Von Dänemark über Deutschland auf die Azoren

 

Dänemark

24. September 2014

Wir verliessen in Hirtshals (Dänemark) die Fähre und fuhren, trotz regnerischem und stürmischem Wetter, an die Nordspitze des Festlandes nach Grenen (nördlich von Skagen).

 


Dort sahen wir im Meer viele Schiffe vor Anker liegen. Vermutlich warteten diese auf einen freien Platz im Hafen von Frederikshafn.

 

 

 

 

 

 

Wir fuhren durch die herbstliche Dünenlandschaft Nord-Jütlands. Um einen Überblick zu erhalten, bestiegen wir einen der bewachsenen Sandhügel  und staunten über die für uns ungewohnte karge und trotzdem (oder gerade deswegen) faszinierende Landschaft.

 

 

 

 

 

 

Danach ging’s wieder südwärts. Auf einem der unzähligen Rastplätze übernachteten wir – darf man (eigentlich) nicht!

In der Nacht hörten wir ein Auto vor die Toilette fahren – darf es!
Dann suchte der oder die Unbekannte diese Toilette auf – darf er oder sie!

Am Morgen wollte sich Annette auf ebendieser Toilette die Hände waschen – darf sie!
Doch ihr lief das Wasser unter dem Lavabo auf die Füsse – darf es nicht!
Der nächtliche Besucher hatte kurzerhand die Abwasserleitung geklaut – darf er nicht!

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Im Norden Deutschlands

25. September – 7. Oktober 2014

Wie schon vor unserer Reise nach Skandinavien verbrachten wir auch jetzt wieder einige Tage in Schleswig-Holstein. Wir durften da im Ferienhaus der Familie von Annettes Schwester wohnen und uns von unserer ausserordentlich schönen, aber anstrengenden Tour erholen. Wir genossen es für einmal viel Platz zu haben.

 

 

Nur schon das Bett bot mehr Fläche, als wir in unserem Wohnmobil zwischen den Möbeln zur Verfügung hatten.

Link zu den Strecken vom 25./26. September 2014

Am 6. Oktober fuhren wir nach Probsteierhagen in die Peugeotgarage. Die elektronische Anzeige funktionierte lediglich teilweise, zudem liess sich die Beifahrertüre seit einiger Zeit nur noch mit überdurchschnittlich viel Schwung schliessen.
Wir nutzten die Zeit, bis unser WoMo wieder repariert war, zu einem Dorfrundgang.
Dabei entdeckten wir ein ausserordentlich schönes, altes Haus. Der Riegelbau ist mit Klinkern ausgefacht und auf dem Gebäude thront ein sehenswertes Reetdach (Strohdach).

 

 

Gegen dieses beeindruckende Gebäude schien selbst das grosse Schloss Hagen schlicht.

Eine Augenweide war dagegen die Kutsche auf dem Rasen davor. Das Gefährt samt Kutscher und Pferden war aus Stroh gefertigt.

 

 

 

 

 

Link zur Strecke vom 6. Oktober 2014:

 

 

Flug auf die Azoren

7. / 8. Oktober 2014

Wir wollten am 7. Oktober spät abends mit der Deutschen Bahn zum Flughafen Hamburg fahren. Doch streikten die Lokführer just in dieser Zeit. Wir kamen dadurch nur mit viel Aufwand und auf Umwegen und erst nach Mitternacht dort an.

Link zur Strecke vom 7. Oktober 2014:

Die Nacht hindurch hingen wir auf einer Bank herum. Wir waren froh, als wir frühmorgens (noch vor 06:00 Uhr)  im Flugzeug sassen, das uns über Lissabon nach Ponta Delgada brachte.

Der Flughafen Ponta Delgada liegt auf der Azoreninsel São Miguel, wo wir von April 2006 bis November 2007 gelebt haben und heute noch ein Grundstück besitzen.
Doch diesmal war es nur Umsteigeplatz auf dem Flug über Terceira nach Graciosa.

Wir hatten keine Zeit São Miguel zu besuchen. Deshalb hier nur ein Bild des Reliefs, das im Flughafen steht.
Der beige Teil liegt über, der Rest unter dem Meer.

 

Beim Pfeil, in der Gemeinde Ginetes, liegt unser Grundstück, das wir nun verkaufen wollen.

 

Auf der Insel Graciosa werden wir die Zeit bis kurz vor Weihnachten mit „Housesitting“ verbringen. Wir hüten hier die Quinta Perpétua und die Katzen.

Vielen Dank, Theresa und Peter, für den herzlichen Empfang und die umfassende Einführung!

Wer sich für Ferien auf dieser idyllischen, ruhigen Azoreninsel interessiert, dem können wir die Quinta Perpétua wärmstens empfehlen.

Hier der Link: Quinta Perpétua:

Link zur Strecke vom 8. Oktober 2014:

 

 

Abschied von Norwegen

 

Bergen

17. September 2014

Wir fuhren nicht nur durch Berge, nein, wir fuhren sogar nach Bergen.
Wir wollten wieder einmal Menschen sehen … und Menschenwerk bestaunen.
Das gelang uns!
Die Verkehrstafel zeigt, dass in dieser Stadt auch humorvolle Bewohner hausen.

 

 

Wie man auf dem Graffito unten sieht, verfügen die Sprayer hier über anatomische Kenntnisse. Den Schnitt durch den Katzenkopf fanden wir einfach grossartig.

