Pelikane
27. November 2017
Das Abblendlicht vorne links will nicht mehr leuchten. Wir fahren deshalb nach Dispilio, um die Lampe wechseln zu lassen.
Auf dem Weg um die Halbinsel Kastoria beobachten wir, wie ein Mann Pelikane füttert.
Satt und zufrieden schwimmen die Wasservögel nach der Mahlzeit von dannen.
Die Reparatur des Abblendlichtes kostet inklusive Arbeit und Lampe € 3.00, wie die Quittung, ein DIN A4 Computerausdruck, belegt. Für dieselbe Arbeit haben wir in Spanien fünf Mal mehr bezahlt. Ganz zu schweigen davon, was wir in der Schweiz dafür hinblättern müssten!!
Am Abend kehren wir zurück an den wunderschönen Übernachtungsplatz am Orestiáda-See.
Agios Achilleios-Insel
28. November 2017
Wir fahren auf der schmalen Einbahnstrasse weiter um die Halbinsel und treffen „unsere“ Pelikane heute auf der Ostseite, auf einer Mole beim Sonnenbad.
In Chloi steht eine der vielen wunderschönen griechisch-orthodoxen Kirchen.
Dann geht es weiter über den Pervali-Pass zu den Prespa-Seen. In dem Tal sehen wir unzählige Bohnenfelder. Die berühmten „Gigantes“ (weisse Riesenbohnen) sollen nirgends besser gedeihen als hier. Die Schoten bleiben an den Pflanzen, bis sie trocken sind und werden dann geerntet.
Vor der Brücke zur Insel Agios Achilleios steht ein roter Kastenwagen, den Heckraum voller Bohnen. Da können wir nicht widerstehen und kaufen der Bäuerin zwei Tüten voll ab.
Danach spazieren wir über die Pontonbrücke auf die Agios Achilleios-Insel und weiter bis zum grossen Betonkreuz, das auf der anderen Seite auf einem Hügel steht.
Auf der Insel stehen einige Ruinen von Kirchen und Klöstern. Vor allem die Überreste der Basilika Agios Achilleios sind beeindruckend. Sie wurde Ende des 10. Jahrhunderts erbaut.
Auf dem Rückweg sehen wir: auch zeitgenössische Künstler haben ihre Spuren auf der Insel hinterlassen.
Kurz vor dem Steg liegt ein Künstlercafé, das leider in dieser Jahreszeit geschlossen ist. Ein grosser, alter Mann aus Stein scheint sich auch darüber zu ärgern und schaut missmutig in die Gartenwirtschaft.
Nun fahren wir nach Agios Germanos und besuchen das Informations-Zentrum. Eine Angestellte nimmt sich viel Zeit, um uns über den länderübergreifenden Naturpark, die Tiere, die hier leben und die beiden Seen zu informieren.
Bei den Anrainerstaaten tritt Annette voll ins Fettnäpfchen, denn sie kennt diese: Griechenland, Albanien und Mazedonien.
Die zuvor nette Frau reagiert sehr pikiert, ihre Stimme wird laut und schrill. Sie klärt uns darüber auf, dass Mazedonien kein Staat sei, sondern eine Region Griechenlands! Das Land auf der anderen Seite der Grenze heisse FYROM! Das bedeute: Former Yugoslavian Republik of Mazedonia!
Offensichtlich sind da Animositäten vorhanden, die noch nicht überwunden sind.
Wie dem auch sei, wir übernachten in dieser wunderschönen Gegend bei Psarades.
Link zur Wanderung über die Insel Agios Achilleios: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Von kaltem Schnee und heisser Bohnensuppe
29. November 2017
Leider können wir keinen weiteren Tag in diesem Naturpark verbringen, denn für morgen ist ein Temperatursturz und Schnee angesagt. Wir flüchten mit unserem sommerbereiften NOBIS über den Pisoderion-Pass (1555 m ü. M.) nach Florina.
