Heute keine Gipfelfahrt für uns
8. Juli 2018
Das Wetter ist prächtig. Heute wollen wir mit der Seilbahn auf den Lomnický štít gondeln.
Wir fahren also zur Talstation, um Tickets zu kaufen. Aber es ist alles ausgebucht. Morgen soll das Wetter schlecht sein. Also reservieren wir Karten für übermorgen.
In der Nähe von Mengusovce entdecken wir einen schönen Übernachtungsplatz unterhalb eines lichten Kiefernwalds.
Sonniger Regentag
9. Juli 2018
Die Sonne weckt uns … das ist also schlechtes Wetter!!! … Meteorologe sollte man sein …
Hat sich das angekündigte Schlechtwetter wohl verspätet und trifft erst morgen in der Region ein? Wären wir doch bloss schon heute auf den Lomnický štít gefahren!!
Darüber kann man sich nun ärgern oder aber sich an den vielen schönen Dingen erfreuen, die in unmittelbarer Nähe darauf warten entdeckt zu werden. Wir entschliessen uns für zweiteres.
Natürlich sind wir trotzdem erleichtert, als sich schon bald eine dichte Wolkendecke über die Hohe Tatra legt. 😉
Am Nachmittag fahren wir auf den Parkplatz der Seilbahn in Tatranská Lomnika. Wir wollen morgen bereit sein.
Lomniký štít
10. Juli 2018
Früh am Morgen ist der wolkenlose Himmel strahlend blau.
Um 9:00 Uhr fahren wir mit der grossen Gondelbahn in die Mittelstation. Doch der Himmel bezieht sich schnell.
Zum Glück hängt die Gondel an einem Seil, sie würde den Weg durch den Nebel sonst kaum finden.
Nun beginnt es auch noch zu regnen. Wir setzen uns ins Restaurant und trinken Tee/Kaffee. Zeitweise mischt sich in den heftigen Schauer sogar Graupel. Keiner geht freiwillig nach draussen.
Da haben wir uns einen wunderbaren Tag ausgesucht, um auf den Lomniský štít zu fahren. 😦 Die Gondel musste im Voraus auf eine ganz bestimmte Zeit gebucht werden und nach genau 50 Minuten Aufenthalt soll es dann wieder hinunter gehen.
Zudem hängt nur eine einzige Gondel an dem Seil, die lediglich 15 Personen Platz bietet.
Verstehe das, wer wolle!
Langsam klart es im Tal wieder auf, nur um den Gipfel halten sich standhaft dicke Wolken.
Eine Regenpause nutzen wir für einen Spaziergang um den kleinen Bergsee Skalnaté Pleso, der direkt hinter dem Restaurant liegt.
Sind das die letzten nebelfreien Bilder von unserem Bergausflug?
Die Zeit unserer Bergfahrt naht … und siehe da, der Gipfel zeigt sich wieder. Wir können doch noch hoffen!
Rechtzeitig vor der Abfahrt zur Lomnitz-Spitze (Lomniký štít) sind wir wieder bei der Station. Ein Angestellter der Bahn fragt uns, ob wir Tickets für die Gondelbahn hätten. Obwohl wir erst 20 Minuten später eingeplant waren, können wir gleich in die nächste Gondel steigen und hochfahren. Da scheint jemand vor der Fahrt aufgegeben zu haben.
Für Wissbegierige:
Der Lomniký štít ist mit 2634 m ü.M. der zweithöchste Gipfel der Hohen Tatra und diese „das kleinste Hochgebirge der Welt“! Ja, wir lieben Superlative!
Für Technikfreaks:
Die Seilbahn überwindet eine Höhe von 861 Meter und auf den 1665 Metern Länge steht lediglich eine einzige Stütze.
Für stolze Eidgenossen:
Die Seilbahn wurde von der Schweizer Firma von Roll erbaut.
Auf dem Gipfel liegt überall noch Graupel von dem Unwetter.
Die Blumen üben für den Winter.
Doch wir haben Glück, der Himmel klart immer mehr auf und gibt das imposante Panorama frei.
Ein enger, eingezäunter Pfad führt ein paar Schritte auf dem schmalen Grat entlang. Auf allen Seiten geht es annähernd senkrecht in die Tiefe. Nun verstehen wir auch, warum die Gondel nicht grösser und Aufenthaltszeit hier oben begrenzt ist: Es hätte gar keinen Platz für mehr Leute.