 

 

Wir genossen den Sonnentag in der Stadt und konnten kaum glauben, dass Bergen eine der regenreichsten Städte Europas ist.

Am Abend fanden wir einen ruhigen Parkplatz bei einer Kirche.

Auf dem Abendspaziergang um einen kleinen, bewaldeten Stadt-See musste Beat kurz austreten und verschwand in die Büsche. Plötzlich landete ein Rotkehlchen auf einem Ast, nur etwa 30 cm von seinem Gesicht entfernt. Stress schien dieser niedliche Stadtbewohner nicht zu kennen. Beat konnte erst in aller Ruhe die Kamera aus der Hülle nehmen und dann auch noch zurücktreten, da der Vogel für eine Aufnahme zu nahe war.

 

Rotkehlchen

 

Link zur heutigen Strecke:

Link zum Abendspaziergang:

 

 

Eingesperrt !!!

18. September 2014

Auf dem heutigen Stadtbummel fanden wir eine Frauenstatue, die in einem Baugerüst eingesperrt schien. Wir sahen dies nicht als schlechtes Omen, sondern fanden es lustig.
Auch Annette lachte da noch …

 

 

Natürlich durfte auch ein Besuch von Bryggen, der Altstadt Bergens, nicht fehlen.

Wir bestaunten eine Gruppe asiatischer Touristen. Die Frauen stellten sich einzeln vor dieselben Sujets in nahezu identischen Posen und wurden dann von ihren Ehemännern fotografiert.

 

Bryggen

 

Selbst die Schachtdeckel zeigen ein Bild der „Gammelstad“. Werbewirksam sind sogar die zwei Bergbahnen auf den Ulriken und Fløyen und ein Segelschiff in Eisen gegossen – sehr hübsch.

 

 

Später setzten wir uns in ein Strassenkaffe in der Fussgängerzone. Wir schauten dem Treiben auf der Gasse zu.
Annette suchte die Toilette im Untergeschoss auf und Beat aalte sich im Sessel an der Sonne und ergötzte sich am Treiben der Passanten, Bettler und Strassenmusikanten.
Nach etwa einer halben Stunde kam es ihm irgendwie komisch vor, dass Annette noch nicht zurückgekehrt war. Er stieg in das Untergeschoss hinab und hörte ein verzweifeltes Klopfen aus der Damentoilette.

Was war geschehen?

Annette war eingesperrt!
Mehr eingesperrt als die Frauenstatue, die wir am Morgen bestaunt hatten und
… Annette lachte diesmal nicht!

Die Türen der Toiletten sind von aussen nur mit einem Zahlencode zu öffnen. Diese intelligente Elektronik spukte und liess Annette nicht mehr hinaus. Die Türe blieb verriegelt, was auch immer sie anstellte. Erst als Beat von aussen den Code eingab, liess sie sich wieder öffnen.
Wir verliessen daraufhin das Lokal und können deshalb nicht sagen, was mit den gesammelten WC-Gängern am Abend geschieht. Werden sie verkauft oder gegen Lösegeld freigelassen oder … oder … oder …
Gedanken haben wir uns schon gemacht, aber die behalten wir für uns.

Als uns dann ein Stück weiter auch noch ein runder Bronzekopf mit Schrauben (ja natürlich, es sind Torxschrauben) in den Ohrläppchen die gerollte Zunge herausstreckte, hatten wir endgültig genug und wir verliessen die Stadt fluchtartig.

 

 

Ja, es stimmt wohl, was man über uns munkelt: Wir sind Landeier.

Link zur heutigen Wegstrecke:

 

 

Sprichwort visualisieren

19. September 2014

Auf dem Weg nach Aga fuhren wir an vielen kleineren und grösseren Wasserfällen vorbei.

 

Beat vor der Dusche

 

In Steinsdal konnten wir gar hinter dem Wasserfall (Steinsdalsfossen) hindurchspazieren ohne nass zu werden.

 

 

 

 

 

 

 

In Porsmyr nahmen wir zufälligerweise und unangemeldet an einem Outdoor-Workshop zum Thema „Sprichwörter visualisieren“ teil.

 

Eins aufs Dach kriegen

 

Die Fähre von Kvanndal nach Utne beförderte für einmal interkontinentale Gäste. Der buddhistische Mönch findet die für uns hohen Temperaturen wohl eher kalt. Er hat seine traditionelle Kleidung um eine Mütze erweitert.

 

 

In Aga fuhren wir auf den Rastplatz, wo wir über Nacht blieben.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Aga, die Nase

20. September 2014

Der Name Aga ist um die 2000 Jahre alt und bezeichnet eine Landnase, die spitz in einen Fjord reicht. (norw.: „Agg“)
Das Dorf war im Mittelalter ein Marktzentrum. Nach 1300 entstand daraus eine Siedlung mit neun Landwirten, die in einer Gemeinschaft lebten. Gemeinschaftsbesitz war üblich und häufig besassen zwei und mehr Bauern zusammen ein Haus und wohnten unter einem Dach. Dies führte zu einem partnerschaftlichen Handeln und einer gemeinschaftlichen Nutzung und Bewirtschaftung, die für uns heute ungewöhnlich sind.
Es gibt zum Beispiel Belege dafür, dass drei Bauern zusammen einen Apfelbaum besassen.

1937 wurde Aga unter Denkmalschutz gestellt und einige Hofbetreiber zogen aus.
Heute ist die Siedlung ein Museum, das jeweils im Sommer geöffnet ist.

