Eisberg im Süden Spaniens?
23. März 2017
In Santa Pola fahren wir an einem riesigen Eisberg vorbei, der …
… STOPP!!
… hier in Spanien gibt es doch keine Eisberge. Das war ein Berg aus Salz!
Wir drehen um und schauen uns den eigenartigen „Berg“ genauer an.
Bereits in Torrevieja sind wir an einer Saline vorbeigefahren.
Das Meerwasser wird in künstlich angelegte Seen gepumpt, wo das Wasser verdunstet und dadurch die Salzkonzentration ansteigt.
Nach einem ausgeklügelten System sind die Salzgärten so angelegt, dass die Lake, je salziger sie wird, in immer kleinere Seen geleitet wird, bis man das letzte Becken ganz austrocknen lässt. Es bildet sich eine Salzschicht von ca.10 cm. Diese wird dann herausgebaggert.
Die Meersalzgewinnung fasziniert uns.
In Santa Pola gibt es ein „Museo de la Sal“. Das wollen wir morgen besuchen und übernachten deshalb in der Nähe, beim Leuchtturm de Cabo de Santa Pola.
Weiterbildung in Meersalzgewinnung
24. März 2017
Im Salzmuseum von Santa Pola erfahren wir viel über die Geschichte der Salzgewinnung und die Bedeutung des Salzhandels.
Früher wurde das Salz von Hand abgebaut. Pferde zogen die Holzloren auf Schienen zu einem zentralen Lager.
Im Museum ist auch ein Segelschiff-Modell aus Salzkristallen zu bewundern.
Wir hoffen, dass nie ein solches Boot gebaut und zu Wasser gelassen wurde, weil sonst …. eben!! 😉
In einem Aquarium schwimmt Plankton, das sich in den Salzseen sehr wohl fühlt. Es färbt das Wasser rötlich, wodurch die Verdunstung beschleunigt wird.
Diese Lebewesen ziehen Flamingos an, die sie fressen. Das wiederum färbt das Gefieder der Flamingos rötlich.
Nach dem Museumsbesuch spazieren wir um den kleinen Teich, der gleich daneben liegt. Die kugeligen Blüten der Silber-Akazie leuchten knallgelb.
Dann fahren wir zurück zu den Salzgärten und beobachten die verschiedenen Vogelarten, die im Salzwasser ihr Futter finden.
Allen voran die Flamingos …
… aber auch die anderen Vögel, die mit ihren überlangen Beinen durch das seichte Wasser waten, lassen uns die Zeit vergessen.
Nach dieser „Vogelbeobachtungsstunde“ fahren wir nach Cases del Pinet.
Von hier wandern wir durch die Dünen, die zwischen den Salzseen und dem Meer liegen.
Es ist sogar möglich zwischen den einzelnen Becken hindurch zu wandern.
Die „Schleusen“ sind sehr schmal und aus Holz.
Wir lassen uns die Gelegenheit nicht entgehen den Finger in die Laken zu strecken und das Wasser zu kosten. Es ist unglaublich, wie markant verschieden der Salzgehalt in diesen zwei Becken ist.
Nach dieser spannenden Weiterbildung im Museum und der anschliessenden Exkursion fahren wir hinter Alicante wieder landeinwärts.
Bei den Cuevas de Canelobre finden wir einen Parkplatz mit Fernsicht.
Link zur Wanderung durch die Dünen von Pinet: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Das Loch im Berg
25. März 2017
Beat wacht am Morgen mit starken Bauchschmerzen auf.
Wir beschliessen deshalb einen Tag hier zu bleiben.
Annette will ihm viel Ruhe gönnen und macht sich zu Fuss auf den Weg zum „Cabezon de Oro“, 🙂 und Beat ist froh, dass es ganz in der Nähe eine öffentliche Toilette gibt, die wahrscheinlich noch nie von einem einzelnen „Gast“ so oft besucht wurde. 😦
Doch auch auf dem kurzen Weg zwischen Wohnmobil und WC gibt es einiges zu entdecken:
Der Blick in die Ebene bis hin zum Meer ist gewaltig.
Der Berg über uns ist kaputt und hat ein riesiges Loch.
Wie das wohl entstanden ist? Wir können es uns nicht erklären, und eine Informationstafel zu dem Phänomen ist weit und breit nicht zu finden.
Schade!
Auf der Mauer, die den Parkplatz vor dem Abgrund schützt, steht ein kleiner Vogel auf einem Bein. Das andere hat er angezogen. Nur die Krallen gucken noch aus den Federn.
Link zu Annettes Wanderung auf den „Cabezon de Oro“: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Übel …
26. März 2017
Obwohl es Beat nicht viel besser geht, beschliessen wir weiter zu fahren. Hier können wir ja nicht ewig bleiben.
Wir rufen eine Ärztin unserer Krankenkasse an, die aus der Ferne eine Magen-Darm-Grippe diagnostiziert. Sie empfiehlt ein Getränk aus 1 lt Wasser, 0,5 Tl Salz, 6 Tl Zucker und Zitronensaft nach Belieben, um die verlorene Flüssigkeit in den Körper zurück zu bringen.
Das tönt sehr gesund, ist aber zum Trinken … na ja … was tut man nicht alles, um wieder gesund zu werden!
In Benimantell stellen wir uns neben den Sport- und Kinderspielplatz, der etwas ausserhalb des Dorfes liegt.
Noch übler …
27. März 2017
Beat musste sich in der Nacht mehrmals übergeben.
Wir brauchen dringend eine vernünftige Infrastruktur. Deshalb fahren wir wieder ans Meer nach Calpe auf den Campingplatz Paraíso.
Der Mann von der Rezeption begrüsst uns in gutem Deutsch und wir bekommen den allerletzten, freien Platz. Glück gehabt!
