Akrokorinth
29. Dezember 2017
Wir haben vor den Toren der Festung Akrokorinth übernachtet. Nun besuchen wir den befestigten Berg und spazieren durch das weitläufige Gelände.
Eine Gruppe Ziegenböcke ergreift die Flucht und rennt über die geschichtsträchtigen Mauerreste. Nur ihr markanter Duft liegt noch kurze Zeit in der Luft.
Die Befestigung überzog die gesamte Bergkuppe. Der wuchtige Felsklotz überragt die Ebene um knapp 600 m und gewährt einen guten Überblick vom Saronischen Golf zum Golf von Korinth.
Erste Siedlungsspuren stammen aus dem 7. Jh. v. Chr. Die Anlage hat eine sehr wechselhafte Geschichte, sie wurde von Byzantinern, Türken, Franken und Venezianern erobert und weiter ausgebaut.
Im Hintergrund erkennt man die Gipfel des Killini Gebirges.
Die Ruine einer Moschee ist noch gut erhalten.
Unten in der Ebene werden vor allem Oliven angepflanzt. Doch ein Landwirt scheint auch auf Obstbäume zu setzen.
In der Festung blühen Ende Dezember Blumen, die wir nicht kennen. Kann uns da jemand weiterhelfen?
Nach dieser „Bergtour“ besuchen wir die Ausgrabungsstätte am Fusse des Berges.
Eine Tafel zeigt, wie das antike Korinth ausgesehen hat.
Einige der Bauten sind noch in gutem Zustand.
Natürlich besuchen wir auch das Museum im Gelände. Wie bereits in Delphi faszinieren uns die aus Stein gehauenen Statuen. Unglaublich, wie man aus dem harten Marmor so lebensechte Menschen und charaktervolle Köpfe gestalten konnte.
Tief beeindruckt verlassen wir diese Stätte der „alten Steine“, wie Beat früher solche Orte despektierlich genannt hat.
Bei Argos entdecken wir „neue Steine“. Mit viel Fantasie und Liebe zum Detail wird da ein Haus gebaut.
An der Krioneri Beach sind wir, wen wundert’s, um diese Jahreszeit die einzigen Touristen. Auch wir springen nicht ins kühle Nass, sondern parken unseren NOBIS direkt an den Strand, denn wir lieben schöne Übernachtungsplätze.
Fährt eine Fähre?
30. Dezember 2017
Am Morgen geniessen wir das ausgiebige Frühstück direkt am Meer.
Auf dem Weg nach Githio sehen wir wie ein Schafbauer seinen Tieren gammelige Granatäpfel und Orangen zum Frass vorwirft. Die Schafe sehen sich das „Festtagsmenü“ kurz an und ziehen dann wenig interessiert weiter zu ihren kargen Gräsern.
Wir wollen von Githio nach Kreta übersetzen, sind aber nicht sicher, ob es da eine Fährverbindung gibt. Im Internet finden wir keine. Ein Reiseführer weiss zu schreiben, dass die Verbindung eingestellt worden sei. Wir haben jedoch gehört, dass man vor Ort eine Fähre buchen könne, die aber nicht regelmässig fahre.
Mal sehen, wir haben ja Zeit.
Kurz vor Githio steht eine alte, versprayte Werbetafel am Strassenrand. „Anen Lines“, entziffern wir. Soll das die Gesellschaft sein, die von hier nach Kreta fährt oder früher einmal fuhr?
Im Meer gleich darunter steht ein gestrandetes Schiffswrack. War das einmal die Fähre?
Im hübschen Städtchen Githio macht sich Annette auf die Suche nach Informationen, während Beat herumknipst.
Nach einiger Zeit kommt Annette mit der guten Nachricht zurück, dass immer mittwochs eine Fähre nach Kreta fahre. Sie hat für uns einen Platz reserviert.
Heute ist Samstag. Uns bleiben also noch einige Tage, um den Süden des Peloponnes anzuschauen.
Für die Nacht bleiben wir aber hier und parken auf der kleinen Halb-Insel Marathonisi direkt neben der Kapelle.
Monemvasia
31. Dezember 2017
Heute fahren wir nach Monemvasia, auch „Gibraltar des Balkans“genannt.
In Gefyra parken wir auf dem grossen Platz vor dem Damm. Nach einer heissen Schokolade am Hafen wandern wir los.
Der Weg führt auf der Südseite der Insel ins malerische Städtchen Monemvasia. Es ist verkehrsfrei, denn durch die schmalen und zum Teil steilen Gassen käme kein Automobil.
Sogar die Katzen bereiten sich heute am Silvester auf das neue Jahr vor und waschen sich intensiv. Ausser die faule Mia, die schläft lieber an der Sonne.
Der Weg führt in steilen Serpentinen zur Festung auf den Berg. Monemvasia ist eine griechische Kleinstadt, die im byzantinischen Reich ein bedeutender Stützpunkt und eine uneinnehmbare Festung war.
Von oben blicken wir auf den Leuchtturm am Meer hinunter.
Natürlich fehlt auch hier auf dem Berg, in der Oberstadt, die Kirche nicht.
Wir staunen auch hier über die künstlerischen Details, zum Beispiel ein steinernes Bild über dem Eingang, das zwei Pfauen darstellt.
Ein Fresko in der Kirche lässt uns ein wenig ratlos.
Warum?
Wir bemühen uns um Interaktivität und deshalb lassen wir dich, liebe Leserin, lieber Leser, das Bild zuerst betrachten, bevor wir unseren Senf dazugeben.
Hast du es bemerkt?
Der Körper der Frau im roten Überwurf ist vor den beiden anderen platziert, die Füsse aber stehen dahinter.
Ja, solche Details fallen Annette jeweils sofort auf, und der kluge Beat sagt dann meistens: „Ah ja, stimmt, du hast recht.“
Nun wandern wir ans andere Ende der Festung und schauen durch eine Lücke in der Mauer zum Hafen hinüber.
Wir freuen uns an den Blumen, die hier am letzten Tag des Jahres 2017 blühen.
Ein kugeliger Busch, der von weitem betrachtet lediglich gelbe Blätter zu haben scheint, trägt in Wirklichkeit viele wunderschöne kleine Blüten.
Nun wandern wir am osmanischen Mausoleum vorbei zurück zum einzigen Zugang der Festung.
Ein letzter Blick hinunter auf die bewohnte Unterstadt von Monemvasia …
… und schon nehmen wir den steilen Weg hinunter wieder unter die Füsse.
Wir wandern durch das pittoreske Städtchen zurück, gucken links und gucken rechts, freuen uns an den vielen wunderschönen Details und Ecken, die Monemvasia zu bieten hat.
Jemand hat vor seinem Haus liebevoll Sukkulenten gepflanzt.
Weiss jemand, worum es sich dabei handelt?
Nach knapp drei Stunden sind wir zurück bei unserem NOBIS.
Der fährt uns noch einige Kilometer weit, bis Agios Fokas, wo wir vor einer kleinen Friedhofs-Insel übernachten.
Link zur Wanderung in die Festung von Monemvasia:
toller Beitrag von meinem Urlaubslieblingsland !!!
Griechenland hat es ganz schnell zu unseren Länderfavoriten geschafft. Nicht nur die Landschaft ist wunderschön und das (Winter)wetter paradiesisch. Auch die Menschen sind offen, interessiert und hilfsbereit.
Genau und deshalb fahre ich seit Jahren in Urlaub dort hin und dieses Jahr auch wieder