Die Färöer ziehen uns in ihren Bann

 

Wasserfall von Gásaladur

3. Juni 2017

Heute Morgen sind wir mit der Personenfähre von Mykines auf die Insel Vágar zurückgekehrt. Wir nutzen das schöne Wetter für einen Ausflug nach Gásaladur.

 

Ruhebank mit Blick auf Mykines bei Gásaladur

 

Hier stürzt der Bach Dalsá in hohem Bogen über eine Klippe ins Meer. Bei Wind wird das Wasser dabei verblasen. Und bei Sturm fliesse das Wasser sogar aufwärts.

 

Wasserfall von Gásaladur

 

Link zum Spaziergang zum Wasserfall, der Küste entlang und durch Gásaladur: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Regentag in Miðvagur

4. Juni 2017

Heute regnet es nur einmal. Wir verbringen den Tag am PC, im Gespräch mit Adelle, einer „workawayerin“ aus Australien, mit Reinigen des Wohnmobils, Lesen, Schlafen, etc.

 

 

Wandertag

5. Juni 2017

Vom Nachbardorf Sandavagur aus spazieren wir zum Trøllkonunfingur (Trollfrauenfinger).

 

Trøllkonunfingur

 

Zur Zeit blühen überall die Sumpfdotterblumen, die „Nationalblume“ der Färöer.

 

Sumpfdotterblumen (Caltha palustris)

 

Zurück in Miðvagur haben wir noch nicht genug und marschieren los zum Bøsdalafossur. Da uns der direkte Weg dem Sørvágsvaten entlang zu eintönig scheint, wagen wir den Abstecher über den Trælanípa.
Wir werden mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Klippen und auf die Inseln Koltur und Hestur belohnt.

 

Aufstieg zum Trælanípa

 

Beim Abstieg zum Wasserfall Bøsdalafossur setzen wir uns in den Windschatten auf die sonnengewärmten Felsen.

 

Warmer, windstiller Rastplatz

 

Gleich daneben nimmt ein Stein in seinem kleinen Privat-Swimmingpool ein Bad und lässt sich nicht stören.

 

Badender Stein

 

Unter uns fliesst das Wasser vom Sørvágsvaten über den Bøsdalafossur ins Meer. Ein Fels, der einzeln im Meer steht, scheint dem missmutig zuzuschauen.
Kleiner Tipp: Wenn man auf das Bild klickt, sieht man das „griesgrämige Gesicht“ im Fels deutlicher!

 

Missmutiger Fels beobachtet Wasserfall.

 

 

Bøsdalafossur

 

Link zu den heutigen Wanderungen: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf die Insel Suðuroy

6. Juni 2017

Mit der Fähre geht es von Tórshavn (ausgesprochen Torschhaun) nach Suðuroy, die südlichste Färöer-Insel .

Warum Lítla Dímun, die einzige unbewohnte Insel ist, verstehen wir nun. Auf allen Seiten fallen die Felsen beinahe senkrecht ins Meer ab. Da gibt es keine Möglichkeit mit dem Boot zu landen.

 

Färöische Flagge vor der Insel Lítla Dímun

 

Wir fahren weit in den Trongisvágsfjørður hinein. Der Hafen von Tvøroyri liegt auf der gegenüberliegenden Fjordseite. Deshalb betiteln die Einwohner das Dorf mit seinen 1’700 Einwohnern als „Tvøroyri City“.

 

Tvøroyri City

 

Im Tourismusbüro empfiehlt man uns die Wanderung zum Hvannhagi. Das sei eine der schönsten auf den Färöern.
Wir lassen uns überzeugen und marschieren los.

Noch im Dorf entdecken wir eine unkonventionelle Art von Erdbeerbeeten. Die aufeinandergestapelten Autoreifen geben ein Hochbeet ab und durch den schwarzen Gummi wird die spärlich vorhandene Sonnenwärme gespeichert.
Nicht schön, aber sinnvoll!

 

Autoreifen-Hochbeet

 

Wir werfen einen letzten Blick zurück auf den Fjord, wo an einer kleinen Mole ein einsames Segelboot auf Beschäftigung wartet.

 

 

Gemächlich wandern wir zum Grat hoch, aufmerksam beobachtet von Lämmern und Schafen.

 

Wer spricht da von „belämmert“ in die Welt gucken?

 

 

Schönheit am Wegesrand

 

Unvermutet haben wir den Grat erreicht. Nun fällt der Pfad steil ab.
Von einem See ist weit und breit nichts zu sehen. Sind wir noch auf dem richtigen Weg?

 

Abstieg zum Hvannhagi

 

Die Hügel unter uns sind mit Steinen besetzt. Auch in diesem Mikrokosmos sind die „Täler“ fruchtbarer.

 

 

Hinter einer Wegbiegung taucht er plötzlich auf, der Hvannhagi, das Ziel unserer heutigen Wanderung. Wunderschön liegt er eingebettet in einem gegen das Meer hin offenen Felskessel.

 

Hvannhagi

 

 

Hvannhagi mit Lítla Dímun

 

Lange erholen wir uns an diesem idyllischen Bergsee, bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen.

 

Aufstieg vom Hvannhagi zum Grat

 

Oben auf dem Grat verlassen wir das kleine „Paradies“ wieder durch das enge Tor.

 

Tor zum „Paradies“

 

Man hat uns nicht zu viel versprochen. Diese Wanderung ist wirklich einmalig schön.

In Tvøroyri City fahren wir auf den Stellplatz. Kurz darauf kommt ein Mann direkt auf uns zu. Er stellt sich als „Platzwart“ vor. Wir plaudern über Reisen mit Wohnmobil und Wohnwagen, Luxemburg, Schweiz, Mykines und vieles mehr.
Von Bezahlen ist keine Rede. „WC gibt es übrigens im Gebäude nebenan“, informiert er uns noch, bevor er sich freundlich verabschiedet.