Nach 20 Minuten, just als die Gondel einfährt, auf die wir eigentlich gebucht waren, verstecken sich die Berge wieder in den Wolken.
Hei, haben wir da Glück gehabt!!!
Überglücklich lassen wir uns wieder ins Tal hinunter tragen.
Nun fahren wir Richtung Nove Mesto und finden in Podbanské einen ruhigen Übernachtungsplatz.
Kleine Karpaten
11. Juli 2018
Am Morgen erscheinen zwei Männer mit Motorsensen und beginnen die Rasenstreifen zwischen den Parkplätzen zu mähen.
Wir wechseln auf den grossen Platz auf der anderen Strassenseite. Kurz darauf taucht ein kleiner Traktor mit Mäher auf, der auch auf unserer Seite Gras schneidet. Keine guten Bedingungen für ein ruhiges Frühstück.
Wir ziehen deshalb bald weiter.
In Teich von Liptovksý Hradok steht ein Fels und darauf ein Bildstock. Originell und zudem vor Vandalen geschützt.
Am Nachmittag fahren wir zur Gedenkstätte auf den Hügel Bradlo in der Nähe von Nové Mesto nad Váhom.
Wir geniessen den Blick über die Felder und Wälder im Tal.
In diesem Grabdenkmal wurde Milan Rastislav Štefánik bestattet. Er war einer der drei Gründerväter der ersten Tschechoslowakischen Republik (1918 bis 1938).
Für diese Nacht bleiben wir auf dem Parkplatz unterhalb des Monumentes.
Letzter Tag in der Slowakei
12.07.2018
Heute feiert Annette ihren Geburtstag und morgen werden wir die Slowakei in Richtung Schweiz wieder verlassen.
Grund genug uns nochmals in einem Hotel einzuquartieren und die Annehmlichkeiten zu geniessen.
Auf einem kleinen Spaziergang durch dieses verschlafene Städtchen entdecken wir die „urbane Natur“.
An zwei grossen Schmetterlingsfliedern beobachten wir verschiedene Insekten.
Und „klapp!“ tarnt sich einer der bunten Schmetterlinge.
Wir wenden uns den anderen Gästen zu, die sich an diesem „Tischlein deck dich“ bedienen.
Nun schlendern wir weiter zum nahen Park.
Im Zámocký Park lernen wir etwas über die Zeit, die vergeht, bis sich Abfall zersetzt hat. (Für Nichtslowaken: Rokov heisst Jahre.)
Dies war mit ein Grund, weswegen wir ausnahmslos an jedem Übernachtungsplatz, an dem wir in den letzten gut viereinhalb Jahren gratis stehen konnten, herumliegenden Müll gesammelt haben.
Nein, das ist kein Abfall, das ist ein Pilz, der hier im Park wächst.
Wir sitzen auf einer Bank am Teich und lassen die letzten Jahre Revue passieren. Wir haben unglaublich viel Schönes erlebt und gesehen.
Aber nun bricht ein neuer Lebensabschnitt an: Wir werden wieder sesshaft.
Das ist zwar spannend, stimmt aber auch ein wenig traurig.
Selbst der Tannenzapfen einer Stech-Fichte vergiesst darüber harzige Tränen.
Tschüss, du schöne Slowakei
13. Juli 2018
Heute geht es über Österreich zurück in die Schweiz.
Hallo zäme, herzlichen Dank für den letzten Kommentar mit den wunderschönen Aufnahmen. Wir hoffen eure Züglete ist gut abgelaufen und dass ihr euch hier wieder wohl fühlt. Frohen 1. Advent.
Herzlichst Heidi u Leo
Sali zäme
Ja, der Umzug hat geklappt und wir fühlen uns hier am neuen Wohnort schon zu Hause. Noch fehlen einige Möbelstücke, die wir bestellt haben. So sitzen wir halt auch in der neuen Wohnung auf Klappstühlen am Campingtisch. Das ist nicht besonders schön, aber originell!
Im Februar soll dann alles abholbereit sein. Wahrscheinlich müssen sie den Baum erst noch fällen. 😉
Liebe Grüsse
Beat und Annette