Auf dem Weg zum Pass informiert uns eine Tafel, dass hier Rehe über Bären springen, was wohl stimmt, denn die Braunbären, liegen zur Zeit in ihren Höhlen im Winterschlaf.
In Pisoderion arbeiten die Schneekanonen voll Rohr. Die Skisaison naht und man will für die Wintertouristen bereit sein.
Ganz anders unten im Tal am Vegoritis-See. Hier wollen wir eigentlich nur eine kurze Pause einlegen, doch es gefällt uns so gut und die Temperaturen sind spätherbstlich mild, dass wir gleich über Nacht bleiben.
Hier führt der Weg geradewegs in den See hinunter. Selbst eine der Laternen konnte nicht rechtzeitig bremsen und dient nun wohl eher als Wasserstandsanzeiger, denn als Strassenbeleuchtung.
Gestern haben wir einige der Bohnen eingeweicht und heute essen wir zum Abendbrot eine deftige Bohnensuppe mit Kartoffel- und Wursteinlage.
Regenwetterpause
30. November – 2. Dezember 2017
Die kurze Schlechtwetterphase sitzen wir beim WoMo-Händler Zampetas, ausserhalb von Thessaloniki, ab. Auf dem eingezäunten Gelände darf man gratis stehen. Es gibt Strom, WiFi, Frischwasser, Entsorgungsmöglichkeiten und eine Toilette. Einzig die Waschmaschine kostet 5.00 Euro pro Waschgang.
Efcharisto poli für das grosszügige Angebot!
Hier lernen wir Detlef Rohlfs kennen. Der Architekt stammt ursprünglich aus Bremen, lebt und arbeitet aber seit bald 20 Jahren in der Türkei. Sein Credo lautet: Migration sorgt für Probleme in den Zielländern. Aber ebenso in dem Land, das die Menschen verlassen, denn hier fehlen die meist jungen, innovativen Leute. Es müssten neue Zukunftsperspektiven in den Herkunftsländern aufgebaut werden. Zum Beispiel durch Förderung des Wintertourimus. Damit es nicht bei leeren Worten bleibt, unterstützt er mit Rat und Tat Campingplätze mit attraktiven Freizeitangeboten im Balkan und in der Türkei und bietet teilgeführte Wohnmobil-Reisen in diesen Ländern an.
Unter alaturka.info und camper-route.de findet man weiterführende Infos zu diesen unterstützenswerten Projekten.
Link zur Strecke vom 30. November 2017:
Thessaloniki
3. Dezember 2017
Heute Sonntag scheint wieder die Sonne. Wir fahren mit dem Bus in die Stadt und schlendern bei angenehmen Temperaturen dem Meer entlang. Halb Thessaloniki scheint auf den Beinen zu sein. Viele Gaukler, Strassenhändler, Musiker und Künstler präsentieren sich auf dieser Flaniermeile.
Hier ein kleiner Ausschnitt:
Nach einigen vergnüglichen Stunden schlendern wir zurück zur Bushaltestelle. Dabei fällt uns ein Wandgemälde auf. Was wäre eine Stadt ohne diese Bilder?
Morgen wollen wir Richtung Osten weiterfahren und Ostmakedonien und Thrakien, weniger bekannte Teile Griechenlands, kennenlernen.
Hallo Ihr 2,
Beneidenswert was für schöne Reisen Ihr macht. Ihr klappert ganz Europa ab. So toll! Wäre gerne mit dabei. Weiterhin gute Fahrt und schöne Erlebnisse.
Kalte, aber sonnige Grüße aus Baar, wo wir dieses Jahr mit unserer Familie Weihnachten verbringen Erika Grau Rütiweid 12
Hallo,
wir wollten heute ein weiteres Meteora-Kloster besuchen. Aber am Morgen begann es hier zu schneien. Mit unseren Sommerreifen wagen wir uns nicht in die Berge. Gemäss Prognose soll aber morgen schon wieder die Sonne scheinen.
Schöne Festtage und ein gutes Neues Jahr aus dem trüb-verschneiten Kalampaka!
Beat und Annette