Link zur Wanderung zum Hvannhagi: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Suðuroy, die vielseitige Insel

7. Juni 2017

Der Weg nach Sandvik führt durch den 1500 Meter langen Sandvikartunnilin. Am Ende des Tunnels blickt man in das wunderschöne Dalsatal.

Der mäandrierende Bach Dalsa zieht sich durch das weite Tal und fliesst kurz vor dem Hvalbiarfjørður (Fjord) in den Kjogvavatn (See).

 

Dalsa im Dalsatal

 

In der Schwemmebene weiden Schafe auf den Halbinseln, die in den See hinein ragen.

 

Halbinsel im Kjogvavatn

 

 

Dalsadelta

 

Im schmucken Dorf Hvalba steht eine Skulptur von Hans Pauli Olsen, einem färöischen Bildhauer. Es zeigt den Wikingerhäuptling Sigmundur Prestisson beim Schwimmen auf einer senkrecht gestellten Steinplatte.

 

Wikingerhäuptling Sigmundur Prestisson von Hans Pauli Olsen, 2006

 

An einer weissen Hauswand hängt ein Segelschiff, das von zwei Walen getragen wird.

 

 

Nach diesem Abstecher in den Norden der Insel kehren wir um. Der Süden hält sicher auch einige optische Leckerbissen für uns auf Lager.

Wo möglich fahren wir nicht durch die Tunnels, sondern wählen den Weg über die Berge.
Auf dem Pass bei Spáafelli finden wir einen Übernachtungsplatz.

Ein Abendspaziergang bringt uns zum Beinisvørð. Da öffnet sich ein atemberaubender Blick aufs Meer.

 

Blick von Beinisvørð

 

 

Imposante Felsspitze

 

Anschliessend wandern wir auf den Spinarnir. Der Sendemast verhilft Beat zu einem schrägen Foto. 😉

 

Ist doch schräg … oder?

 

Auf dem Weg zurück zum Pass treffen wir einige Schafe an. Die „Schafsinseln“ tragen ihren Namen zu recht!
Eines erzählt uns: „Mäh, ich nehme als Favoritin an der Miss Färöer-Wahl teil. Mäh, die Startnummer habe ich bereits. Mähmäh!“

 

Kandidatin für die Miss Färöer-Wahl

 

Ein Mutterschaf kuschelt liebevoll mit seinem Lamm.

 

 

Zurück im NOBIS leuchtet die Nelke im Abendlicht. Wir mögen Blumen und deshalb begleitet uns oft ein kleines Blumenstöcklein, das im Becherhalter der Armatur Platz findet.

 

Unser Blumengarten

 

Der Tag endet mit einem schönen Sonnenuntergang, den wir von unserem Übernachtungsplatz aus geniessen können.

 

Abendstimmung auf der Insel Suðuroy

 

 

Schafe im Mondschein

 

Link zum Abendspaziergang zu den Klippen von Beinisvørð und auf den Spinarnir: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf der Insel Mykines

 

Ankunft auf Mykines

27. Mai bis 3. Juni 2017

Luddi, der Koch bringt uns zu Marit’s House. Zur Begrüssung schenkt er eine leckere, heisse Schokolade ein, die er mit verschiedenen Gewürzen versehen hat.
Danach zeigt er uns unser Zimmer und meint: „Geht spazieren, das Wetter ist so schön.“

Es ist bereits nach 18:00 Uhr, als wir aufbrechen.
Wir wandern hoch zu den Klippen und treffen da einige Papageientaucher an.

 

Papageientaucher (Fratercula arctica) beim Nestbau

 

Die putzigen Vögel erinnern an geschminkte Clowns.
Wenn sie sich flatternd von den Klippen stürzen, fürchtet man um ihr Leben. Doch sie sind gute Flieger und Taucher, die sich von Fischen ernähren. Sie leben nur zur Brutzeit auf dem Land, danach fliegen sie wieder aufs offene Meer hinaus.

Wir wandern den Klippen entlang. Einige der Weiden sind eingezäunt, doch da kann man problemlos ausserhalb der Zäune gehen.

 

Klippe auf Mykines

 

Weit vorne sehen wir Mykineshólmur. Diese Insel wollen wir uns später ansehen.

 

Blick nach Mykineshólmur

 

Mykines ist als Vogelinsel bekannt. In den Klippen, in Höhlen, in Natursteinmauern oder in den Wiesen, überall entdeckt man Nistplätze.

 

Steinschmätzer-Weibchen (Oenanthe oenanthe)

 

Auf den Färöern spielen die Schafe seit jeher eine wichtige Rolle. Es gibt heute noch etwa doppelt so viele Schafe wie Menschen. Kein Wunder, dass sich das sogar auf die Gestaltung der Grenzpunkte auswirkt.

 

Grenzmarke auf Mykines

 

Voller Eindrücke kehren wir zurück ins Guesthouse.
Luddi hat sich bereits schlafen gelegt und wir wärmen uns zum Abendessen etwas von der Fleischsuppe auf, die auf dem Herd steht.

Link zur Wanderung an die Klippe: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Ausflug auf Mykineshólmur

Nach dem Frühstück geht es an die Arbeit, dazu sind wir ja da. Als „Workawayer“ sollen wir pro Tag vier bis fünf Stunden arbeiten, das sind die Vorgaben der weltweit tätigen Organisation.

Aber Luddi hat keine klaren Vorstellungen darüber, was wir tun sollen.
Da wir in der Schweiz ein kleines Alprestaurant geführt haben, entscheiden wir selber, welche Arbeiten dringend sind und machen uns nützlich.