 

 

Die Dächer der Häuser sind zum Teil noch im alten Stil gedeckt.
Auf das Unterdach sind sich überlappende Birkenrindenstücke gelegt worden, die von stehenden Bäumen abgeschält wurden. Die Ränder sind mit Steinen oder Holzbalken gesichert, das Dach dann mit Erde gedeckt und mit Gras angesät.

 

 

Im Süden Norwegens wächst entlang der Fjorde viel Obst.
Aus den Obstgärten leuchteten uns die reifen Äpfel der Niederstammbäume entgegen.

 

Achtung! Bitte nicht reinbeissen. Das ist nur ein Bild!

 

Das Wetter verschlechterte sich am Nachmittag zusehends und ging dann in einen Dauerregen über.

Wir wollten wieder einmal Zugriff aufs Internet haben. Deshalb fuhren wir in Røldal auf einen Campingplatz. Wir genossen dort die Infrastruktur. Es gab Strom, WiFi, Toiletten, Duschen mit heissem Wasser, so viel man wollte …
Wir erfreuten uns an all den Dingen, die für uns früher selbstverständlich gewesen sind.
Die feine Lasagne, die Annette aus unserem Omnia-Backofen zauberte, vervollständigte unser Glück.
Der Regen, der aufs Dach trommelte, lullte uns danach in den Schlaf ein.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Lemminge sind schnell

21. September 2014

Auf dem Weg nach Haukeliseter mussten wir vor dem Tunnel Svandalsflona einfach anhalten.
Wieder standen wir gebückt zwischen Heidelbeerstauden. Die Blätter waren vom Herbst rot gefärbt und die Beeren ausserordentlich aromatisch und süss, eine Wonne für Augen und Gaumen. Wir, die wir ein Übermass an „Sammler und Jäger-Genen“ in uns tragen, ignorierten die Gänsehaut, die uns signalisierte, dass man bei diesem eisig kalten Wind wohl besser im geheizten Fahrzeug geblieben wäre.

 

 

Vor dem nächsten Tunnel bogen wir rechts ab und fuhren auf der alten Strasse durch das Fjell.
Da sich unsere Zeit in Norwegen dem Ende zuneigte, wollten wir nochmals in dieser eindrücklichen Berglandschaft übernachten.

Wir sahen einen schönen Bergsee, zu dem eine schmale Strasse über eine kleine Brücke führte. Als wir aber die kleine Holzbrücke genauer betrachteten, beschlossen wir umzukehren. Das morsche Holz war auf beiden Seiten abgebrochen. Da konnten auch die beiden neueren Bretter, die auf die Konstruktion gelegt waren, bei uns kein Vertrauen schaffen.

Dafür sahen wir IHN!

Den ersten lebenden Lemming. Beat zückte die Kamera, doch der Nager schien es eilig zu haben und verschwand im nahen Bau. Was bleibt, ist ein Foto vom Eingang der Lemmingwohnung.

 

 

Nach der verpassten Fotosession fuhren wir weiter und fanden auf dem Rastplatz bei Haukeliseter doch noch einen schönen Platz an einem See im Fjell.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Nach Schädel und Eingang nun doch noch: Das Tier!

22. September 2014

Der Morgen begrüsste uns mit strahlendem Sonnenschein und eisiger Kälte. Das Wasser in den Pfützen war gefroren.

 

Rastplatz bei Haukeliseter

 

Nach dem Frühstück spazierten wir dem See entlang und entdeckten Lemminge. Diese verschwanden, sobald wir uns näherten. Beat setzte sich trotz der Kälte auf einen Stein und wartete … und wartete, die Kamera schussbereit.
Endlich wagte sich der Mutigste wieder aus der Höhle und Beat konnte das langersehnte Foto schiessen. Mit klammen Fingern knipste und knipste er.
Doch leider fand die Kamera den Stein hinter dem putzigen Nager interessanter und so kamen nur Bilder von unscharfen Lemmingen vor einem gestochen scharfen Stein zustande.

Das bemerkten wir erst später, als wir in unserem Bus die Finger wärmten. Deshalb pilgerten wir nochmals zurück zur Lemmingkolonie. Doch dies Mal wollte sich aber partout kein Tier mehr zeigen. Sie dachten sich wohl: „Wenn diese Zweibeiner ihre Chancen nicht nutzen, sind sie selber schuld“, was ja auch stimmt.

Wer unseren Blog schon länger verfolgt, ahnt, welcher Spruch jetzt kommt:

„Ein Lemming ist ein Lemming“, auch wenn er unscharf abgebildet ist.

Und deshalb, trotz allem, hier das Bild:

 

 

Am Nachmittag besuchten wir in Hovden ein nettes deutsches Ehepaar, das wir im Dovrefjell kennen gelernt hatten. Sie besitzen hier in Südnorwegen seit vielen Jahren ein Ferienhaus. Wir verbrachten einen gemütlichen und fröhlichen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen. Die Zeit verging wie im Flug und als wir aufbrachen, war es bereits dunkle Nacht.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Abschied von Norwegen

23. / 24. September 2014

Am Dienstag, 23. September fuhren wir nach Kristiansand, wo wir am Fährhafen die Nacht verbrachten. Das war der mit Abstand unattraktivste Standplatz auf unserer bisherigen Reise.
Da wir aber am nächsten Morgen Norwegen verlassen und nach Dänemark übersetzen wollten, heiligte für einmal der Zweck die Mittel.

