gehen. Deshalb nahmen wir weder Essen noch Getränke mit uns.

Unterwegs wurden wir einmal mehr von der Schönheit der Natur überwältigt. Eine strahlend blaue Libelle an einem kleinen Bach liess uns das Wanderziel für rund eine halbe Stunde vergessen.

 

Blauflügel-Prachtlibelle (Männchen)

 

Nicht nur Blau, nein auch Gold, kleidet gut und wirkt edel.

Sortieren der Flügel vor dem Abflug oder reine Koketterie?

 

 

 

 

 

 

 

Kurze Zeit später lenkte eine Kreuzotter unsere Aufmerksamkeit auf sich. Ein paar Kilometer entfernt vom nächsten Haus, mitten im Wald, ist es besser, wenn man sich nicht mit dieser Giftschlange anlegt.

 

Kreuzotter

 

Hungrig und durstig kamen wir in Nyfors an. Doch der Tante Emma Laden war geschlossen. Seit drei Jahren schon, wie uns der Besitzer aufklärte.
Müde beschlossen wir den Versuch zu wagen per Autostopp zu unserem Wohnmobil zurückzukehren. Zum Glück nahmen uns zwei nette deutsche Damen mit und fuhren uns nach Kloten zurück bis neben unser fahrbares Zuhause.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur heutigen Wanderung: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Ohne Eisen keine Industrialisierung

25. Juni 2014

Heute wollten wir ein Stück weiter in den Norden vordringen. Wir fuhren von Kloten nach Falun.
In Grängesberg besichtigten wir ein altes Eisenverhüttungswerk.

Wikipedia weiss darüber zu berichten:
Grängesberg wurde jahrhundertelang durch seine Eisenerzgrube geprägt, die seit dem 16. Jahrhundert bis 1989 in Betrieb war. 1990 fuhr die letzte Erzbahn nach Oxelösund an der Ostsee für den Export und die dortige Eisenhütte.
Grängesbergsbolaget (1896 als Trafik AB Grängesberg-Oxelösund gegründet) war Schwedens größter Grubenbetrieb und besaß während vieler Jahre eine der größten Eisenerzflotten der Welt. Die Eisenerzgruben von Gängesberg hatten Mittelschwedens reichste Erzvorkommen. Bis Anfang des zwanzigsten Jahrhundert wurde das Eisenerz im Tagebau gewonnen, später im Schachtabbau. Während der 1970er Jahre musste der Ort neu angelegt werden, da der Untergrund durch den Abbau unterminiert wurde. Das neue Zentrum wurde zirka 500 Meter weiter östlich neu errichtet. Das alte Zentrum, im Volksmund „Gamla Grängesberg” genannt, ist teilweise in die alte Grube gestürzt.

 

Hier, im unteren Teil des Hochofens wurde das flüssige Roheisen etwa alle vier Stunden abgelassen. Die anderen Öffnungen dienten zum Einblasen von Luft und zum Abschöpfen der Schlacke.

 

Der obere Teil des Hochofens. Im darüberliegenden Geschoss wurde der Ofen mit gerösteten Erzstücken befüllt.

Hinten sieht man den Röstofen, wo das Erz erhitzt wurde, um das Gestein spröde zu machen, damit man es zerkleinern konnte. Im vorderen Gebäude ist der Hochofen untergebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann fuhren wir nach Falun, da am Abend wieder ein Fussball-WM-Match: Honduras – Schweiz darauf wartete, von Beat gesehen zu werden.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Besuch eines Arbeitsplatzes von Simon Amman

26. Juni 2014

Am Morgen fuhren wir zu der Skisprunganlage etwas ausserhalb von Falun, wo wir einen Arbeitsplatz des zweifachen Doppelolympiasiegers Simon Amman besichtigten.

 

 

Wir stiegen den Hügel hinauf zum Schanzentisch und staunten. Hier stürzen sich im Winter die wagemutigen Skiflieger hinunter. Wir, als ehemaligen Drachenflieger, die das Gefühl von „Luft unter uns“ kennen, kamen überein: nichts für uns!

In einem der Türme kann man mit dem Lift hinauffahren, doch leider war die Türe nicht zufällig offen. Wir mussten uns mit dem Blick von unten begnügen, der schon atemberaubend genug war.

 

Beat fand wieder einmal ein Detail zum Fotografieren.

 

 

 

 

 

 

Danach fuhren wir weiter und übernachteten in Tonnebrö auf einem Autobahnrastplatz. Die Lage am Böles-Noran (See) war sehr schön, doch war der Platz total verdreckt und die ganze Nacht fuhren Autos und Laster auf oder vom Platz. Da wir beide total müde waren, blieben wir trotzdem.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Von gelbem Wasser und Skeletten

27. Juni 2014

Am Morgen füllten wir unseren Frischwassertank an der Servicestation der Tankstelle. Wir trauten uns, nachdem wir gesehen hatten, dass auch andere das Wasser als Trinkwasser verwendeten. In unserem Faltkanister wirkt es gelb, doch ein Trinktest von Annette bestätigte: Trinkbar!

