Halbinsel Sithonia
12. Dezember 2017
Wir fahren um Sithonia, die mittlere Halbinsel von Chalkidiki. Die Küste ist reich an Buchten und Lagunen.
Östlich von Sithonia liegt die Halbinsel Athos mit dem markanten, gleichnamigen Berg. Sie ist eine autonome Mönchsrepublik unter der Souveränität Griechenlands. In byzantinischer Zeit lebten auf Athos rund 15’000 Mönche. Heute sind es noch ca. 1’600. Frauen und Kindern wird der Zutritt strikt verwehrt und pro Tag dürfen höchstens zehn ausländische Männer über 18 Jahren den heiligen Berg, wie die Halbinsel auch genannt wird, besuchen.
Wikipedia weiss zudem in holprigem Deutsch: „Selbst weibliche Haustiere sind von dem Verbot betroffen. Außer den allgegenwärtigen Katzen, die einen gewissen Schutz vor Mäusen, Ratten und Schlangen gewähren und den zahlreichen Bienenvölkern, wird auf dem Athos keine Viehzucht betrieben. Als Lasttiere werden (männliche) Esel, Pferde und Maultiere von außerhalb bei Bedarf eingeführt.“
Uns bleibt somit nur ein Blick aus der Ferne.
Der traumhafte Strand von Portokali ist einen Abstecher wert. Glasklares Wasser lädt zum Baden ein.
Aus einem Felsen hat jemand eine Blume, Figuren und Schriftzeichen herausgearbeitet. Wir verstehen die mysteriösen Zeichen nicht, aber sie gefallen uns.
Nach einer kleinen Pause setzen wir unsere Fahrt fort. Eine Kuh am Strassenrand lässt uns stoppen. Solche Hörner haben wir noch nie gesehen. Ist das die neuste Mode?
Häufig trifft man Schaf- und Ziegenherden, die immer von einem Hirten und mehreren Hunden begleitet herumziehen. Nachts werden sie in ihre Ställe, längliche Wellblechhütten, zurückgeführt.
Diese Ziegen halten gerade Siesta.
Ungewöhnlich anzusehen sind auch die erodierten Felsen vor Kalamitsi.
Wir haben die Südspitze erreicht und fahren der Westküste entlang wieder Richtung Thessaloniki.
Bei Toroni suchen wir den Einstieg zum Poseidon-Wanderweg.
Den finden wir nicht, fahren aber auf Schotterpisten den Berg hoch und entdecken einen schönen Übernachtungsplatz mit Blick auf die Insel Kelifos und die Halbinsel Kassandra.
Von Bienen und Heiligtümern
13. Dezember 2017
Heute wollen wir zurück nach Thessaloniki. Wir fahren wieder auf Naturstrassen durch den Wald den Berg hinunter. Einige der Schotterpisten sind sehr breit angelegt und dienen gleichzeitig als Brandschneisen. Andere sind schmal und ausgewaschen.
Überall stehen Bienenkästen. Noch in keinem Land haben wir so viele gesehen wie hier in Griechenland.
Manche stehen in einer Reihe an Stichstrassen, andere bilden eine Art Dorf auf gerodeten Plätzen oder Wiesen. Einige sind schlicht gehalten, andere bunt bemalt.
Dieses „Bienendorf“ scheint ein Familienprojekt zu sein. Auch die Kinder durften bei der Bemalung helfen, wie man sieht. Thema: Kunst am Kasten … oder eher: Gib dem Bienenhaus ein Gesicht?
Wieder am Meer versuchen wir der Küste entlang zu fahren, was aber nur mässig gelingt, da die Strassen oft ins Landesinnere führen.
Trotzdem finden wir in Nea Plagia am Meer ein kleines, hübsch gestaltetes privates Heiligtum, mit erhöhtem Bildstock.
Auch Annette findet hier ein kleines Heiligtum. Das schnurrende Bündel will gar nicht mehr aus ihren Armen, ja kuschelt seinen Kopf oft in ihre Armbeuge.
Etwas weiter treffen wir eine Schafherde, die in einem lauschigen Pinienwald direkt am Meer weidet.
Wir beenden unseren Ausflug in den Osten Griechenlands wieder beim Camper Stop Zampetas, etwas ausserhalb von Thessaloniki.
Zur Erinnerung für alle Camperfreunde: Hier darf man gratis stehen, hat Strom, WiFi, Frischwasser, Entsorgungsmöglichkeiten und eine Toilette. Nachts und am Sonntag sind die Tore geschlossen.
Wir kaufen einen Fensteraussteller, den zweiten konnte Annette reparieren. Einen weiteren Riegel hatten wir noch dabei und so belaufen sich die Reparaturkosten für den Schaden des Einbruches auf 24 Euro. Da sind wir noch mal mit einem blauen Auge davongekommen.