 

Blick von der Fähre zurück auf den Parkplatz von Kristiansand. Wir schliefen rechts vor den beleuchteten Eingangskontrollen, direkt neben der Felswand.

 

Link zur Strecke vom 23. September 2014:

 

Etwas traurig verliessen wir am Mittwoch das schöne Land Norwegen. Der Himmel schien mit uns zu fühlen, es regnete leicht.

 

Wehmütiger Blick zurück

 

 

Moschusochsen

 

Von Schmetterlingen und Moschusochsen

10. September 2014

Direkt bei unserem Übernachtungsplatz, dem Rastplatz Oppdal, beginnt der nördliche Teil des Vårstigen. Wir folgten diesem alten Säumerpfad, der hoch über dem Tal durch den Wald führt.
Nebst scheuen Schafen entdeckten wir einen Schmetterling, der sich in aller Ruhe fotografieren liess.

 

Kleiner Fuchs (Schmetterlingsart)

 

Link zur Wanderung auf dem nördlichen Teil des Vårstigen: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

Nach diesem rund eineinhalb stündigen Spaziergang fuhren wir weiter der E6 entlang.
Eine Tafel an der Strasse wies auf einen Aussichtspunkt hin. Wir folgten der Beschilderung hinauf ins Fjell.
Vom Parkplatz aus führt ein breiten Weg etwa 1½ km hoch zum Aussichtspunkt. Dort steht ein origineller Kubus aus Cortenstahl, Holzbalken und Glas. Im Gebäude kann man sich auf die geschwungenen Holzstufen setzen und windgeschützt durch die Scheibenfront das Fjell betrachten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Sicht bis hin zu den Gletscherbergen war grandios. Die karge Vegetation war auf Herbst getrimmt. Alles schien rot, gelb, braun, dazwischen leuchteten hell die graugrünen Flechten.

 

Der Beobachtungsposten von aussen

 

Was beobachtet die versteckte Beobachterin?

 

Hier im Dovrefjell soll es noch wildlebende Moschusochsen und Rentiere geben. Einige Schädel und Beine waren ausgestellt.

 

 

Wir beobachteten und beobachteten, doch wir sahen keine Tiere.
Draussen hatte ein Wildhüter des Dovrefjell-Nationalparks ein riesiges Fernrohr aufgebaut. Er liess uns durch sein Instrument gucken und wir zählten, weit entfernt und dementsprechend klein, ca. 15 Moschusochsen. Durch unser Fernglas sahen wir diese als dunkle, sich bewegende Punkte, die wir selber nie beachtet hätten.

Einige Infos:
Moschusochsen, sind Paarhufer und gehören zur Unterfamilie der Ziegenartigen (Caprinae). Wildlebende „Ovibos moschatus“ gibt es in Europa nur noch einige in Norwegen und ganz wenige in Schweden.
Die männlichen Tiere wiegen 300–400 kg, sind 2,50 m lang und erreichen eine Schulterhöhe von ca. 1,50 m. Die Kühe wiegen 200–300 kg, werden 2,30 m lang und bis zu 1,30 m hoch.

Wer es noch genauer wissen will:
Link zu: de.wikipedia.org/wiki/Moschusochse

Moschusochsen sind keine Fluchttiere. Sie greifen an, wenn sie sich gestört fühlen. Ein Schild warnte davor, sich ihnen auf weniger als 200 Meter zu nähern.
Da sie bis zu 60 km/h rennen können, verliert der Mensch ein Wettrennen garantiert. Es wurden schon Touristen zu Tode getrampelt, die ihnen zu nahe kamen.

Wir haben also nicht in Lebensgefahr geschwebt, waren wir doch ca. 4 Kilometer von der Herde entfernt. Trotzdem wollen wir ein Bild von diesen urigen Tieren präsentieren.

Bei der Infotafel am Parkplatz steht ein Bulle in Originalgrösse, den wir ablichteten. Leider ist er nur aus Stahl geschnitten, aber ein Moschusochse ist ein Moschusochse … oder etwa nicht?

 

Für Leute, die beim Betrachten dieses Bildes den Sicherheitsabstand von 200 Metern nicht einhalten, können wir leider nicht garantieren.

 

Die ferne Beobachtung dieser urwüchsigen Überlebenden der letzten Eiszeit, die wir nur von Bildern oder aus Tierparks kannten, hat uns tief beeindruckt.
Wir beschlossen diese Nacht hier zu verbringen und morgen früh nochmals den Berg hochzusteigen.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung zum Aussichtspunkt im Dovrefjell: Da auf „google maps“ der Wanderweg zum Teil fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Nochmals Moschusochsen

11. September 2014

Bereits um 6:00 Uhr standen wir auf. Ein grandioser Sonnenaufgang begrüsste uns, als wir unser Wohnmobil verliessen.

 

 

Heute wollten wir unser Glück nochmals versuchen. Wir wanderten wieder hoch zur Snøhetta, dem Aussichtspunkt. Die Moschusochsen weideten wieder an derselben Stelle wie gestern. Wir beschlossen, trotz eisigem Wind, die ca. zwei Kilometer bis zum nächste Hügel unter die Füsse zu nehmen, um so die Tiere besser beobachten zu können.
Da es hier keine Wege gibt, liefen wir quer über das Fjell und durch Moore. Die nassen Füsse störten uns nicht, wir hatten nur eines im Kopf: Moschusochsen!