Unterwegs bewegte sich etwas in einer Wiese neben der Strasse. Wieder: Stopp; wieder Knipsen. Wir durften eine Kranichmutter mit ihrem Jungen beobachten. Das typische, buschige Hinterteil des Weibchens verblüffte uns „Nichtornitologen“. So etwas hatten wir noch nie gesehen.

 

 

Wir näherten uns wieder dem Meer, dem Söderhamnsfjärden (Fjord).
In Sandarne parkierten wir neben einem Campingplatz und spazierten im nahen Naturpark Stenö, wo wir die Küstenseeschwalben beim Fischen beobachten konnten. Weiter draussen lagen viele kleine Schäreninseln, die zum Teil nicht bewohnt und dadurch ein Vogelparadies sind.

In der Nähe des Campingplatzes fanden wir ein überwachtes Gelände. Steine schlafen nicht und das Foto unten zeigt, dass die lückenlose Kontrolle gesichert ist.
Dann der Schock. Auf dem Weg zu einem gesunkenen Piratenschiff, von dem nur noch die Masten zu sehen sind, hing an einer Hängematte ein Skelettarm.
Stammte dies von einem der ermordeten Seepiraten oder … uns gefror für einen Moment das Blut in den Adern … oder hatte dieses Skelett auch von so gelblichem Wasser getrunken wie wir???
Plötzlich verspürten wir diffuse Schmerzen in unseren Gedärmen.

Als wir jedoch bemerkten, dass es sich hier um einen originellen Abenteuerspielplatz für Kinder handelte, entspannten wir uns wieder, und die Bauchkrämpfe verschwanden schlagartig. 😉

 

 

 

 

 

 

In Säter fanden wir (ich weiss, es wiederholt sich und wird langsam langweilig, aber wir freuen uns jedesmal aufs Neue darüber) ein weiteres Mal einen Übernachtungsplatz am Wasser, den wir die ganze Nacht über für uns alleine hatten. Wenn man die drei bis vier taghellen Stunden, in denen man die Sonne nicht sieht, als Nacht bezeichnen darf.

 

Gut, ganz alleine waren wir nicht.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auswirkungen des Wetters

28. Juni 2014

Am Morgen fuhren wir nach Söderhamn. Eigentlich wollten wir eine Bootsfahrt durch den Schärengarten buchen. Vor dem Tourismusbüro trafen wir einen Schweizer, der seit über 30 Jahren in Schweden lebt. Er kann die langen Winternächte nicht mehr ausstehen und wird im August nach Kambotscha auswandern. Er erwähnte, dass es in den nächsten Tagen regnerisch bleiben werde. Wir verwarfen deshalb unsere Idee dem Bottmischen Meerbusen entlang nordwärts zu fahren.
Wir suchten den nächsten Weg nach Sorsele, wo wir Freunde besuchen wollen.

Unterwegs, in Liden, fuhren wir an den Fluss Indalsälven hinunter. Dort folgten wir dem Schild, das auf eine Kanuanlegestelle hinweist. Die Erfahrung hatte uns gezeigt, dass das meist schöne Stellen direkt am Wasser sind, mit guter Infrastruktur.
Und wieder einmal mehr fanden wir …

….. aber auch ein schwedisches Pärchen, das dort ihren Wohnwagen aufgestellt hat. Der Mann informierte uns, dass der Wetterbericht für die nächsten zehn Tage Regen angesagt habe. Sie hätten die Schnauze voll und würden Morgen nach Stockholm zurückfahren. Von dort aus würden sie ein Last-Minute-Angebot buchen, egal ob nach Spanien, Griechenland oder in die Türkei – einfach irgenwohin an die Sonne.

 

Annette nutzt das Regenwetter um am Computer zu arbeiten. Offline, wie meist, aber immerhin.

 

Wir staunten über die Infrastruktur, die wir hier“ in the middle of nowhere“ vorfanden.:
– eine grosse Hütte mit Massenlager für grössere Gruppen von Kanuten.
– eine behintertengerechtes Plumpsklo, wie immer mit WC-Papier
– Feuerstelle mit Picknicktisch und Bänken
– eine Kiste mit gespaltenen Birkenscheiten
– Abfallhäuschen für den Abfall (Hausmüll, Metall, Glas fein säuberlich getrennt)

 

Diesem Wegweiser über den Fluss empfehlen wir nur im Winter, bei genügender Eisdicke, zu folgen.

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Vättaberget

29. Juni 2014

Am Morgen regnete es und unsere Nachbarn fuhren, wie angekündigt, nach Stockholm zurück.