Für die Nacht sind Gäste angesagt.
Lea und Marcus aus Dänemark treffen um 17:00 Uhr mit der Personenfähre ein. Wir nehmen zusammen das Abendessen ein. Danach brechen sie auf zum Leuchtturm.
Wir folgen ihnen nach dem Geschirrspülen.

 

Mykines

 

Der Leuchtturm steht auf der vorgelagerten Insel Mykineshólmur, die nur über eine Brücke erreichbar ist. Dies sei die erste Brücke über das Meer, die auf den Färöern gebaut wurde, erzählt uns Luddi stolz.

 

Brücke über das Meer

 

Von dem Steg aus kann man in den Klippen des Sunds unzählige Seevögel beobachten. Sie nisten auf den knappen Felsvorsprüngen und brüten zur Zeit ihre Eier aus.

 

Eissturmvogel (Fulmarus glacialis)

 

 

Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla)

 

Von weitem schon sieht man das einzige Wohnhaus, das auf Mykineshólmur steht. Früher wohnte hier eine Bauernfamilie, die auch für den Betrieb des Leuchtturms verantwortlich war, aber heute dient das Gebäude wohl nur noch als Ferienhaus.
Kein Wunder, es ist lediglich zu Fuss erreichbar und liegt mehr als eine Stunde vom Hafen entfernt.

 

Das Haus auf Mykineshólmur

 

Wir wandern auf dem Grat zum Leuchtturm.

 

Leuchtturm von Mykineshólmur

 

Den anstrengenden Weg hierher nimmt man aber nicht nur wegen des Leuchtturms auf sich, sondern vor allem wegen den Papageientauchern, die hier am Abend in grosser Zahl anzutreffen sind.

 

Papageientaucher (Fratercula arctica)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Glücklich und zufrieden kehren wir nach 22.00 Uhr ins Dorf zurück.

 

Link zur Wanderung zum Leuchtturm auf Mykineshólmur: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

 

 

Aus Chaos wird Ordnung

In den nächsten Tagen bringen wir das Guesthouse auf Vordermann. Es ist noch nicht für den Betrieb mit Gästen eingerichtet. In der kleinen Küche ist alles verstellt, man kann kaum arbeiten.
Das Besteck zum Beispiel liegt in einem grossen Haufen ungeordnet in einer Plastikbox, darunter auch viele unbrauchbare Zierlöffel und Besteckteile, die man eher in einem Museum erwartet als in einen Gastbetrieb.
Zum Glück gehört ein Schuppen zum Anwesen. Dahin wandern nun die „Platzversperrer“.
Vieles scheinen seit Jahren nicht benutzt und muss erst gründlich gereinigt werden.

Neben der Arbeit finden wir auch Zeit das Dorf und die Insel zu erkunden.

 

Mykines

 

Mykines ist fahrplanmässig mit der Personenfähre oder einem Helikopter erreichbar.
Dass ein Helikopter als öffentliches Verkehrsmittel nach einem festen Zeitplan fliegt, das haben wir bisher nicht gekannt.
Helikopter und Fähre bedienen die Insel zweimal täglich.

 

Helikopter auf Mykines

 

Dass Dreizehenmöwen hier landen, das erstaunt uns dagegen gar nicht.

 

Dreizehenmöwe im Landeanflug

 

 

Fährhafen auf Mykines

 

Der Hafen auf Mykines ist sehr eng und gegen das Meer wenig geschützt. Die Fähre muss in dieser Bucht jeweils erst wenden, bevor sie anlegen kann.

 

Die Fähre kommt.

 

Bei ruhiger See schlagen die Wellen unten im Hafen lustig gegen die schwarzen Felsen, aber bei starkem Wellengang … davon später!

 

Welle trifft auf Fels

 

Neben der Arbeit bleiben jeden Tag einige Stunden Freizeit.
Luddi, Koch und begnadeter Zeichner, nutzt diese, um seinem Hobby zu frönen.

 

Luddi, Koch und Künstler

 

Wir dagegen spazieren gerne durch das schmucke Dorf und hinaus über die Heide. Einmal wandern wir bis hin zu den Klippen im Nordwesten der Insel.

 

Mykines

 

 

 

Auf den Heiden treffen wir einige Schmarotzerraubmöwen an. Diese kleinen Raubmöwen haben sich darauf spezialisiert, anderen Seevögeln die Beute abzujagen. Auch Vogeleier oder Jungvögel haben einen festen Platz auf ihrem Menüplan.
Sie verteidigen ihre Nester, indem sie den unschuldigen Wanderer (oder in unserem Fall: die unschuldige Wandererin 😉 ) durch Scheinangriffe („Dive-bombing“) erschrecken. Leider geben sie dabei nicht an, in welche Richtung man/frau ausweichen soll.

 

Schmarotzerraubmöwe (Stercorarius parasiticus)

 

Immer wieder trifft man Büschel von lila blühenden Strand-Grasnelken.

 

Strand-Grasnelke (Armeria maritima)

 

Link zur Wanderung über die Heide bis zu den Klippen im Nordwesten: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Für heute Abend sind vier Gäste angemeldet, die bei uns übernachten wollen. Da das kleine Gästehaus lediglich drei Zimmer hat, sollen wir bei Ruby, der Grossmutter der Besitzerin, unterkommen.

Wir richten die Betten für die Gäste und Luddi führt uns zu Rubys Haus.
Bepackt mit unserem Bettzeug, stehen wir nun da vor der Türe. Es regnet in Strömen. Luddi verschwindet im Haus und kommt kurze Zeit später wieder heraus. Die Grossmama, bei der uns Marita eine Schlafgelegenheit hätte organisieren sollen, hat selber Gäste und keinen Platz für uns.

