Spektakulärer Wasserfall
30. Juli 2016
Kurz nach dem Radstädter Tauernpass weist ein unscheinbarer Wegweiser zum Johannes-Wasserfall.
Wir parken am Strassenrand.
Wasser brauchen wir zwar keines mehr. Wir haben am Morgen am Dorfbrunnen in Steindorf unseren Frischwassertank gefüllt, ganz in der Nähe einer originellen … nein, nicht Baum- sondern „Brennholzstapel-Hütte“, die zum Spielplatz eines Biobauernhofes gehört.
Der schlichte Wegweiser verspricht zwar nichts Spektakuläres, aber die Füsse vertreten tut alleweil gut, wenn man so viel im Auto sitzt wie wir.
Ein sehr steiler Weg führt zum Teil über Stufen hinunter zum Wasserfall. Der alleine ist schon imposant, doch aussergewöhnlich ist, dass der Wanderweg hinter dem stürzenden Wasser weiter führt.
Wasser, Sonne und Wolken, was braucht es mehr?
Wir wandern hinter dem Johannes-Wasserfall durch, weiter bis zur Hintergnadenalm, wo wir in der Plafenhütte bei Gerhard einen sagenhaft guten Dinkelkuchen serviert bekommen.
Nach diesem schönen Ausflug fahren wir weiter nach Forstau. Dort finden wir auf dem Parkplatz eines Skiliftes einen ruhigen Platz für die Nacht.
Link zur Wanderung zum Johannes-Wasserfall und weiter zur Hintergnadenalm: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Wanderung zur Silberkarhütte und zurück durch die Silberkarklamm
31. Juli 2016
Von Forstau fahren wir über Schladming nach Ramsau Kulm. Morgen soll es regnen, darum nutzen wir den Tag für eine Rundwanderung zur Silberkarhütte.
Zuerst folgen wir der Strasse bis zur Jausensation „Fliegenpilz“. Dort kehren wir nicht ein, was uns der Wanderweg nicht verzeiht. Er wird nun immer schmaler und steiler bis er gar über einen schmalen Felssims führt.
Wir lassen uns nicht abschrecken und erreichen die Silberkarhütte nach einer guten Stunde.
Kurz unterhalb der Hütte finden wir uns in der Silberkarklamm wieder. Unten rauscht der Bach über die Felsen. Der Wanderweg wird nun auf Bretterpfaden und zum Teil über Holztreppen durch die enge Schlucht geführt.
Ausgangs der Schlucht steht ein kleiner Kiosk, in dem eine Frau sitzt, die uns um € 7.00 erleichtert „für den Unterhalt des Weges“.
Natürlich bezahlen wir. Der Weg ist wirklich wunderschön angelegt, doch man sollte auf dem Flyer mit den Wanderwegen, den wir im Tourismusbüro mitgenommen haben, vermerken, dass eine Teilstrecke dieser Wanderung kostenpflichtig ist.
Die Nacht verbringen wir nochmals in Forstau.
Link zur Wanderung zur Silberkarhütte und zurück durch die Silberkarklamm: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Es klappert am rauschenden Bach
1. August 2016
Heute lohnt es sich nicht früh aufzustehen. Der Regen tropft unaufhörlich auf das Dach. Irgendwann schälen wir uns trotzdem aus den Decken, frühstücken und fahren nach Schladming zu einer Schreinerei.
Vor drei Tagen ist das Frontbrett einer Schublade ausgerissen.
Der Schaden wird umgehend repariert. Der nette Tischler meint am Schluss: „Des kostet nix“.
Wir sind froh, dass nun all unsere Schubladen wieder heile sind und legen dankbar eine Spende in die Kaffeekasse.
Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz stossen wir in der Nähe von Aich / Sonnberg im Wald auf einen liebevoll angelegten Wasserräderpark.
32 Wasserrädchen der unterschiedlichsten Art sind in das Bächlein gebaut worden. Miniaturhäuser, Feuerstellen, Zwerge und diverse Figuren vervollständigen die Märchenwelt.
Überall dreht, spritzt, klopft und hämmert es. Irgendwo wird gar eine Glocke in regelmässigen Abständen angeschlagen und aus einem Zwergenhüttchen blinkt es fröhlich in den tristen Regentag hinaus.
Da der Regen endlich nachlässt, nehmen wir den Weg zum Gradenbach-Wasserfall unter die Füsse.
Auf dem Rückweg begegnen wir einem Wesen mit grossen Augen und dickem Rüssel, das unablässig Wasser in einen Holztrog speit.
Link zum Spaziergang an den Gradenbach-Wasserfall: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Wunderschöne Wanderung am Dachstein
2. August 2016
In der Nacht hat es noch geregnet, doch nun ist es trocken.
