Minus 38 Grad Celsius!

 

Eisige Kälte, aber schön

Januar 2016

Noch im letzten Jahr wurden wir mit einer „Wolkenbeleuchtung“ beschenkt, wie wir sie noch nie gesehen haben. Die tiefstehende Sonne zauberte Spektralfarben in die dünnen Wolken, die in Perlmutterglanz erstrahlten. Je später der „Abend“, desto stärker wurden die Rottöne.
Diese Bilder wollen wir euch nicht vorenthalten.

 

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Inzwischen ist die Temperatur stark gefallen. Das Thermometer zeigt -38°C an. Wenn wir die geheizte Wohnung verlassen, erleiden wir einen Temperatursturz von ca. 60°C.
Minus 38 Grad Celsius! – das ist nun wirklich sehr, sehr kalt; kälter als wir es je erlebt haben. Jetzt ist es wichtig, dass man auch die Nase schützt, damit sie nicht gefriert und dann im dümmsten Fall beim Schnäuzen gar abbricht. 🙂

Wir gehen trotzdem ins Freie, denn die Hunde und Rinder wollen versorgt werden.
Dank angepasster Kleidung müssen wir nicht frieren. Doch bereits nach kurzer Zeit zeigt sich die Kälte auch optisch.

 

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Als es wieder wärmer wird und die Temperaturen auf über -30°C steigen (tönt skurril, nicht wahr?) fahren Matthias und Beat am Abend mit den Schneeskootern und einem Spurschlitten los, um Trails für die Schlittenhundetouren zu legen. Plötzlich gräbt sich ein Schneetöff auf dem kleinen See Nalovardoträsket ein. Hier drückt Wasser durch die Eisplatte hoch. Der Schnee darüber ist trotz der Kälte nass. Nach langer anstrengender Ausgrabarbeit – es ist inzwischen Nacht geworden – gelingt es ihnen die Maschine wieder flott zu kriegen. Den Spurschlitten müssen sie jedoch zurück lassen.
Am nächsten Tag wird dieser geholt. Das Wasser in der Spur ist nun gefroren und die „Bergung“ glückt problemlos.

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Das Schneemobil ist wieder ausgegraben.

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Beat in eisiger Nacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzten offenen Wasserstellen frieren zu. Nur noch einzelne Bäche und Stellen im Fluss mit starker Strömung bleiben eisfrei. Wer die Gegend nicht kennt oder die Topographie nicht lesen kann, läuft Gefahr, abseits der Trails in eine dieser Wasserstellen zu fahren.

 

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Endlich wärmer 😉

 

Als das Thermometer gar über -25°C ansteigt, nutzen wir in unserer Freizeit das schöne Wetter für einen kleinen Spaziergang.

 

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Heuschober auf einer Waldlichtung

 

 

 

 

 

 

 

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Winterstimmung

 

 

 

 

 

 

 

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Auch die Flechten trotzen der Kälte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Schnee von Hand herstellen

 

Nun ist die Temperatur nochmals unter 30°C gefallen. Deshalb kann man spielerisch selber kleine Mengen Schnee herstellen, sprich als menschliche Schneekanone fungieren.
Das geht folgendermassen:
Man füllt ein Gefäss mit sehr heissem Wasser, stellt sich draussen hin und schleudert dieses in einem möglichst schönen Bogen in die Luft. Die Flüssigkeit gefriert blitzartig.
Schlau wie wir sind, versuchen wir dasselbe auch mit kaltem Wasser. Aber es funktioniert nicht und Annette wird nass dabei.
Dass heisses Wasser schneller gefriert als kaltes, nennt man den „Mpemba-Effekt“.
Wer es genauer wissen will, kann unter „wikipedia“ (sehr technisch) oder unter „Die Welt“ (sehr anschaulich) nachlesen.

Hier die Links:
Mpemba-Effekt bei „wikipedia“:
Mpemba-Effekt bei „Die Welt“:

 

Unten einige Bilder von Annette als „Schneekanone“:

 

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Stopp!!! Die Voreiligen sollen doch bitte wieder aus ihrer Tiefkühltruhe steigen. Das funktionniert nicht bei -18°C. Das ist viel zu warm und die Gefahr sich mit dem kochenden Wasser zu verbrühen ist gross!!!

 

 

10 Gedanken zu “Minus 38 Grad Celsius!

    • Vielen Dank!
      Die Landschaft und die Stimmungen, die das Licht erzeugt, sind hier in Schwedisch-Lappland wirklich einmalig. Auch wir staunen nach drei Monaten immer wieder, was es noch alles Neues zu entdecken gibt.

  1. Wunderbare Bilder. Was für Kälteabenteuer!
    Und nun weiß ich endlich, wie Schnee entsteht: Da kommt nachts eine Riesin mit einer überdimentionierten Gießkanne mit heißem Wasser und schneit uns ein. Hier aber zum Glück nicht, sie hat ja bei euch alle Hände voll zu tun. Gut, dass Annette ihr dabei half … 🙂

    • Bisher hielten wir die Geschichte von Frau Holle für ein Märchen. Nun wurden wir eines Besseren belehrt. Es muss sie wirklich geben. Woher käme sonst all der Schnee, der hier liegt und heute wieder gefallen ist?
      Frau Holle muss schon sehr alt sein und nicht mehr so fit wie früher. Das ist wohl der Grund, dass in der Schweiz kaum geschneit hat. Sie konzentriert sich nun vermutlich auf den Norden.

  2. ja..kann dem nur beipflichten..absolut der Hammer diese Bilder..vielen Dank!!
    Hier im Schweizer Mittelland hatten wir Mitte Januar auch ein paar winterliche Tage mit etwas Schnee. Mittlerweile aber schon wieder Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Also wie wäre es wenn Annette das heisse Wasser das nächste Mal etwas höher werfen würde..da müssten wir doch bei optimalen Windverhältnissen auch etwas Schnee abkriegen 🙂
    liebe Grüsse Roli

    • Die Temperaturen sind momentan auf -7°C gestiegen und da funktionniert das „Schneemachen“ leider nicht.
      Bei der nächsten Kältewelle und bei Wind aus Nord-Nordost werden wir jedoch deinem Tipp folgen und die Aktion: „Rettet den Schweizer Winter“ starten.

      Bis dahin wünschen wir dir alles Gute.
      Beat und Annette

  3. Holá amigos
    wir genießen die Wärme bei +23 bis 27 Grad u danken herzlich für den abkühlenden Bericht. Melden u wieder von zuhause. Glg aus Gran Canaria Heidi u Leo

    • Über 20 Grad, das hatten wir im letzten Sommer in Schottland nur selten.
      Letzte Nacht sind etwa 15 cm Neuschnee gefallen und das Thermometer kletterte um über 15°C auf -1°C. Wir schwitzten beim Schneeräumen, obwohl wir eine Schneefräse hatten, die uns dabei half.
      Geniesst den „Sommer“ auf Gran Canaria.

      Saludos cordiales de Laponia
      Beat und Annette

  4. Die Wolkenbilder sind wunderschön!
    ABER: Die Schneewerfbilder der unglaubliche Hammer!!!!!!!!!!!!!!!
    und ich werde nie wieder über Kälte klagen ;/

    • Die Wolken waren wirklich zauberhaft, die Farbkombinationen echt unglaublich. Wir freuen uns, dass wir einen Eindruck davon weitergeben konnten. Und der sagenhafte „Mpemba-Effekt“ war auch uns völlig unbekannt bis dahin. Unsere Verblüffung war gross als es wirklich funktionierte und wir konnten kaum genug kriegen vom „Schneekanone-Spielen“.

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