Flexibilität ist angesagt.
Diese Nacht verbringen wir in der Gaststube. Annette legt sich auf das antike Sofa und Beat schläft auf einer Matratze am Boden.

 

Gaststube in Marit’s House

 

Unsere Arbeit hat Früchte getragen:
Die kleine Küche ist aufgeräumt und, so gut es geht, eingerichtet. Die Gästebetten sind bezogen und für heute Nacht haben keine Gäste gebucht.
Deshalb beschliesst Luddi am Abend spontan mit der Fähre für eine Nacht nach Hause zu fahren.

 

Küche in Marit’s House

 

 

Gästezimmer in Marit’s House

 

Am nächsten Morgen schieben wir zwei Schubkarren zum Fähranleger, um die Lebensmittel, die er eingekauft hat, zum Gästehaus zu bringen.

Aber da kommt keine Fähre!

Trotz schönem Wetter und wenig Wind ist es unmöglich in diesen Hafen einzufahren. Die Wellen prallen von der falschen Seite auf die Insel. Die Bucht gleicht einem Hexenkessel. Hier kann kein Boot einfahren, ohne an den Felsen zu zerschellen.

 

 

 

Hafen von Mykines

 

Wir sind also auf uns alleine gestellt. Da die Insel vor allem Tagestouristen anzieht, läuft wenig und wir schaffen es, die drei Gäste, die uns besuchen, zufriedenzustellen. 🙂

Am Abend hat sich dann das Meer so weit beruhigt, dass Luddi, unser Chef vor Ort, wieder anreisen kann.
Alle anstehenden Arbeiten sind erledigt. Das Haus ist nun bereit für die kommende Saison.
Die meisten Gäste wandern tagsüber und kommen erst am Abend vorbei. Um diese zu bedienen, reicht eine Person vollständig aus.

Wir wollen nicht untätig herumsitzen und vereinbaren mit Marita, dass wir unseren Arbeitseinsatz vorzeitig beenden und jetzt nach Vágar zurückfahren, um unsere Reise mit dem Wohnmobil fortsetzen.

Nach sieben Tagen Mykenes verlassen wir die Insel ein wenig wehmütig wieder. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und Luddi war ein ausserordentlich angenehmer Chef.
Zum Abschied schenkt er uns ein Bild, das er extra für uns gezeichnet hat und begleitet uns bis zum Hafen.

 

Fischerboot auf Mykines

 

Lange winkt er uns zum Abschied nach.
Danke, Luddi, für die schöne Zeit, die wir hier mit dir zusammen verbringen durften.

 

Abschied von Luddi

 

Die Zeichnung hängen wir in unserem NOBIS an die einzige Wand, die dafür gross genug ist. Sie wird uns noch lange an unseren Arbeitseinsatz auf Mykines erinnern.

 

Mykines begleitet uns.

 

Link zur Strecke vom 3. Juni 2017:

 

 

Färöer

 

Ankunft in Tórshavn

22. Mai 2017

Morgens um 4:00 Uhr kündigt der Kapitän per Lautsprecher die Ankunft in Tórshavn für 5:00 Uhr an.

 

Sonnenaufgang aus dem Nordmeer

 

Die ersten Inseln der Färöer tauchen im Morgenlicht auf, ein begehrtes Sujet für die Fotografen, die sich zu dieser frühen Stunde aus den Bettlaken geschält haben.

 

Erster Blick auf die Färöer

 

Die Fähre legt pünktlich in Tórshavn an, unser Färöer-Abenteuer kann beginnen!

 

Tórshavn

 

Wir fahren in der Nähe des Hafens auf einen Parkplatz und beraten „quo vadis“ (wohin des Wegs).
Gleich nebenan steht auf einem Hügel ein kleines Häuschen und rechts davon lugen die Schlote der Fähre der Smyril Line, mit der wir angekommen sind, hervor.

 

Tradition und Neuzeit

 

Die Inselgruppe der Färöer besteht aus 18 Inseln, 17 davon sind bewohnt. Die Gesamtfläche beträgt 1’399 km². (Zum Vergleich, der Kanton Aargau hat eine Fläche von 1’404 km²).
Die allerersten Siedler waren irische Mönche, die hier um das Jahr 625 die Abgeschiedenheit suchten (und sicherlich auch fanden). Sie brachten Schafe mit.
Die heutige Bevölkerung stammt von Wikingern ab, die die „Schafsinseln“ ab etwa 850 besiedelten. Die Färinger sprechen färöisch, eine Sprache, die sich aus dem Altnorwegischen entwickelte.
Heute leben rund 50’000 Menschen und 100’00 Schafe hier. Die Färöer sind autonom, gehören aber zu Dänemark. Die Hauptstadt ist Tórshavn.

Als erstes fahren wir nach Kirkjubøur und treffen ein schmuckes Dörfchen an. Viele Häuser sind mit Grasdächern versehen.

 

Häuser in Kirkjubøur

 

 

Traditioneller färöischer Hausgiebel

 

Das Eisentor zum Kirchengelände ist mit bunten Glasscheiben verziert.

 

Friedhofstor und Kirche von Kirkjubøur

 

Die schlichte Kirche steht offen. Wir wagen zuerst nur einen Blick durch eine der ausgeschnittenen Verzierungen in der Türe.

 

Blick durch die Kirchentüre

 

Da auf den Färöer-Inseln kaum Bäume stehen, bauen die Stare ihre Nester in Natursteinmauern.
Zur Zeit piepst es gut hörbar aus vielen dieser Mauern und die Altvögel bringen ihrem Nachwuchs beinahe pausenlos Futter.

