Heute gibt es viel zu sehen!
8. Juni 2017
Im Süden der Insel Suðuroy wird vor allem Landwirtschaft betrieben. Bei Sumba, dessen Name uns an Afrika erinnert, sehen wir ein einfaches Gebäude, das uns an eine Schweizer Alphütte erinnert. 🙂
Wir fahren weiter südwärts bis die Strasse in Akraberg endet. Nun sind wir am südlichsten Punkt der Färöer angelangt. Das „Dorf“ besteht aus drei Häusern und einem Leuchtturm. Dass da nicht viel los ist, versteht sich … und nun fahren wir, Ausländer mit einem Wohnmobil, vor. Das spricht sich schnell herum und bald schon haben wir Besuch.
Vom Parkplatz spazieren wir hinunter zum Leuchtturm, der auf eine 80 Meter hohe Klippe gebaut wurde.
Dieser „ist aufgrund der mittsommerlichen Tageslängen vom 21. Mai bis zum 19. Juli nicht in Betrieb. Bei verminderter Sicht sendet die Station jede Minute ein 5 Sekunden langes Nebelsignal“, weiss Wikipedia zu berichten.
Wir kraxeln weiter hinunter zu dem Häuschen mit den Nebelhörnern.
Wieder zurück bei unserem NOBIS verabschiedet uns der vierbeinige Chef von Akraberg höchstpersönlich.
Wir unterstützen gerne strukturschwache Gegenden und kaufen deshalb im Tante-Emma-Laden von Sumba ein.
Danach geht’s zurück nach Vágur und hinauf zu den Klippen von Eggjamar.
Die schmale Strasse ist mit weiss bemalten Steinen markiert. Wo einer fehlt, muss sich ein Schaf hinlegen, um die Lücke zu füllen.
Der Küstenabschnitt von Eggjamar ist spektakulär. Man schaut zu grossen Klippen hinauf …
… und zu kleinen hinunter!
In Vágur prägen Bootshäuser am Fjord das Dorfbild.
Auf dem Vágsfjørđur ist heute viel los. Mädchen rudern koordiniert und kraftvoll durch die Wellen …
… während sich junge Damen lieber auf einem Fun Tube durch den Fjord ziehen lassen.
Den Gesichtern nach zu schliessen, ist rudern entschieden weniger lustig.
Nun machen wir einen Abstechern nach Famjin. Das kleine Fischerdorf liegt abgelegen an einer Bucht im Südwesten der Insel.
Am Hafen treffen wir einen alten Mann im Elektro-Rollstuhl. Er erzählt in lückenhaftem Englisch von seinem Boot, dem Fischfang, der immer schwieriger werde, den Fischen in den Seen oberhalb des Dorfes, die alle krank wurden und verendeten.
Ja, die Zeiten werden nicht besser …
Hier zwei Bilder vom Fischerhafen:
Wir fahren wieder zurück auf die einzige Strasse, die die längliche Insel Suðuroy durchzieht und folgen ihr nordwärts. Vor dem Hvalbiartunnilin parken wir und spazieren nach Kikarin an die Westküste.
Der Weg führt über die Heide und wieder sind wir abgesehen von ein paar Schafen weit und breit alleine unterwegs.
Kikarin, das ist ein eingezäuntes Fernglas und zwei Sitzbänke … Gratiskomfort am Ende der Welt.
Wieder gibt es grosse und kleine Felsen zu bewundern. Hier gefallen uns die kleinen, die tief unten im Meer stehen, besser.
Doch, in Anlehnung an Goethe: „Willst du in die Ferne schweifen, sieh, das Gute liegt so nah“ tanzt direkt vor unseren Augen ein kleiner Schmetterling herum.
Müde von diesem Tag voller Eindrücke fahren wir zurück nach Tvøroyri, auf den Platz, an dem wir bereits vorgestern übernachtet haben.
Link zum Spaziergang nach Kikarin: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zur heutigen Strecke:
WM-Qualifikationsspiel Färöer – Schweiz
9. Juni 2017
Am Morgen geht’s mit der Fähre zurück nach Tórshavn, denn heute findet das Fussball-WM-Qualifikationsspiel Färöer – Schweiz statt.
Bis dahin bleibt noch Zeit die Insel Streymoy zu erkunden.
Zuerst suchen wir für heute Abend einen geeigneten Übernachtungsplatz, denn nach dem Match wird es spät sein.
Kurz nach der Abzweigung nach Norðradalur werden wir fündig.
Einige Gänse beobachten uns dabei interessiert.
Auch ein Austernfischer, der Nationalvogel der Färöer, beobachtet uns mit seinen roten Augen.
Danach fahren wir auf einer Nebenstrasse weiter inseleinwärts. Von oben sieht man auf den Kaldbaksfjørđur. Durch die Wiesen ziehen sich dekorative Entwässerungsgräben.
Ein Stück weiter sehen wir ein grosses Gebäude an bester Hanglage. Ob es sich hier um ein Seminarhotel handelt? Oder um ein Kongresszentrum? Den Hauptsitz einer High-Tech-Firma? Ein Wellness-Hotel?
Alles falsch geraten! Über dem Haupteingang steht „Arresthúsið“.
Das Wetter ist wunderschön, es bläst kaum Wind, die Temperatur ist warm und die Fernsicht gut. Wir ziehen heute einen der vier oder fünf Schönwettertage ein, die es auf den Färöern pro Jahr gibt.
Wir nutzen das und fahren auf den Sornfelli, einen schönen Aussichtsberg.
Wir bestaunen von oben einen tiefen Graben, den ein Bach in den Fels gegraben hat …
… und ein Muster, das der Regen in den kargen Boden gezeichnet hat.
Rechtzeitig sind wir wieder in Tórshavn.
Das Gebiet um den Jachthafen ist voll von rotweiss gekleideten Schweizer Fussballfans. Ein Restaurant hat seine Bierzapfstelle auf die Strasse gestellt und verzeichnet wohl einen Rekordumsatz. Alkohol ist teuer auf den Färöern. Ein Glas Bier kostet umgerechnet sieben Franken!
Hier treffen wir Misch, der uns für dieses Spiel Eintrittskarten besorgt hat.
Vielen Dank!
Wir treffen im Stadion ein und geniessen einen schönen, stimmungsvollen Fussballabend.
Nach dem Spiel, das die Schweiz 2:0 gewonnen hat, feiern Färinger- und Schweizer-Fans zusammen vor dem Stadion. Es wird gesungen und getanzt, T-Shirts und Schals werden getauscht.
Ein wunderschönes Fussballfest wird fröhlich beendet.
Wir fahren zurück zu unserem Übernachtungsplatz. Die Insel Koltur leuchtet zart im Abendlicht.
Ob da noch jemand wohnt? Laut Statistik vom 1. Januar 2016 zählte die Insel gerade noch einen Bewohner!
Link zur heutigen Strecke: