Britischer Charme und britische Küche

 

 

Ankunft in England

2. Juli 2015

Morgens um 3:30 Uhr stehen wir auf und stellen uns in Dunkerque in die Warteschlange für die Fähre nach Dover. Pünktlich um 06:00 Uhr legen wir ab.
Nach einer guten Stunde Fahrzeit begrüssen uns die weissen Klippen von Dover in England.

 

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White Cliffs von Dover

 

Diese Klippen sind sehr bekannt und kaum jemand kann an ihnen vorbeifahren, ohne sie zu fotografieren.

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Hier sind die Klippen der Star

 

 

 

 

 

 

 

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Leuchttürme am Hafen von Dover

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Überfahrt fällt uns ein, dass heute unser zehnjähriger Hochzeitstag ist.
Das wollen wir feiern und fahren deshalb in der Nähe von Stansted in ein Restaurant.
Die Steaks vom Holzkohlegrill schmecken ausgezeichnet (von wegen schlechter englischer Küche!).
Zudem dürfen wir auf dem hoteleigenen Parkplatz übernachten. Thanks a lot!

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St. Ives am Great Ouse

3. Juli 2015

In St. Ives treffen wir auf ein schönes Städtchen, das am Fluss Great Ouse liegt.

 

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Idyllisches St. Ives

 

Wir können uns dem englischen Charme nicht entziehen und erfreuen uns an den Reihenhäusern, die alle aus Naursteinen gebaut sind. Jedes Haus trägt einen breiten Schornstein mit bis zu vier Schloten. Wird hier noch jedes Zimmer mit eigenem Ofen beheizt?
Die Leute sind sehr offen und hilfsbereit.

 

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St. Ives

 

In Wakerley bleiben wir für diese Nacht auf einem Parkplatz mitten im Wald bei einem Picknickgelände. Ein Mann spricht uns an und freut sich offensichtlich, dass wir sein Grossbritannien über einen längeren Zeitraum hinweg bereisen wollen. Seine Tipps, was man alles gesehen haben muss, sprudeln nur so aus ihm heraus, so dass Annette mit aufschreiben kaum mitkommt.

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Häuser aus Feuersteinen (Flintstones)

4. Juli 2015

In Burnham Market staunen wir wieder über die Bauart der Häuser. Die Ecken und die Fenster- und Türlaibungen sind mit Klinker gemauert, die Zwischenräume mit unbehauenen, runden Flintsteinen (Feuersteinen) gefüllt.

 

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Häuser mit Flintsteine-Mauern in Burnham Market

 

In Brancaster soll vor der Küste ein Schiffswrack auf einer Sandbank liegen, zu dem man bei Ebbe hinausspazieren kann, hat der nette Herr gestern abend Annette erzählt. Das wollen wir uns ansehen. Als wir aber in Brancaster Bay ankommen, herrscht Hochwasser. Ein Angestellter am Kiosk informiert uns, nachdem er den Tideplan konsultiert hat, dass morgen um 08:10 Uhr Ebbe sei.
Wir fahren ins Landesinnere und finden in der Nähe von Docking einen betonierten Platz inmitten von Getreidefeldern, ideal für uns.

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Hoher Wasserstand bei „Ebbe“

5. Juli 2015

Am Morgen fahren wir kurz nach 7:00 Uhr los, damit wir noch vor der Ebbe am Strand sind. So bleibt uns noch genügend Zeit, um zum Wrack hinauszulaufen, denken wir.
Wir parkieren im Dorf und gehen den Weg zum Meer zu Fuss.
Am Strand ist aber der Ozean etwa gleich hoch wie gestern. Eine Frau, die wir darauf ansprechen, beschreibt es kurz, aber treffend: „Wrong time“. Heute um 14:30 Uhr sei wahrscheinlich Niedrigwasser.

 

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Viel Meer für Ebbe

 

Wir wandern unverrichteter Dinge zurück zu unserem NOBIS und versuchen es am Nachmittag nochmals.

Jetzt scheint „the right time“ zu sein, viel Sand und das Meer weit draussen.
Wir spazieren ins Watt hinaus, Richtung Wrack. Doch ein breiter Priel (Wasserlauf im Wattenmeer mit starker Strömung) stoppt uns und wir können die „Attraktion“ nur aus der Ferne betrachten.

 

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Vom Schiffswrack ist nicht mehr viel übriggeblieben

 

Wir kehren wieder um. Diese „Sensation“ hat den Umweg nicht gelohnt, den wir gefahren sind, aber das Wattenmeer fasziniert uns von Neuem.

 

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Blick von den Dünen auf das „Schiffswrack“

 

Wir fahren wieder zurück an den Schlafplatz von gestern. Auch heute ist ausser dem Trillern der unermüdlich aufsteigenden Lerchen nichts zu hören.

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Schmetterlinge

6. Juli 2015

Die Sonne weckt uns. Draussen flattern unzählige Schmetterlinge von Distel zu Distel.
Wir beobachten das emsige Treiben und staunen über die bunten Flügel und haarigen Leiber.

 

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Beats Lieblingsbild

 

Ist die Raupe auf der rechten Blüte der Schmetterling vom nächsten Jahr?

 

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Kleiner Fuchs (aglais urticae)

 

Wir fahren durch unzählige Getreidefelder. Hier in Norfolk, im Südosten Englands, scheint die Kornkammer Grossbritanniens zu liegen.

 

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Heute wollen wir auf einen Stellplatz in der Nähe von Leeds fahren. Wir sind beide sehr müde und beschliessen unterwegs einen Parkplatz im Stapleford Wood anzusteuern.

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Windmill Inn in Linton

7. Juli 2015

Heute geht´s nach Linton. Beim Pub Windmill Inn soll es gratis WiFi geben. Wir fahren am frühen Nachmittag auf den Platz. Leider kriegen wir nichts mehr zu trinken, da im Pub gleich Mittagspause ist. Die Wirtin gibt uns aber noch das Passwort für den Internetzugang bekannt. So können wir den Nachmittag über online am PC arbeiten.

 

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Linton

 

Am Abend kommt Beat dann doch noch zu seinem Bier in einem Pub. Zurück im Bus werden wir von einer Frau auf Schweizerdeutsch angesprochen. Susanne lebt seit 40 Jahren in England und freut sich sehr hier einmal Landsleute anzutreffen.

 

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Windmill Inn in Linton

 

Wir bleiben über Nacht vor dem Pub und schlafen sehr ruhig, von keinem Lärm gestört.

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Einladung von Susanne und Paul

8. Juli 2015

Am Morgen treffen wir Susanne und ihren Mann Paul nochmals an. Als Susanne hört, dass wir einen Campingplatz ansteuern wollen, um zu duschen und unsere Wäsche zu waschen, lädt sie uns spontan zu sich nach Hause ins Nachbardorf ein. Während die erste Maschine läuft, geht Annette mit Susanne einkaufen. Beat fährt mit Paul zu dem Haus fährt, dass sie neu gekauft haben und nun renovieren. Dort kann Beat beim Herausreissen der Teppiche behilflich sein.
Am Abend können wir, frisch geduscht, unsere saubere Wäsche in den NOBIS tragen und werden danach sogar noch zu einem feinen Nachtessen in einem Pub eingeladen.
Für die Nacht dürfen wir vor ihrem Haus stehen und sogar unsere Batterien an die Steckdose anschliessen.

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Auf nach Schottland

9. Juli 2015

Am Morgen bereitet uns Susanne ein Frühstück mit Pancakes und Hot Cross Buns zu und schenkt uns für die Weiterfahrt typische englische Bonbons und eine Schachtel schottische Shortbreads (ähnlich wie Sablés).

Vielen herzlichen Dank, Susanne und Paul, für die spontane und herzliche Gastfreundschaft, die wir bei euch erfahren durften.