Wir fahren nach Ramsau Kulm ins Tourismusbüro. Wo man uns mitteilt, dass heute der Himmel bewölkt und die Temperaturen eher kühl bleiben, kurz: ideales Wanderwetter!
An der Talstation der Dachstein Südwandbahn, parken wir unseren NOBIS und wandern los.
Zuerst die Strasse wieder ein Stück zurück und dann zur Neustattalm.
Weiter über die Alpweiden und durch einen lichten Lärchenwald.
Auf der Bachlalm treffen wir auf viele Familien. Einige Kinder stehen mit Möhren in den Händen auf einer Wiese und füttern … weder Ponys noch Zwergziegen oder Kaninchen … sondern Murmeltiere. Auch Erdnüsse scheinen sehr beliebt.
Die sonst scheuen Tiere wurden hier an Menschen gewöhnt und lassen sich sogar streicheln.
Wir stellen erstaunt fest, dass auch diese Nager verschiedene Frisuren tragen. Einer scheint die Haare mit Gel (oder eher Murmeltierfett?) fixiert zu haben.
Wir amüsieren uns köstlich, über die putzigen Tieren und die Menschen, die um die Gunst der „Munggen“ buhlen.
Allzu lange bleiben wir nicht, haben wir doch noch ein gutes Stück Weg vor uns.
Die unbefestigte Strasse endet und geht in einen steinigen Weg über, der zwischen Felsblöcken hindurch und später über ein Geröllfeld hinauf zum „Tor“, einem natürlichen Einschnitt zwischen Raucheck und Torstein, führt.
Unglaublich, wie üppig hier oben in dieser kargen Umgebung die Alpenrosen und Glockenblumen zwischen den Kalkfelsen blühen.
Nun geht es in Schlangenlinie steil den Hang hinunter und nach einer Gegensteigung nochmals über ein Geröllfeld hinauf zur Dachstein Südwandhütte, die wir nach gut vier Stunden Wanderzeit erreichen.
Den Hüttentopf (Nudelsuppe mit Rindfleisch und Gemüse) haben wir uns redlich verdient.
Gestärkt nehmen wir den letzten Abstieg in Angriff. Nach einer guten halben Stunde sind wir zurück in unserem Wohnmobil.
Der Prospekt, in dem steht: „Die Wanderung zählt zu den eindrucksvollsten und schönsten Wanderungen im Almbereich.“ hat nicht übertrieben
Nach diesem wunderbaren Ausflug fahren wir zufrieden nach Reitsteg, wo wir auf dem Parkplatz des Skiliftes Schwaigalm ungestört schlafen.
Touristen, Touristen …
3. August 2016
Wir fahren um den Hallstättersee. Dieser liegt schön zwischen steilen Berghängen. Eigentlich wollten wir uns Hallstatt ansehen, doch wir finden keinen Parkplatz. Das Dorf ist total von Touristen überlaufen.
Wir lassen es uns aber nicht nehmen etwas ausserhalb des Zentrums kurz in den kühlen See zu springen, denn heute ist es endlich wieder einmal sonnig und warm.
Unser nächstes Ziel Altaussee ist nicht besser als Hallstatt. Auch hier finden wir keinen Parkplatz und sehen vor lauter Urlaubern den See kaum. Wir heben deshalb unseren Blick und entdecken auf dem Hügel gegenüber einen Aussichtsturm. Da wollen wir hin!
Dank Navi finden wir den Weg zum Aussichtsturm, der Tressenstein-Warte. Das letzte Stück ist nicht fahrbar und wir gehen zu Fuss den steilen Weg hoch. Die Aussicht ist grandios. Man sieht auf der einen Seite den Altausseer See und auf der anderen den Grundlsee.
Wie so oft an touristischen „hot spots“ ist auch hier das Parken in der Nacht für Wohnmobile verboten. Wir fahren deshalb ein Stück zurück und stellen uns auf einen kleinen Platz unmittelbar an der Strasse.
Link zum Spaziergang zur Tressenstein-Warte: Da auf „google maps“ der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Kulinarischer Verwöhn-Tag
4. August 2016
Am Grundlsee kaufen wir beim Fischer Forellen für das Abendbrot und geräucherte Saiblingsfilets.
Auf dem Pöschenpass zelebrieren wir das Frühstück mit den Filets auf warmem Toast und frischen Buttercroissants mit Heidelbeer- und Preiselbeermarmelade, die wir letzten Herbst in Schottland eingekocht haben.
Bei heissem Tee und Kaffee blicken wir zufrieden durch das Fenster auf den Dachsteingletscher.
In dieser Gegend wollen wir bleiben, bis das Wetter „hammermässig“ ist, um dann mit der Luftseilbahn auf den Dachstein zu fahren.
Ganz hinten im Großarltal parken wir im Weiler „See“. Von da spazieren wir das Tal hinein bis zum Ötzlsee.