Am Mittag beruhigte sich das Wetter und wir beschlossen auf den Vättaberget zu wandern. Nach ca. einer Stunde waren wir am Ziel. Und es hatte … eine Bergbeiz. Da konnten wir, als ehemalige „La Posa“-Beizer natürlich nicht nur daran vorbei gehen. Sehr feiner hausgemachter Kuchen, guter Tee und … naja … mit viel gutem Willen konnte man es schon Kaffee nennen.

 

Blick vom Vättaberget auf den Indalsälven.

 

Unser Übernachtungsplatz vom Vättaberget aus gesehen.

 

Wir kamen trockenen Fusses wieder „nach Hause“ zurück. Kaum da angekommen, begann es wieder zu regen; Glück gehabt!

 

Romantisches Candlelight-Dinner im grossen Speisesaal.

Vielen Dank, Ursi und Joachim, für den tollen Omnia-Backofen. Annettes Hörnli-Brokkoli-Auflauf war ein Gedicht.

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Wanderung auf den Vättaberget:

 

 

Liden – Bispgården

30. Juni 2014

Auf dem Weg zurück zum Dorf Liden fuhren wir an dieser kleinen Kirche vorbei. Hier beeindruckte uns der besonders schöne Glockenturm mehr als das unscheinbare Kirchlein.
Uns ist aufgefallen, dass in Schweden der Glockenturm häufig neben der Kirche steht. Vielleicht weiss jemand mehr zu diesem Thema?

 

 

Auf dem Friedhof fiel uns ein grosser Grabstein auf, von Magnus Hussen, genannt Vildhussen.
Wir schenkten dem keine weitere Beachtung.

 

Die Eingangspforte zum Kirchen- und Friedhof.

 

Da es den ganzen Tag regnete und wir gerne wieder einmal online gegangen wären, suchten wir in der Nähe von Bispgården einen Stellplatz auf, der von einer Bauernfamilie betrieben wird.

Der Stellplatz war nett gestaltet mit allem, was man braucht, sogar eine Gemeinschaftsküche stand zur Verfügung.
Wir freuten uns an den liebevoll gestalteten Sanitäranlagen Marke: Eigenbau.

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf Umwegen in den hohen Norden

 

Schlafen beim Leuchtturm

17. Juni 2014

Wir suchten auf der Insel Fyn einen ruhigen Übernachtungsplatz. Von weitem sahen wir einen Leuchtturm auf einer Landzunge stehen und peilten diesen an.
Die Strasse auf dieser Halbinsel (Helnæs) war selbst für unser kleines Womo recht eng. Vor dem Leuchtturm „Helnæs-Fyr“ fanden wir einen Parkplatz, mit Picknicktisch und Toilettenhäuschen. Der ideale Platz für uns.

 

 

 

Sonnenuntergang beim Helnæs Fyr (Dänemark)

 

Link zu den Strecken vom 16./17. Juni 2014:

 

 

Autobahnraststätte ist nicht gleich Autobahnraststätte

18. Juni 2014

Die schönste Autobahnraststätte, die wir je gesehen haben, fanden wir auf dem Weg Richtung Schweden. Sie liegt auf dem dänischen Festland vor der imposanten Brücke, die auf die Insel Fyn führt. Sie besitzt Meeranschluss und einen eigenen kleinen Strand.
Auf der Hafenmole entdeckte Beat wieder einmal etwas Kleines zum Fotografieren.

 

Sonnenuntergang beim Helnæs Fyr (Dänemark)

 

Auf der Autobahnraststätte

Hier entsteht das obige Foto.

 

 

 

 

 

 

Nach dem Fotostopp und einer Erfrischung wagten wir uns über die gigantische „Storebæltsbroen“ (Großer-Belt-Brücke) auf die Insel Fyn. Die Strasse führt über die erste Brücke auf die Insel Sprogø und in grossem Bogen weiter über die Hängebrücke rechts.

 

 

In Auderød (Dänemark) fanden wir – wieder weitab aller Hauptstrassen – einen kleinen See und nahe dabei einen ruhigen Parkplatz, unser Platz zum Schlafen. Wir beschlossen den Tag mit einem Abendspaziergang um den See.

 

 

Wir bestaunten das Mutterglück der Stockente mit ihren zehn kleinen Küken.

Die Natur kann brutal sein, aber wir hoffen, dass diesen Küken das Schicksal der „zehn kleinen Negerlein“ erspart bleibt.

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Välkommen till Sverige!

19. Juni 2014

Wir verliessen Dänemark und setzten mit der Fähre von Helsingør (DK) nach Helsingborg (S) über.
Über kleine Nebenstrassen und einige Umwege fanden wir zum Naturreservat Yxkullsund.
Auf dem Spaziergang durch das Reservat wurden wir durch ein helles: „zi-zi-zi-zirrrrrrrrrr“ auf einen kleinen grünlichen Vogel aufmerksam.

 

Der Waldlaubsänger jubilierte mit vollem Schnabel.