Nun reisen wir weiter nach Schottland. Die Landschaft ändert sich. Das Land wird hügeliger und die Äcker weichen mehr und mehr Weideland.
An der Grenze zu Schottland spielt auf einem Rastplatz ein Schotte im Kilt (Rock) Dudelsack. Für ein Pfund (für Reiseunerfahrene: das ist keine Gewichtseinheit, sondern die Währung in Grossbritannien) darf man ihn dabei fotografieren. Wir verzichten und knipsen lieber die Landschaft.

 

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An der Grenze zu Schottland

 

Wir fahren bis an den Loch Leven. („Loch“ heissen in Schottland die Seen.)
Hier finden wir einen schönen Platz nahe beim See und eine öffentliche Toilette steht erst noch in der Nähe. Wohnmobilist, was willst du mehr?

Einer Info-Tafel entnehmen wir, dass ein Wanderweg rund um den See führt. Den nehmen wir uns für morgen vor.

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Nichts zu lachen!

10. Juli 2015

Am Morgen regnet es in Strömen. Das finden sogar die Lachmöven nicht mehr lustig und wir verschieben unsere Wanderung um einen Tag.

 

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Lachmöve (Larus ridibundus)

 

Am Nachmittag bessert sich das Wetter etwas und wir wagen einen Spaziergang ins Dorf. Kinross schaut aus, als hätte es auch schon bessere Zeiten erlebt. Viele Gärten sind ungepflegt, einige Häuser baufällig. Nur wenige Menschen erwidern unseren Gruss. Auch das triste Wetter trägt zur depressiven Stimmung bei, die das Dorf ausstrahlt.

Zurück am Loch Leven schlendern wir zum Turm, der am Eingang eines alten Friedhofes steht.
Die Informationstafel lässt uns schmunzeln.
Der Turm wurde bis 1832 zur Bewachung der frischen Gräber genutzt. In jener Zeit wurden oft von Leichenräubern (body snatchers) frisch beerdigte Leichen ausgegraben und an die Medizinische Fakultät in Edinburg verhökert.
Andere Zeiten … andere Probleme!

Zum Abendessen haben wir uns eine „schottische Schlachtplatte“ mit Würsten, Black Pudding (Blutwurst), Lorne Sausage (eine Art rechteckige Frikadelle) und Haggis (Wurst aus Innereien) gekauft. Die Würste und der schwarze Pudding schmecken gut, die Haggis ist vom Geschmack her etwas gewöhnungsbedürftig und von irgendwie schmieriger Konsistenz…. na ja, man muss ja nicht alles mögen!

 

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Friedhofs-Wachturm am Loch Leven, Kinross

 

 

Wanderung um den Loch Leven

11. Juli 2015

Heute scheint das Wetter passabel und wir wagen uns auf die Wanderung um den Loch Leven. Der Weg verläuft ohne grössere Steigung mal direkt am Ufer, mal weiter vom See entfernt.
Uns gefallen besonders die originellen, windgeschützten Sitzgelegenheiten auf dem letzten Teil dieser Wanderung.

 

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Sitzplatz

 

Auch ein gedeckter Rastplatz passt sich schön in die Landschaft ein.

 

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Rastplatz am Loch Leven

 

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Blick über das Ried und den Loch Leven

 

Kurz bevor wir unseren NOBIS erreichen, beginnt es leicht zu nieseln. Doch das kann uns nicht mehr verdriessen. Wir sind stolz die 13 Meilen (21 Kilometer) in 4¼ Std.gemeistert zu haben.

Link zur Wanderung um den Loch Leven:

 

 

Annettes Geburtstag

12. Juli 2015

Heute ist Annettes Geburtstag. Da sie Überraschungen mag, kauft Beat im Dorf zum Frühstück verschiedene warme Pasteten ein. Wir essen heute: Hot Mince and Onion Bridie, Hot Steak Pie, Hot Scotch Pie, Macaroni Pie und Sausage Roll. Sie schmecken so lustig wie sie tönen.

Danach fahren wir nach Dunkeld auf einen Campingplatz.
Ein Spaziergang führt uns ins Dorf zum Abendessen im Royal Hotel in Dunkeld. Es regnet nicht und ist angenehm warm. Deshalb essen wir draussen und einmal mehr in Grossbritannien … sehr gut. Dass die Küche auf der Insel miserabel sein soll, muss ein überholtes Klischee sein.