20 Jahre Annette und Beat
14. Dezember 2017
Heute vor 20 Jahren haben wir beschlossen, gemeinsam durchs zu Leben zu gehen. Das muss gefeiert werden.
Am Abend fahren wir nach Perea und schlendern in der Dämmerung dem Meer entlang.
Das romantische Abendrot passt zum Anlass.
Als die Nacht hereinbricht, setzen wir uns in eines der zahlreichen Restaurants und schwelgen in Erinnerungen.
Einige Tage bei Zampetas Campershop
15. – 17. Dezember 2017
Das Wetter soll in Meteora vorübergehend schlechter werden und wir wollen die berühmten Klöster auf den Bergen bei Sonnenschein besuchen. Deshalb bleiben wir einige Tage im Camper Stop Zampetas.
Streunende Hunde
18. Dezember 2017
Wir verabschieden uns von Toni Zampetas, einem der drei Brüder, die hier Wohnmobile und Wohnwagen verkaufen, reparieren sowie den Stellplatz gratis zur Verfügung stellen.
Die Fahrt durch Thessaloniki ist sehr langwierig. Es herrscht dichter Verkehr. Dass auf der Transitstrasse auf beiden Seiten der Strasse eine Fahrspur als zweite Parkreihe genutzt wird, fördert den Verkehrsfluss nicht gerade.
Das scheint aber niemanden zu stören. Jeder muss ja ab und zu parken und die offiziellen Parkplätze sind ausnahmslos besetzt. Aber ganz wichtig: Warnblinker einschalten! Dann ist in Griechenland fast alles erlaubt. 😉
So kriechen wir im Schritttempo durch die Stadt.
Unterwegs kaufen wir bei einem jungen Strassenhändler Orangen- und Mandarinen. Er würde uns lieber von den abgepackten 5 kg-Säcken verkaufen, lässt sich dann aber doch dazu überreden je 2 kg abzuwägen. Die grossen Säcke kosten je € 5.–, wieviel kosten dann 2 x 2kg?!?
Das Ergebnis nach angestrengtem Rechnen ist ein unsicheres „vier Euro?“
In einem Wäldchen bei Nea Charavgi liegen verschiedene grosse Parkplätze. Einen wählen wir für die Nacht.
Neben uns steht eine improvisierte Hütte aus Kartonschachteln, die mit einer Plane abgedeckt ist. Eine aufgeschnittene Plastikflasche mit Wasser und etwas Hundefutter liegen ebenfalls in der Nähe.
Hier scheint jemand ein Herz für streunende Hunde zu haben.
Herrenlose Hunde trifft man in Griechenland auf Schritt und Tritt. Wir haben schon mehrmals beobachtet, wie Menschen den Streunern Futter brachten. Die meisten Tiere sehen vernünftig ernährt aus. Magere, struppige sieht man selten.
Ist das die positive Seite der Müllsäcke, die häufig in Strassengräben „entsorgt“ und dort zerfleddert werden?
Sie reagieren auf Menschen meist freundlich und neugierig. Aggressive Hunde haben wir keine, verängstigte nur vereinzelt getroffen.
Auf nach Meteora!
19. Dezember 2017
Wir brechen ziemlich früh auf. Die dunklen Äcker dampfen in den ersten Sonnenstrahlen.
Kurz nach Mittag erreichen wir Kalambaka. Wir haben die Region der Meteora-Klöster erreicht.
Bei einem kurzen Bummel durch das Städtchen entdecken wir den originellen Weihnachtsbaum aus Bierflaschen, der vor einem Pub steht.
Wir sind aber nicht deswegen hierher gefahren, sondern wegen den einzigartigen Felsformationen und den Klöstern, die darauf gebaut wurden.
Ein kleiner Spaziergang oberhalb von Kalambaka vermittelt uns einen ersten Eindruck.
Zurück im Dorf beschliessen wir einen Übernachtungsplatz zu suchen und morgen zu einem der Klöster hoch zu wandern. Der Himmel soll wolkenlos klar sein.
Nach einigen Irrfahrten finden wir ausserhalb von Kalambaka einen Platz, der uns zusagt.
Link zum heutigen Spaziergang oberhalb von Kalambaka: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Hoi zäme
wauw, diese tollen Bilder und hier ist es so garstig. Wir wünschen euch von Herzen ein gesundes und glückliches neues Jahr mit weiteren wunderbaren Begegnungen. Herzlichst Heidi u Leo
Hallo ihr zwei
Wir sind zur Zeit im Süden des Peloponnes. Nach einem kleinen Zwischentief geniessen wir wieder Sonnenschein und 20°C. Wir senden euch etwas von der Sonne. 🙂
Ein wunderschönes Neues Jahr wünschen euch
Beat und Annette