 

Ein Stück weiter schimmerte durch die Bäume  ein See, der Flårensee, der so kitschig blau leuchtete, als wäre er gemalt.
Unser erster Eindruck von Schweden: Seen, Wälder und Picknickplätze an schönster Lage.

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Lavendel in Schweden?

20. Juni 2014

Heute setzten wir die Reise über Jönköpping und Huskvarna entlang dem riesigen Vätternsee fort. (Fläche: 1´886 km²;  zum Vergleich: Bodensee, 536 km² )

In Ödeshög verliessen wir die Autobahn. Auf der Überlandstrasse fuhren wir an unzähligen „Blitzkästen“ vorbei, die netterweise immer mit einem Hinweisschild angekündigt wurden.
Dann sahen wir am Horizont blaue Felder.

 

Lavendel in Schweden? … das kam uns ein wenig französisch vor.

 

Die Neugier trieb uns auf einen Feldweg hin zu einem dieser „Hingucker“. Dort fanden wir ca. 50 cm hohe Pflanzen mit kleinen Blümchen, die kugelige Früchte bildeten. Wir fanden nicht heraus, worum es sich handelt und wofür die Pflanze genutzt wird.

Kennt jemand diese kleinen blauen Blumen und weiss, wozu sie verwendet werden?

 

Vielen Dank an Theresa und Elsbeth für das Beantworten obiger Frage.

Beats Schwester wusste es ganz genau. Sie schreibt:

„… ihr seid an einem Lein-Feld (auch Flachs genannt, lat. Linum usitatissimus) vorbeigekommen!! Sie ist eine der ältesten Kulturpflanze überhaupt. Sie liefert ein hochwertiges Öl , das die Basis für Linoleum bildet. Dieser Flachs wurde von Mutter verwendet, sie hat diese gekarstet und gesponnen und zu ihrer Aussteuer-Wäsche gebraucht! Der Webstuhl wurde mit Baumwolle (Zettel) bespannt und das Flachs/Lein wurde eingewoben! Das war eben Halblein-Tuch. …“

 

In Örberga, einem winzigen Dorf, besuchten wir die Sehenswürdigkeit: die Kirche.

 

Die ältesten Teile der „Örberga Kyrka“ wurden im 12. Jahrhundert gebaut.

 

Die Deckengemälde stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Für welchen Popo wurde wohl dieser Stuhl konstruiert?!?

 

 

 

 

 

 

Am Abend suchten wir eine Stadt, damit Beat den Fussball-WM-Match Schweiz – Frankreich schauen konnte. Das tönt relativ einfach, ist es aber nicht,  wenn man dies in Schweden am 20. Juni, dem Abend vor Sommersonnenwende, versucht. In Vadstena und in Motala waren die Strassen und Plätze menschenleer und alle Lokale mit Fernseher geschlossen da … Abend vor Sommersonnenwende!!!
Erst in Örebro findet sich eine Kebab-Pizzabude, die offen hatte.

Vor dem Match bestaunten wir das Wahrzeichen von Örebro, das Schloss, das mitten in der Stadt auf einer kleinen Insel liegt.

 

 

Übrigens … in der Pause lag die Schweiz gegen Frankreich mit 0:3 im Rückstand. Wir verliessen das Lokal vorzeitig und Beat begriff nicht, wie ein so schöner Tag so hässlich enden konnte.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Ein Elch!

21. Juni 2014

Böse Zungen behaupten, dass es in Schweden Elche nur als Plüschtiere, Aufkleber oder auf Verkehrsschildern gäbe.

 

Da sind sich alle einig: auf Verkehrsschildern gibt es Elche.

 

„Da! Ein Elch!“, rief Annette plötzlich. Wie sie den sehen konnte, da sie gleichzeitig unser WoMo steuerte, ist mir schleierhaft. Blinken … bremsen … rechts ranfahren … dann langsam zurück … Scheibe runter …. Beat bereitete inzwischen die Kamera vor. Das alles lief ab wie schon tausendmal geübt. Doch der Elch hatte Lunte gerochen. Er verkrümelte sich Richtung Wäldchen.

Untenstehende Fotos würden an einem Preisausschreiben für Tierfotografie wohl nicht gerade den ersten Platz belegen, aber immerhin: ein Elch ist ein Elch, auch wenn er sich versteckt. Und wir sind mächtig stolz auf unser Beweismaterial.

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Flughafen in Kloten geschlossen?

22. Juni 2014

Wir lasen, dass die Kirche von Kopparberg im Jahre 2005 zur schönsten Kirche Schwedens erkoren worden war.
Das Fotografieren gestaltete sich eher schwierig, da die Kirche aussen von Bäumen umgeben ist und im Innern die Vorbereitungen für den Gottesdienst liefen. Wir kamen uns mit unserer Kamera deplaziert vor und knipsten deshalb nur kurz.