 

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Originelle Natursteinmauer auf dem Weg ins Dorf Dunkeld

 

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Recycling auf Schottisch!

13. Juli 2015

Heute bleiben wir auf dem Campingplatz, arbeiten am Reiseblog und setzen den zweiten Beitrag über Belgien online.
Vor unserem Wohnmobil stehen verschiedene Container, in denen der Abfall gesondert gesammelt wird. Wir als Recycler sind darüber sehr erfreut und entsorgen Papier, Karton, Aludosen, Plastikflaschen und Restmüll, wie wir es in der Schweiz gelernt haben, in die jeweils dafür vorgesehenen Tonnen.
Am Nachmittag fährt ein Müllfahrzeug vor. Der Chauffeur steigt aus und entleert alle Behälter, ungeachtet ihres Inhaltes in seine fahrende Müllpresse.
Konsterniert schauen wir dem Treiben zu. Ist das Recycling auf schottisch?

Einige Zeit später fährt ein Lieferwagen auf den Platz. Auf der Ladefläche liegen grosse Plastiksäcke mit Aludosen. Ein geistig behinderter Arbeiter steigt aus und sucht aufgeregt in all den leeren Containern nach den Dosen, die noch bis vor kurzem, in Säcke verpackt, herumgestanden sind.
Annette geht zur Fahrerin und erklärt ihr, dass die Müllabfuhr alles mitgenommen habe. Das scheint nicht üblich zu sein und die Frau will genau wissen, was das für ein Fahrzeug gewesen ist.
Ein Hoffnungszeichen, dass auch das schottische Recycling nicht nur eine Alibi-Übung ist.

 

 

Wieder in Belgien

 

 

Bouillon

24. Juni 2015

Wer bei Bouillon an Suppe denkt, dem geht es gleich wie uns früher.
Aber Reisen bildet und wir lernen dazu: Bouillon ist auch ein sehr schönes belgisches Städtchen. Es liegt in einer Flussschlaufe der Semois.

 

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Bouillon an der Semois

 

Wir spazieren der Semois entlang und entdecken im Dorf einen Gemüseladen. Hier werden für € 4.– ein Kilogramm Erdbeeren angeboten. Während wir noch diskutieren, ob das nicht zu viel für uns ist, stellt der Besitzer eine Gemüsekiste heraus und schreibt sie mit € 5.– an.

 

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Wir geraten in einen „Schnäppchen-Kaufrausch“ und decken uns sowohl mit Erdbeeren als auch mit Gemüse ein. In der Kiste liegen: 1 Weisskohl, 1 Spitzkohl, 7 Chicorée, 1 Stangensellerie, 1 Bund Karotten, 4 Bund Frühlingszwiebeln, 12 Paprika, 2 Bund Petersilie.

Das Abendessen fällt, wen wunderts, vegetarisch aus. Wir kochen (viel) Paprikagemüse und Couscous und zum Nachtisch gibt es frische Erdbeeren mit Sahne … alles sehr lecker!
Während wir essen, spaziert ein Ehepaar an unserem Bus vorbei. Wir hören, wie die Frau mehrmals zu ihrem Mann sagt: „Mais, ça ne va pas!“ (Aber das geht nicht!) und auf unseren NOBIS zeigt.
Der Mann kehrt zurück und spricht uns durch das offene Fenster an. Er erklärt uns freundlich, dass es in der Nähe einen Stellplatz für Wohnmobile gäbe und wir dorthin fahren sollten. Wir haben jedoch in Hamoir, wo wir ebenfalls im Dorf direkt am Fluss übernachtet haben, gelesen, dass das einmalige Übernachten auf einem öffentlichen Parkplatz in Belgien erlaubt ist. Darauf angesprochen meint er, er kenne das Gesetz genau, er sei der Bürgermeister der Stadt. Das Übernachten sei lediglich geduldet und nur, wenn man keine Stühle oder Tische hinaus räume, wenn man das Fahrzeug nicht auf Keile stelle und es nicht über das Parkfeld hinausrage.
Nun wissen wir es ganz genau. Wir stellen unser Heim gewissenhaft in das Parkfeld und bleiben „gesetzlich geduldet“ diese Nacht an Ort und Stelle, weil es hier mit Blick auf die Semois so schön ist.

