Au revoir, la France

 

Cirque de Saint Marcellin

13. April 2017

Am Morgen werfen wir nochmals einen Blick auf das Château de Peyrelade, die Ruine, die oberhalb unseres Übernachtungsplatzes liegt.

 

Château de Peyrelade

 

Bei Mostuéjouls staunen wir über die Kirche. Sie wird nicht von einem Turm, sondern von einer Mauer überragt. In diese sind vier Öffnungen für die Glocken eingelassen.

 

Kirche Notre-Dame des Champs bei Mostuéjouls

 

Wir fahren in die wunderschöne Schlucht des Tarn.
„Chez Louis“, einem sehr kleinen Restaurant mit hübscher Terrasse und Blick in die Schlucht, trinken wir Tee und Kaffee.

In der Nähe liegt ein Parkplatz. Hier startet die Wanderung zum Cirque de Saint Marcellin.

Eine kleine Kapelle und ein paar wenige Häuser, die sich hoch über dem Tal an die Felswand schmiegen, das ist Saint Marcellin.
Die vielen schmucken Details ziehen uns in ihren Bann.

 

Saint Marcellin

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Plötzlich huscht etwas Grünes über den Weg und versteckt sich im nahen Busch.
Wir warten geduldig und regungslos, bis sich das wundersame Etwas wieder an die Sonne traut.

Und wirklich, nach einigen Minuten guckt ein Kopf vorsichtig unter dem Strauch hervor. Später wagt sich die Smaragdeidechse wieder an die Sonne und wir staunen über ihre Grösse. Von Kopf bis Schwanzspitze misst sie geschätzte 30 cm.

 

Westliche Smaragdeidechse (Lacerta bilineata)

 

Gleich um die Ecke hängt ein Gebäude wie ein Schwalbennest unter einem Felsen. Erst auf den zweiten Blick sieht man, dass es auf einem Felsvorsprung steht.
Der Zugang zur Treppe, die hinauf führt, ist leider zugesperrt.

 

„Schwalbennest“

 

Weil es hier so schön ist, die Sonne scheint und wir noch etwas Zeit haben, beschliessen wir die Rundwanderung zu verlängern und schreiten weiter bergan, an skurrilen Felsformationen vorbei auf das Hochplateau, das über dem Cirque de Saint Marcellin liegt.

Beim Abstieg entdecken wir eine korpulente Frau mit Knubbelnase und einem weitausladenden Hintern.

 

Im Aufstieg …

 

 

… auf der Hochebene …

 

 

… und beim Abstieg.

 

PS: Diese Dame haben wir ungefragt fotografiert und ihr Bild veröffentlicht. Hoffentlich kriegen wir dadurch keinen Ärger. 😉

Wieder unterhalb der Felswand schauen wir uns die Halbhöhlenhäuser im Weiler Eglazines an.
Einige dieser privaten Gebäude werden zur Zeit renoviert und danach wohl als Wochenend – oder Ferienhäuser genutzt.

Die Lage ist einmalig und die Aussicht unverbaubar!

 

Halbhöhlenhäuser von Eglazines

 

Hier würden wir gerne unseren Ferien verbringen, aber wir sind ja Reisende und haben keinen Urlaub mehr. 😉

 

Wir hoffen, dass diese Blumen nicht „wegrenoviert“ werden.

 

 

Einige Häuser von Eglazines vom Tal aus gesehen

 

Nach über fünf Stunden, davon viereinhalb reine Wanderzeit, sind wir wieder im Tal bei unserem NOBIS.
Müde fahren wir aus der Gorge du Tarn und finden kurz darauf einen grossen Parkplatz in Le Truel.

Link zur Wanderung Cirque de Saint Marcellin und Verlängerung über Eglazines: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Gänsegeier

14. April 2017

Nach dem Frühstück besuchen wir die Geier-Ausstellung, das Maison de Vautours, gleich um die Ecke.