Auch wir waren von der Schönheit und der Ausstrahlung dieser Kirche tief beeindruckt.

 

 

 

 

 

 

 

Dann fuhren wir weiter nach Kloten, fanden aber den Flughafen nicht.
Wurde der wegen des Fluglärmstreites geschlossen und wir haben nichts mitgekriegt?

 

 

Im Naturpark „Kloten – Malingsbo“ fanden wir den bisher schönsten Übernachtungsplatz. Bilder davon folgen im nächsten Beitrag.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Westjütland (Dänemark)

 

Eckernförde

11./12. Juni 2014

Wir verbrachten zwei Tage in Eckernförde, wo wir uns eine Kamera kauften, damit wir uns für Nahaufnahmen nicht mehr den Angriffen von Vögeln, Elchen oder was uns noch alles über den Weg laufen wird, aussetzen müssen.

 

Pittoreske alte Häuser kontrastieren mit …

 

 

… modernen Bauten.

 

Link zur Strecke vom 10./11. Juni 2014:

 

 

Tøndern

13. Juni 2014

Von Eckernförde (D) aus wagen wir uns, mutig wie wir sind, erstmals in ein weiter entferntes fremdes Land: Dänemark!
In Tøndern fanden wir einen Bauernhof, wo wir unser WoMo aufstellen durften. Die nette Bäuerin, die bereits auf dem Weg zum Start eines 10-km Laufes war (Für LA-Fans: sie verbesserte ihre persönliche Bestzeit auf unter 58 Minuten),  erklärte uns, dass hier für 100 Kronen (rund Fr. 16.–) Dusche, Toilette, Wasser, Strom und WLAN inbegriffen seien. Wir erkundeten die Umgebung und entdeckten dieses schmucke mit Reet gedeckte Haus.

 

Wohnhaus mit Reetdach in Tøndern (Dänemark)

 

In der Nähe fallen uns an einer Buchenhecke diese „Püggel“ auf den Blättern auf.

Sogenannte „Gallen“ einer Buchenblattgallmücke

Eine junge Gallmücke hat ihr „Nest“ bereits verlassen.

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Insel Rømø

14. Juni 2014

Im Süden der Insel, in Havneby schlenderten wir durch den kleinen Hafen und erfreuten uns an vielen kleinen Details. Danach kauften wir in einem Fischladen eine Scholle. Am Abend merkten wir, dass unsere grosse Bratpfanne zu klein war für diesen Fisch und Beat musste vorne und hinten ein Stück abschneiden, damit sie „pfannenkompatibel“ wurde.

 

Junge Rauchschwalbe

 

 

Eisen …

… Netz …

… Stilleben

 

 

 

 

 

 

Dann, ab zum Sandstrand. Dort staunten wir Bauklötze: Wir sahen nur Sand und sehr weit aussen einen kleinen Streifen Meer. Eine Verkehrstafel am Ende der Strasse klärte uns auf, dass auf dem Strand ein Tempolimit von 30 km/h gilt. Viele Autos, Fahrräder, Sail Buggys und Fussgänger teilten sich den riesigen Strand.

 

Mehr Sand als Meer

 

 

Das Tempolimit von 30 km/h war bei dem starken Wind mit diesem Gefährt nicht einzuhalten.

 

Am nördlichen Ende der Insel fanden wir einen idyllischen, ruhigen Platz zum Schlafen; direkt neben dem „Lystfiskerparadis“. Hier soll es Aale, Forellen und Karpfen geben. Jeden Monat findet ein Wettangeln statt.

Nachdem wir gesehen hatten, was das Angeln hier kostet, waren wir froh, einen Fisch gekauft zu haben und nicht für viel Geld am Schluss nur Köderfische oder gar Würmer essen zu müssen.

 

Bild von unserem Schlafplatz aus aufgenommen.

 

Am Abend erhielten wir von einem einheimischen Vierbeiner Besuch.

 

Früher in Illgau wohnten wir in „Unter Hasen“, heute sogar unter Hasen.

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Insel Mandø, ein „Fastbesuch“

15. Juni 2014

Am Sonntag stand ein Besuch des Wikingermuseums in Ribe auf dem Programm. Leider ist es nur von Montag bis Freitag geöffnet. Die drei Nornen vor dem Eingang kennen keinen Ruhetag.

Sie heissen: „Gewordene“, „Werdende“ und „werden Sollende“, und bezeichnen die drei Zeitstadien – die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. An dem Faden, den sie spinnen, kann man den zukünftigen Verlauf seines Lebens ablesen – je weniger Knoten, desto leichter das Leben.

 

Nornen, Schicksalsgöttinnen der Wikinger (Ribe, Dänemark)

 

 

Wir kontrollierten den Faden und fanden nur wenige Knoten darin.