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Essen auf dem Aussichtsturm

25. Juni 2015

Am Morgen spazieren wir durch Bouillon. Wir möchten gerne Pfirsiche kaufen, doch „unser Gemüser“ hat den Laden geschlossen. Dafür finden wir beim Tourismusbüro einen Hotspot mit freiem Internetzugang. Bei dem warmen Wetter checken wir unsere Mails draussen vor dem Gebäude.

 

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Annette an ihrem Arbeitsplatz

 

Danach spazieren wir zum Aussichtsturm hinauf, der auf einem Hügelzug über dem Dorf liegt und geniessen die Aussicht über Bouillon und Semois.

Wieder zurück hat der Gemüsehändler immer noch geschlossen. Wir kaufen deshalb im neuen Einkaufszentrum ein. Dieses hat eine grosse, gekühlte Gemüse- und Früchteabteilung, die rege genutzt wird. Nun wissen wir, warum „unsere Gemüser“ nicht mehr motiviert ist, sein Geschäft offen zu halten. Schade, bald wird es wohl im Dorf einen kleinen sympathischen Laden weniger geben!
Wir fahren hoch zum Aussichtsturm, wo wir heute nacht schlafen wollen.

 

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Belvédère de Bouillon

 

Annette beschliesst: Heute essen wir in luftiger Höhe und trägt kurz entschlossen Tisch und Stühle hinauf.

 

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Nachtessen mit Blick auf Bouillon

 

Der Turm ist aus Holz und stabil gebaut, auch wenn Souvenirjäger oder Vandalen einige Schrauben herausgedreht und mitgenommen haben. Ein Schraubenloch im Geländer ist über dem Tisch erkennbar.

 

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Stilleben mit Schrauben

 

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Nochmals Bouillon

26. Juni 2015

 

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Storchenschnabel (Geranium robertianum) an einer Brückenmauer

 

Wir fahren nochmals in das schöne Städtchen Bouillon hinunter und geniessen die friedliche und ruhige Stimmung.

 

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Bunte Pedalos warten auf Touristen

 

Danach fahren wir weiter kreuz und quer durch Belgien.
Dieser Teil ist sehr dicht besiedelt. Nicht ganz unser „Gusto“. Zudem klettert das Thermometer auf knapp 40 °C und Beat leidet unter der Hitze.

In der Nähe von Dinant stellen wir uns auf den Parkplatz bei den Ruinen von Crève-Coeur. Als jedoch immer mehr Jugendliche im Auto anfahren und Zelte und Bierharrassen ausladen, beschliessen wir, woanders zu Übernachten.

In Anhée finden wir nach einigem Suchen einen ruhigen Platz beim Sport- und Freizeitzentrum.

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Herausgeputztes Belgien

27. Juni 2015

Weiter geht die Fahrt durch Belgien.
Uns fallen die vielen gepflegten Einfamilienhäuser auf, die es hier gibt. Alles, sogar die Hecken und Büsche sind gestylt, kein Grashalm steht, wo er nicht stehen darf. Auf uns wirkt das klinisch sauber, irgendwie lebensfeindlich.

 

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Properes Belgien

 

Die Schlafplatzsuche gestaltet sich auch heute sehr zäh. Erst der siebte Versuch ist erfolgreich.
In Kortessem finden wir beim „Sportpark de Weyer“ einen Gratisplatz mit Strom!
In diesem Sportpark gibt es sogar noch eine Finnenbahn. Dies ist eine Laufstrecke, die mit Holzschnitzeln gefüllt ist, um die Schläge beim Laufen zu dämpfen. Ein Relikt aus der Zeit des Joggens, als es noch keine gefederten Laufschuhe gab.

 

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Finnenbahn in Kortessem

 

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Wiedersehen mit einem alten Bekannten!

