Unbekanntes Lakonien

 

Versteinerter Palmenwald

1. Januar 2018

Die beiden östlichen „Finger“ des Peloponnes gehören zur Provinz Lakonien. In der Antike war Sparta die Hauptstadt Lakoniens.
Lakonien? – Der Ausdruck „lakonisch“ ist uns bekannt, doch was er mit Lakonien zu tun hat, wissen wir nicht. Falls es dir auch so ergeht, hier eine kleine, einprägsame Anekdote:
Als Philipp II von Makedonien Krieg gegen die Spartaner führte, sandte er ihnen folgende Botschaft:
„Wenn ich euch besiegt habe, werden eure Häuser brennen, eure Städte in Flammen stehen und eure Frauen zu Witwen werden.“
Darauf antworteten die Spartaner: „Wenn.“
Zuerst fahren wir nach Profitis Ilias. Oberhalb des neuen Hafens steht ein schlichtes weisses Haus, das mit Installationen und Schatten zu spielen scheint.

 

Haus in Profitis Ilias

 

Wir haben von einem versteinerten Palmenwald bei Agia Marina gelesen.
Vor dem Weiler stehen zwar Informationstafeln, doch von einem Wald ist weit und breit nichts zu sehen. Vielleicht hinter den Häusern?
Erst auf der Rückfahrt klettern wir bis ans Meer hinunter und finden den „Fossile Forest“.
Die versteinerten Überreste sind nicht geschützt. Man kann zwischen ihnen hindurchwandern und über sie hinwegsteigen, wie man will. Hoffentlich werden sie so nicht von unvorsichtigen Besuchern zerstört.

 

Versteinerte Palmenstrünke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Elia sehen wir, wie die versteinerten Strünke früher einmal ausgesehen haben.

 

Dattelpalme (Phoenix)

 

Die Fahrt nach Skoutari zieht sich in die Länge. Die Strasse führt in vielen Kurven meistens durch trockene Landstriche und nur selten der Küste entlang.
Endlich sind wir da und übernachten in der Nähe des Sandstrandes.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Von Leucht- und Wohntürmen

2. Januar 2018

Am Morgen kommt eine abgemagerte Hündin vorbei. Annette kann sie anlocken. Die arme Kreatur macht Sitz auf Befehl, lässt sich gerne streicheln und wird für einmal ausgiebig gefüttert. Was für Geschichten sie uns wohl erzählen könnte!?!

 

Morgenstimmung in Skoutari

 

Wir fahren entlang der Ostküste der Mani, dem „Mittelfinger“ des Peloponnes, zum Kap Tenaro. Im Dorf Kokkenogeia endet die Strasse. Wir lassen uns davon nicht aufhalten, schlüpfen in die Wanderschuhe und marschieren weiter südwärts.

 

Kokkenogeia

 

Der Weg führt an den Ruinen einer antiken Siedlung vorbei, die auf den ersten Blick nicht mehr zu erkennen ist. Einzig ein paar Mauerreste und ein römisches Mosaik zeigen, dass hier einmal Menschen gelebt haben.

 

Römisches Mosaik in Kokkenogeia

 

Wir gehen daran vorbei bis zum Leuchtturm Tenaro.

 

Leuchtturm am Kap Tenaro

 

Dort treffen wir eine griechische Familie, die auf einem Gaskocher Kaffee zubereitet. Wir werden herzlich dazu eingeladen.
Aus der Kaffeepause entwickelt sich ein kleines Picknick, zu dem jeder beisteuert, was er im Rucksack findet.

Herzlichen Dank für die spontane Gastfreundschaft!

Wir unterhalten uns angeregt mit Polytimi, Laertis, Dionyssis und Ioulietta. Poly hat Architektur studiert, fand aber wegen der Wirtschaftskrise keine Stelle. Also orientierte sie sich neu und leitet heute eine Tango-Schule, malt und gestaltet Schmuck und Bilder aus Recyclingmaterialien.