 

Da wir Inselfans sind, wollten wir nun Mandø besuchen. Die Insel ist durch einen schmalen Weg mit dem Festland verbunden. Diesen sollte man aber nur bei Niedrigwasser befahren, wie uns eine Tafel am Wegrand warnte. Wir standen drei Stunden vor Hochwasser auf dem niedrigen Damm und fanden, dass wir eine Überfahrt nicht mehr wagen sollten.

 

Ist der Damm nach Mandø in drei Stunden überflutet? Annette wagte sich zu Fuss ein Stück weit vor.

 

Stattdessen fanden wir in der Nähe kleine Sehenswürdigkeiten.

 

Meeresschnecken auf einem Stück Treibholz

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Ausflug an die Nordsee

 

An der Treene

2. Juni 2014

Wir wollten unter dem Tisch einen Teppich einpassen lassen. Deshalb nahmen wir mit einer Polsterei Kontakt auf. Die Inhaberin erklärte uns, dass sie diesen Teppich frühestens in zwei Wochen anfertigen könne. Sie sei aber bereit, sich die Sache mal anzuschauen. So standen wir heute um 7:00 Uhr vor ihrem Geschäft in Kiel. Nachdem ihr Mann noch ein gutes Wort für uns eingelegt hatte, (die sind auf der Durchreise und haben keine Zeit) war sie dann doch bereit unseren Teppich in den nächsten Tagen zu fertigen.

Wir fuhren weiter Richtung Husum.
In der Nähe von Wohlde sahen wir eine Tafel, die den Weg zu einer Kanueinsatz-Stelle wies. Wir folgten dem Feldweg und fanden einen schönen, ruhigen Schlafplatz, nahe dem Fluss Treene, weit weg von allen Häusern. Am Abend begegneten wir einem Mann, der mit zwei grossen Hunden spazieren ging. Er erklärte uns, dass er aus der Stadt Hamburg hierher gezogen sei, da er den Lärm dort nicht mehr ertragen habe.
Wir hielten inne, lauschten und hörten …nichts, … einfach nichts, … absolute Ruhe!

 

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Die Treene in der Nähe von Wohlde

 

 

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Von wegen ganz allein in freier Natur: Du wirst immer beobachtet!

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Kein Strom!

3. Juni 2014

Am frühen Morgen fuhr ein Auto mit Anhänger neben unser WoMo, das vor einem Weidegatter stand. Annette stieg aus und erntete böse Blicke. Sie bot an, unser Gefährt zur Seite zu fahren. Die Stimmung des Bauern hellte sich augenblicklich auf und er meinte, dass er nur ein Mutterschaf mit seinem vier Tage alten Lamm zur Herde bringe. Dafür sei genug Platz da. Er öffnete die Heckklappe seines Kombis. Zwei Border-Collie Hündinnen sprangen heraus und rannten schnurstracks auf Annette zu um sich von ihr streicheln zu lassen. Aus dieser Begegnung entwickelte sich ein längeres, freundschaftliches Gespräch. Mit den Worten : „Komm, meine Liebe!“ holte er das Schaf aus dem Anhänger und brachte es mit seinem Lamm auf die Weide am Deich.

Wir lernten hier: willst du Menschen kennenlernen, fahre dahin, wo du meinst, weitab aller Menschen zu sein.

Später fuhren wir nach Husum. Auf einem grossen Parkplatz wollten wir an unserem Computer arbeiten. Doch… kein Strom! Der Stromwandler, der aus 12 Volt 230 Volt machen sollte, machte 0 Volt daraus, sprich: „dä gaht ja nümme, gopfertori!“ Da nützte die ganze schöne Solaranlage auf unserem Autodach nichts.
Es folgten Telefongespräche mit beinahe leeren Akkus. Die Werkstattleiterin der Firma Burow führte uns telefonisch auf die Fehlersuche. So lernten wir das Innenleben unseres Wohnmobils kennen, konnten aber den Fehler nicht finden. Die von der Sekretärin angegebenen Adressen und Telefonnummern waren alle wertlos. (Nummer existierte nicht mehr, Firma war rund 800 km entfernt, etc.)
Annette fand dann eine Wohnmobilfirma in Husum, die uns, es war inzwischen nach 16:00 Uhr geworden, den Schaden kurz vor Feierabend beheben konnte.
Danach fuhren wir wieder aufs Land und fanden einen schönen Platz am Rande des Naturerlebnisraums bei Hübbrück.

 

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Link zur heutigen Strecke:

 

 

Husum

4. Juni 2014

Am Morgen spazierten wir durch den Naturerlebnisraum. Der Weg führte an einem Teich mit Fähre vorbei. Wir mussten natürlich sogleich übersetzen und genossen das Gefühl eine Fähre selber zu steuern. … Naja, … wenigstens selber zu ziehen.