 

Fantastische Morgenstimmung im Dovrefjell

 

Und wir wurden belohnt!
Wir konnten in aller Ruhe eine Gruppe Moschusochsen auf der anderen Talseite beobachten. Wir waren sogar nahe genug für ein Foto. Klar, sie sind darauf nicht sehr gross, aber wir waren mächtig stolz auf dieses Bild.

 

 

Durchfroren, aber glücklich traten wir den Rückweg an.
Wir wanderten durch diese einzigartige, karge Fjelllandschaft mit den Gletscherbergen im Hintergrund, die bis zu den Wolken reichen.

 

 

Der Nationalpark Dovrefjell ist Lebensgrundlage für Moschusochsen, wilde Rentiere und den sehr seltenen Polarfuchs.

 

 

Auf dem Rückweg querten wir eine Stelle mit sehr grossen, ausserordentlich aromatischen Heidelbeeren. Sofort wurden die Gefässe, die wir immer im Rucksack mit uns herumtragen, ausgepackt und ein eifriges Beerensammeln begann.
Plötzlich flüsterte Annette etwas und deutete aufgeregt gegen das Tal. Beat, ganz ins Beerensammeln vertieft, verstand nicht, worum es ging. „Was isch?“, rief er Annette zu, die etwas oberhalb von ihm stand und unverständlicherweise keine der Heidelbeeren der 1A-Qualität mehr sammelte.
„…sch..nö.. mschochs…dune…“

Beat verstand immer noch nichts, doch er wandte sich in die von Annette gezeigte Richtung und traute seinen Augen nicht.
Etwas unterhalb von uns, etwa 200 Meter entfernt, weidete eine Gruppe Moschusochsen.
Da der Wind von den Tieren her wehte, hatten sie uns nicht bemerkt. Wir näherten uns vorsichtig und legten uns hinter einen kleinen, mit Zwergbüschen bewachsenen Wall. Nun waren wir noch etwa 120 Meter entfernt und konnten sie in aller Ruhe beobachten.
Die Gruppe umfasste sechs Tiere, davon zwei Kälber.
Ein ausgewachsenes Tier stand etwas erhöht und beobachtete zwischen dem Fressen immer wieder die Umgebung. Das war offensichtlich der Chef auf dem Platz. Die anderen frassen in aller Ruhe vom spärlichen Gras und den Blättern der Zwergbüsche.
Das kleinste Kalb suchte im langen, zottigen Fell seiner Mutter nach einer Zitze und trank ruhig.

Wir waren überwältigt!
Diese urwüchsigen Tiere in unserer Nähe, die in der kargen Landschaft weideten … das kann man nicht beschreiben, … das kann man nur erleben … das geht unter die Haut!

 

 

 

Der Leitbulle, der seine Familie bewachte, blickt als wollte er sagen: „Wagt euch ja nicht näher heran!“

 

Nach einiger Zeit wurde die Gruppe unruhig. Wir vermuteten, dass sie sich einen neuen Weideplatz suchen wollten. Aus ihren Bewegungen war jedoch nicht ersichtlich, wo der sein sollte. Wir verliessen deshalb unseren Beobachtungsplatz und wanderten über Stock und Stein zurück zu unserem Wohnmobil.

Dort erst wurde uns bewusst, dass wir auf dem Hinweg an dieser Gruppe vorbeigelaufen sein mussten. Wahrscheinlich ruhten die Tiere dann noch und wir hatten sie nicht bemerkt, denn …
… wir hatten ein Ziel vor Augen. Wir wollten auf den nächsten Hügel und Moschusochsen beobachten.
Uns wurde wieder einmal bewusst: wer ein Ziel verfolgt, hat keine Augen für den Weg, den er geht; und er geht achtlos an vielen schönen Dingen vorbei.

Noch heute, viele Tage später, können wir unser Glück kaum fassen. Für uns beide war diese Begegnung, dieser Moment, etwas vom Eindrücklichsten, das wir je erlebt haben.

Dovrefjell … wir kommen wieder!

Link zur Expedition Moschusochsen: Da wir ab dem Aussichtspunkt Snøhetta querfeldein gelaufen sind, haben wir nur eine ungefähre Strecke in die Karte zeichnen können.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Kirchenbesuch kostet!

12. September 2014

Von Vågåmo fuhren wir nach Lom, das von Bergen umgeben ist. Ein Touristenort mit vielen Holzbauten, der uns stark ans Berner Oberland erinnerte.
Von weitem schon stach uns die alte Stabkirche ins Auge.

 

 

Doch der Eintrittspreis schreckte uns ab. Ganz nach dem Motto: Touristen haben Geld, verlangte man pro Person umgerechnet gut CHF. 7.– Eintritt. Wir begnügten uns mit dem Bewundern von aussen.

 

Eingangsbereich der Stabkirche von Lom

 

Weiter ging´s auf der Strasse Nr. 55. Kurz vor dem Pass fuhren wir ein Stück ins sehr schöne Leiratal, Richtung Leirvassbu. Bei der Mautstation kehrten wir jedoch um. Dieses Tal wollen wir später einmal besuchen, wenn wir uns mehr Zeit für die Wanderungen bis hinauf zum Gletscher nehmen können.

Auf dem Rückweg hielten wir an, um eine originell konstruierte Holzbrücke zu bestaunen.