 

Made für den Nachwuchs

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch Kirkjubøur kehren wir nach Tórshavn zurück. Inzwischen haben auch die Läden geöffnet und wir kaufen frisches Brot für unser Frühstück ein.

Das Wetter verschlechtert sich. Nebel hat die Sonne verdeckt. Wir fahren nach Fuglafjørður und stellen unser Wohnmobil auf den Stellplatz beim Bootshafen direkt an den Fjord.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Fuglafjørður

23. Mai 2017

Der Himmel ist mit Wolken verhangen und es regnet oft. Deshalb bleiben wir einen weiteren Tag an diesem ruhigen Platz.
Annette teilt dies im Tourismusbüro mit. Die nette Dame macht sie darauf aufmerksam, dass heute Abend in Leirvik ein Chorkonzert in der Kirche stattfinde.

Zudem stehe hier im Dorf ein altes Haus, das schon zweimal umgezogen sei. Da Holz rar und teuer sei, habe der Besitzer es jeweils „mitgenommen“ und nicht neu gebaut.
Annette wird der Schlüssel zu diesem Museums-Haus ausgehändigt und wir sollen ihn heute Nachmittag oder morgen Vormittag wieder zurückbringen.
Wir freuen uns über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird.

Am Nachmittag, als der Regen nachlässt, besuchen wir das alte Haus. Es ist eingerichtet, als würde noch jemand hier wohnen.

 

Kochherd

 

 

Spüle, dahinter Wohn- und Schlafzimmer

 

 

Blick aus dem Fenster

 

Alles ist einfach und funktional gebaut. Die Türschlösser sind aus Buchenholz gefertigt.

 

Hölzernes Türschloss

 

Im Keller steht eine Steinmühle. Damit wurde das Korn für den täglichen Gebrauch von Hand gemahlen.

 

Handbetriebene Steinmühle

 

Später spazieren wir zum nahen Bootshafen. Eine Küstenseeschwalbe startet von der markanten Eisenskulptur, die hier steht.

 

Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)

 

Andere Vögel dagegen sind im Flug erstarrt. Einem der Eisenvögel hat sich gar ein kleiner Wicht an den Schnabel gehängt.

 

Flug in die grosse, weite Welt

 

Am Abend wird das Wetter besser und wir fahren nach Leirvik an das Chorkonzert.

 

Leirviksfjørður

 

Nirgendwo wird auf das Konzert hingewiesen. Man weiss ja wohl, dass hier eine Veranstaltung stattfindet.

Der Chor besteht aus12 Sängern und 13 Sängerinnen.

Annette als ehemalige Hobby-Chorsängerin meint am Schluss: „Das Konzert ist hübsch gemacht mit unterhaltsamen Liedern. Leider geht die Dynamik nur von mf zu f, vereinzelt zu ff. Der Dirigent gibt den Ton sehr unsauber an und holt laut hörbar Luft, bevor er den Einsatz gibt. Der Männer-Frauenanteil ist gut ausgewogen, guter Blickkontakt. Einige Einsätze wirkten sehr unsicher, manchmal auch unreiner Stimmklang.“

Am Anfang und am Schluss singen alle zusammen ein Kirchenlied. Annette bekommt ein Liederbuch von der Dame hinter uns und singt so gut als möglich den färöischen Text mit.

Insgesamt war es ein schöner, stimmiger Abend, der uns einen Einblick in das Vereinsleben auf den Färöern ermöglicht hat.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

„Fahrt nicht nach Klaksvik!“

24. Mai 2017

Am Morgen scheint kurz die Sonne und Fuglafjørður zeigt sich in freundlichem Licht.

 

Blick von unserem Übernachtungsplatz auf Fuglafjørður

 

Ein Mitarbeiter des Kulturhauses, das gleich nebenan steht, lässt uns in den Aufenthaltsraum, der eigentlich geschlossen wäre. Hier haben wir guten Internetempfang.
Als wir ihm erzählen, dass wir nach Klaksvik weiter reisen wollen, meint er augenzwinkernd: „Nein, tut das nicht! Keiner geht nach Klaksvik, ausser er wird dafür bezahlt. Dort ist es hässlich und es gibt nur dumme, ungebildete Fischer, die nie eine Schule besucht haben.“

Später hören wir, dass man sich auf den Färöern viele Witze über die Leute aus Klaksvik erzählt. Sie sind das, was die Ostfriesen für die Deutschen und die Österreicher für die Schweizer.

Trotz der Warnung fahren wir nach Klaksvik und wandern von dort auf den Klakkur.

 

Blick auf Klaksvik

 

Leider hängen die Wolken tief, und es beginnt erst zu nieseln und dann zu regnen. Auf dem Gipfel warten wir einige Minuten, aber es zeichnet sich keine Wetterbesserung ab, schade.

Da die Sicht in die Ferne getrübt ist, konzentrieren wir uns auf die nähere Umgebung. Die Färöer werden auch „die Schafsinseln“ genannt. Überall weiden diese Tiere an den Hügeln.

 

Schafbocks-Portrait

 

Unten in Klaksvik wärmen wir uns im Café Jaqcson auf. Wir bestellen eine heisse Schokolade. Diese besteht aus einer Tasse heisser Milch mit einem Holzspatel mit einem „Schoggi-Brocken“, der sich langsam auflöst. Darüber viel Schlagsahne, sündhaft lecker! 🙂

Danach fahren wir dem Hvannasund entlang nach Múli. Das Dorf ist nicht mehr bewohnt. Wir drehen wieder um und stellen uns bei einem Picknickplatz neben die kaum befahrene Strasse. Hier bleiben wir über Nacht.