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Annettes erste Fahrt als Flösserin

 

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Beat amüsiert sich köstlich

 

 

 

Danach zurück nach Husum. Für den Bummel durch die Fussgängerzone des Städtchens hatten wir ja gestern keine Zeit gefunden.
Am Abend: wieder ab aufs Land. Wir fanden einen lauschigen Übernachtungsplatz bei einem Entwässerungskanal in der Süder-Marsch.
Ein Fischer erzählte uns, dass er hier schon einen soooo grossen Hecht gefangen habe. Beat bot ihm an, ihm seinen Fang für unser Nachtessen abzukaufen. Einige Zeit später schwang sich der Angler, ohne Fisch, auf sein Motorrad und fuhr weg.
Bei uns gab es dann Spargeln statt dem erhofften Fisch.

 

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Übernachten in der Südermarsch (Deutschland)

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

„Blanker Hans“

5. Juni 2014

Die ganze Nacht hatte es geregnet.
Wir fuhren weiter nach Büsum. Dort stellten wir uns zum ersten Mal auf einen offiziellen Wohnmobilstellplatz, zusammen mit gut 100 anderen Wohnmobilisten und einem Entenpaar.

 

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Das Wetter blieb regnerisch und stürmisch. Also ideal für einen Besuch im Museum Sturmflutenwelt „Blanker Hans“. Die Ausstellung zog uns von der ersten Sekunde an in ihren Bann.
Wir haben noch selten eine so vielschichtige, spannende, informative, interaktive … und was der Adjektive mehr sind … Ausstellung gesehen.
Themen der Ausstellung sind: Piraten früher und heute; Sturmflut 1962; Küstensicherungen; wie entstehen Wettervorhersagen; Wetterphänomene (Tornados, Gewitter, etc.); Klimawandel und seine Folgen; wie entstehen Gezeiten; Ölförderung auf der einzigen deutschen Plattform im Wattenmeer (UNESCO-Weltnaturerbe); Problematik der Gewässerverschmutzung mit Plastik; etc.

Ein Beispiel für den interaktiven Aufbau des Museums: Wir „besuchten“ in Gruppen eine Kneipe von 1962. Die Wirtin plauderte mit uns, zeigte und erklärte uns dies und das. Plötzlich wurde die Fernsehsendung im uralten, flimmernden Schwarzweiss-Fernseher unterbrochen. Ein Sprecher warnte die Bevölkerung der Nordsee vor einer drohenden Sturmflut.
Die Wirtin bracht uns in Sicherheit und liess uns in Rettungskapseln einsteigen. Diese fuhren auf verschiedenen Ebenen mit viel „Gerüttel und Geschwanke“ durch Büsum von 1962, während draussen das Unwetter tobte und das Wasser anstieg. Dabei erhielten wir viele Informationen auf Schrifttafeln und Fotos ausserhalb der Kapseln und durch Lautsprecherdurchsagen.
Hier werden Geisterbahn und Informationen auf eine ausserordentlich unterhaltsame Weise verbunden.
Für uns ist ein Besuch des „Blanken Hans“, wenn man in dieser Gegend ist, ein absolutes Muss!

Hier der Link für Interessierte: www.blanker-hans.de

Danach flanierten wir durch Büsums Fussgängerzone, eine gesichtslose Touristenmeile.

 

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Immerhin scheint der Bürgermeister Humor zu haben.

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… allzu wörtlich genommen?

 

 

 

 

 

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wattenmeer

6. Juni 2014

Am Mittag nahmen wir in Büsum an einer zweistündigen Wattführung mit einem Biologen teil.
Wir lernten den Unterschied zwischen Ebbe und Flut kennen (Flut ist die Zeitspanne zwischen Niedrig- und Hochwasser. Der Ausdruck wird häufig fälschlicherweise nur für den Hochwasserstand verwendet.). Wir erfuhren, dass das Wandern in der Watt sehr gefährlich werden kann, da man bei Niedrigwasser rund 8 km auf das Meer hinauslaufen kann und über die kleinen Bächlein (genannt Priele), die das Watt durchziehen, gut rüberkommt. Dann aber mit Einsetzen der Flut, schwellen diese Rinnsale stark an und ein Durchqueren wird unmöglich und man gerät in Seenot. Dann gibt es drei Möglichkeiten:
1. man kann gut schwimmen und schafft die paar Kilometer bis ans Land
2. man hat Glück und wird von der Küstenwache oder einem Fischer gerettet
3. man ertrinkt

 

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Das UNESCO-Naturerbe Wattenmeer erstreckt sich über ca. 1´000 km von Dänemark über Deutschland bis nach Holland. Der abtrocknende Teil ist bis ca. 8 km breit. Das Wattenmeer entsteht durch eine flache Küste und einer Tidenhöhe (Höhenunterschied zwischen Niedrig- und Hochwasserstand) zwischen 1.8 und 4 m. Ist die Tide kleiner, verlandet die Küste, ist sie höher, schwemmt es den Sand weg.