Auf einem Wanderparkplatz oberhalb von Karteis lassen wir unseren Tag mit Forelle blau, Salzkartoffeln und Salat ausklingen.
Passend zum schönen Tag dringt die Sonne durch die Wolkendecke und lässt den Draugstein im Abendlicht erstrahlen.
Link zum Spaziergang an den Ötzlsee: Da auf „google maps“ ein Teil des Weges fehlt, haben wir dort eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Regen, Regen, Regen …
5./6. August 2016
Da es zwei Tage beinahe pausenlos regnet, verbringen wir die Zeit vorwiegend mit Faulenzen, Lesen und am PC.
Link zur Strecke vom 5. August:
Am 6. August fahren wir nach Eben im Pongau, wo wir vor dem geschlossenen Tourismusbüro guten Internetempfang haben.
Gegen Abend hört der Regen auf und wir fahren auf die Aualm. Ein Auto kommt uns auf der schmalen Strasse entgegen. Wir weichen aus. Die Fahrerin bedeutet uns anzuhalten und erklärt, dass sie heute ins Dorf zum Musikfest fahren würden. Deshalb sei das Almrestaurant geschlossen. Wir dürften aber gerne auf dem Parkplatz übernachten. Morgen ab fünf Uhr in der Früh, seien sie wieder oben, wir könnten dann bei ihnen frühstücken.
Link zur Strecke vom 6. August:
Auf den Schuhflicker
7. August 2016
Nicht schon um fünf Uhr, aber kurz nach neun lassen wir uns das leckere Almfrühstück servieren.
Der Käse schmeckt so fantastisch gut, dass wir gleich ein grosses Stück davon kaufen.
Der Himmel ist bewölkt, aber da und dort scheint schon die Sonne durch. Wir machen uns auf den Weg zur Arlspitze.
Der Berg hat eine traurige Vergangenheit, wie die Legende zu berichten weiss: Zwei Schuster gingen an einem Sonntag lieber auf die Arlspitze als in die Kirche. Zur Strafe wurden sie in Steine verwandelt. Seither heisst der Berg im Volksmund „Schuhflicker“.
Kurz vor dem Gipfel steigen wir über den Pass hinunter zum Schuhflickersee.
Danach wieder zurück zum Pass und weiter bis zum Gipfel. Das letzte Stück ist sehr steil. Als Kraxelhilfen sind Drahtseile in den Felsen eingelassen.
Auf dem Gipfel herrscht ein grosses Gedränge, der Platz ist eng und der Abgrund droht rundherum. Dafür ist die Aussicht beeindruckend, nur leider etwas diesig.
Plötzlich beginnt eine Gruppe mehrstimmig ein Volkslied über die Schönheit der Berge zu singen. Wir kriegen Gänsehaut, so schön ist das. Selten hat ein Lied so gepasst wie hier.
Auf dem Rückweg nähern sich uns eine Pferdestute und ihr Fohlen. Sie scheinen genau zu wissen, wo die Wanderer jeweils ihre Leckereien versteckt haben. Zielstrebig beginnen sie an unseren Rucksäcken zu knabbern.
Annette überzeugt sie jedoch davon, dass Streicheleinheiten besser sind als trockene Rucksäcke.
Nicht, weil es so gut zu den Pferden passt, sondern weil es nahe am Dachsteingebirge liegt, fahren wir wieder nach Reitsteg zum Übernachten.
Unterwegs leuchten verlockend die Felswände des Dachsteins in der Abendsonne.
Morgen soll der Tag der Tage sein: Wolkenloser Himmel und gute Sicht. Das wollen wir nutzen! Morgen Montag fahren wir auf den Dachstein!!!
Gleichzeitig erstarren wir und schauen uns erschrocken in die Augen … oje, heute ist ja, … Sonntag … und wir waren nicht in der Kirche, sondern auf dem Schuhflicker!!!
Liebe Leserin, lieber Leser, falls dies unser letzter Beitrag sein sollte, google doch bitte in ein paar Wochen den „Schuhflicker“. Wenn dieser in „Unserwegser“ umbenannt worden ist, sind auch wir versteinert und liegen als Felsen irgendwo in Österreich.
Link zur Wanderung an den Schuhflickersee und auf den Schuhflicker: Da auf „google maps“ der Weg fehlt, haben wir eine ungefähre Strecke in die Karte gezeichnet.
Hach, nicht versteinern, weiter reisen, bitteee!
Uff!
Wir hatten Glück!
Bis jetzt sind wir nicht versteinert!
Obwohl es im einen oder anderen Gelenk knackt, hoffen wir, das sei ein erstes Anzeichen für das Alter und nicht für die beginnende Versteinerung. Schliesslich ist über die Inkubationszeit nichts Näheres bekannt.