28. Juni 2015

Heute treffen wir ganz plötzlich und unerwartet einen alten Bekanten wieder. Unser Delfin, den wir am 30. Mai 2015 in Deutschland, in der Nähe von Brüggen, im Naturpark Maas-Schwalm in den Abfalleimer gesteckt haben. Damals haben wir gehofft, dass der Müll ins Meer gekippt wird und unser Freund so wieder zurück in sein Element findet. (Nachzulesen in unserem Beitrag: „Niederlande“)
Anscheinend ist ihm das Warten zu lange geworden und er ist auf eigene Faust losgezogen. Nun legt er hier in Belgien in einem Getreidefeld eine Ruhepause ein. „Delfi“ scheint etwas abgekämpft, aber wohlauf. Er ist dem Meer ein rechtes Stück näher gekommen.

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„Delfi“ auf dem Weg zum Meer

 

 

 

 

 

 

 

Gegen Abend installieren wir uns in Zeebrugge auf einem Parkplatz. Die Koordinaten haben wir unserem Stellplatzführer entnommen.
Wir schlendern zum Hafen und zum Visserskruis (Gedenken an diejenigen, die auf See umkamen) und bestaunen das Treiben im Jachthafen.
Dann spazieren wir weiter zur Sint Donaaskerk. Drinnen ertönt leise klassische Musik, die modern gestalteten Glasfenster mit schlichten Mustern leuchten im Licht.

 

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Chorfenster

 

 

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Fenster im Schiff

 

Während wir in unserem NOBIS das Abendessen vorbereiten, hält ein Auto. Der Fahrer steigt aus und erklärt, dass hier das Übernachten verboten sei und wir eine Busse von € 150.– riskieren würden. Er meint, für dieses Geld könne man doch schön essen gehen.

Die Schlafplatzsuche geht also von neuem los. Wir fahren acht verschiedene Orte an, bis wir am Ortsausgang von Oosthoek endlich einen Platz finden. Der liegt zwar direkt an der Strasse, aber in der Nacht wird es hier wohl ruhig sein.
Beim Erkundungsrundgang hören wir wieder den Gesang einer Nachtigall. Ein versöhnlicher Abschluss unserer Suche!

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Glück gehabt!

29. Juni 2015

Beim Wegfahren sehen wir ein Schild, nach dem wir in einer 4-Std-Parkzone übernachtet haben.
Glück gehabt!
Heute fahren wir zum Campingplatz in Blankenberge. Wir wollen wieder einmal gemütlich duschen und brauchen einen zuverlässigen Internetanschluss, um unseren Blogteil „Luxemburg“ aufzuschalten.

Kurz nach Mittag fahren wir mit dem öffentlichen Bus nach Brugge.
Bei schönstem Wetter flanieren wir durch die Stadt und bestaunen, was sie uns alles bietet.

 

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Altstadt in Brugge

 

 

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In dieser modernen Skulptur spiegeln sich die alten Gebäude.

 

Neben der Sint-Salvator-Kathedrale steht ein eigenwilliges Kunstwerk des chinesischen Künstlers Song Dong. Er nennt es: „Wu Wei“, was soviel wie „Nicht-Handeln, mit dem Fluss der Dinge mitgehen“ bedeutet.
Das Kunstwerk ist aus lauter schiefen Fenstern gebaut, die sich zum Teil öffnen lassen und es Kinder ermöglichen ins leere Inneren zu kriechen. Die Fenster stammen aus Abbruchobjekten in China. Der Künstler will mit seinem Werk auf die Abbruchwut in seiner Heimat aufmerksam machen. Auch historische Kulturschätze müssen dort modernen Gebäuden weichen.

 

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„Wu Wei“, in Brugge

 

 

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Für uns Schweizer ist ein Besuch im belgischen Schokolade-Museum beinahe Pflicht. Bereits beim Eingang kann man etwas Schokolade naschen. Mit der Eintrittskarte gibt es dann gleich noch eine süsse Wegzehrung auf den Rundgang mit. Im Museum erhalten wir viele Informationen über die Gewinnung der Kakaobohne, die Verarbeitung und die Geschichte der Schokolade.
Wer weiss denn heute noch, dass heisse Schockolade früher sehr teuer und das Modegetränk des Adels war?
Am Schluss haben wir die Gelegenheit bei der Zubereitung von Pralinen zuzuschauen. Der Confiseur erklärt laufend die einzelnen Arbeitsschritte und am Schluss darf man auch diese Süssigkeiten kosten.