 

 

Sofort kamen von überall her Schafe angerannt. Auf unserer Reise haben wir bis jetzt nur Schafe angetroffen, die uns nicht an sich heran liessen. Diese Schafe dagegen sind offenbar an Menschen gewöhnt. Sie liessen sich sogar kraulen und streicheln.

 

 

Weiter ging´s nach Vassenden am Høyvatnet. Ein Spaziergang dem See entlang brachte uns rund ein Kilogramm aromatische wilde Himbeeren ein, genug für ein feines Dessert und ein grosses Glas Konfitüre.

Etwa 200 Meter von unserem Wohnmobil entfernt hatten drei Fischer ihr Zelt aufgestellt. Ein älterer Mann, sicher über siebzig Jahre alt, stand stundenlang, bis spät in die Nacht, im kalten Wasser und fischte mit einer Fliegenrute. Wir bewunderten seine Ausdauer und seine Beharrlichkeit, konnten wir doch nie beobachten, dass er einen Fisch aus dem Wasser zog.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Über den höchsten Pass Nordeuropas

13. September 2014

Heute gab es für unseren Peugeot Boxer einen Höhenrekord. Wir fuhren auf der Passtrasse „Sognefjellsveien“ über den höchsten Pass Nordeuropas.
Der höchste Punkt liegt beim Fantesteinen (deutsch: „Landstreicherstein“) auf 1434 m.ü.M. Der Stein erinnert an die Zeit, als der Pass noch ein Saumpfad war und als Handelsweg von der Küste ins Landesinnere genutzt wurde. Damals machten Wegelagerer die Gegend unsicher und raubten Warentransporte aus.

 

Passfoto … also, … damit uns niemand falsch versteht, … ein Foto vom und nicht für den Pass

 

 

 

Die herrliche Bergwelt mit ihren Gletschern und das schöne Wetter lockten uns auf eine kleine Wanderung.

Dabei entdeckten wir sonderbare Dinge.

Annette fand einen Schädel, der zu gross war für einen Mäuseschädel. Die Farbe der restlichen vorhandenen Haare zeigte ihr, dass er von einem Lemming stammen musste.
Wir wussten, dass es in Skandinavien Lemminge gibt, da wir in der Touristenstation in Abisko (Schweden) ausgestopfte Exemplare gesehen hatten.

 

 

Beat interessierte sich mehr für Moose. Er fand einen grünen Flecken voller Glasperlen.
Ein zweiter Blick zeigte, dass diese „Perlen“ Wassertropfen waren, die im Moos zu stecken schienen.

 

 

 

 

Danach kurvten wir die steile und schmale Strasse mit bis zu 10 % Gefälle zum Lustrafjorden hinunter.

 

 

Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz fuhren wir nach Gaupne eine sehr enge Strasse bis zu ihrem Ende in Eikjum. Dort war kein Platz für uns. Wir wendeten und stellten unser Wohnmobil auf dem Rückweg auf die einzige Stelle, wo dies möglich war, neben eine Ausweichstelle, direkt am Lustrafjorden.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf dem Pass Sognefjellet: Da auf „google maps“ der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Auf den Molden

14. September 2014

Wir wollten den schönen Sonntag nutzen und auf den Molden wandern. Dazu fuhren wir zum Parkplatz Eikjaberg. Dort sahen wir, dass auch andere Leute dieselbe Idee gehabt hatten. Wir fanden auf dem grossen Parkplatz noch genau eine freie Stelle. So wurde uns die Qual der Wahl abgenommen.

 

Unterwegs zum Molden

 

Wir genossen die Wanderung auf den Molden sehr, obwohl die Sicht etwas diesig war.
Oben angekommen, teilten wir den Aussichtsberg mit unzähligen Wanderern und Bikern. Wir fragten uns, ob Wandern demnächst verboten würde.
Auf dem Rückweg konnten wir es einmal mehr nicht lassen und sammelten viele, schön reife Preiselbeeren.
Wir haben hier im Norden gelernt, dass … für alle (solche) Fälle … immer zwei leere Sammeldosen in den Rucksack gehören.

 

Herbstfarben am Berg

 

Wieder unten fuhren wir zum Stausee Veitastrandsvatnet.
Die sehr schmale Strasse zwängt sich zwischen die steil ansteigenden Berge und den See. Wir fanden trotzdem eine Stelle, wo wir kurz baden konnten. Dann suchten wir einen Übernachtungsplatz. Da der Weg bis ans Seeende noch weit war, der Diesel im Tank eher knapp und eine grosse Baustelle für morgen Montag viel Lärm und Schwerverkehr auf dieser engen Strasse versprach, kehrten wir um und fuhren zurück nach Hafslo, wo wir bei der Sportanlage mit 14 Fussballplätzen! übernachteten. Zum Glück waren keine Matches und wir hatten unsere Ruhe.

Annett kochte Rømmegrøt, eine norwegische Spezialität, mit heissen Heidelbeeren.
Das Rømmegrøt ist ein kleisteriges, leicht säuerliches Mus aus Sauerrahm und Mehl. Wir mussten uns zuerst an den Geschmack und die Konsistenz gewöhnen, aber dann schmeckte es so gut, dass wir später mehr davon kauften.

Link zur heutigen Strecke:

Link zur Wanderung auf den Molden: Da auf „google maps“ der Wanderweg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Ein Floss der anderen Art

15. September 2014

In Hafslo entdeckten wir ein spezielles Floss. Die Polstersessel waren wohl für VIPs gedacht. Wir bezweifelten aber, ob diese Konstruktion noch Passagiere aufnehmen kann, liegt doch das Floss schon so sehr tief im Wasser.