Diese Flugkünstler haben uns bereits in Spanien fasziniert.
Link zu: „Spanien bezaubert uns bis zum Schluss“

Wir lernen, dass die Gänsegeier von einem Kadaver meist nur die weichen Innereien fressen. Danach kommen die Mönchsgeier, die sich am Fleisch gütlich tun, bevor zum Schluss die Bartgeier die übriggebliebenen Knochen verspeisen.

Im Ausstellungsraum hängen wunderschöne Aufnahmen dieser Geier und auf der Aussichtsterrasse stehen fest installierte Ferngläser. Ein Mitarbeiter richtet sie immer wieder auf Nester, die hoch oben in den Felsen liegen. Zudem beantwortet er kompetent alle Fragen.

 

Gänsegeier (Gyps fulvus)

 

Die Gorge de la Jonte ist mit ihren schroffen Felswänden ein idealer Ort für Gänsegeier. Deshalb wurden die ehemals ausgerotteten Vögel hier wieder angesiedelt.
Heute leben wieder rund 500 Paare im regionalen Naturpark Grands Causses.

 

Gorge de la Jonte

 

Auf der Suche nach einem Campingplatz fahren wir zurück nach Le Rozier. Doch die meisten haben noch Winterpause, obwohl heute Karfreitag ist und zudem in Frankreich Frühlingsferien sind!

Erst nach einigen Fehlversuchen werden wir in Boyne auf dem „Camping le Pont“ fündig.
Der hübsche Platz überzeugt. Er ist günstig, verfügt über eine gute Infrastruktur und sehr schnelles WiFi.
Für den Stromanschluss verrechnet uns der nette Platzwart nichts, nachdem Annette unsere Solarpanels erwähnt hat.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Von arbeitswilligen Käfern und Anderem

15. April 2017

Am Morgen wollen wir den Stecker unseres Stromkabels ziehen. Doch ein Bockkäfer ist gerade dabei den Elektrokasten zu inspizieren.
Freundlich wie wir sind, warten wir das Ende des Kontrollgangs ab. Man soll ja arbeitende Käfer nicht behindern.

 

Bockkäfer (Cerambycidae)

 

In Le Rozier kaufen wir frische Forellen, die extra für uns aus einem Becken geholt und sofort mittels Stromschlag getötet werden.

An eine Felswand gebaute Häuser sehen wir in Le Truel für einmal nicht von unten, sondern von oben.

 

„Felshäuser“ in Le Truel

 

In der Schlucht der Jonte kurz nach Les Douzes thront hoch über der Strasse die steinerne Arcade des Bergers (Bogen der Hirten).
Da wir Termine in der Schweiz wahrnehmen müssen, haben wir leider keine Zeit zu diesem Naturwunder hinaufzuwandern.

 

Arcade des Bergers bei Les Douzes

 

Vor Le Mazel stellen wir unser Wohnmobil auf einen kleinen, schmalen Abschnitt der alten Strasse und kochen …

… natürlich … Forellen blau!

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Parken am Strassenrand ist nicht immer ideal!

16. April 2017

Nach Balsiège steht ein Lieferwagen am Strassenrand.
Das wäre weiter nicht erwähnenswert, hätte da zuvor nicht ein Zaun gestanden.
Oder glaubte der Fahrer, dass ihn die aufgeklebte Vögel über das Hindernis hinweg tragen würden? Oder ist das die neueste Art von „Fahrzeugsicherung am Hang“?

Genug gespottet!!
Wir sind dankbar, dass wir bis jetzt unfallfrei durch Europa tingeln durften.

 

Lieferwagen bei Balsiège

 

In Le-Puy-Velay überragt die Statue der Notre–Dame de la France die Kathedrale, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt.

 

Statue der Notre–Dame de la France und Kathedrale von Le Puy-en-Velay

 

In Voray verlassen wir das Tal der Loire und folgen einem Wegweiser, der einen Aussichtspunkt verheisst. Wir fahren und fahren … durch einen Wald, … durch das Dorf Vermoyal … und endlich, nach etwa sechs Kilometern sind wir da.