Hier der Link zu Polys Atelier: www.oyoland.com

 

 

Bild der munteren Picknickrunde

 

Das Kap ist der südlichste Punkt des griechischen Festlandes und nach der spanischen Punta de Tarifa das zweitsüdlichste Kap Festland-Europas. Die Punta de Tarifa wollten wir 2017 besuchen, doch dort ist militärisches Sperrgebiet.
Folglich sind wir jetzt am südlichsten Punkt Europas, den ein Zivilist besuchen kann. (Hurra, wir können einen Rekord herbeiargumentieren 🙂 )

 

Kap Tenaro

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach diesem Ausflug fahren wir an der Westküste wieder nordwärts. Auffallend sind die typischen Wohntürme in der Mani.

Damit wir Vathia im besten Licht betrachten können, lässt Zeus, der Herrscher über Blitz, Donner und Regen, es zuerst stürmen, bevor die Sonne die Bauten beleuchten darf.

 

Vathia

 

Nun wagen wir uns in das pittoreske Dorf. Vathia wurde 1976 unter Denkmalschutz gestellt, ist aber kaum mehr bewohnt (2011: 6 Einwohner). Viele der Wohntürme sind am Zerfallen.

 

 

In einigen der Häuser wohnen heute Pflanzen und Bäume.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Blick zurück auf Vathia

 

In Pirgos Dirou erwischen wir die falsche Strasse und gelangen zu einem Parkplatz am Meer. Von hier fahren Booten in die Glyfada-Höhle, eine Tropfsteinhöhle.
Das sparen wir uns für später auf, denn jetzt am Abend ist alles geschlossen und morgen setzen wir nach Kreta über.

Also nochmals die steile Strasse hinauf ins Dorf und auf der anderen Seite der Klippe wieder hinunter zur Pirgos Dirou Beach.

Link zur Wanderung ans Kap Tenaro:

Link zur heutigen Strecke:

 

 

Auf, nach Kreta!

3. Januar 2018

Einmal mehr konnten wir an einem wunderschönen Ort gratis übernachten …

 

Pirgos Dirou Beach

 

… und einmal mehr sammeln wir zum Dank herumliegenden Müll ein!

 

Gesammelte Werke

 

Nun geht es wieder zurück nach Githio, wo uns um 16:30 Uhr die Fähre abholen soll.

In Areopoli steht vor einem Blumenladen ein mit Orangen und Zitronen geschmückter Weihnachtsbaum der anderen Art.

 

Weihnachtsbaum in Areopoli

 

In Githio sind die Tische am Hafen immer noch ohne Besucher …

 

 

… obwohl daneben fein säuberlich aufgehängte Tintenfischarme locken (oder abschrecken?).

 

 

Um 16:00 Uhr sollte die Fähre im Hafen einlaufen und eine halbe Stunde später wieder ablegen. WIR sind pünktlich, aber von einer Fähre ist weit und breit nichts zu sehen.

 

Leuchtturm von Githio

 

Da andere Fahrzeuge ebenfalls hier stehen, warten wir geduldig und Beat nutzt die Zeit, um Hafenimpressionen zu sammeln.
Und so kannst auch du, liebe Leserin, lieber Leser, dir die Zeit mit Angucken von Trossen verkürzen.
Wann soll das Schiff eintreffen? Darüber bekommen wir keine Information.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach eineinhalb Stunden erfahren wir von einem anderen Passagier, dass auf Kreta Sturm herrschte und die Fähre deshalb lange nicht ablegen konnte.
Und wirklich, mit zweieinhalb Stunden Verspätung fährt unsere „IONIΣ“ in den Hafen ein.

Es ist bereits dunkel, als wir am Leuchtturm vorbei ins offene Meer fahren.

Die Überfahrt verläuft stürmisch. Zum Glück wird es uns nicht übel, aber viel fehlt nicht.
Nachts, um 2:30 Uhr kommen wir in Kissamos an und parken unseren NOBIS gleich auf dem Kai. Wir sind müde und wollen nur noch schlafen.

Link zur heutigen Strecke:

 

 

2 Gedanken zu “Unbekanntes Lakonien

  1. Wunderbare Berichte, die Ihr uns immer schickt. Lieben Dank! Sehr eindrücklich!
    Viele Grüße Erika und Milan Grau Baar

    • Vielen Dank für die positive Rückmeldung.
      Wir sind froh, wenn wir euch mit unseren Reseberichten eine Freude bereiten können. Negative Nachrichten gibt es ja genug in dieser Welt.
      Liebe Grüsse von Kreta nach Baar.

      Beat und Annette

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