 

 

Weiter ging´s über Hermansverk nach Kleppa, gemäss Strassenatlas, einem Aussichtsplatz. Das mag vor einigen Jahren so gewesen sein. Heute fängt ein Wald alle Blicke auf, die in die Weite schweifen.
Der Schlafplatz war dafür ausserordentlich ruhig.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Fjord und Bergsee

16. September 2014

In Hella fuhren wir mit der Fähre über den Sognefjorden nach Vangsnes. Er ist der längste (204 Kilometer) und gleichzeitig tiefste (1308 Meter) Fjord Europas.

 

Warten auf die Fähre in Hella am Sognefjorden (Norwegen)

 

Norwegen scheint vorwiegend aus Fjorden, Bergen und Seen zu bestehen. Logisch, dass die Strasse auf der anderen Seite des Fjordes wieder über einen Pass führt, den Skjelingen.
Wieder sahen wir reife Beeren.
Wieder hielten wir an und sammelten ausserordentlich grosse, sehr aromatischen Heidelbeeren, obwohl wir keine leere Konfitüregläser mehr hatten.
Gegessen haben wir diesen Sommer … da sind wir uns einig … mehr Beeren, als in unserem ganzen Leben davor.

 

 

Das Foto oben haben wir etwas unterhalb vom Pass Skjelingen (986 m.ü.M.) aufgenommen, und nicht etwa auf über 2000 m.ü.M.

Weiter gings über Voss (wo wir ein grosses Einmachglas kauften) nach Evanger.
Da wir unterwegs keinen Schlafplatz fanden, fuhren wir die Nebenstrasse Richtung Mæstad. Dort verbrachten wir die eisig kalte Nacht auf einem kleinen Parkplatz neben einer historischen Brücke. Wir genossen für einmal den Komfort unserer Dieselheizung.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Norwegen im Regen

 

Bodø

2. September 2014

In Bodø verbrachten wir den regnerischen Tag mit Kleiderwaschen. In der Jugendherberge durften wir für wenig Geld die Waschmaschine und den Tumbler benutzen.
Auf einem kurzen Spaziergang entdeckten wir dieses Wandgemälde und verstehen nun, wie sich die Berge aus dem Meer erhoben haben, aber auch, dass sie jederzeit wieder darin verschwinden können.

 

 

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Saltstraumen

3. September 2014

Von Bodø fuhren wir zum Saltstraumen, dem grösste Mahlstrom (Gezeitenstrom mit starker Wirbelbildung) der Welt.

 

Auf dem Weg vom Parkplatz zum Saltstraumen

 

Fast 400 Mio m³ Wasser zwängen sich im Laufe von 6 Stunden durch die 3 km lange und 150 m breite Meerenge, so gross ist der Unterschied zwischen Ebbe und Flut. Der Strom erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten (ca. 10.3 m/s). Die Strudel in diesem natürlichen „Whirlpool“ haben einen Durchmesser von bis zu 10 Metern und reichen 4-5 Meter in die Tiefe.

 

Annette am Saltstraumen

 

Die grösste Wassermenge floss an diesem Tag um 18:12 Uhr durch die Enge und erreichte damit auch die grösste Strömungsgeschwindigkeit.
Wir waren bereits um 16:00 Uhr dort. Der „Strom“ floss gemächlich dahin. Wir mussten uns immer wieder ins Bewusstsein rufen, dass dies kein Fluss war, sondern das Meer.
Wir konnten beobachten, wie das Wasser von Minute zu Minute wilder wurde. Es bildeten sich Wirbel und Gegenströmungen. Das Naturspektakel wirkte bedrohlich und faszinierend zugleich.

Beat stellte sich die Aufgabe, die Wildheit des Wassers in Bildern festzuhalten, was nicht gelang. Dafür entstanden „Wasserbilder“ mit eigenem Reiz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Natürlich durfte auch „das etwas andere Bild“ nicht fehlen. Der eigenwillige Blickwinkel auf die Brücke über den Saltstraumen und den Kirchturm auf der gegenüberliegenden Seite beinhaltet schon fast eine philosophische Dimension.

 

 

Nachdem wir uns sattgesehen hatten, fuhren weiter auf den Pass Hogndalen, wo wir bei kühlem und regnerischem Wetter übernachteten.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Richtung Mo i Rana

4. September 2014

Auf der Fahrt Richtung Mo i Rana (ein Städtenamen, den wir eher in der Südsee vermutet hätten als in Norwegen) sah Annette einige Pilze am Bord der Strasse. Wir hielten an und fanden Birkenröhrlinge und Heiderotkappen und daneben massenweise Heidelbeeren, die wir nicht einfach so hängen lassen konnten.
Annette entdeckte beim Beeren sammeln ausserordentlich schöne und grosse Eierschwämme, 500 gr. an einem einzigen Ort! Wir entschieden uns heute für die Pfifferlings-Ernte und gegen die ebenfalls schmackhaften Birkenröhrlinge und Heiderotkappen.

 

Kleinod am Rande der Strasse (Norwegen)

 

Dann fuhren wir bei weiter auf der E6 am Nationalpark Saltfjellet-Svartisen entlang.