Aussichtspunkt?
Na ja, man sieht ein paar Hügel und in die umliegenden Felder. Dafür liegt der Parkplatz sehr ruhig, ideal zum Übernachten.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Aussicht vom Aussichtspunkt!

17. April 2017

Nach dem Frühstück schiessen wir ein Foto von der „Aussicht“. Wenn man über mehrere Kilometer hierher geführt wird, muss der Blick ja aussergewöhnlich sein!

 

Hübsche „Aussicht“

 

„Schau, da haben wir doch letzten Herbst auf unserer Reise nach Portugal den Mückenschwarm fotografiert … und hier die leuchtend roten Rebblätter … und das Dorf La Chapelle“.

Wir realisieren plötzlich, dass wir, ohne es zu planen, auf der gleichen schmalen Nebenstrasse fahren wie auf dem Weg nach Portugal. Unglaublich, an welche Details man sich da erinnert.
Link zu: „Frankreich im Herbst“

Die Tagesetappe endet in Anse, wo wir direkt neben der Flurstrasse bei einem Badeteich parken.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Gesucht: Offener Campingplatz

18. April 2017

Am Morgen leuchtet der Mond zwischen den Bäumen zu uns herunter.

 

 

Nach Cogna führt die Strasse hoch über dem Vallée du Drouvenant zum Campingplatz de l’Abbaye, der gemäss unserem Stellplatzführer das ganze Jahr geöffnet ist.

 

Idyllische Wohnlage im Vallée du Drouvenant

 

Leider hat sich dieser Umweg nicht gelohnt. Der Platz ist geschlossen und nach drei weiteren Fehlversuchen finden wir erst in Champagnole einen Platz mit WiFi.

Meistens stehen wir frei, doch ab und zu zwingt uns unser Reiseblog auf Stell- oder Campingplätze mit Internetanschluss.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Gämsen im Flachland

19. April 2017

Kurz nach Champagnole stehen in einer Wiese Gämsen. Wir sind irritiert. Gämsen gehören für uns in die Berge und nicht auf fette Wiesen im Flachland.
Aber anscheinend stimmt der Spruch: „Es gibt nichts, was es nicht gibt.“

 

Flachland-Gämsen

 

Unser heutiges Ziel ist die Schweiz, darum fahren wir in Pontarlier nicht durch das Stadttor, sondern biegen rechts ab.

 

Stadttor Saint-Pierre, Pontarlier

 

Das scheint uns die Stadt zu verübeln.
Ausgangs Pontarlier würdigt uns ein Eisengesicht keines Blickes, sondern starrt ohne mit den Wimpern zu zucken, stur geradeaus.
Wir nehmen das nicht persönlich und erweisen dem unbekannten Antlitz trotzdem die Ehre, es abzulichten.

 

 

Wenige Kilometer weiter fahren wir über die Grenze in die Schweiz.

Es taucht die Frage auf: Warum kann man eine Grenze überschreiten, nicht aber überfahren?

Link zur heutigen Strecke:

 

 

2 Gedanken zu “Au revoir, la France

  1. Klasse Reisestück, das ich teils auch kenne, wenn wohl auf anderen Wegen. Und ja, auf die letzte Frage habe ich ich auch keine Antwort. Ich sage zuweilen Grenze queren. Ist auch suboptimal … 😉
    Gute Weiterreise!

    • Die Cevennen sind wunderschön. Wir konnten uns dafür zu wenig Zeit nehmen und wollen sie später noch einmal ausgiebig besuchen.
      Ja, die Grenzen! Es ist uns erst beim Schreiben aufgefallen, man kann auf die andere Seite der Grenze fahren und das ohne sie zu überfahren. Wir finden das skurril, aber lustig.

      Vielleicht ist das nur ein Problem der deutschen Sprache?

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