Wohnmobil steht neben Wohnmobil und es ist kaum Raum dazwischen.
Viele Mitteleuropäer verbringen hier den Winter und bleiben mehrere Monate. Wir können uns das nicht vorstellen. Wir nennen solche Stellplätze, wo die Mobilhomes dichter stehen als die Ölsardinen in der Büchse liegen: Wohnmobilghettos.
Aber für einmal wollen wir nicht lästern und sind unglaublich froh, hier einen Platz gefunden zu haben.
Annettes Wandertage
28. / 29. März 2017
Annette nutzt die sonnigen Tage für ausgedehnte Wanderungen in der Umgebung, während sich Beat wieder langsam an feste Nahrung herantastet.
Da bei uns Beat fotografiert, fehlen leider die spektakulären Bilder vom Cima d’Oltá und dem Penón d’Ifac. Diese trägt Annette in ihrer Erinnerung und sie sind so nicht zu veröffentlichen.
Link zu Annettes Wanderung auf den Cima d’Oltá: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Link zu Annettes Wanderung auf den Penón d’Ifac: Da auf “google maps” ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Wieder unterwegs
30. März 2017
Beat ist wieder soweit hergestellt, dass er feste Nahrung zu sich nehmen … und was noch wichtiger ist … auch behalten kann.
Deshalb verlassen wir „unser Ghetto“ und ziehen wieder los.
In Altea entdecken wir eine neue, prunkvolle, russisch-orthodoxe Kirche. Die goldenen Zwiebeltürme funkeln in der Sonne.
Leider ist der Eingang in die Kirche mit einem Eisengitter abgeschlossen. Aber hineingucken kann man trotzdem.
Die Suche nach einem Übernachtungsplatz ist heute sehr mühsam, keine Picknickplätze, keine Parkplätze, kaum fahrbare Nebenstrasse. Überall nur blühende Kirschbaumplantagen, schön anzusehen, aber wir brauchen …
Endlich in Catamarruch finden wir einen ruhigen Platz zwischen dem kleinen Friedhof und einem Ökonomiegebäude, das wohl eine mechanische Werkstätte beherbergt oder früher mal beherbergt hat, heruntergekommen wie es ausschaut.
Egal, wir sind müde und froh, endlich einen Platz gefunden zu haben.
Wilder Spargel
31. März 2017
Unterwegs sehen wir einen Mann, der wilden Spargel erntet. Annette fragt ihn aus über die dazugehörende Pflanze und die Orte, wo man ihn finden kann. Leider gebe es dieses Jahr nur sehr wenige, beklagt sich der Unbekannte.
Unsere Blicke sind geschärft und wirklich, kurz darauf entdecken wir selber 4 (VIER!) Stück. Unsere allerersteWild-Spargelernte!
Wir fahren durch das schöne Städtchen Cofrentes.
Leider verunstalten ganz in der Nähe zwei Kühltürme eines Atomkraftwerkes die Gegend.
Dem Embalse de Embarcaderos folgen wir auf einer Nebenstrasse bis zu einem Picknickplatz direkt am See.
Ein Ausflugsboot liegt im Hafen.
Ein Holzhäuschen, wo man Fahrkarten kaufen könnte, ist geschlossen. Nirgends ist ersichtlich, ob und wann hier Fahrten gebucht werden können.
Schade, das hätte uns gereizt.
Wir trösten uns mit unserer Spargelernte und geniessen zur Vorspeise einen köstlichen Wildspargeltoast.
Das sind die besten Spargeln, die wir jemals gegessen haben!
Wir sind auf den Genuss gekommen. Spanien, pass auf! Wir werden wiederkommen und dich „entspargeln“!!!
Wir kommen doch noch zu unserer Bootsfahrt
1. April 2017
Am Morgen fahren immer mehr Autos auf den abgelegenen Parkplatz.
Was ist denn da los? Ein Aprilscherz? Mitnichten, am Wochenende scheinen Fahrten angeboten zu werden.
Wir sehen, dass der Fahrkartenschalter jetzt geöffnet ist und Annette besorgt zwei Tickets für die Bootsfahrt, die in zwei Stunden starten soll.
Als es dann los geht, ist das Boot bis auf den letzten Platz besetzt.
Auf der Plattform im Heck dürfen sich nur acht Personen gleichzeitig befinden. Da sich das Interesse daran in Grenzen hält, können wir während der ganzen Hinfahrt die Gegend ohne Plexiglasscheibe geniessen.
Wir fahren durch den Cañon del Júcar. Die Gegend ist wunderschön wild.
Hier ein paar Eindrücke:
Die Ruhe wird nur einmal durch ein Motorboot gestört, das uns überholt.
Nach dieser eindrücklichen Bootsfahrt auf dem Cañon del Júcar fahren wir mit unserem NOBIS weiter bis zum Aussichtspunkt oberhalb von Santa Cruz de Moya, wo wir uns für die Nacht einrichten.
Link zur Strecke unserer Bootsfahrt:
PS: Seid ihr aktuell noch in Südspanien? Ich habe eine deutsche Freundin in den Alpujarras. 😉
Wir sind bereits in Frankreich und fahren Richtung Schweiz.
Aber danke für den Tipp.
Klasse Bilder und Bericht. So ein isotonisches Getränk selbst zu machen, klingt eigentlich ziemlich logisch. Nur kommt man normalerweise gar nicht auf die Idee! Danke fürs Dranerinnern, dass es auch anders geht als mit fertigen Medikamenten.
Gute Weiterreise!
Danke für die Blumen. 🙂
Hier noch ein leicht modifiziertes Rezept:
Zutaten:
½ Liter Mineralwasser
½ Liter Orangensaft
¾ Teelöffel Salz
8 gestrichene Teelöffel Zucker