Auf ins Kerlingarfjöll
2. August 2017
Das Wetter treibt uns nicht zur Eile. Der Himmel ist bedeckt und wir erkunden erst mal die nähere Umgebung, bevor wir losfahren.
Die Natur hat für uns ein Blumenarrangement auf die Felsbrocken gelegt. Vielen Dank.
Der Himmel klart immer mehr auf und wir machen uns auf den Weg Richtung Kerlingarfjöll.
Die karge Landschaft im Hinterland Islands ist faszinierend.
Wo immer möglich versuchen Pflanzen die Steinwüste zu erobern.
Auf den Moosen bilden sich dekorative Wasserperlen.
Eine Pflanze macht uns mit ihren roten Blättern klar, dass der kurze Island-Sommer bald zu Ende ist. Heute ist der 2. August!
Eine Gletscherzunge des Norðurjökull, reicht bis zum See Hvíarvatn.
Wir folgen der staubigen Schotterpiste.
Unvermittelt tut sich eine grüne Oase auf. Wir stehen vor dem Campingplatz Ásgarður.
Doch unser Ziel ist das Kerlingarfjöll.
Wir fahren deshalb weiter bergauf. Souverän meistert unser NOBIS zwei knackige Steigungen mit vielen Schlaglöchern. Er ist jedoch froh, dass er die steilen Wegstücke mit etwas Schwung angehen darf.
Dann sind wir da. Die Aussicht auf das Hochtemperaturgebiet ist bereits vom Parkplatz aus atemberaubend. Eine märchenhafte Landschaft breitet sich zu unseren Füssen aus.
Eine Wanderung führt uns durch die Hügellandschaft, vorbei an zischenden Steinen, kochenden Löchern, grauen Schlammquellen, stinkenden „Blubberis“, murmelnden Schmelzwasserbächen und schwefligen Dampfschwaden.
Wir sind sprachlos …
Erschlagen von so vielen wunderbaren Eindrücken bleiben wir mit unser Wohnmobil über Nacht auf dem Parkplatz.
Link zur Wanderung im Kerlingarfjöll: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Baden in der Schlucht Ásgarðarsá
3. August 2017
Am Morgen erwachen wir mit dem leichten Schwefelduft in der Nase, der nach faulen Eiern riecht.
Die Bilder von gestern werden wieder wach. Unglaublich, was wir hier auf Island alles sehen und erleben dürfen.
Der Nebel draussen löst sich langsam auf, während wir frühstücken. So können wir beobachten, wie sich die braunen Berghügel ihrer Nachthemden entledigen und nach und nach wieder auftauchen.
Später wandert Annette hinunter zu Campingplatz und Beat fährt unser rollendes Haus zum dazugehörigen Parkplatz. Dann machen wir uns zu Fuss auf den Weg zum Hot Pot, der etwa eine Stunde entfernt in der Schlucht Ásgarðarsá liegen soll.
Angeführt von einigen Reitern zieht eine Karawane mit 35 Pferden über die Hügel. Sind wir im wilden Westen?
Der Weg führt an der Heisswasserfassung für den Campingplatz vorbei. Das austretende Wasser scheint sehr nährstoffreich zu sein. Viele bunte Algen wachsen in der Pfütze mit warmem Thermalwasser.
Das Wollgras weiter hinten mag’s lieber kühl. Es breitet sich auf einer moosigen Fläche aus.
Und dann kommt der erste Höhepunkt!
Aus einem grossen, rostroten Felsen am Weg spritzt frisches Quellwasser aus einem kleinen Loch.
Nach einer weiteren halben Stunde sind wir am Hot Pot. Wunderschön liegt dieser in der Schlucht, direkt neben dem Bach.
Das warme Wasser wird gefasst und quillt aus einem löchrigen Rohr in den Pool.
Nach einiger Zeit verlassen die anderen Badegäste diese Idylle und wir haben den einzigartigen Ort für uns alleine.
Kurz bevor uns Schwimmhäute zwischen den Fingern und Zehen wachsen, wandern wir zurück zu unserem Wohnmobil.
Wir verlassen diese eindrückliche Gegend und fahren weiter unten durch eine (für uns) vegetationslose Steinwüste. Einige genügsame Schafe scheinen hier aber doch noch etwas Fressbares zu finden.
Immer wieder fliessen Bäche durch diese Steinlandschaft und sorgen dafür, dass anspruchslose Pflanzen wachsen können.
Am Blöndulón-See finden wir einmal mehr einen schönen, ruhigen Übernachtungsplatz, inmitten freier Natur.
Link zu Annettes Wanderung vom Kerlingarfjöll hinunter zum Campingplatz: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zum Spaziergang zum Hot Spot: Da auf “google maps” der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Zurück ins Grüne
4. August 2017
Unser Weg führt uns wieder zurück in bewohnte Gegenden.
Bei Galtaból zieht ein scheuer Eistaucher seine Runden. Der schwarzweiss gefleckte Taucher schwimmt gemächlich auf die andere Seite des Gewässers, als Beat sich mit der Kamera nähert.
Eistaucher brüten in Europa nur in Island. Sie sind nicht im Stande zu gehen. Sie kommen nur zum Brüten an Land und rutschen dann auf dem Bauch zum Nest und zurück ins Wasser.
Nach den Tagen in der steinigen Einöde geniessen wir das grüne Flusstal der Blanda.
Mäandrierend zieht die Blanda ihre Spur über den Talboden.
Eine Familie Singschwäne lässt sich den Fluss hinunter treiben.
Am Strassenrand blüht ein riesiges Feld Sumpf-Vergissmeinnicht.
Ausserhalb von Ólafslundur stellen wir uns auf den Parkplatz, auf dem wir bereits früher einmal übernachtet haben.
Auszeit in Hvammstangi
5. – 8. August 2017
Wir sind voller Eindrücke der fantastischen letzten Tage und brauchen eine Auszeit, um alles zu verarbeiten. Auch die schmutzige Wäsche will gewaschen sein und die Veröffentlichung eines neuen Blogbeitrags drängt sich auf.
Wir fahren deshalb auf den Campingplatz in Hvammstangi. Von einem früheren Besuch wissen wir, dass hier die Infrastruktur für unsere Bedürfnisse vorhanden ist.
Link zur Strecke vom 5. August 2017:
Wow .. was für Eindrücke und was für schöne Fotos am Sonntag morgen! Seit ihr gerade jetzt da unterwegs.. dann ist das nachstes Jahr meine reisezeit für island 😉 und was für Fotos Dankefein aus Schweden natürlich mit Licht 🙂
Hallo Schwedenlichter,
herzlich willkommen auf unserem Reiseblog!
Wir sind seit Mitte Juni und noch bis Mitte September auf Island unterwegs. Wir haben einen Sommer mit eher wechselhaftem Wetter erwischt. Die schönen Tage geniessen wir darum umso mehr.
Ha det bra
Annette und Beat
PS: hast du schon unsere Beiträge aus Schweden gesehen? Wirklich auch ein wunderschönes Land 🙂
Ahaa daher die Sprachkenntnisse ! Wart ihr oft in Schweden?
Hejhej 😉
wir waren am Anfang unserer Wohnmobil-Reise im Sommer 2014 in Schweden unterwegs, ein idealer Einstieg ins WoMo-Leben!
Im Winter 2015/16 verbrachten wir fünf Monate in Sorsele und arbeiteten dort als „doghandler“. Eine einmalige Erfahrung!!