Link zur Wanderung auf den Klakkur: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Wanderung auf den Villingardalsfjall

25. Mai 2017

Am Morgen begrüsst uns blauer Himmel und wir beschliessen nach Viðareiði zu fahren, um von da auf den Villingardalsfjall, den zweithöchsten Berg der Färöer, zu wandern.

 

Hvannasund, Blick von unserem Übernachtungsplatz

 

Eine Bekassine landet neben unserem Wohnmobil und macht sich zu Fuss auf den Weg. Es scheint wirklich Wanderwetter zu sein. 😉

 

Bekassine (Numenius phaeopus)

 

Bei der Anfahrt auf Viðareiði sehen wir, dass der Gipfel noch leicht in den Wolken liegt, aber bis wir oben sind, werden die sich wohl verzogen haben.

 

Viðareiði mit Villingardalsfjall

 

Der Weg führt am Anfang leicht ansteigend durch eine Heide mit vielen feuchten Stellen. Wir sind froh um unsere guten Schuhe.

 

Annette auf dem Weg zum Gipfel

 

Später steigt der Pfad steil an und wir kraxeln in Falllinie durch Geröll und Fels. Der Weg ist aber mit blauen Plastikpfählen gut markiert.

Der Blick auf die Sunde und die umliegenden Berggipfel ist fantastisch.

 

Múlin

 

Ganz zuoberst, auf 841 m.ü.M. trifft Beat nicht etwa auf eine steinerne Skulptur oder eine steinerne Elfe, nein, Annette suchte im Nebel hinter einem Steinhaufen Schutz vor dem Wind.

 

 

Ja, leider haben sich die Wolken über dem Gipfel nicht gehoben, sondern gesenkt. Unbeirrt (das tönt positiver als stur, oder?) haben wir jedoch unseren Weg bis nach ganz oben fortgesetzt.

 

Villingardalsfjall erreicht

 

Auf den Marsch über den Grat bis Enniberg, der höchsten Klippe Europas, eventuell sogar der Welt, die 754 Meter beinahe senkrecht ins Meer abfällt, verzichten wir aber bei diesen Wetterbedingungen. Das Leben ist zu schön, um es leichtsinnig aufs Spiel zu setzen.

Stattdessen suchen und finden wir einmal mehr viel Schönes direkt vor unseren Füssen. Die Steine und Felsen sind dekorativ mit Moosen und Flechten überzogen.

 

Moos und Flechten auf einem Stein

 

Etwas unterhalb des Gipfels verlassen wir die Wolke wieder. 😉
Die Sicht auf Viðareiði und den dahinter liegenden Malinsfjall ist atemberaubend schön.

 

Viðareiði mit Malinsfjall

 

Kurz vor dem Dorf treffen wir auf eine kleine Schafherde, die von mehreren Leuten den Berg hinauf getrieben wird. Auch ein Border Collie beteiligt sich daran. Seine Einsätze verursachen aber viel Unruhe und sind selten hilfreich.

Zwei neugierige Lämmer, die wir spontan Black and White taufen, gefallen uns besonders gut.

Black and …

… White

 

 

 

 

 

 

Die Kirche von Viðareiði liegt oberhalb des alten Fischerhafens, der heute nicht mehr genutzt wird.

 

Kirche von Viðareiði

 

Nun fahren wir über die Insel Borðoy weiter auf Kunoy, wo wir hinter dem gleichnamigen Dorf am Ende der Strasse einen Platz finden, wo wir uns für die Nacht einrichten.

Link zur Wanderung auf den Villingardalsfjall: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Drei Jahre auf Achse

26. Mai 2017

Heute vor drei Jahren sind wir zu unserer Reise kreuz und quer durch Europa aufgebrochen. Das möchten wir mit einem traditionellen färöischen Abendessen feiern.
Wir wollen deshalb zurück nach Klaksvik fahren, um im Tourismusbüro nach einem entsprechenden Lokal zu fragen.

Die Strasse von Kunoy führt durch einen der hierzulande typischen einspurigen und unbeleuchteten Tunnels. Von einer Seite her hat man jeweils Vortritt und von der anderen Seite muss man in eine der vielen Ausweichbuchten fahren, wenn ein anderes Fahrzeug entgegen kommt.

 

Einspuriger Tunnel auf den Färöern

 

Vor Klaksvik liegt im Hafen ein russischer Fischtrawler. Das sieht man nicht alle Tage und ist einen Abstecher wert.

 

Russischer Fischtrawler in Klaksvik

 

Hochseehäfen, auch noch so kleine, faszinieren uns. Ist es der „Duft der grossen, weiten Welt“, den man da zu riechen glaubt?
Auf alle Fälle rutscht die Kamera jeweils wie selber aus der Hülle in Beats Hand.

Hier ein paar dieser „Schnappschüsse“.

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach besuchen wir die im alten nordischen Stil gebaute Christianskirkjan in Klaksvik.

 

Christianskirkjan in Klaksvik

 

Der dänische Architekt Peter Koch erhielt den Auftrag eine Kirche für Klaksvik zu zeichnen.
Das dänische Nationalmuseum stellte das Gemälde „Das heilige Abendmahl“ von Joakim Skovgaard zur Verfügung. Dieses Fresko malte er 1901 für die Domkirche in Viborg (DK). Dort drohte aber die hohe Feuchtigkeit in den Mauern das Kunstwerk zu zerstören. Es wurde auf Leinwand übertragen und ins Museum gebracht.
Der Architekt hat sozusagen die Kirche um dieses Altarbild herum entworfen. Sie wurde 1963 eingeweiht.

Das Gemälde wurde in den letzten Jahren restauriert und erstrahlt nun in neuem Glanz.

 

„Das heilige Abendmahl“ von Joakim Skovgaard

 

Der Taufstein diente bereits vor 4000 Jahren als heidnisches Opferbecken und steht auf einem Fuss aus Basalt. Er ist sicher das älteste Taufbecken Skandinaviens und vielleicht gar der Welt.

 

 

Im unteren Stock hängen zehn runde Holzreliefs von 135 cm Durchmesser. Der Künstler Edward Fuglø hat 2013 aus alten Holzstücken Szenen aus dem Leben Jesu gestaltet.

Schade, dass die Fotos nur einen Abklatsch dieser fantastischen Werke zeigen können.

 

Speisung der Fünftausend

 

 

 

 

 

 

 

Sturmstillung

 

 

 

 

 

 

 

Einzug in Jerusalem

 

 

 

 

 

 

 

Am Abend feiern wir in Restaurant hjá Elisabeth in Viðareiði unser Jubiläum mit einem traditionellen färöischen Abendessen. Wir bestellen Trottellumme und Lamm und erhalten viel Fleisch, Kartoffeln und wenig Gemüse, das hier kaum wächst.
Die Trottellumme, ein grosser Seevogel, hat sehr dunkles, beinahe schwarzes Fleisch und der Geschmack erinnert stark an Leber.

Nach dem leckeren Mahl wechseln wir die Insel und fahren nochmals auf den lauschigen und ruhigen Übernachtungsplatz vor Múli.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf nach Mykines

27. Mai 2017

Um 13:30 Uhr sollen wir uns im Hotel Magenta in Miðvagar einfinden. Eigentlich wollten wir dort, wie seit Monaten abgemacht, bereits vor fünf Tagen mit unserem zweiwöchigen Stage beginnen.
Doch Marita, die Besitzerin war da gerade in Norwegen …

Nun sind wir doch noch willkommen, obwohl es zur Zeit wenig Arbeit gebe, wie sie uns gestern telefonisch mitgeteilt hat.
Wir fahren also nach Miðvagar, das auf der Insel Vágar liegt.

Unterwegs staunen wir über die unzähligen Bäche und Katarakte, die sich die Berge herunterziehen.

 

Hvalvík

 

Das Setzen der Kartoffeln geht hier anders als wir es gewohnt sind.
In die Grasnarben werden lange Linien gestochen. Jeder zweite Streifen wird danach mit dem Spaten in Stücke getrennt. Nun werden die Kartoffeln auf das unzertrennte Grasband gelegt und mit den danebenliegenden Soden zugedeckt.

Als wir uns neugierig erkundigen, erklärt man uns, dass die Kartoffeln so besser gedeihen, weil durch das Verrotten des Grases etwas Wärme entsteht. Dazu trägt auch die dunkle Oberfläche bei. Bei der Ernte wird die Grassode in ihre ursprüngliche Lage zurückgeklappt. Nach einem oder zwei Jahren Ruhepause wird der Acker erneut für Kartoffeln genutzt.

 

Kartoffelpflanzen auf den Färöern

 

 

In Hósvik entsteht ein Kartoffelacker.

 

Kurz vor unserem Ziel fällt uns in Sandavágur die markante Kirche auf, doch wir haben jetzt keine Zeit, sie genauer anzusehen.

 

Kirche von Sandavágur

 

Im Hotel Magenta in Miðvagar treffen wir neben der Chefin Marita auch Adelle, eine „Workawayerin“ aus Australien an. Sie ist schon länger hier und will bis Mitte August bleiben.

Wir sollen deshalb auf der Insel Mykines, die für ihren Vogelreichtum bekannt ist, arbeiten. Luddi, der Koch, sei dort und werde uns am Hafen in Empfang nehmen.

Wir freuen uns sehr darüber.

Für wie lange? … Ein bis zwei Tage, oder so, das weiss niemand so genau. Planen scheint nicht die Stärke von Marita zu sein. Wir packen einige Kleider und notwendige Utensilien ein und bald darauf bringt uns Marita nach Sørvágur zur Personenfähre, denn Autos gibt es auf Mykines keine.

Wir fahren an einigen kleineren Inseln und Felsen vorbei, die dekorativ aus dem Meer ragen.
Leider schaukelt das kleine Schiff trotz relativ ruhiger See so stark, dass es kaum möglich ist, ein vernünftiges Foto zu schiessen.

 

Lítli Drangur und Stóri Drangur

 

Nun steuern wir auf Mykines zu.

 

Erster Blick auf Mykines

 

Wir fahren der Insel entlang zum Hafen, der sich im Westen befindet. Nun entdecken wir das kleine Dorf, das oberhalb der Klippen im saftigen Grün liegt. Hier werden wir nun also ein paar Tage verbringen.

 

Dorf Mykines auf der Insel Mykines

 

Am Hafen werden wir von Luddi abgeholt. Wenigstens das klappt auf Anhieb. 🙂

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Durch Dänemark von Süd nach Nord

 

Nordwärts

19. Mai 2017

Gestern sind wir in Dänemark angekommen und haben bei Aalbæk übernachtet. Morgen wollen wir unseren NOBIS in Hirtshals auf die Fähre verladen.
Um trotzdem noch etwas von Dänemark zu sehen, wählen wir nicht den direkten Weg, sondern fahren um den Ringkøbing Fjord.

In Varde liegen im gleichnamigen Fluss viele Boote.

 

„Jachthafen“ in Varde

 

Kurze Zeit später erreichen wir den Ringkøbing Fjord, ein Binnenmeer, das lediglich durch einen schmalen Durchgang mit dem Ozean verbunden ist.