 

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Mannshohe Skulptur aus Schokolade

 

 

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Schokolade, Schokolade, Schokolade …

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir erklären hier, selbst auch auf die Gefahr hin, dass wir bei der Rückkehr in unser „Schoggiland“ Schweiz im Kerker landen: Die belgische Schokolade ist wirklich sehr lecker und braucht keinen Vergleich mit den Produkten aus der Schweiz zu fürchten!

 

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Impression aus Brugge

 

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Internet

30. Juni 2015

Heute ist Ausschlafen, Mailen und Arbeiten an unserem Blog angesagt.
Wir wollen übermorgen nach England übersetzen und buchen deshalb eine Fähre von Calais nach Dover.
Spät am Abend funktioniert unser (bezahlter) Internetzugang plötzlich nicht mehr. Ein guter Grund ins Bett zu gehen.

 

 

Über Frankreich nach Grossbritannien

1. Juli 2015

Die Hitze wird beinahe unerträglich. Das Thermometer steigt auf 40 °C im Schatten und im Fahrzeug ist es noch heisser.
Wir fahren über die Grenze nach Calais. Unterwegs sehen wir überall stehende Lastwagenkolonnen und viele Polizisten, die den Verkehr regeln oder Strecken absperren. Auch wir kommen nur stockend vorwärts.Wir denken uns nicht viel dabei (es ist sogar zum Denken zu heiss) und setzen unseren Weg nach Calais ahnungslos fort.
Dort im Fährhafen herrscht aber tote Hose. Der Schalter unserer Transportfirma DFDS ist nicht besetzt und erst hier erfahren wir, dass die Dockarbeiter von Calais seit Tagen streiken.

Ein Zettel weist uns an, nach Dünkirchen (oder Dunkerque, wie es die Franzosen nennen) zu fahren. Dort würden zusätzliche Fähren eingesetzt und man versuche die Passagiere von dort aus nach England zu transportieren.

In Dunkerque erhalten wir die Bestätigung, dass wir morgen früh um 6.00 Uhr mit der Fähre nach Dover fahren können.

Wir lassen unseren NOBIS auf dem Hafengelände stehen und kommen mit unseren Nachbarn, zwei Brüdern aus Deutschland ins Gespräch. Bei einem Glas Wein unterhalten wir uns angeregt, so dass sogar der vorbereitete Salat in unserem Wohnmobil in Vergessenheit gerät.
Um Mitternacht kehren wir zurück. Schlafen ist jedoch wegen der grossen Hitze kaum möglich.

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Über den Kanal

2. Juli 2015

Um 3:56 Uhr checken wir ein und fahren auf die Fähre.
Das Fährunternehmen DFDS hat es also geschafft, uns trotz Streik in Calais zur gebuchten Zeit nach England zu verfrachten.

Hut ab und herzliche Gratulation!

 

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Auch diese Möwe freut sich mit uns, dass es geklappt hat.

 

Pünktlich um 6:00 Uhr legen wir ab.

Auf der einen Seite der Fähre verabschiedet sich der Vollmond, während auf der anderen Seite die Sonne ihren Arbeitstag beginnt.

 

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Vollmond im Hafen von Dunkerque

 

 

 

 

 

 

 

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Sonnenaufgang im Hafen von Dunkerque

 

 

 

 

 

 

 

Unser erster Tag in England ist gleichzeitig unser zehnter Hochzeitstag. Wir können es kaum glauben, dass es schon so lange her ist!
Wir fahren nach Stansted und gönnen uns zur Feier des Tages im Restaurant des Hotels „De Salis“ leckere, saftige Steaks vom Holzkohlegrill und dürfen danach auf dem Parkplatz übernachten.

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