Wir gruben Wattwürmer aus, die rund 15 cm lang und ca. 2 cm dick werden. Wattwürmer sind keine Würmer, die zum Atmen Sauerstoff aus der Luft benötigen, sondern Meeresbewohner, die durch Kiemen (büschelartige Ausstülpungen) atmen. Sie leben ca. 25 cm. tief im Sand und ernähren sich von Kieselalgen.

 

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Wattwurm

 

 

Vogelattacke am Eidersperrwerk!

7. Juni 2014

Nun hatten wir genug vom „WoMo-Stellplatz-Ghetto“. Der Platz hat eine ausgezeichnete Infrastruktur, ist zentrumsnah und ruhig gelegen.
Aber … WoMo, freier Platz für den Tisch und die Liegestühle, neben WoMo, freier Platz für den Tisch und die Liegestühle, neben WoMo, freier Platz für den Tisch und die Liegestühle, neben …, das ist nicht gerade das, was wir uns unter freiem Reisen vorstellen.

Darum los, weiter zum Eidersperrwerk. Das soll ja sehenswert sein.
Und … Wooow! Uns blieb der Mund offen sehen.
Das Sperrwerk ist imposant. Es schützt das gesamte Eidermündungsgebiet vor den Sturmfluten. Der Strassenverkehr wird in einem Tunnel durch das Sperrwerk geführt. An einem Ende können Schiffe die Sperre durch einen Kanal, der mit Schleusen versehen ist, passieren.

 

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Blick vom Sperrwerk über den Deich

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Detail einer Sperre

 

 

 

 

 

 

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Die Brücke öffnet sich …

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… das Schiff kann passieren.

 

 

 

 

 

 

Wir kamen unverhofft in den Genuss einer weiteren Sehenswürdigkeit:
Auf beiden Seiten des Sperrwerkes brüteten Vögel. Südlich waren es Lachmöwen. Die meisten Küken waren bereits geschlüpft. Wir konnten beobachten, wie die verschieden grossen braungefleckten Jungvögel von ihren Eltern bewacht und mit kleinen Fischchen gefüttert wurden.
Auf der Nordseite, am anderen Ende des Tunnels, brüteten die Küstenseeschwalben. Diese Zugvögel verbringen den Sommer in der Arktis und den Winter in der Antarktis. Sie fliegen somit pro Jahr rund 30´000  Kilometer weit, Vielflieger bringen es sogar auf 80´000 Kilometer!

 

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Dass die Küstenseeschwalben ihr Brutgebiet vehement verteidigen, erlebte Beat hautnah. Er wagte sich mit seinem Fotoapparat zu nahe an das Geländer, das den Weg vom Brutgebiet trennt, und wurde prompt angegriffen. Ein Vogel stürzte sich mit lautem Kreischen auf seinen Kopf und liess ihn Schnabel und Krallen spüren. Nach dieser Attacke fühlte sich Beat nicht nur, sondern er war auch – im wahrsten Sinne des Wortes – verschissen.

 

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Danach fuhren wir weiter zum Tümlauer-Koog. (Koog nennt sich das Land, das von den Menschen dem Meer abgetrotzt worden ist.) Dort liegen einige der letzten grossflächigen Salzwiesen hinter dem Deich.

 

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„Venedig des Nordens“

8. Juni 2014

 

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Heute endete unser Ausflug an die Nordsee. Wir fuhren über Friedrichstadt zurück nach Engelau. Friedrichstadt wird auch Venedig des Nordens genannt. Das malerische Städtchen liegt am Zusammenfluss von Treene und Eider und wird von einigen Grachten durchzogen. Wer an einem der Kanäle wohnt, hat vor dem Haus die Strasse und hinter dem Haus einen Schiffssteg mit eigenem Boot. Am Morgen muss er sich dann jeweils entscheiden, ob er mit dem Auto oder dem Boot zur Arbeit fahren will.
Ja, so ist es halt: Andere Wohnorte – andere Probleme!

 

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Uklei-See

 

1. Juni 2014

Ilona und Volker  (Annettes Schwester und ihr Schwager) lotsten uns auf verschlungenen Wegen zum geheimnisvollen Uklei-See.

 

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Der Sage nach entstand der See so: ein junger Fürstensohn verliebte sich in die bildschöne Tochter eines armen Bauern. Er versprach ihr, sie zu heiraten, wenn sie ihm in den Wald folge.  Aber kurze Zeit später liess er sie im Stich und führte eine reiche Gräfin zum Traualtar. Mitten in der Vermählung betrat die Bauerstochter die Kapelle und verfluchte ihn. Die Kapelle stürzte zusammen und verschwand in einem See. Man kann noch heute in mondlosen Nächten manchmal ein leises, verzweifeltes Wehklagen hören.

 

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Obwohl wir kein Wehklagen hören konnten, beeindruckte uns die geheimnisvolle Stimmung am See.

 

Auf der Wanderung um den See fanden wir faszinierende Baumpilze.

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