 

Ringkøbing Fjord bei Nymindegab

 

 

Steg am Ringkøbing Fjord

 

Auf dem Streifen zwischen Nordsee und Fjord stehen viele Ferienhaussiedlungen. Vereinzelt sind aber auch Wohnhäuser zwischen den Dünen zu sehen.

 

Wohnhaus zwischen den Dünen

 

In der Nähe von Viborg finden wir einen Picknickplatz. Die milde Temperatur erlaubt es uns sogar, das Abendbrot draussen einzunehmen.

Link zur gestrigen Strecke:

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf die Fähre

20. Mai 2017

Wir sind frühzeitig in Hirtshals.
Beim Einchecken übergeben wir unsere Fahrkarten der Dame im Kabäuschen. Diese fragt, ob wir nach Island fahren würden. Wir bestätigen dies und erwähnen, dass wir davor aber drei Wochen lang die Färöer Inseln bereisen wollen.
Sie hakt nach, ob wir denn die Fähre in Tórshavn (Färöer) mit unserem Wohnmobil verlassen wollen.
Irritiert bestätigen wir dies und schieben nochmals nach, dass wir ja drei Wochen auf den Färöern verbringen werden. Eine rege Diskussion per Funk beginnt. Nach einigen Minuten informiert sie uns, dass sie am Abklären sei, ob dies gehe, da das Schiff lediglich fünf Stunden im Hafen von Tórshavn liege.
Nach einigem Hin und Her begreift sie doch noch, dass wir nicht am selben Tag weiterfahren wollen, sondern an dem Datum, das auf der Reservierung steht, die vor ihrer Nase liegt.

Ja, manchmal ist das Einfachste schon kompliziert genug!

Endlich dürfen wir unseren NOBIS ein Stück weiter vorrücken und auf das Verladen warten.

 

Einchecken in Hirtshals

 

Da nur eine Person das Fahrzeug aufs Schiff führen darf, will Annette die wenigen Meter zum Boot zu Fuss zurücklegen. Doch das scheint nicht erlaubt zu sein.
Sie wird in einen Reisebus gebeten. Nach und nach treffen weitere „Fussgänger“ ein. Dann passiert lange Zeit gar nichts. Irgendwann startet der Chauffeur den Motor und fährt zügig auf die Fähre zu, um kurz davor abzubiegen und an allen geparkten Autos vorbei gegen die Ausfahrt vom Hafengeländes zu fahren. Die Passagiere sind verdutzt. In einem weiten Bogen werden sie vom Hafen weggefahren, nur um auf einer anderen Spur wieder fast an den Ausgangspunkt zurückzukehren. Dort dürfen alle aussteigen und über diverse Treppen und Gangways die Fähre betreten. Vor allem für ältere Passagiere, die mit grossen Koffern reisen, eine Zumutung.

Müssen hier Arbeitsstellen erhalten werden, dass alles so kompliziert organisiert ist?

Irgendwann sind wir dann doch zusammen auf der „MS Norröna“ und sehen vom Deck aus dem Verladevorgang zu.
Die meisten LKW-Auflader sind mit „Explore Iceland and the Faroe Islands“ angeschrieben.
Wir folgern, dass wir auf der richtigen Fähre gelandet sind. 😉

 

Verladen der Güter

 

Ein scheppernder Lautsprecher informiert, dass sich die Abfahrt um ein- bis eineinhalb Stunden verzögern wird.

 

Lautsprecher an Bord

 

Endlich ist es so weit. Die Auffahrrampe wird hochgeklappt …

 

Rampe hoch!

 

… die Trossen von den Pollern gelöst …

 

Trossen lösen!

 

… und los geht’s ins weite Meer!

 

Vergängliche Spur

 

Einige Möwen begleiten uns noch ein Stück weit …

 

Junge Silbermöwe (Larus argentatus)

 

… und dann sind wir alleine in der unendlichen Weite der Nordsee.

Einzig ein Kreuzfahrtschiff kreuzt, wie sein Name ja sagt, in einiger Entfernung unseren Weg.

 

„Silhouette“ auf hoher See

 

Link zur heutigen Strecke: (Die Strecke der Fähre ist nur sehr ungenau eingezeichnet!)

 

 

Muckle Flugga, die alte Bekannte

21. Mai 2017

Gegen Abend fahren wir an den Shetland-Inseln vorbei. Hier verbrachten wir im Sommer 2015 sechs erlebnisreiche Wochen.
Damals sahen wir Muckle Flugga, das kleine Eiland mit dem nördlichsten Leuchtturm Grossbritanniens, von der Insel Unst aus.

Link zu unserem Besuch der nördlichen Shetland-Inseln 2015:

Heute ziehen wir auf dem Meer daran vorbei.

 

Leuchtturm auf Muckle Flugga

 

 

 

Viele stehen auf dem Deck und geniessen den Blick auf die Inseln oder schiessen noch schnell ein Bild.

 

Die Shetland-Inseln wollen fotografiert sein.

 

Unbeirrt stampfen die Maschinen im Bauch der Fähre und bringen die MS Norröna weiter nordwärts.

 

Kamine der Fähre

 

Plötzlich taucht vor dem Fenster ein Bohrturm auf. Da der Weg auf das Deck zu lang ist, klickt Beat in der Not durch die dicke, nicht ganz saubere Scheibe.

Es entsteht kein Meisterwerk, aber ein Dokument der Erdölgewinnung auf hoher See.

 

Ölplattform in der Nordsee

 

Wir werden eine zweite Nacht auf der Fähre verbringen und morgen im Hafen von Tórshavn einlaufen.

Hier trotzdem ein Versuch zur heutigen Strecke: 😉 (Die Strecke der Fähre ist nur sehr ungenau eingezeichnet!)