Eine eindrückliche Landschaft tat sich uns auf: Herbstfarbene Heide, in höherer Lage ohne Bäume. Ein kleiner Fluss und die rundgeschliffenen Berge am wolkenverhangenen Horizont gaben ein stimmiges Bild ab.
Wir waren uns einig: Hierher wollen wir nochmals zurückkehren. Bei schönem Wetter muss alles noch fantastischer sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bilder zeigen: der Herbst streckt seine Fühler aus.

 

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Zum Schlafen fuhren wir weg von der Hauptstrasse nach Setergrotta, dem Eingang einer Höhle, mit grossem Parkplatz mitten im Wald.
Da die Touristensaison in Norwegen Ende August abrupt zu enden scheint, konnten wir hier ungestört schlafen. Nur das Tropfen des Regens begleitete uns durch die Nacht.

Zum Znacht assen wir Eierschwämme an einer Safransauce mit Nudeln und Eisberg-Rüeblisalat und zum Dessert Heidelbeeren an Vanillesauce.
Mmm…, kaum zu übertreffen!!!

 

 

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Vom Abendessen, das auf der Wiese wartete.

5. September 2014

Der Dauerregen begleitete uns auf der Weiterfahrt.
Regen und tiefliegenden Wolken nennt man zwar „schlechtes“ Wetter, doch sorgt auch diese Wetterlage für einmalige Stimmungsbilder.

 

 

In Mo i Rama kauften wir Lungenmus, eine norwegische Spezialität. Der Name hatte Beat bis jetzt abgeschreckt. Heute wollte er sich überwinden und die gehackte Kalbslunge probieren.

Doch es kam anders.

An der Strecke fanden wir am See Lille Svenningsvatn einen Rastplatz, etwas unterhalb der Strasse. Da hier das Campieren verboten ist, beschlossen wir nicht zu campieren, sondern nur zu übernachten.

Und was erwartete uns auf der Wiese zwischen den Birken?

 

 

Viele schöne junge Schopftintlinge!

Wir änderten deshalb den Menueplan von Lungenmus auf Pilze, frei nach dem Motto: wenn das Essen einfach so herumsteht und auf Gäste wartet, soll man es nicht verschmähen.
Wir sammelten nur einen Teil der feinen Tintlinge und hatten am Schluss trotzdem knapp 1 kg beisammen.

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Rhapsodie in blue

6. September 2014

Am Morgen war der Himmel noch bedeckt, doch dann klarte es rasch auf und die Sonne begleitete uns auf der Fahrt Richtung Süden.

Am Majavatnet machten wir Rast und freuten uns an den Blautönen von Himmel und Wasser, die selbst die Berge mit einbezogen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach 144 km Fahrt blieben wir über Nacht auf dem Rastplatz Tunnsjøel Bru , etwas abgesetzt von der E6.
Übrigens:
Heute kochte Annette zum Znacht Lungenmus, Salzkartoffeln und Salat. Das Lungenmus schmeckte trotz der Vorbehalte von Beat, der sich eine schleimige Masse vorgestellt hatte, sehr gut.

Für Skeptiker, die sich, wie Beat bekehren lassen wollen, hier der Hinweis: Das Mus heisst zwar Mus, ist aber gekochte und gehackte Kalbslunge, die die Konsistenz von Hackfleisch aufweist.

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Baden im Mondenschein

7. September 2014

Am Morgen kochte Annette Preiselbeerkonfitüre aus den Beeren, die wir gestern gesammelt hatten und Beat ging Heidelbeeren pflücken, da sich unser Beerenvorrat dem Ende zu neigte.

Gegen Abend fuhren wir auf der Suche nach einem Schlafplatz von der Hauptstrasse weg auf eine unbefestigte Nebenstrasse.
Plötzlich standen da, direkt am Strassenrand, Pfifferlinge. Wir hielten an und begannen zu sammeln. Dabei entdeckten wir immer mehr Plätze.
Ein Prachtsxemplar wog rekordverdächtige 67 Gramm. Insgesamt sammelten wir 1¼ kg Pfifferlinge.
Ein Stück weiter fanden wir direkt am Lesdal-See einen kleinen Parkplatz, der zu einem Unterstand mit Grillstelle gehörte.

Zum Znacht schlugen wir unsere Bäuche so mit Eierschwämmen (und wenig Beilagen) voll, dass wir keine Nachspeise mehr hinunterbrachten. So blieben die frisch gepflückten Heidelbeeren und der Heidelbeercake, wo sie waren.

Nachdem es „dunkel“ geworden war, gingen wir im Leksdalsvatnet baden. Der Vollmond schien und sorgte für eine romantische Stimmung.

 

 

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Herbststimmung

8. / 9. September 2014

Am 8. und 9. September fuhren wir weiter gegen Südwesten. Wir wollen Ende September wieder in Norddeutschland sein und Norwegen ist ja so riesig und unendlich lang, dass wir zwischendurch einigen Kilometer fahren mussten und viele schöne Orte links liegen liessen.

Das Wetter wurde am Montag zunehmend schlechter. Diesmal fanden wir in Orkland bei der Kirche Moe einen ruhigen Platz.
Am Dienstag regnete es den ganzen Tag.

Wir fuhren bis Oppdal. Nach dem Dorf liegt etwas versteckt ein Rastplatz mit WC, direkt am Flüsschen Svåne.

 

Trüber Herbst (Zufahrt zum Rastplatz Oppdal)

 

Link zu den Strecken vom 8./9. September 2014: